Jojo Moyes - Die Tage in Paris

  • Erscheinungsdatum: 23. Januar 2015
    Gebundene Ausgabe: 112 Seiten
    Verlag: rororo
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 349926790X
    ISBN-13: 978-3499267901


    Über die Autorin:
    Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex. Mit ihrem Roman «Ein ganzes halbes Jahr», der aktuell in Hollywood verfilmt wird, gelang ihr international der Durchbruch - auch in Deutschland stand der Roman monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste.


    Kurzbeschreibung:
    Die romantische Vorgeschichte zu «Ein Bild von dir».
    Honeymoon in Paris …
    … davon träumen Brautpaare überall auf der Welt. Sophie und Liv leben diesen Traum. Im Paris der Belle Époque verbringt Sophie die ersten Tage an der Seite ihres Mannes, des Malers Édouard Lefèvre. Die Welt, die er ihr, dem Mädchen aus der Provinz, zeigt, ist aufregend und neu. Doch das Leben als Frau eines verarmten Künstlers hat auch seine Schattenseiten.
    Über hundert Jahre später begibt sich eine andere Braut auf Hochzeitsreise in die Stadt der Liebe. Hals über Kopf haben Liv und David geheiratet. Doch die Tage in Paris sind nicht ganz so unbeschwert und romantisch, wie Liv sich das erhofft hat. Hat sie gerade den Fehler ihres Lebens begangen?
    Erst ein Gemälde bringt die Liebenden einander wieder näher …


    Meine Meinung:
    Da ich "Ein Bild von dir" von Jojo Moyes gern lesen wollte, stellte sich mir die Frage, ob ich diese Vorgeschichte hier vorher lesen sollte oder nicht. Klar, wenn sie irgendwie dazugehört, dann will ich ja auch wissen, was vor der eigentlichen Geschichte so passiert ist. Also habe ich sie ebenfalls gekauft und direkt gelesen.


    Wie man es von Jojo Moyes gewohnt ist, befinden sich auch in dieser kurzen Erzählung liebenswerte Charaktere, die vielschichtig beschrieben werden. Sie alle sind frisch verheiratet und erleben die erste Zeit danach in Paris. Nur eben in anderen Zeiten. Die Autorin schreibt von den schönen und nicht so schönen Stunden der Flitterwochen. Abwechselnd lässt sie die Ehepaare ihre Anfangsprobleme erleben. Und daran arbeiten.


    Für mich war "Die Tage in Paris" eine nette Vorgeschichte. Mehr aber auch nicht. Im Grunde genommen habe ich gerade erst angefangen und war nach einigen Minuten (gefühlt) auch schon durch. Im Nachhinein stelle ich mir die Frage, ob man die Veröffentlichung nicht anders hätte regeln können. Beispielsweise hätte man mit jedem verkauften Buch "Ein Bild von dir" einen Code verteilen können, mit dem man sich die Vorgeschichte runterladen kann. Oder man hätte sie vielleicht mit diesem Code vergünstigt erwerben können oder etwas in der Art. Die gedruckte Version kostet immerhin 8 € (E-Book, 5,99), was ich für eine kurze Vorerzählung sehr viel finde.


    Ob es für "Ein Bild von dir" wirklich von Vorteil ist, "Die Tage in Paris" zu kennen, kann ich noch nicht beurteilen, da ich erst ein Drittel des Buches gelesen habe. Ich werde meine Einschätzung dazu aber nachliefern.

  • Danke für diese Buchvorstellung. Hört sich nach "freundlicher Unterhaltung" an. Ist es ein Buch für die gesamte Bandbreite der Leserschaft - oder eher ein Buch nur so für Mädels? :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Bei Jojo Moyes tu ich mich mit der Einschätzung immer ein bisschen schwer. Bei "Die Tage in Paris" würde ich aber eher sagen, dass es was für Mädels ist. Womit ich jetzt um Himmels willen keinen Mann davon abhalten will, das Buch zu lesen. Bei der Hauptgeschichte, also "Ein Bild von dir", gestaltet sich das für mich schon wieder ein bisschen anders. Was ich da bisher gelesen habe, spricht sicher nicht zwingend nur Mädels an. Da das aber irgendwie zusammengehört, fällt es mir jetzt schwer, das zu beurteilen.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Zauberhafte, wenn auch kurze Liebesgeschichte...


    Auch wenn ich gesehen hatte, dass "Die Tage in Paris" nur aus wenigen Seiten besteht, so musste ich dennoch zugreifen als Jojo Moyes Fan. Es handelt sich hierbei übrigens um die Vorgeschichte zu ihrem Buch "Ein Bild von dir".


