Lügengrab - Hendrik Berg

  • Über das Buch:
    Nach einem anstrengenden Fall sucht der Berliner Kommissar Krumme auf der Hallig Hooge Ruhe und Zeit zum Nachdenken. Auf der Fähre lernt er Swantje kennen, die auf der Hallig aufgewachsen ist. Vor drei Jahren verschwand ihr Verlobter auf rätselhafte Weise – einen Tag vor der Hochzeit! Anders als ihre Freunde glaubt Swantje an ein Verbrechen. Nun kehrt sie zurück und will die Wahrheit über ihre große Liebe herausfinden. Krumme versucht zu helfen. Doch schon bald gerät er selbst in Lebensgefahr und entdeckt während einer dramatischen Sturmflut ein schreckliches Geheimnis. Denn auf dem kleinen Eiland lauert das Böse ... (Quelle: www.randomhouse.de)


    Über den Autor:
    Hendrik Berg wurde 1964 in Hamburg geboren. Nach einem Studium der Geschichte in Hamburg und Madrid arbeitet er zunächst als Journalist und Werbetexter. Seit 1996 verdient er seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Drehbüchern. Er wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Köln. (Quelle: www.randomhouse.de)


    Meine Meinung:
    Lügengrab ist ein sehr interessanter Krimi, den ich sehr gerne gelesen habe und der mich stellenweise richtig gefesselt hat.
    Zugegebener Maßen bin ich kein Krimiexperte, aber den ein oder anderen Krimi lese ich im Jahr dann doch, wichtigste Voraussetzung, der Krimi muss mich ansprechen und dieser hier hat es getan.
    Ich mag den Norden Deutschlands mit seinen unzähligen Inseln und Halligen, das Meer und die scheinbar unendliche Weite. Genau dorthin verschlägt es einen mir sehr sympathischen Berliner Kommissar. Krumme ist für mich eine Figur die ich vom ersten Moment mochte, der ich Nahe war, dessen Gedanken ich nachvollziehen konnte und dessen Handeln für mich sinnbildlich für eine Generation war. Aber auch Swantje habe ich vom ersten Augenblick an gemocht. Zum einem tat mir die junge Frau leid, aber auf der anderen Seite habe ich sie auch bewundert, dass sie den Mut hat zurück zu kommen, trotz allem was dort passiert ist.
    Swantje war als ganz junge Frau sicherlich naiv, sie wollte nicht das sehen, was für alle anderen sichtbar war. Aber wie heißt es so schön „Liebe macht blind“, bei Swantje trifft das auf jeden Fall zu.
    Die Kriminalstory ist gut geschrieben, gemeinsam mit Krumme „ermittelt“ der Leser zwischen Wattspaziergängen und einem Tee in der T-Stube. Stückchen für Stückchen setzt sich das Puzzle zusammen und so langsam bekommt man eine Ahnung davon, was damals wirklich passiert sein könnte.
    Besonders gut gefallen hat mir das Flair in diesem Roman, denn der Wind und das Gekreische der Möwen sind regelrecht zu hören, wenn man die Menschen auf der Hallig begleitet. Auch die Menschen sind authentisch eingefangen, denn die Menschen im Norden unterscheiden sich doch durch einige Wesenszüge von Bewohnern anderer Regionen in Deutschland.
    Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Spannungsbögen sind gut gesetzt und die Spannung wird konstant hoch gehalten, die letzten Seiten habe ich quasi mit angehaltener Luft gelesen, weil es so spannend war und ich solche Angst um Krumme und Swantje hatte.
    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung an alle die gerne Krimis lesen, die nicht blutrünstig oder sehr actionreich sind. Dieser Krimi bietet gute solide deutsche Unterhaltungskultur, die mit einer kleinen Prise Mystik, ich sage nur Klabautermänner, angereichert ist.


    9 von 10 Euelnpunkten

  • Dieses Buch war mein erster Krimi von Hendrik Berg und er hat mir sehr sehr gut gefallen.


    Sehr atmosphärisch geschrieben (man fühlte sich direkt auf die Hallig Hooge versetzt) mit etwas Mystik dabei. Ich finde, man merkt immer, wenn ein Autor auch Drehbücher schreibt. Die haben dann immer Struktur und Fluss in der Geschichte sozusagen.


    Es war sehr gut geschrieben und ohne jegliche Längen. Eine gute Mixtur aus Atmosphäre, Kriminalfall und "Menschlichem".


    Daher werde ich die anderen beiden Bücher des Autors auch noch lesen.

  • Inhalt:


    Der Berliner Kommissar Krumme freut sich auf seine Urlaub auf der Hallig Hooge. Während der Überfahrt lernt er auf der Fähre Swantje kennen, die auf der Hallig geboren wurde und nach 3 Jahren des erste Mal wieder nach Hause kommt, um Geburt der Tochter ihrer besten Freundin zu feiern. Sie nimmt das zum Anlaß, die Hintergrunde der Ereignisse von vor 3 Jahren zu erkunden.


    Damals war sie mit Marc verlobt. Dieser verschwand aber am Tag vor ihrer Hochzeit spurlos. Swantje geht von einem Verbrechen aus, die Ermittlunger ergaben keine derartigen Hinweise. Schon kurz nach Krummes Ankunft auf der Insel gibt es einige Hinweise, die gegen ein einfaches Verschwinden sprechen. Zögernd macht sich Krumme an die Ermittlungen.



