Alte Menschen (Älterwerden) in der Literatur

  • Ich habe sie als Herausforderung für die Nerven erlebt oder aber auch als Rettung, weil sie die Ruhe und Erfahrung haben, die Jüngeren fehlen : alte Menschen.
    und
    alte Menschen geben wunderbare Romanfiguren ab. Mir fällt hier spontan " Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" ein.


    Ich bin auf der Suche nach Romanen ( gern auch Gedichte) , in denen alte Menschen die Hauptfigur spielen - egal ob sie der Gruppe der sogenannten "jung gebliebenen , aktiven Alten" oder den Menschen angehören, deren Alltag durch Krankheit /Pflege bestimmt wird.
    Ich bin gespannt , wie realistisch und differenziert das Älterwerden/ der Alltag älterer Menschen in den Romanen dargestellt wird und ich bin gespannt auf eure Leseempfehlungen, von denen bestimmt einige Bücher auf meinem Weihnachtswunschzettel landen werden.

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • Spontan fällt mir dazu ein:
    Elizabeth wird vermisst von Emma Healey


    Hauptfigur ist eine alte Dame, die an Alzheimer erkrankt ist.
    Das Buch ist vollständig aus ihrer Perspektive geschrieben, was - wie ich finde - das Buch sehr besonders macht.


    ASIN/ISBN: 3404172736

  • Abenteuer Alter: Die letzte Chance, ein glücklicher Mensch zu sein. Nach einem Schicksalsschlag, der ihr altes Leben vernichtet, muss die Heldin des Romans, die siebzigjährige Henriette, sich ein neues erfinden. Die aufregende Entdeckungsreise in das eigene Ich öffnet die Augen für ganz neue Möglichkeiten, Alter zu erleben: Henriette erobert sich die Freiheit des Alters, nur nach eigenem Gutdünken zu leben; sie lässt sich noch einmal auf Liebe und Sexualität ein ohne die Scham und die Verlustängste ihrer jungen Jahre; sie kostet von der unermesslichen Breite der Zeit, statt sich widerstandslos ihrer berechenbaren Länge zu unterwerfen.


    ASIN/ISBN: 3743951894

  • Fredrik Welin ist etwas widerfahren, das er nur »die Katastrophe« nennt. Danach hat sich der ehemalige Chirurg auf eine kleine Insel in den Schären zurückgezogen und meidet jeden Kontakt mit den Menschen. Doch dann steht eines Tages seine Jugendliebe Harriet vor der Tür und erinnert ihn an ein altes Versprechen. Er folgt ihr auf eine Reise in die Vergangenheit, voller unverhoffter Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen. Eine Reise, die ihm den Weg zurück zu den Menschen weisen wird ...


    ASIN/ISBN: 3423211520

  • Ben Givens, pensionierter Herzchirurg aus Seattle, ist an Krebs erkrankt. Allein fährt er in die Wälder des östlichen Washington an der Pazifikküste. Dort, in der vertrauten Landschaft seiner Kindheit, will er ein letztes Mal auf die Jagd gehen – und sich in der Einsamkeit der Natur das Leben nehmen. Unterwegs lenken ihn jedoch unvorhergesehene Geschehnisse und Begegnungen ab. Ben wird in eine ganz andere Reise als die eigentlich geplante hineingezogen – eine Reise, die ihn seine Lebenslust wiederentdecken lässt.


    ASIN/ISBN: 3423145080

  • Neu gestaltet: Noëlle Châtelets Erfolgsroman!
    Mit Leichtigkeit und Esprit erzählt Die Dame in Blau von den Empfindungen einer Frau, die sich aus der einengenden Effizienz des Alltags, der ewigen Hektik und dem Diktat von Schönheit und Jugendlichkeit löst.
    Mireille, attraktiv, erfolgreich, Anfang fünfzig, ist im Streß. Als sie mal wieder über einen Pariser Boulevard hetzt, wird sie von einer alten Dame im blauen Kostüm aufgehalten. Unwillkürlich verfällt Mireille in deren Schrittempo und verspürt plötzlich eine ungeheure Gelassenheit. Sie zieht sich völlig aus ihrem derzeitigen Leben zurück. Sie geht nicht mehr ins Büro, läßt Liebhaber und Freundinnen abblitzen, die engen Jeans tauscht sie gegen ein bequemes Kostüm, das ihr die Mutter vererbte. Mireille nimmt ihr Älterwerden entspannt wahr, genießt die kleinen Dinge des Alltags, bis...