    Die uns Lesern gebotene Geschichte besteht aus zwei Erzählsträngen. Wir begleiten zwei Paare auf Hochzeitsreise in Paris. Zum Einen sind das Liv und David 1998 und zum Anderen Sophie und Maler Édouard im Jahre 1912. Beide Liebesgeschichten sind durch ein einzigartiges Bild miteinander verbunden, doch hat die fragile Liebe beider Paare wirklich Bestand?


    Jojo Moyes Schreibstil hat mich auf Anhieb wieder verzaubern können. Sie beschreibt die Liebe nicht kitschig, sondern so wie sie ist, nämlich dass man auch mal in Streit geraten kann.


    Trotz der wenigen Seiten gelingt es ihr charakterstarke Protagonisten zu zeichnen, in die man sich ohne Weiteres hineinversetzen kann.


    Einzig negativ anzusehen ist die eigentliche Gestaltung des Buches. Es handelt sich bei dem Büchlein um ein Hardcover, allerdings sind dessen Seiten nicht von besonders hoher Papierqualität. Zudem sind in die Geschichte insgesamt neun farbige Zeichnungen integriert, was das Gesamtpaket auf unter 100 Seiten Lesespaß zusammenschrumpft.


    Fazit: Eine gelungene Liebesgeschichte, die mich vollends begeistert hat zu einem etwas überhöhten Kaufpreis. Unbedingt lesen, aber vielleicht besser leihen statt kaufen.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • @ Voltaire: Ich schätze mal, dass hier am ehesten Frauen von dem Buch angesprochen werden. Es ist eben eine zarte Liebesgeschichte, bei der die Männer ein wenig die Bösen sind. Es kann aber gut sein, dass ich mich täusche und die Geschichte auch Männer zu verzaubern weiß. Mein Mann würde es vermutlich als weichgespülten Groschenroman ansehen...


    "Ein Bild von dir" habe ich noch nicht gelesen, daher kann ich jetzt nicht beurteilen, ob dieses hier zwingend notwendig ist für das Verständnis des anderen. Andere Moyes- Bücher waren ja auch durchaus für Herren lesbar.

  • Auf Englisch erschien zuerst "Ein Bild von Dir" und danach die Vorgeschichte, daher habe ich sie damals auch in dieser Reihenfolge gehört.


    Wichtig ist es nicht, die Vorgeschichte zu kennen, bzw. hatte ich ohne Vorkenntnisse keine Verständnisprobleme. "Ein Bild von Dir" ist mir in sehr guter Erinnerung geblieben, um Längen besser als "Weit weg und ganz nah". Den englischen Titel "The Girl You Left Behind" finde ich für beide Handlungsstränge passend.


    Rezi zum HB, meiner Meinung nach kein reines Mädelsbuch. ;-)
    Jojo Moyes - The Girl You Left Behind

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Zitat

    Original von Groupie
    Beispielsweise hätte man mit jedem verkauften Buch "Ein Bild von dir" einen Code verteilen können, mit dem man sich die Vorgeschichte runterladen kann. Oder man hätte sie vielleicht mit diesem Code vergünstigt erwerben können oder etwas in der Art. Die gedruckte Version kostet immerhin 8 € (E-Book, 5,99), was ich für eine kurze Vorerzählung sehr viel finde.


    Danke für Deine Rezi. Aber ist das wirklich Dein Ernst? Warum sollte man ein Buch kostenlos kriegen, wenn man den Nachfolger kauft? Und 8 Euro für ein gebundenes Büchlein finde ich auch nicht zu viel. Für "Die souveräne Leserin" habe ich 14,90 bezahlt. Und ich will gar nicht erst davon reden, was ich für Cartoon-Bücher ausgebe mit kaum 100 Seiten.


    Nur weil ein Buch kaum 115 Seiten hat, ist es doch nicht wertlos und gehört verschenkt.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Danke für Deine Rezi. Aber ist das wirklich Dein Ernst? Warum sollte man ein Buch kostenlos kriegen, wenn man den Nachfolger kauft? Und 8 Euro für ein gebundenes Büchlein finde ich auch nicht zu viel. Für "Die souveräne Leserin" habe ich 14,90 bezahlt. Und ich will gar nicht erst davon reden, was ich für Cartoon-Bücher ausgebe mit kaum 100 Seiten.


    Nur weil ein Buch kaum 115 Seiten hat, ist es doch nicht wertlos und gehört verschenkt.


    Natürlich meine ich das ernst. Sonst hätte ich es ja nicht geschrieben. Es handelt sich übrigens nicht um den Nachfolger. Es ist eher eine Vorgeschichte, die lediglich ein bisschen zu lang für den Prolog ist. Nicht mehr und nicht weniger. Und dass es sich dabei um ein gebundenes Buch handelt, finde ich fast noch unverschämter.


