Der Herr der Ringe, J.R.R. Tolkien

  • Zitat

    Original von Delphin
    Trifft auch unsere Familie nicht zu. Mit 15 hab ich mich nur aus Höflichkeit durch die drei Teile gequält, weil es halt ein Weihnachtsgeschenk war.


    Ich glaube, bei Jungs ist das anders - es ist ja ein Buch, in dem fast nur Männer agieren. Und die vier Hobbits werden im Verlaufe der Handlung merklich reifer und finden ihren Selbstwert und ihren Platz in der Welt ... die Frauenfiguren im Buch heiraten ... und gut ist es... Tolkien hatte halt ein ziemlich rückständiges und rückwärts gewandtes Weltbild. :-(


    :-) Aber ein tolles Gespür für Erzählungen! Der HdR ist ein Gigant!


    :wave
    GleichSamm

    Ein Buch zu öffnen, meint auch zu verreisen.
    Heißt mehr noch: sich auf Neuland vorzuwagen.
    Ob seine Worte brechen oder tragen,
    muss sich beim Lesen Satz für Satz erweisen.

    (Robert Gernhardt)

  • Zitat

    Original von Bernard
    Oder, wie Terry Pratchett einmal sagte:
    "Wenn du 14 Jahre alt bist und den Herrn der Ringe nicht für das beste Buch der Welt hältst, ist vermutlich etwas falsch mit dir.
    Wenn du 18 Jahre alt bist und den Herrn der Ringe noch immer für das beste Buch der Welt hältst, ist ganz sicher etwas falsch mit dir."


    :fetchTypisch Pratchett: der kann echt nur parodieren ... nix eigenständiges, selbst die Sprüche sind verarschte Zitate.

    Ein Buch zu öffnen, meint auch zu verreisen.
    Heißt mehr noch: sich auf Neuland vorzuwagen.
    Ob seine Worte brechen oder tragen,
    muss sich beim Lesen Satz für Satz erweisen.

    (Robert Gernhardt)

  • Zitat

    Original von Bernard
    Ich habe die Theorie, man muss den "Herrn der Ringe" in einem bestimmten Alter lesen - zwischen 12 und 16. Dann ist man begeistert und kann ihn immer wieder lesen.
    Wenn man zu spät den "Erstkontakt" hat, ist man für den Zauber nicht mehr empfänglich.


    Tja, diese Theorie widerlege ich glatt mal, ich habe HdR zum ersten Mal mit 23 gelesen und war von Anfang an begeistert. Zwar fand ich die ersten 100 Seiten etwas langweilig, habe aber aus Neugierde weitergelesen. Tolkien hat seine Welt anfangs so behutsam aufgebaut, dass ich das Buch gar nicht weglegen konnte. Inzwischen mag ich diese ersten 100 Seiten sogar sehr gerne. Bei HdR bin ich vor allem davon faziniert, dass Tolkien es geschafft hat, eine eigenständige und komplexe Welt aufzubauen und diese glaubhaft wirken zu lassen. HdR ist eins meiner Lieblingsbücher und ich bin weit über 18 ... Herrn Pratchett mag ich aber auch :lache

  • Die Herr der Ringe Bände waren immer so ein spezielles Thema für mich ... ich habe mit Band 1 angefangen, nachdem der erste Film im Kino gelaufen war. Und damals fand ich das Buch einfach nur anstrengend *g*
    Manchmal gingen mir die Lieder und die Ausdrucksweise regelrecht auf die Nerven.


    Aber etwa ein Jahr später habe ich nochmal angefangen zu lesen und siehe da - ich habe die Bände verschlungen. Diesmal haben sie mir richtig gut gefallen und inzwischen lese ich sie immer wieder gerne mal. Das sind wirklich tolle Bücher.

  • Zitat

    Original von Vanci
    Gefällt mir nicht.


    Einfach nur langatmig und langweilig.