    ASIN/ISBN: 3462036572

  • Als Brigid Quinn an den Leichenfundort in der Wüste Arizonas gerufen wird, erkennt die ehemalige FBI-Agentin sofort die Handschrift des Route-66-Killers: Floyd Lynch, der die Polizei zu den beiden Toten geführt hat, scheint jener Serienkiller zu sein, den Brigid viele Jahre vergeblich gejagt hat.

  • Unterwerfung oder Auflehnung? Diese Frage stellt Siegfried Lenz in seinem Roman. Sie stellt sich auch den beiden Brüdern Frank und Willy Wittmann. Frank ist Teichwirt. Eines Tages sieht er seine Existenz und sein Lebenswerk von Rivalen bedroht, die allerdings das Recht auf ihrer Seite wissen. Frank weigert sich, diese Tatsache zu akzeptieren. Er lehnt sich auf. Sein Bruder Willy ist ein international anerkannter Teekoster. Als er entdeckt, daß sein Urteilsvermögen nachläßt, kündigt er bei seiner Firma und zieht sich zurück. Gleichwohl will er den Verlust seiner Fähigkeit nicht akzeptieren und forscht nach den Ursachen. Dabei muß er die Erfahrung machen, daß es Auflehnung gibt, die sinnlos ist.

  • »Haus der Schildkröten«, anmutig und scheinbar leicht, ist ein Roman über ein großes Tabu: das Ende unseres Lebens und das Sterben. Ernst und Regina begegnen sich immer dienstags, bei ihrem Besuch im Altenheim »Haus Ulmen«. Sie kommen sich näher an dem Ort, an dem nichts eine Zukunft zu haben scheint. – Annette Pehnt, vielfach preisgekrönt, zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen.

  • Das Leben ist doch noch nicht vorbei ... Maggie, weit jenseits der Blüte ihrer Jahre und an den Rollstuhl gefesselt, hat jeden Gedanken an die Liebe längst verdrängt. Da begegnet ihr der Landschaftsgärtner Tristan, unter dessen Händen von vitaler Zärtlichkeit bald nicht nur ihre Pflanzen zu neuem Leben erwachen. Die Geschichte einer ergreifenden und ungewöhnlichen Liebesbeziehung und zugleich eine Reise durch zauberhafte reale und metaphorische Gärten.

  • Wenn verborgene Ängste Wirklichkeit werden
    Die betagte Ruth wohnt in einem entlegenen Haus am Meer. Seit dem Tod ihres Mannes ziehen ihre Tage gleichförmig dahin, allein vom Rhythmus der Wellen und dem Klang des Windes geprägt. Eines Tages steht eine vom Staat geschickte Pflegekraft vor der Tür. Die tüchtige Frida übernimmt schnell das Regime, sie kümmert sich um Geldangelegenheiten und die Medikamente, sodass die alte Dame das Haus gar nicht mehr verlassen muss. Langsam entgleitet Ruth das Gefühl für die Realität: Gegenstände verschwinden, ein leerstehendes Zimmer scheint bewohnt, nachts schleicht ein blutrünstiger Tiger durchs Haus … und ist Frida wirklich die, für die sie sich ausgibt?

  • Ein Mann, der ein leidlich geordnetes Leben führt, erfährt von seinem bevorstehenden Tod durch ein Krebsgeschwür. Die Notizhefte, die er hinterläßt, beschreiben sein Leben. Allerdings nicht das äußerlich sichtbare - Studium, Ehe, Beruf -, das zunehmend unwichtig wird, sondern den Teil des Lebens, der mit Sprache kaum zu umreißen ist.