    Meine Meinung:


    Dieser Krimi ist fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser auf eine Reise in das Leben auf einer Hallig. Gewürzt mit etwas Nordseemystik entwickelt sich vor dieser interssanten Kulisse ein spannender Fall.


    Neben den Ermittlungen erfahren wir als Leser viel über das Leben auf einer Hallig, unternehmen mit Krumme eine Wattwanderung, die eine gefährliche Wendung erfährt und erleben im Finale eine Sturmflut, die den Hintergrund für den Show down darstellt.


    Der Fall ist gut konstruiert und lebt von den Menschen, die wir hier kennenlernen. Die besonder Stimmung erlaubt auch etwas Klabautermannmystik, ohne dabei zu weit zu gehen.


    Bis zum Ende hin bleiben die Entwicklungen im Fall überraschend und führt aber doch logisch zu dem etwas überraschenden Ende. Die Besonderheit dieses Buches liegt in dem Umstand, dass keine aktuelle Leiche gefunden wird, sondern dass sich aus einem alten Geschehen eine interessante Geschichte entwickelt, die zum Ende hin richtig gefährlich wird.


    Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. EIn spannender Fall vor einer interessanten Kulisse, sympatische Protagonisten und eine ungewöhlicher Aufbau ergeben einen spannenden Krimi.

  • Der Berliner Hauptkommissar Theo Krumme verbringt seinen Urlaub auf der Hallig Hooge. Auf der Fähre begegnet er einer jungen Frau, Swantje, die nach dreijähriger Abwesenheit zum ersten Mal wieder nach Hause fährt. Vor drei Jahren verschwand ihr Verlobter Marc am Tag vor der Hochzeit spurlos.


    Die Spannung bezieht das Buch eindeutig aus der Atmosphäre der Hallig. Die Hallig Hooge, die Einwohner, das Wattenmeer, sind so toll beschrieben, dass ich mich mittendrin fühlte.
    Man benötigt als Leser weder Blutdrucksenker noch einen stabilen Magen, was ich als sehr angenehm empfand, da auch die Spannung darunter nicht zu leiden hatte. Der Schreibstil ist flott und gut zu lesen.
    Ein bisschen Mystik ist auch dabei, aber nur so viel, dass es für jeden Leser noch zu erklären ist.
    Im Gegensatz zu der übrigen Handlung ist das Ende schon fast als actionlastig zu bezeichnen, hält aber noch eine Überraschung bereit.


    Dies ist der zweite Kriminalroman mit dem Kommissar Krumme, für mich allerdings der erste. Dennoch hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, mir würden Informationen fehlen.



    Für diesen unterhaltsamen Halligkrimi gebe ich gerne 9 Punkte

  • Ausgangspunkt ist, daß der Berliner Kommissar Theo Krumme sich von dem letzten Fall erholen will und deshalb seinen Urlaub auf der Hallig Hooge geplant hat. Auf der Fähre lernt er die junge Swantje kennen, die nach dreijähriger Abwesenheit wieder ihre Mutter und ihre Freunden besuchen will. Auslöser für die Flucht war, daß am Abend vor ihrer Hochzeit ihr Bräutigam Marc spurlos verschwunden ist. Man fand lediglich ein verlassenes Boot, er selbst wurde nie mehr gesehen und es wurde auch keine Leiche an Land gespült. Swantje war zugegebenermaßen etwas naiv und blind in ihrer ganzen Verliebtheit. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß er sie verlassen haben könnte. Verschiedene Anzeichen, daß er noch lebt, lassen sie deshalb nicht zur Ruhe kommen und sie schildert Krumme ihre ganze Geschichte.



    Der Autor hat es geschafft, die Atmosphäre und das Leben auf einer Hallig drehbuchreif zu beschreiben, ich war quasi mit vor Ort. Die Ausführungen bezüglich Wetter, Sturm, Watt, Wasser, Vögel und auch deren Bewohner waren so bildhaft, daß ich das Geschehen klar vor Augen hatte. Die einzelnen Figuren waren wie im richtigen Leben sehr unterschiedlich, sie waren für mich authentisch und ihr Handeln realistisch.


    Das Buch beginnt ruhig, es liest sich flüssig, aber richtige Spannung kam für mich erst in der zweiten Hälfte auf und die Auflösung war dann doch eine Überraschung. Es war auf jeden Fall kein blutrünstiger Thriller bei dem man Herzrasen bekommt, für mich war es ein solider deutscher Kriminalroman.

  • Ich habe von diesem Autor vorher noch nichts gelesen und dieses Buch hat mir recht gut gefallen. Das Thema und Tatort "Hallig" war für mich auch totales Neuland. :-)
    Ich fand den Anfang zwar etwas zäh, aber (bitte durchhalten) ab Mitte des Buches wird es richtig spannend! Die Situation in dem Seenebel fand ich toll beschrieben! Habe selbst schon mal einen Seenebel im Watt erlebt - das ist echt unheimlich und eine nicht zu unterschätzende Gefahr!
    Von mir gibt es 8 Punkte!