    Schade um die Geschichte, man hätte daraus wirklich ein spannendes Buch machen können...


    Deine Definition von Spannung würde mich ja wirklich mal interessieren.


    Steffen


  • Lies "der Greif" oder "die Prophezeiung" von Wolfgang und Heike Hohlbein, dann weisst du was ich unter Spannung verstehe.

  • Uff, ich war früher selber ein großer Hohlbein-Fan, aber nie im Leben würde ich Hohlbein mit Tolkien vergleichen. WH schreibt reine Unterhaltunsbücher. Tolkiens hat mir "HdR" eine eigene Welt erschaffen, wie sie seinesgleichen sucht. Ich bin kein Fan des "Herrn der Ringe", aber ich muss trotzdem zugeben, dass es ein besonderes Buch ist.
    Und was den "Greif" angeht, so habe ich den Run auf dieses Buch nie verstanden, ich fand's eher fad.


    ***
    Aeria

  • [Klugscheißmodus on]
    Nein.
    Welt und Universum sind nicht dasselbe.
    Man könnte hier auch von Mikro- und Makrokosmos sprechen.
    Die Römer sprachen von universus bzw. unus und versus gegenüber mundus, der Welt.
    Die alten Griechen, ja, die nannten beides Kosmos.
    Allerdings hatten die mit einem Begriff weitaus mehr im Sinn, als wir heute - so ist der Kosmos nebst Welt und Universum im eigentlichen Sinne vor allem die Ordnung des/ eines Ganzen.


    Einigen wir uns also einfacherweise darauf, dass Tolkien einen ganzen Kosmos erschaffen hat. :grin
    [Klugscheißmodus off]


    Frage an Vanci
    Was meinst du mit - die Umsetzung findest du nicht gut?

  • Zitat

    Original von GleichSammTolkien hatte halt ein ziemlich rückständiges und rückwärts gewandtes Weltbild. :-(


    Klar, deswegen war es ja auch eine Frau und ein Hobbit, die den Hexenmeister von Angmar zu Fall brachten und kein großer mächtiger Krieger.
    Ne, das ist mir zu schwarz-weiß gedacht.

  • Ich seh schon, ich habe es hier mit ein paar Freaks zu tun (nicht negativ gemeint)
    Und ihr scheint sehr viel Wert darauf zu legen ob das jetzt ne Welt, oder ein Universum oder ein Kosmos ist.... gleich rutschen wir noch in die Astronomie ab....
    Und mir ist das ehrlichgesagt total unwichtig.
    Darum lassen wir diese Diskussion jetzt auch.



    @Waldläufer
    Dazu muss ich etwas ausholen.
    Die Geschichte des Rings, wie Frodo von diesen Schattentypen (Name hab ich vergessen) flieht, die Gefahren welche er bewältigen muss, Aragorns Geschichte usw. All das wäre eine super spannende Geschichte.
    Doch bei Tolkien dauert sie 3 Bücher lang. Alles ist sehr detailliert, die Kämpfe, wer jetzt welche Axt führt, die Gedichte und Lieder der verschiedenen Völker. Damit verleit er seinen Figuren und seiner Welt oder wie man das auch immer nennen will, sehr viel Realität.
    Doch durch das rückt die eigentliche Geschichte (der rote Faden), über die "Reise" des Rings in den Hintergrund. Die Spannung vergeht.
    Und das meine ich mit Umsetzung.


    Vielleicht war es gar nicht im Sinne Tolkiens ein spannendes Buch zu schreiben, sondern er wollte viel mehr eine "eigene" "Welt" mit all ihren Details schaffen.


    Naja, wie auch immer.
    Ich mag spannende, packende Bücher. Und auch wenn möglich nicht zu dicke. 600 Seiten ist das Maximum.

  • Zitat

    Original von Vanci
    Und ihr scheint sehr viel Wert darauf zu legen ob das jetzt ne Welt, oder ein Universum oder ein Kosmos ist.... gleich rutschen wir noch in die Astronomie ab....