  • Wie kann ein Familiengeheimnis enthüllt werden, ohne weiteres Porzellan zu zerschlagen? Lena, die fast ein ganzes Jahrhundert erlebt hat, muss nun all ihr Einfühlungsvermögen aufbringen: Sie ist die einzige, die noch um das Geheimnis weiß und die es ihrer Nichte Sophia weitergeben kann.

  • Eine bewegende Familiensaga und das einfühlsame Porträt einer starken, überaus faszinierenden Frau.
    Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Antenora, eine beeindruckende, faszinierende Frau. Ihr Leben ist einzigartig und gleichzeitig exemplarisch für unzählige Frauenschicksale: das Leben als Tochter, als Schwester, als Mutter, als Ehefrau und Witwe. Das faschistische Italien, der Krieg und die Nachkriegsjahre sind Stationen auf einer Reise durch die Zeit. Sie führt aus den feudalistisch geprägten Strukturen des Landlebens in die zunehmende Einsamkeit einer Stadtwohnung, wo Antenora inmitten ihrer Erinnerungsstücke lebt und stirbt.

  • Ruth Caster Armstrong Hubble ist keine Frau, der man ein X für ein U vormachen kann. Sie ist sturköpfg, streitsüchtig und von respektlosem Witz. Mit der alten Dame ist nicht gerade gut Kirschen essen, auch wenn sie einen ausgeprägten Sinn für das Skurrile hat. Doch solche Eigenheiten gestattet man einer Frau in ihrem Alter gern. Immerhin ist sie achtundachtzig und immer noch aktiv: Sie fährt mit dem Bus in die Stadt, um Briefe aufzugeben, unternimmt lange Spaziergänge, hämmert wie wild auf ihr Klavier ein - was nicht darüber hinwegtäuschen kann, daß ihre Tage unter einem strengen Reglement banaler Rituale stehen: Nachrufe abheften, präzise Einkaufslisten für Henry anfertigen - ihren zweiten Ehemann, den sie mit einer Mischung aus Zuneigung und Verachtung betrachtet -, den Müll sortieren. Nicht zu vergessen auch der morgendliche Routinecheck: Kurz nach dem Aufwachen vergleicht sie die Zeit auf ihren zwei Armbanduhren, die sie trägt: die diamentenbesetzte, die ihr einst der geliebte erste Ehemann, Hale Armstrong, geschenkt hat, der schon 1944 gestorben ist; die andere eine billigere Digitaluhr, die immer ein wenig nachgeht.


    Als sie an diesem besonderen Tag, dem ersten Dezember, im Bett erwacht, ist allerdings alles ein bißchen anders als sonst. Die Stunden, die sich sonst so endlos dehnten, verrinnen ungewohnt schnell. Und als sie im Laufe des Tages dann in die Liebesprobleme ihrer Enkelin Karen verwickelt wird, deren Ehemann sie verlassen hatte und nun wieder zu ihr zurückkehren will, steigen Stück für Stück eigene, ähnliche Erinnerungen in ihr hoch, zwingen sie dazu, ihre geschönte Lebensgeschichte zu korrigieren, die eigene Gebrechlichkeit zu akzeptieren, und helfen ihr schließlich dabei, ihrer Enkelin mit ungewohnter Herzensgüte zur Seite zu stehen.

