Und du kommst auch drin vor - Alina Bronsky (ab 12 Jahren)

  • Einleitung/ Info


    Alina Bronsky
    Und du kommst auch drin vor
    Originalsprache: deutsch
    Gebundenes Buch, 192 Seiten, 16,95 €
    dtv
    ISBN: 978-3423761819


    Alina Bronsky lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland und wurde 1978 in Russland geboren. Ihr Debütroman „Scherbenpark“, der unter anderem für den Jugendliteraturpreis nominiert war, hatte mir sehr gefallen, sodass ich auch „Nenn mich einfach Superheld“ und „Baba Dunjas letzte Liebe“ gelesen habe. Insgesamt haben mir aber „Scherbenpark“ und „Baba Dunja“ besser gefallen als ihre anderen Bücher, was auch nach Lektüre dieses Buches noch gilt.


    Handlung


    Kim, die Erzählerin des Buches, und Petrowna sind beste Freundinnen. Als die beiden mit ihrer Klasse eine Lesung besuchen ist Kim schockiert, denn das Buch aus dem die Autorin liest handelt von ihr. Jedenfalls wenn man von ein paar unwichtigen Details absieht. Ab hier wird die Erzählung turbulent, denn natürlich ist Kim neugierig auf den Verlauf des Buches und findet es unfassbar, dass da jemand einfach über sie geschrieben hat. Und wenn wirklich alles passiert was in dem Buch steht, dann muss sie irgendwie herausfinden wie sie den Verlauf ihres Lebens ändern kann, denn mit dem Schluss ist sie ganz und gar nicht einverstanden.


    Covergestaltung und Buchtitel


    Das Cover finde ich schrecklich. Auf dem Bild noch schlimmer als dann in Wirklichkeit, da reißt das spiegelnde silber die Sache ein wenig, aber ich mag diese pastelligen Töne in Kombination mit dem silber gar nicht. Den Titel finde ich in Ordnung, er macht auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte.
    Ohne die Reputation des Autorinnennamens hätte ich das Buch aber wohl nicht beachtet.


    Meinung


    Ich finde man merkt dem Buch an, dass es ein Jugendbuch ist. Dies ist ja nicht unbedingt schlecht oder ein Kriterium für weniger Qualität, aber es erklärt vielleicht, warum es mir wohl nicht so sehr im Kopf bleiben wird wie die eingangs genannten zwei Bücher der Autorin.
    Der Schreibstil ist, wie von der Autorin gewohnt, gut zu lesen, aber dennoch mit qualitativem Anspruch. Vorallem der Charakter der Petrowna hat mir gut gefallen und ich fand es interessant ihre Entwicklung durch die Augen von Kim zu beobachten. Kim selber ist als Charakter normaler und unauffälliger angelegt, jedoch lässt sie durch ihre Kommentare zu Petrownas Klugheit und Charakter ihre Intelligenz und Scharfsinnigkeit erkennen. Das Buch enthält außerdem einige Stellen zum Schmunzeln und Amüsement.
    Vom Klappentext her hatte ich eine Art Zickenkrieg befürchtet, der dann glücklicherweise in der erwarteten Form nicht aufgetaucht ist. Im Gegenteil schafft es Bronsky aus einem doch recht gewöhnlichen Plot durch ihre Erzählweise und die Wahl der Protagonistinnen etwas Besonderes zu schaffen.


    Fazit


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich würde es für die entsprechende Altersgruppe empfehlen. Man kann das Buch auch gut lesen, wenn einem Bronskys andere Bücher gefallen haben und man Lust auf zwei, drei Stunden lockere gut geschriebene Unterhaltung hat.
    7/10 Eulenpunkte.


    ASIN/ISBN: 3423718447

  • Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin Alina Bronsky gelesen, die mir alle sehr gut gefallen haben. Auch mit ihrem neuen Jugendbuch ist ihr wieder eine sehr unterhaltsame Geschichte gelungen, die mich von den ersten Seiten an begeistern konnte.


    In ihrem neuen Roman geht es um die 15 jährige Kim. Sie scheint ein ganz durchschnittliches Mädchen aus Berlin zu sein: ihre Eltern sind geschieden, sie hat keine Lust auf die Schule und hängt lieber mit ihrer besten Freundin Petrowna zusammen im Park ab. Bis zu den Tag, als sie mit ihrer Klasse eine Lesung in einer Bibliothek besuchen muss. Während alle ihre Klassenkameraden nur gelangweilt dabei sitzen, durchfährt es Kim wie ein Schock: die Autorin scheint in ihrem Buch genau Kims Leben zu erzählen. Wie kann es sein, dass Kim in diesem Buch vorkommt?


