Titel: Bis an die Grenze
OT: Heroes of the Frontier
Autor: Dave Eggers
Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: März 2017
Seitenzahl: 483
ISBN-10: 3462049461
ISBN-13: 978-3462049466
Preis: 23.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Josie, eine Zahnärztin, die ihre Praxis hat schließen müssen, bekommt Panik, als ihr Exmann darum bittet, die gemeinsamen Kinder seiner neuen Verlobten vorstellen zu dürfen. Sie packt die Kinder und flieht mit ihnen an den entlegensten Ort, der für sie ohne Pass erreichbar ist: Alaska. Die Reise in dem angemieteten, abgetakelten Wohnmobil durch die Wildnis rüttelt die Familie durcheinander. Der achtjährige Paul übernimmt die fürsorgliche Vaterrolle in der Familie, während die fünfjährige Ana Chaos und Zerstörung magisch anzieht. Was sich zunächst wie ein Abenteuerurlaub am Ende der Welt anfühlt, wird schnell zur verzweifelten Flucht. Nicht nur ein Lauffeuer, das in der Region ausgebrochen ist, scheint Josie auf den Fersen zu sein. Sie kämpft auch gegen die imaginären sowie realen Geister ihrer Vergangenheit und muss dafür bis an ihre Grenze gehen.
Der Autor:
Dave Eggers wurde am 12. März 1970 geboren und ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren. Er studierte Journalismus an der University of Illinois, Urbanam bis er die Uni im Alter von 21 Jahren abbrach, um sich nach dem Krebs-Tod seiner Eltern um den jüngeren Bruder Toph (Christopher Eggers) zu kümmern. Gemeinsam mit einem Freund übernahm er dort die lokale, kostenfreie Zeitung Cups, die sie nach und nach in das Satiremagazin Might umwandelten.
Meine Meinung:
Mehr als ein simples „Road-Movie“ - viel mehr. Dave Eggers schafft es, die Banalitäten des Lebens zu etwas Wichtigem zu machen – und zwar zu etwas Wichtigem, nicht nur für die, die es betrifft, sondern auch für die, die darüber lesen oder davon hören.
Im Mittelpunkt dieses Romans stehen auch wieder Menschen im Kampf mit dem täglichen Allerlei, das aber auch durchaus grausam und hinterhältig sein kann. Es geht nicht um die großen geschichtsträchtigen Ereignisse – es geht um vielmehr, es geht um die Ereignisse, die nur wenige Menschen betreffen, die diesen Alltäglichkeiten aber mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert sind. Dave Eggers ist ohne Frage ein Meister des realistischen Erzählens, ein Erzählen das keine Tabus oder Ausflüchte kennt.
Die handelnden Personen scheinen nicht erfunden, auch wenn sie fiktiv sind – sie sind real, real in der erfundenen aber nichtsdestoweniger realistischen Romanwelt des Dave Eggers.
Ein Roman über das Weglaufen, Wegducken – aber trotzdem nie aufzugeben.
Ein sehr lesenswerter Roman von einem der besten zeitgenössischen nordamerikanischen Autoren. 8 Punkte.