  • Der irische Richter Eamon Redmond steht kurz vor der Pensionierung. Zum ersten Mal denkt er darüber nach, was er tun wird, wenn er keine Gerichtstermine mehr wahrzunehmen und keine Akten mehr zu studieren hat. Seine Gedanken schweifen zurück in seine eigene Kindheit, als er während der schweren Krankheit seines Vaters mehr oder weniger bei Verwandten abgestellt wurde. Er denkt an die Zeit, als er seine Frau Carmel kennen lernte und an historische Ereignisse, die er miterlebte. Als Redmond längst Vater erwachsener Kinder war, hatte er im Fall einer 16-jährigen Schülerin zu urteilen, die ungeplant schwanger wurde und nicht abgetrieben hat. Noch im letzten Schuljahr sollte sie von der Schule verwiesen werden, weil sie sonst ein schlechtes Beispiel für andere Schülerinnen abgeben würde. Der Vater des Ungeborenen blieb an der Schule und war offensichtlich kein schlechtes Beispiel für andere Schüler. Eamon entschied rational, ob der Schutz der Familie (Mutter und Kind) als wichtiger anzusehen sei als die Rechte einer Institution (der Schule). Eamon hält sich als Richter für grundsätzlich kompetent, diese Frage zu entscheiden. Seine Tochter Niamh, die selbst allein erziehende Mutter ist, betrachtet ihn vermutlich als skandalös weltfremden alten Knochen. Redmonds Pläne für den Ruhestand zerschlagen sich, als seine Frau schwer erkrankt und bald darauf stirbt. Erst kurz vor ihrem Tod spricht sie aus, wie isoliert sie sich während ihrer Ehe mit ihrem stets distanzierten Mann gefühlt hat. Redmond war der typische Vertreter einer Generation, die die eigene Aufgabe in der finanziellen Versorgung der Familie sah und die Aufgabe der Frau darin, stets für Mann und Kinder da zu sein. Die Frage, wer für die Sorgen seiner Frau da sein sollte, hat er sich nie gestellt.


    Tóbin verknüpft das Schicksal des Eamon Redmond mit dem symbolischen Fall einer schwangeren Schülerin, der die kontroverse Haltung des katholischen Irland gegenüber ungeplanten Schwangerschaften aufzeigt. Bis in die Gegenwart wurde das Thema Schwangerschaftsabbruch in Irland unter der Überschrift „Reisefreiheit“ behandelt; gemeint ist die Freiheit der Schwangeren, zum Schwangerschaftsabbruch ins Ausland zu reisen. Im Jahr 1992, als Flammende Heide in Irland erschien, wurde erst im Dezember in einer zweiten Verfassungsänderung innerhalb eines Jahres irischen Frauen offiziell das Recht zugestanden, zu einem Schwangerschaftsabbruch ins Ausland zu reisen.


    Der Autor beschreibt in seiner melancholischen Geschichte das Altern eines Mannes, der keine Gefühle zeigt; denn er hat „gelernt, nie etwas von jemandem zu brauchen“. Das meisterhafte Psychogramm des alternden Richters ist in die stimmungsvolle Schilderung Irlands und in poetische Landschaftsbeschreibungen eingebettet.
    Co: Buchdoktor

  • Die Geschichte einer lebenserfüllenden und doch ganz und gar aussichtslosen Liebe.
    Fanny ist die Jüngste in der Familie, die „Nummer sechs“, wie der Vater sie gerne nennt. Der geliebte, stets anderweitig beschäftigte Vater, um dessen Anerkennung sie ein Leben lang kämpft. Als Mädchen ist sie krank geworden, einmal ist sie sogar ins Meer gegangen, damit er sich um sie kümmert. Als Erwachsene hat sie vergeblich versucht, ihn zur Rede zu stellen. Jetzt ist er alt, der Platz an seiner Seite ist mit dem Tod der Mutter freigeworden. Aber lässt sich die Vergangenheit zurückholen?

  • Das schwierigste Kunststück: die Liebe zu finden.
    Amerika 1931, die Wirtschaftskrise hat das Land fest im Griff. Da kann der junge Tierarzt Jacob Jankowski von Glück reden, als ihm ein Job beim Zirkus angeboten wird. Auch wenn es ein sehr bescheidener Zirkus ist: Nicht einmal einen Elefanten gibt es. Dafür eine wunderschöne Kunstreiterin. Doch Marlena ist verheiratet mit dem wahnsinnigen Dompteur. Irgendwann findet sich doch eine, wenn auch sehr eigensinnige Elefantendame. Keiner kann mit Rosie umgehen – bis Jacob ihr Geheimnis enthüllt. Und als sich gerade alles zum Guten zu wenden scheint, nimmt eine Tragödie ihren Lauf ... «Eine großartige Geschichte – spannend, unterhaltend, bewegend, komisch, traurig, wie eine richtig gute Vorstellung in einem Weltklassezirkus.» CHRISTINE WESTERMANN, WDR