Der Engelsfluch - Jörg Kastner

  • Eigentlich wollte ich das Buch ja gar nicht lesen, weil mir Engelspapst nicht sooo gut gefallen hat, aber bei dieser billigen Ausgabe musste ich einfach zugreifen.


    Und ich war mehr als positiv überrascht. Mir hat "Engelsfluch" so viel besser gefallen als Engelspapst - es ist echt eine Steigerung von fast 100 %. Das einzige, was nicht mehr sooo interessant war, waren die Tagebucheinträge, aber selbst die hatten einen gewissen Reiz.


    Enrico war ein symapthischer Hauptdarsteller und ich mochte ihn viel lieber als Alexander - wahrscheinlich hat mir auch gleich deswegen das ganze Buch viel besser gefallen.


    Oh ja, ich bin begeistert. Das Buch bekommt von mir locker 10 Punkte.
    Und nun freue ich mich auf den dritten Teil - hoffentlich ist der so gut wie Teil 2 oder vielleicht sogar noch besser? :gruebel

  • Nach all der Begeisterung trau ich mich fast gar nicht eine Kritik anzubringen, aber mir hat "Engelsfluch" überhaupt nicht gefallen. War schon der vorhergehende Band nicht aufregend, hatte ich da wenigstens noch die Hoffnung, dass es besser werden könnte.
    Umso größer die Enttäuschung. :-( Ich habe die Geschichte viel zu mythisch und unglaubwürdig gefunden. Und auch nicht gut erzählt, obwohl der Stil bei einer schwachen Handlung viel wett machen kann.
    Es wird keinen weiteren J. Kastner für mich geben, außer er wäre im dritten Band ganz ungewöhnlich gut. Aber wie soll ich das herausfinden, wenn ich ihn nicht selber lese?

  • Engelsfluch kommt für mich nicht an seinen Vorgänger heran. Manche Dinge scheinen sich zu wiederholen. Wieder gibt es einen Vater der vermeintlich auf der falschen Seite steht. Wieder ein bis dahin unbekanntes Familienerbe, was mir in seiner Art unglaubwürdiger erscheint.
    Trotzdem hat es mich sehr gut unterhalten!


    Betroffen macht mich aus aktuellem Anlass das Erdbeben von dem geschrieben war. Das ist fast unheimlich!

  • Meine Meinung:
    Im zweiten Teil der Engels-Trilogie geht es um eine Spaltung der katholischen Kirche sowie eine uralte religiöse Sekte der Etrusker.
    Während sich in Neapel ein Gegenpapst aufstellen lässt, werden in der Gegend um Rom Priester ermordet.
    Ob das alles irgendwie zusammenhängt?


    Mit den Protagonisten Alexander und Elena aus dem ersten Band beginnt die Geschichte. Aber schon bald ging jeder einen eigenen Weg, da sie im Zusammenhang mit dem Gegenpapst recherchieren musste und Alexander von der Polizei und dem Vatikan hinzugezogen wurde, um bei der Aufklärung von Priestermorden zu helfen.
    Es kam ziemlich bald eine weitere Figur in den Mittelpunkt. Enrico, ein deutscher Rechtsanwalt mit Wurzeln in Italien, kam in die Toskana, um mehr über seine verstorbene Mutter und deren Vorfahren zu erfahren.
    Dazu hatte er seit seiner Kindheit einen Alptraum, der ihn regelmäßig verfolgte und in Italien an Stärke zu gewinnen schien.
    Seine Mutter gab ihm auf ihrem Sterbebett ein Reisetagebuch von einem Urahnen aus dem Jahre 1805. Dieser Bericht ist kapitelweise in die Handlung eingeflochten und erzählte von einem Vorfahren der eine Stätte der Etrusker fand, die angeblich eine übernatürliche Macht in ihren unterirdischen Gängen bündeln soll.


    Es war von Anfang bis Ende eine Grundspannung vorhanden, die zwischendurch kurze Anstiege hatte und zum Schluss einem Höhepunkt zustrebte.
    In diesem Roman ging es etwas mehr um Mystik als im ersten Teil. Träume, Visionen, heilende Kräfte - alles hatte mit Engelserscheinungen zu tun, die im Laufe der Geschichte aufgedeckt wurden.


    Auch in diesem Band hatte ein spezieller Orden wieder einmal seine Hände im Spiel, der den Gegenpapst für seine Machtspielchen missbrauchte.
    Die Figuren wurden wieder gut vorgestellt und es wurde auch eine kurze Zusammenfassung vom ersten Teil der Trilogie in die Geschichte eingeflochten. Dadurch könnte man diesen Thriller auch ohne den Vorgänger genießen.


    Wie auch in dem Vorgänger "Engelspapst" ist die Schreibweise von Jörg Kastner ausschmückend und detailreich. Jedoch wurde es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Berichte des Reisetagebuchs wie auch die eigentliche Handlung beinhalteten durchweg eine Mischung aus Spannung und örtlichen Beschreibungen.


    Diese Trilogie gefällt mir von Roman zu Roman besser. Der Autor weiß, wie man den Leser fesselt und trotz des voluminösen Umfangs der Bücher in seinen Bann zieht!
    Dieses Werk bekommt, wie sein Vorgänger, die volle Punktzahl, fünf Sterne.



    Die Engels-Trilogie:
    1. Engelspapst
    2. Engelsfluch
    3. Engelsfürst

  • In Rom werden mehrere Priester auf grauenhafte Weise ermordet. Papst Custos bittet den ehemaligen Schweizergardisten Alexander Rosin, vielen aus dem ersten Teil “Engelspapst” bekannt, der örtlichen Polizei aufgrund seiner fundierten Insiderinformationen aus dem Vatikan unter die Arme zu greifen.


    Gleichzeitig wird die Krise im Vatikan durch ein weiteres Ereignis dramatisch zugespitzt: Vielen Reformunwilligen sind die Veränderungen, die Papst Custos herbeiführt und die die Kirche modernisieren sollen, zu groß, sie schließen sich zur Kirche des Wahren Glaubens zusammen und rufen in Neapel einen Gegenpapst aus, Papst Lucius.


    Dieser Papst Lucius stammt aus einem kleinen Dorf in der Toskana, dorthin macht sich die Vatikanjournalistin Elena Vida auf. Sie lernt dort Enrico Schreiber kennen, einen Deutschen, der auf der Suche nach seiner Vergangenheit auch in diesem Dorf angekommen ist. Er wird von Alpträumen geplagt und hofft, diesen hier auf die Spur zu kommen.


    Wie zu vermuten, spielen auch hier die Engel, die Vergangenheit und mysteriöse Verstrickungen eine gewichtige Rolle…


    Alles in allem wieder feine Zutaten für einen Mysterie-Thriller, der zwar nett zu lesen war, mich aber nicht völlig gepackt hat. Immerhin hab ich ihn zu Ende gelesen, so schlecht war es nun auch nicht, aber ich habe lange überlegt, ob ich den dritten Teil auch noch lesen soll…


    Mein Fazit: Solide Unterhaltung. Mehr aber auch nicht.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein