'Die Aula' - Seiten 129 - 185

  • Schon mal kurz ein paar Gedanken:


    Quasi ist krank, die Lunge. Gerade er, und er verkraftet es auch nicht besondern gut. Vielleicht ist es die Hilf- und Nutzlosigkeit, die ihn, den Macher und Organisator am meisten schafft. Allerdings zeigt sich hier sofort der enge Zusammenhalt der zusammengewürfelten Freunde, die sich um ihn kümmern wollen. Das ist alles schon so weit weg für uns, dass so viele junge Leute keine Eltern oder Verwandtschaft mehr hatten, die sie pflegen konnten.


    War fast klar, dass trgendwann die Erwähnung dieses Buches, "Wie der Stahl gehärtet wurde", kommen musste. Ich habe die ganze Zeit beim Lesen schon daran denken müssen.


    Mit der Kartentrick-Geschichte konnte ich nichts anfangen, weil ich nicht verstehe, was sie in der Geschichte soll. Nur zur Unterhaltung? Das kann ich bei so einem Buch kaum glauben. :gruebel


    Ansonsten muss ich sagen, dass ich die wirklich agitatorischen Stellen zwar lese, aber sie auch sofort abhake. Davon hatte ich genug in meiner Schulzeit. Sie stören mich aber auch nicht im Buch, nicht mehr.


    Nun lese ich weiter.

  • Taj, wenn das kein Hammer ist:
    Quasi begeht Republikflucht, macht rüber, ist fort und fortan der Feind, wie man lesen kann. Hier erfährt man mal etwas mehr über die Gefühlswelt des freischaffenden Journalisten Robert. Er kann und will innerlich den Freund aufgeben, mit dem ihn so viel verbunden hat und will ihn in Hamburg suchen und besuchen.
    Ich fürchte, dass es eine Enttäuschung für ihn wird, dass er Quasi nicht in dem Mann wiederfindet, den er aufspüren wird. Das würde dann auch ganz auf die politische Linie passen.
    Aber ich spekuliere nur...

  • Zitat

    Original von Clare
    Mit der Kartentrick-Geschichte konnte ich nichts anfangen, weil ich nicht verstehe, was sie in der Geschichte soll. Nur zur Unterhaltung? Das kann ich bei so einem Buch kaum glauben.


    Es könnte sein, dass damit die Verkommenheit des Westens dargestellt werden soll. Ein Mann kann im Westen mit Bierverkauf und Betrug fast zum Millionär werden. Was für ein böses Land. ;-)



    Zitat

    Original von Clare
    Ansonsten muss ich sagen, dass ich die wirklich agitatorischen Stellen zwar lese, aber sie auch sofort abhake. Davon hatte ich genug in meiner Schulzeit. Sie stören mich aber auch nicht im Buch, nicht mehr.


    Du darfst mich gerne auf diese Stellen hinweisen. Ich weiß gar nicht, ob ich die alle entdecke.

  • Zitat

    Original von xexos


    Leserunde? :rofl


    Kannst du machen, aber ohne mich.
    In der Schule musste ich es lesen, gezwungen und viel zu jung für das Buch. Später habe ich es aus Interesse noch mal gelesen. Das war vor 3 oder 4 Jahren. Nun ist auch gut. Nochmal nicht.
    Wenn du das wirklich vorhast: das ist schon sehr spezielle, kommunistische Literatur, sehr heroisch, aber nicht schlecht geschrieben. Wer verstehen möchte, wie sie es sich eigentlich gedacht haben, der kann dieses Buch lesen...

  • Zitat

    Original von xexos


    Es könnte sein, dass damit die Verkommenheit des Westens dargestellt werden soll. Ein Mann kann im Westen mit Bierverkauf und Betrug fast zum Millionär werden. Was für ein böses Land. ;-)


    Da könntest du Recht haben. Wirklich ein böses Land, wenn man das so liest... ;-)
    Alles drin, was die neuen Obenen im neuen deutschen Land auf dem weg zum Sozialismus ablehnten, offiziell zumindest.


    Zitat

    Original von Clare
    Ansonsten muss ich sagen, dass ich die wirklich agitatorischen Stellen zwar lese, aber sie auch sofort abhake. Davon hatte ich genug in meiner Schulzeit. Sie stören mich aber auch nicht im Buch, nicht mehr.


    Du darfst mich gerne auf diese Stellen hinweisen. Ich weiß gar nicht, ob ich die alle entdecke.[/quote]


    Wie gesagt, ich übersehe und überlese sie teilweise. Kant versteckt allerdings auch weder absichtlich noch unabsichtlich Gesellschaftskritik. Das war nicht sein Ziel. Ein klares ziel kann ich bei ihm kaum erkennen. Es plätschert dahin.

  • Zitat

    Original von Clare
    Kannst du machen, aber ohne mich.
    In der Schule musste ich es lesen, gezwungen und viel zu jung für das Buch. Später habe ich es aus Interesse noch mal gelesen. Das war vor 3 oder 4 Jahren. Nun ist auch gut. Nochmal nicht.
    Wenn du das wirklich vorhast: das ist schon sehr spezielle, kommunistische Literatur, sehr heroisch, aber nicht schlecht geschrieben. Wer verstehen möchte, wie sie es sich eigentlich gedacht haben, der kann dieses Buch lesen...


    Nein, mit das das mit der LR war nur ein Gag. Aber Deine Worte lesen sich schon recht interessant. Wenn Du es also mal zwischen zwei Eulentreffen entbehren kannst und es verleihen würdest, ja dann ... :gruebel :grin

  • Das Quasi nach seiner Genehsung nach Hamburg geht ist für Robert ein harter Schlag. Es ist für ihn genauso schlimm wie der Tod seines Bruders. Ich finde diesen Vergleich echt heftig. Für Robert ist das der schlimmmste Verrat überhaupt und das obwohl er selbst aus Hamburg stammt. Er muss die Ideologie der DDR wirklich tief verinnerlicht haben.


    Hilft Gas wirklich gegen Keuchhusten? Das mit dem Ofen kann ich noch verstehen, das ist wie ein Brutkasten, aber Gas?

  • Zitat

    Original von LauraJane
    ... Für Robert ist das der schlimmmste Verrat überhaupt und das obwohl er selbst aus Hamburg stammt. Er muss die Ideologie der DDR wirklich tief verinnerlicht haben.


    Er ist enttäuscht, klar. So viel haben sie zusammen aufgebaut. Ich glaube, es war damals ziemlich viel Schwung unter den jungen Leuten. Sie wollten etwas Neues aufbauen, gemeinsam, unbelastet von der Vergangenheit, die ihnen allen noch in den Gliedern steckt.
    Und dann haut Quasi ab, der Oberplaner, der die anderen noch motivierte. Er verlässt den Staat, den er mit den anderen aufbauen wollte.


    Zitat

    Hilft Gas wirklich gegen Keuchhusten? Das mit dem Ofen kann ich noch verstehen, das ist wie ein Brutkasten, aber Gas?


    Habe ich da etwas überlesen?
    An den Ofen kann ich mich erinnern.

  • Zitat

    Original von xexos


    Der Bruder musste doch da im Kreis um den Ofen laufen. Danach, gerade genesen, kam der Bombenangriff.


    Wenn ich mich recht erinnere hat die Hebamme den Säugling in den Ofen gesteckt. Als er dann älter wurde bekam er Keuchhusten und Robert musste mit ihm in so eine Höhle/Grube oder sowas ähnlich wo Gas war. Dort hat er seinen Bruder dann auf dem Roller durch die Gegend gescheucht. Angeblich wurde der Bruder dadurch gesund.