    Nö, einfach nur in die Etymologie. :lache


    Auf den Rest gehe ich demnächst ein.
    Wenn ich meine Ironie etwas fester im Griff habe.

  • es gibt aber echt einen unterschied zwischen welt und universum:
    Viele autoren erfinden welten oder ausschnitte davon. aber mit dem 'Sillmarilion' hat tolkien eine schöpfungs-geschichte, göttersagen und vieles mehr geschaffen. Nebenbei hat er sich mehrere , teilweise sprechbare, sprachen ausgedacht, die größtenteils eine durchkonstruirte grammatik haben. Viele autoren geben gegenständen namen in imaginären Sprachen die zwar Theoretisch von den figuren im buch gesprochen werden aber praktisch nicht exsistieren. von tolkiens Sprachen gibt es Wörterbücher. Das ist ,finde ich, etwas mehr als eine welt...

    Nur wer feige ist,
    tötet Liebe durch das Wort allein.
    Für das Messer braucht es Helden
    und ich kann nicht feige sein.
    (Subway to Sally - 'Das Messer')

  • Ich bin total begeistert von "Der Herr der Ringe". Vor allem deshalb, weil Tolkien ein eigene Welt oder Universum oder was auch immer aufgebaut hat.
    Es gibt eine eigene Zeitrechung, eigene Sprachen, Legenden, ...


    Ich finde das sehr faszinierend. Es gibt sogar Lehrbücher mit denen man Elbisch lernen kann, einen Atlas von Mittelerde und das Silmarillon. (Das Buch habe ich zwar nicht gelesen, aber es ist wohl eher ein Geschichtsbuch von Mittelerde als ein Roman)


    J.R.R. Tolkien hat sich also nicht einfach irgendeinen Fantasy-Roman ausgedacht, sondern noch viel mehr. Das bewundere ich so an diesem Autor.


    LG, Steffi

    Serva natura!


    Ich lese gerade:


    Der Herr der Ringe - Die Gefährten (J.R.R Tolkien)


    Frankenstein (Mary Shelley)

  • Zitat

    Original von Libros lego.
    J.R.R. Tolkien hat sich also nicht einfach irgendeinen Fantasy-Roman ausgedacht, sondern noch viel mehr.


    You're totally right.


    Das haben ja schon viele Fantasy-Autoren versucht, mit ausgedachten Sprachen und diesen putzigen Karten vorne im Buch. Aber so wie Tolkien ist das noch niemandem gelungen.


    Eine Welt mitsamt
    sehr detaillierter Geografie,
    mehreren, teilweise bis ins Letzte ausgeklügelten Sprachen,
    Schöpfungs- und Göttermythen,
    einer Vielzahl an Charakteren, die sämtliche Glossare sprengt...


    Dazu kann ich nur :anbet
    Für mich ist Der Herr der Ringe (+ Silmarillion, Der Kleine Hobbit, Feanors Fluch, usw.) das Buch, das die Bezeichnung Lebenswerk verdient.


    (Es gibt ein Elbisch-Wörterbuch? Wo? Habenhabenhaben... :grin)


    Enita

  • Das Buch habe ich letztens in der Buchhandlung gesehen, aber Elbisch soll wohl sehr schwierig sein, es gibt auch viele Internetseiten, wo man
    Elbisch lernen kann.


    Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, dass einige tatsächlich Elbisch lernen. Da hat man doch nichts von, oder? Ich würde eher eine Sprache lernen, mit der man in dieser Welt was anfangen kann. Wenn ich mal alt und grau bin und zu viel Zeit habe, kann ich da mal drüber nachdenken. :grin


    LG, Steffi

    Serva natura!


    Ich lese gerade:


    Der Herr der Ringe - Die Gefährten (J.R.R Tolkien)


    Frankenstein (Mary Shelley)