Die Elternsprecherin - Laurie Gelman

  • Elternsprecher haben es nicht leicht – deswegen nimmt Jennifer ihre Position mit Humor und macht in ihren Emails von Anfang an klar, wie es laufen wird: Wer am schnellsten antwortet und sich freiwillig für Ausflüge meldet, bekommt die besten Termine am Elternsprechtag – sie wird eine Liste führen! Doch solche Aussagen und ihr Humor kommen nicht bei anderen Eltern an. Und das Jahr ist ja voller Ausflüge, Elternabenden und Gesprächen mit der – zugegeben – etwas außergewöhnlichen Lehrerin. Dazu kommen noch private Probleme von Jennifers Freunden und schon ist ein sehr humorvolles Buch geschrieben.

    Schon nach wenigen Seiten hat man das Gefühl, die einzelnen Eltern und ihre Angewohnheiten zu kennen und Jennifers Humor ist einfach große Klasse! Dieses Buch ist vermutlich vorrangig für Pädagogen und Eltern sehr humorvoll, denn man wird sich oder alte Bekannte wiedererkennen. Der Leser begleitet Jennifer durch ein Schuljahr und kuriose Aktionen und interessante Eltern geben die nötige Würze, so dass es nie langweilig wird. Zusätzlich gilt es ja auch noch ein Mysterium zu lösen: Wer ist die ständig abwesende und vielbeschäftigte Mutter, die nur mit automatisierten E-Mails antwortet? Und warum hat sich die eine Mutter heimlich mit der Lehrerin getroffen?

    Ein tolles Buch zum Nebenher-Lesen, was viel lustiger war, als ich anfangs gedacht habe und bestimmt ein tolles Geschenk für alle Eltern (oder die, die es werden wollen).

    Von mir 9 von 10 Eulenpunkten!

  • Danke für deine Meinung zum Buch. Ich habe eine Leseprobe gelesen und fand das gelesene sehr spaßig. Auf der WL steht es auf jeden Fall.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)


  • Humorvoll und nett


    Die Elternsprecherin, Familienroman von Laurie Gelman, 352 Seiten, ein Mira Taschenbuch.
    Die humorvolle Erzählung einer „etwas anderen“ Elternsprecherin.
    Jennifer Dixon, lässt sich von ihrer Freundin Nina überreden, in der Vorschulklasse an der William H. – Taft Grundschule ihres Sohnes Max, das Amt der Elternsprecherin zu übernehmen. Sie hat dieses Amt bei ihren beiden, nun schon am College studierenden Töchtern bereits ausgeübt und ist sehr erfahren in diesem Job. Mit großer Energie und auf witzige Weise greift sie das Amt an und schon mit ihrer ersten humorvollen Email fühlen sich einige Eltern „auf den Schlips“ getreten. Jenn befindet sich mitten in der midlife-crisis und deshalb sind diese Elternvertreterin-Schwierigkeiten nicht ihre einzigen. Doch mit ihrer heiteren durch nichts so leicht zu erschütternden Art, „rockt sie das turbulente Jahr und findet neue Freundinnen.
    Das Buch ist in 24 überschaubare Kapitel aufgeteilt, die in Schreibschrift betitelt sind. Dazwischen und das ist der Punkt, der die Story aufpeppt und lebendig macht, die manchmal schon etwas sehr speziellen, lustigen Emails die zwischen den Eltern hin- und hergehen. Die Kapitel sind im Ich-Stil aus Sicht der Protagonistin verfasst. Besondere Phrasen, Ausdrücke und Gedanken sind kursiv gedruckt und machen, zusammen mit den spritzigen Dialogen eine lebhafte Erzählung, die ich in zwei Nachmittagen gelesen hatte. Dabei habe ich mich gut unterhalten und musste zwischendurch innehalten und schmunzeln. Ich konnte nur feststellen, ja so ähnlich ist es auch bei uns in der Grundschule zugegangen. Die verschiedenen Elterntypen sind gut beschrieben, die Helikopter-Eltern, die Allergiker-Mutti, die Besorgten, die Coolen und die Spießer, Laurie Gelman weiß wovon sie spricht , sie hat das Amt der Elternsprecherin selbst fünf Jahre ausgeübt. Anfangs dachte ich mir, darf man denn mit den Eltern wirklich so reden? Aber es zeigt sich, man kann und lustig ist es auch noch. Obwohl Jenn, dann die Konsequenzen zu spüren kriegt. Die Handlung ist flüssig und logisch aufgebaut. Eines kommt zum anderen, nichts wirkt gesucht oder konstruiert. Die Charaktere sind so plastisch beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann, besonders die Protagonistin Jennifer war mir sympathisch, eine Frau Ende vierzig, die mit ihrem Nesthäkchen noch einmal die aufregende Grundschulelternzeit genießt, die aber meiner Meinung nach, schon einige Probleme mit dem „Älterwerden“ hat. Ihre sportlichen Anstrengungen, einschließlich Personal-Trainer, der sie für einen Schlammlauf fitmachen soll, bzw. der Flirt mit dem High-School Schwarm Mr. „Eristjasoeinhottie“ fand ich manchmal ganz schön übertrieben. Auch wie die Supermama“, die ganze Familie, den Haushalt, die Probleme ihrer fast erwachsenen Töchter mit links meistert, ging m.E. einfach viel zu glatt. Spannung habe ich hier nicht erwartet, war auch kaum vorhanden. Insgesamt habe ich mich aber gut unterhalten und wer nicht zu viel erwartet, wird die Lektüre auch genießen.