    Die Geschichte um Kim und ihre beste Freundin wird in einer für ein Jugendbuch angemessenen leichten und lockeren Sprache erzählt. Durch die kurzen Sätze und die Umgangssprache liest sich der Roman sehr angenehm flüssig und ich habe das Buch in einem Rutsch durch gelesen. Die Autorin versteht es sehr gut, den einzelnen Personen einen ganz eigenen Charakter zu verleihen. Und obwohl das Buch oft sehr witzig und mit viel Humor geschrieben ist, gibt es einem doch einige Denkanstöße.


    Das einzige was mir an dem Buch leider nicht gefallen hat war das Cover. Hier muss ich Cith leider komplett zustimmen. Die Farben mit dem glänzenden Silber und den Pastellquadraten finde ich persönlich überhaupt nicht ansprechend, sondern eher abstoßend. Das ist dann aber schon mein einziger Kritikpunkt an dem Buch.


    Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich habe es mir viel Freude und einem Lächeln auf den Lippen gelesen. Ich kann es nicht nur für Jugendliche uneingeschränkt empfehlen.
    Ich gebe dem Buch 9 Eulenpunkte

  • Titel: Und Du kommst auch drin vor
    Autorin: Alina Bronsky
    ISBN: 978-3-423-76181-9
    Originalausgabe /Erscheinungsdatum: 8. September 2017
    Verlag: dtv
    Seiten: 190


    Klappentext:
    „Und was ist mit ihm? Hat er sich wiedererkannt?“ fragte meine Freundin Petrowna als Jasper sich strahlend zu mir umdrehte. „Denke nicht,“ antwortete ich. „Sonst hätte er wohl kaum behauptet, dass das Buch nicht so spannend ist.“ „Er weiß eben noch nicht, dass er am Ende stirbt.“
    Kim, 15, leidgeplagtes Berliner Trennungskind hat auf einer Schullesung ein Deja vu. Alles, was die Autorin da liest, scheint von Kim zu handeln und ihr Leben widerzuspiegeln. Und leider geht die Geschichte gar nicht gut aus – vor allem nicht für ihren Klassenkameraden Jasper. Mit allen Mitteln versuchen Kim und ihre Freundin Petrowna, die drohende Katastrophe abzuwenden – mit unabsehbaren Folgen.


    Meine Meinung:
    Gleich zu Beginn lernen wir eine typische 9./10. Klasse einer Schule kennen. Typisch? Lesen 15jährige wirklich keine Bücher mehr?
    Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen – für ein Jugendbuch vielleicht schon etwas zu leicht. Zweifel hege ich auch, ob die heutige Jugend noch so oft das Wort „cool“ verwendet. Ist das nicht schon uncool?
    Sicherlich passieren hier viele Dinge in Real wie auch im Buch. Kim lebt jetzt alleine mit ihrer Mutter, die sich genauso entwickelt nach der Trennung, wie im Buch beschrieben. Der Vater zieht in eine Hinterhauswohnung und hat keine Klingel an der Haupteingangstür – genau wie im Buch. Aber auch typisch für das normale Leben. Und die Familie lebt im multikulturellen Berlin.
    Sollten Schüler mehr lesen? Merken sie dann, dass sie selbst viel öfter in einem Buch „drin“ sind? Durch die Lesung und die Lektüre des Buches scheint aber Kim ihre Leselust erweckt zu sein. Denn plötzlich verschlingt sie auch ein zweites Buch und bettelt um eine Fortsetzung.


    Fazit:
    Meiner Meinung nach ist jedes Buch gut, was den Leser zu weiteren Büchern animiert. Das Buch ist auf alle Fälle lesenswert.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Kim, 15 und Scheidungskind, hat mit Lesen nichts am Hut. Da muss die Klasse auf eine Lesung und Kim fällt aus allen Wolken: in dem Buch geht es eindeutig um sie! Sie muss das Buch haben, auch wenn sie sonst niemanden kennt, der liest. Jasper, Kims Klassenkamerad, kommt in dem Buch gar nicht gut weg und Kim versucht mit Hilfe ihrer besten Freundin Petrowna, die Autorin dazu zu überreden, alles zu ändern. Doch die denkt gar nicht daran – wie sollte sie das auch tun? Die Bücher sind doch längst auf dem Markt. Also lassen sich die beiden etwas anderes einfallen …


    Das Buch liest sich recht flott und locker, auch wenn schon beim Lesen klar wird, dass Kim ein sehr anstrengendes 15jähriges, pubertierendes Mädchen ist. Sie sieht nur sich und ihre „Probleme“, allen anderen geht es ja immer so viel besser als ihr und niemand denkt an sie, alle nur an sich selbst. Und überhaupt sind alle anderen ja immer und ohne Unterlass auf dem falschen Dampfer … Ja, Kim geht – zumindest Erwachsenen – beim Lesen gewaltig auf die Nerven.


