'Gottes Werk und Teufels Beitrag' - Seiten 730 - Ende

  • Heute habe ich das Buch beendet. Ich bin froh, dass ich es jetzt weglegen kann und ich werde mir bis zum nächsten (und dann letzten) Irving viiiiieeeel Zeit lassen (und dann wohl auch ohne Leserunde).


    Es endet ja nicht überraschend damit, dass Homer dahin geht, wo er nach Meinung aller anderen hingehört, um das zu tun, für das er (zumindest aus Larchs Sicht) anscheinend vorbestimmt war.


    Der Roman hatte gute Stellen, keine Frage, aber Owen Meany und selbst Garp haben mir doch deutlich besser gefallen.


    Irgendwo stand, dass das Buch eine Reise sei. Das stimmt. Aber die Reise geht nur zwischen Apfelfarm und Waisenhaus hin und her, zumindest Homers. Mich wundert, dass er nicht das Bedürfnis hatte, etwas mehr von der Welt zu sehen.


    Irgendetwas fehlte mir beim Lesen. Ich bin noch nicht drauf gekommen, was. Aber ich hatte an mehreren Stellen das Gefühl "So, hier könnte jetzt auch das Ende sein".


    Jedenfalls habe ich das Buch so richtig fertig gemacht; es hat ein in der Mitte geknicktes Cover, Leserillen im Rücken und meine Kleine hat von Seite 572 bis zum Ende einen 1A-Wasserschaden angerichtet. Es sieht wohl kein anderes Buch in meinem Regal so aus. Zum Wegschmeissen kann ich mich nicht entschließen, auch wenn ich fast sicher bin, dass es nie wieder gelesen werden wird...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Dieses Buch war vor vielen Jahren mein erstes von Irving und ich war damals hellauf begeistert, alle anderen Bücher, die ich danach von ihm gelesen habe, haben mich mehr oder weniger enttäuscht, vor allem Garp und Owen Meany fand ich einfach nur abstrus und voller übertrieben seltsamer Gestalten.
    Von daher war ich sehr gespannt, wie mir das buch beim zweiten Lesen gefällt, und es hat mir wieder sehr gefallen. :-]


    Melonys Schicksal hat mich mit am meisten berührt und ich finde es schön, dass sie doch noch von ihrer Fixierung auf Homer los kam und irgendwie auch einen Platz in der Welt gefunden hat.


    killerbinchen, unsere Bücher können im Partner -Look gehen :lache
    allerdings hat meins den Wasserschaden auf den ersten 200 Seiten abbekommen. :lache

  • Zitat

    Original von Zwerginkillerbinchen, unsere Bücher können im Partner -Look gehen :lache
    allerdings hat meins den Wasserschaden auf den ersten 200 Seiten abbekommen. :lache


    :lache


    Wollen wir einen Foto-Vergleich machen? :lache :lache


    Zitat

    Original von Zwergin
    Dieses Buch war vor vielen Jahren mein erstes von Irving und ich war damals hellauf begeistert, alle anderen Bücher, die ich danach von ihm gelesen habe, haben mich mehr oder weniger enttäuscht, vor allem Garp und Owen Meany fand ich einfach nur abstrus und voller übertrieben seltsamer Gestalten.
    Von daher war ich sehr gespannt, wie mir das buch beim zweiten Lesen gefällt, und es hat mir wieder sehr gefallen. :-]


    Auch witzig, mir geht es ja genau anders herum; ich konnte mit Garp und Owen Meany mehr anfangen. Vielleicht liegt es daran, mit welchem Buch man angefangen hat, denn Gottes Werk... ist ja ziemlich bodenständig und realistisch. :gruebel


    Zitat

    Original von ZwerginMelonys Schicksal hat mich mit am meisten berührt und ich finde es schön, dass sie doch noch von ihrer Fixierung auf Homer los kam und irgendwie auch einen Platz in der Welt gefunden hat.


    Melony war für mich als Figur greifbarer als Homer.
    Am besten hat mir gefallen, wie sie ihren vermeintlichen Vergewaltiger mit seinem eigenen Gürtel verprügelt hat (nicht, dass ich Gewalt grundsätzlich gutheiße, aber in manchen Fällen...).
    Und beeindruckt hat mich ihr Arbeitswille, vor allem, was harte Arbeit betrifft (obwohl sie ja irgendwann eine reiche Frau war).
    Dass sie dann kam, um Homer auf seinen Weg zurückzuschubsen, hat dem ganzen natürlich die Krone aufgesetzt.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ich habe das Buch dann heute auch beendet. Für mich ist dieses Buch auch wesentlich besser als Garp oder Owen Meany. Seltsam fand ich, dass die Auflösung der Dreiecksbeziehung und das Lügenkonstrukt doch etwas unspektakulär und lediglich nebenbei erfolgt. Aber was hätten Wally und Angel auch groß an Handlungsmöglichkeiten?

  • Am Ende hat sich also der Kreis geschlossen, und Homer ist nach all den Irrungen und Wirrungen wieder an seinen Ursprung zurückgekehrt.


    So wirklich gefallen hat mir das Buch nicht. Es gibt so viele Ausschmückungen, wo das Wesentliche gereicht hätte. Dieses Verlieren in Kleinigkeiten (bestes Beispiel ist der Tod des Bahnhofsvorstehers!) fand ich einfach nur anstrengend. Homer als Hauptdarsteller blieb die ganze Zeit blass, ein Spielball der anderen, stärkeren Charaktere.


    Zitat

    Auch witzig, mir geht es ja genau anders herum; ich konnte mit Garp und Owen Meany mehr anfangen. Vielleicht liegt es daran, mit welchem Buch man angefangen hat, denn Gottes Werk... ist ja ziemlich bodenständig und realistisch. Grübeln


    Oh je, wenn die noch skuriller sind, glaube ich, das dies mein letzter Irving war :lache

  • Zitat

    Original von xexos
    Mich wunderte vor allem, was diese Inzucht-Episode mit Mr. Rose sollte. Wofür war dies notwendig?


    Wir haben in dem Buch einige Kind-Vater-Beziehungen. Homer und Dr. Larch, Candy und ihr Vater, Wally und seine Eltern, Rose und Mr. Rose und zuletzt Homer und sein Sohn.
    All diese Beziehungen sind so unterschiedlich und vor allem der krasse Gegensatz, wie Dr. Larch als nicht biologischer Vater Homer behandelt und Mr. Rose seine leibliche Tochter, sowie die Tatsache, dass Wally auch Angel liebt und dieser denkt, er sei adoptiert, unterstreicht so sehr, dass es egal ist, ob es dein leibliches Kind ist; Hauptsache, es wird geliebt.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“