Farmer im All - Robert A. Heinlein

  • Amazon Kurzbeschreibung
    George Lerner gehört zu der Besatzung des Kolonistenschiffes Mayflower, das nach Ganymed aufbrechen soll, um dort eine Kolonie zu gründen. Sein Sohn Bill will ihn begleiten, doch George hält die Mission für viel zu gefährlich. Also schmuggelt sich Bill als blinder Passagier an Bord. Die abenteuerliche Geschichte von den Siedlern im All nimmt damit jedoch erst ihren Anfang.


    Nachdem es an diesem Wochenende ziemlich verregnet, ich aber trotzdem mit dem Motorrrad auf Reisen war, kam ich tatsächlich zum Lesen. "Farmer im All", ein 2 Euro-Wühltischfund in einer neuveröffentlichten und angeblich ungekürzten und neu übersetzten Fassung.


    Erstmals 1950 veröffentlicht, merkt man dem Roman seine Entstehungszeit deutlich an. Wie schon "Reiseziel: Mond", kann man "Farmer im All" auch ohne Weiteres in die Jugendbuchabteilung stellen. Der Schreibstil ist einfach, manchmal fast schon naiv zu nennen. Interessant wäre da ein Vergleich mit dem amerikanischen Originaltext. Die deutsche Übersetzung trägt da vielleicht auch dazu bei, daß das Lesen trotz der einfachen Sprache nicht immer so locker ist.
    Am meisten Schwierigkeiten hatte ich aber mit dem Helden der Geschichte. Schon von Anfang an ist der Charakter im Grunde genommen unsympathisch. Und ein nerviger, rotziger Bengel hat es nun mal schwer bei mir als Leser.


    Für Genre-Freunde vielleicht gerade mal für die nostalgische SF-Sammlung einen Blick wert, allen Anderen rate ich: Finger weg!


    Gruss,


    Doc

  • Hi!


    Ist schon eine Weile her bei mir, aber ich habe das Buch in guter Erinnerung. Könnte nicht sagen, daß mir der Held unsympathisch war. Vor allem fand ich interessant, wie die Schwierigkeiten der Kolonisation dargestellt wurden. Klar, Heinlein ist wissenschaftlich längst überholt, aber ich lese ihn sehr gern. Und das war bei dem Buch nicht anders.


    Bye,


    Grisel

  • Bei diesen frühen Romanen ist es immer wieder erheiternd, wenn sich die Denkstrukturen jener Zeit auf fast jeder Seite wiederspiegeln. Angefangen von dem ungebremsten Bevölkerungszuwachs bis hin zu dem "American way of live".
    Selbst die bei Dominik noch gebräuchliche "gelbe Gefahr" findet sich in diesen frühen Werken Heinleins wieder. Andererseits finde ich seine These interessant, daß es so etwas Natur gar nicht mehr gäbe. Die Erklärung klingt zumindest logisch. Im Gegensatz zu Doc bin ich aber der Meinung, daß diese Bücher ebenso lesenswert sind, wie die neueren Werke.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.