    Doch ich bin der Überzeugung, dass die Zielgruppe der 10-13Jährigen den kleinen Wink verstehen wird: nimm Dich selbst nicht wichtiger als andere, sieh genauer hin! Denn auch wenn Teenager gern egozentrisch sind, ist Kim die Königin unter den Egozentrikern! Entsprechend lässt Alina Bronsky Kim auch oberflächlich erzählen. Nur zwischen den Zeilen kann der Leser sehen, was um Kim herum wirklich geschieht, das sie selbst gar nicht wahrnimmt. So kommt es auch, dass sie gar nicht auf die Idee kommt, dass im Buch gar nicht sie gemeint ist, sondern sehr viele Kinder getrennte Eltern haben, in der Schule Probleme haben, die erste Liebe erleben usw. Selbst die Hinweise der anderen, Familienmitglieder wie auch Freunde und Klassenkameraden, nimmt sie in ihrer Eigenliebe gar nicht wahr.


    Soziales Gefälle, Vorurteile, Migrationshintergrund, Pubertät, Trennung der Eltern, Eifersucht, beschränkte Sichtweisen – all das nimmt die Autorin in diesem Buch aufs Korn und versucht, den Kids zu zeigen, wie leicht man in diese Falle tappt. Dabei stopft sie, auch wenn das jetzt fast so klingen könnte, nicht zu viel in die 190 Seiten. Alles ist rund, passt ineinander und zusammen und ergibt ein stimmiges Gesamtbild.

    Cover sind nicht wirklich wichtig, doch hier deutet es schon darauf hin, um was es geht: es ist wie ein trüber Spiegel, der dem Leser vor Augen gehalten wird. Man muss genau hinsehen, um sich selbst klar sehen zu können!


    Ein Buch, das zu denken gibt, ohne allzu moralisch rüberzukommen. Gefällt mir gut! Von mir gibt es neun Eulen, da die Wendungen zwar schön und stimmig sind, die Kernaussage aber nicht deutlich genug herüberkommt.

  • Ich lese sehr gerne Bücher aus der "Young Adult" Kategorie, und der Klappentext sowie die Leseprobe von "Und du kommst auch drin vor" haben mich sehr angesprochen. Leider hat mir aber das Buch doch nicht so gut gefallen, wie ich erwartet habe, und zwar weil es viel zu wenige sympathische Charaktere gab. Die meisten Charaktere waren mir entweder unsympathisch (wie z.B. die Protagonistin, die sehr egozentrisch ist, oder Leah, die das Buch um das es in der Geschichte geht, geschrieben hat) oder einfach nicht interessant genug. Die einzige Person, mit der ich sehr sympathisiert habe, war die beste Freundin der Protagonistin - wenn Alina Bronsky ein Buch mit Petrowna als Protagonistin schreiben würde, würde ich es sofort kaufen!
    Die Geschichte fand ich nicht schlecht, der Schreibstil der Autorin hat mir sehr zugesagt, deswegen bekommt das Buch 6 Punkte von mir.

  • Guter Jugendronan
    Von Alina Bronsky kenne ich schon zwei gute Romane. Da ist meine Erwartung groß gewesen. Der Roman „Und du kommst auch drin vor“zeigt die Freundinnen seit der ersten Klasse. Kim die ruhigere und Petrowna die exotische kluge, beide 15 Jahre alt.
    Der Roman wird von Kim erzählt.
    Ihre Schulklasse wird zu einer Lesung in der Bibliothek verdonnert. Erschreckend wie wenige der Klassenkameraden sich für Bücher interessieren. Das habe ich auch schon beobachtet.
    Kim entdeckt bei einer Lesung ihre Geschichte, sogar wie sie denkt erkennt sie darin.
    Das macht sie nachdenklich. Sie kauft sich den Roman und es macht ihr Angst.
    Ganz schön spannend wie sie versuchen Kontakt mit der unzugänglichen Autorin zu suchen.
    Alina hat den Personen unterschiedliche Charaktere gegeben.
    Alles ist sehr anschaulich beschrieben, von der Autorin habe ich auch nichts anderes erwartet.


    Ich habe das Hörbuch gehört.
    Die Sprecherin Jasna Fritz Bauer hat eine nette Stimme und konnte dem Roman gerecht werden.


    Für mich ist es ein reines Jugendbuch,
    Erwachsene können es zwar auch gut lesen, aber ich kann es hauptsächlich für Jugendlichen empfehlen.
    Es ist mit 225 Minuten ein kurzer gelungener Hörgenuss.