    Du darfst das ja gerne anders sehen, aber das ist nun mal meine Meinung.

  • Die Tage in Paris – Jojo Moyes


    Mein Eindruck:
    Zugegeben, Jojo Moyes spielt mit offenen Karten und es wird von Anfang an gesagt, dass diese kleine Geschichte nur eine Vorgeschichte zum umfangreichen Roman Ein Bild von Dir ist. Das prologartige merkt man dem Büchlein dann auch stark an. Ein eigenständiger Kurzroman wäre mir lieber gewesen.


    Ich war nicht sehr zufrieden mit dem Buch. Jojo Moyes, die sich dagegen wehrt, dass ihre Literatur reine Chicklit sei, hat jetzt eben doch ein oberflächlicheres Buch ohne wichtiges Thema geschrieben.


    Es gibt zwei Zeitebenen, getrennt durch 100 Jahre, nur verbunden durch vergleichbare Situationen und ein Gemälde, das bis in die Gegenwart wirkt.
    Leider empfinde ich das nicht als sehr originell. Im Genre der Unterhaltungsliteratur gab es das oder ähnliches schon oft.


    Die Figuren haben nicht die Tiefe anderer Moyes-Charaktere. Das gilt besonders für die männlichen, die stereotyp wirken.
    Der Maler aus dem Vergangenheits-Handlungsstrang gleicht den Vorstellungen, die man von Malern dieser Zeit halt hat. Schon der Name Édouard Lefèvre wirkt klischeehaft.
    Der karrieregeile David aus dem Gegenwartsteil hingegen wirkt fast wie ein Mann ohne Eigenschaften.
    Schlimm auch, Liv kommt manchmal tatsächlich zickig rüber. So ein Eindruck sollte in Romanen dieser Art unbedingt vermeiden werden. Aber, nun ja, das ist vielleicht tatsächlich gerade Livs Problem.
    Da habe ich für Sophie mehr Verständnis.


    Enttäuscht bin ich auch davon, dass aus dem Handlungsort Paris nicht mehr gemacht wird.


    Doch meine Einwände sollen nicht bedeuten, dass „Die Tage in Paris“ ein schlechtes Buch wäre. Es ist fraglos immer noch gut lesbar, wie man es von Jojo Moyes gewöhnt ist und es gibt einige gut beschriebene Szenen, in denen die Emotionen der Protagonistinnen nachvollziehbar dargestellt werden.
    Höhepunkt ist für mich die Passage im Museum.


    Dennoch, für mich das bisher schwächste Jojo Moyes-Buch, welches ich gelesen habe.

  • Nett, aber nicht nötig.
    Klar, die Autorin muss nicht gratis fabulieren.
    Aber es wirkt für mich schon ein wenig sehr geschäftsorientiert.
    Der durch "ein ganzes halbes Jahr" erzeugte günstige Wind wird genutzt, zumindest bei mir verpuffte die Erwartung aber größtenteils.
    Naja, ich hätte mich ja nicht verführen lassen müssen...
    Außerdem macht sie es im "richtigen" Buch "Ein Bild von dir" alles wieder wett.
    6 von 10 möglichen Eulenpunkten
    :wave


    EDIT bemängelt den Ausdruck "ein wenig sehr". Ich hab aber keine Lust mehr, mir um diese Zeit was Besseres auszudenken. Aaaber ich reiche nach, dass es mE vorwiegend ein Mädelsbuch ist.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Jojo Moyes konnte mich schon mit “Ein ganzes halbes Jahr” und “Eine Handvoll Worte” begeistern. Und auch ihre Novelle, die als Vorgeschichte zu “Ein Bild von dir” dient, habe ich sehr gerne gelesen. Trotz der (leider) besonderen Kürze dieser Geschichte konnte ich mir ein gutes Bild der handelnden Personen machen. Mit Liebe zum Detail fühlte ich mich fast schon wie in einem richtigen Roman gefangen. Ich sah die Personen förmlich vor mir, fühlte mit ihnen und das Buch war viel zu schnell ausgelesen.


    Das Buch ist zwar wie gesagt leider nur kurz, aber es macht unbedingt Lust auf den Roman “Ein Bild von Dir”. Man fragt sich unweigerlich, was aus den Personen noch werden wird. Wie werden sie sich entscheiden, wo führt sie ihr Weg hin. Trotz der kleinen Geschichte möchte man unbedingt mehr wissen – Sophie und Liv, die beiden handelnden Frauen von früher und heute, habe ich direkt ins Herz geschlossen. Daher werde ich wohl bald schon den Roman lesen (müssen) – denn die Geschichte ist noch nicht zu Ende…