Ralphs Party - Lisa Jewell

  • Klappentext:
    Die Bewohner des Hauses in der Londoner Almanac Road 31 sind ein bunter Haufen – die Single-WG von Smith und Ralph im Erdgeschoss, die eine attraktive Mitbewohnerin suchen, das junge Ehepaar Karl und Siobhan im ersten Stock und natürlich Cheri, die femme fatale aus dem Dachgeschoss. Bei so vielen Gegensätzen gibt es natürlich nur eine gemeinsame Frage: Wer mit wem, wann – und warum?


    „Lisa Jewell hat etwas geschafft, was weder Helen Fielding noch Nick Hornby bisher gelungen ist: Sie hat ein Buch über Beziehungen geschrieben, das sowohl Männer als auch Frauen anspricht!“ The Times


    Meine Meinung:


    Ich liebe Romane, die in London, Paris oder New York spielen – weil mir diese Städte so gut gefallen, und weil es Spaß macht, vom Leben in einer riesigen Großstadt zu träumen!


    Lisa Jewell bekommt einen Platz auf meiner TRL, denn sie beschreibt ihre Charaktere mit viel Liebe zum Detail und fühlt sich auf beneidenswerte Weise in die Gefühle und Gedanken unterschiedlichster Menschen ein. Die Geschichten ihrer sechs Protagonisten handeln von gescheiterten Träumen, unerfüllten Hoffnungen, dem Kampf und die große Liebe und die Suche nach einem besseren Leben. Sie lädt zum Mitfühlen ein und erzeugt damit große Spannung.


    Das Finale auf Ralphs Party erschien, verglichen mit dem Rest der Geschichte, etwas melodramatisch, aber das glückliche Ende, das nicht für alle Beteiligten ein filmreifes Happy-End war, hat mich wieder versöhnt.

  • P. S. für Insider


    Schade, dass wir am folgenreichen Chili-Abend nicht erfahren, welche Sorte Chili verspeist wird, denn: (Tatsache!) im Jahr 1912 entwickelte Wilbur Scoville seine inzwischen berühmte Methode, den relativen Schärfegrad verschiedener Chili-Sorten darzustellen. Je mehr Scoville-Einheiten, desto schärfer der Chili. Paprika z. B. hat 0 Einheiten, Peperoncini haben 100-500, Japaleno-Schoten 2.500-5.000 und Pure Capsaicin 16.000.000. ;-)

    Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

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  • Es ist schon einige Jährchen her, daß ich das Buch gelesen habe. Ich kann mich aber noch daran erinnern, daß es gar nicht so übel war. Locker-leicht geschrieben und sehr kurzweilig zu lesen.


    Viel Spaß Euch bei der Lektüre - ich bin schon gespannt auf Eure Meinungen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Hab es heute nacht noch ausgelesen, wollte doch wissen, wie es Karl und Shiobhan (oder so, wie spricht man das eigentlich, denn Karl sagt ja auch oft Shuv = Shav gesprochen?), Cheri, Smith, Jem und Ralph so ergeht.


    Irgendwann wurde es immer spannender, und die Szene, als X und Y sich trennen, las ich auf dem Crosstrainer im Fitness-Studio, Ys. Rede im Radio hat mir doch glatt den Hals zugeschnürt und ich musste ein bißchen blinzeln...


    Ralph und Smith hab ich zu Anfang immer verwechselt und musste so manches Mal zurückblättern, um sicher zu gehen, dass ich den Richtigen meine. Ralphs Entwicklung fand ich klasse, ebenso Shiobhans Entwicklung. Ihre Probleme, ihr mangelndes Selbstbewusstsein aufgrund ihrer Figur kann ich gut nachvollziehen, überhaupt sind die Figuren sehr gut beschrieben, von jedem hatte ich mein Bild.


    Aber ich hätte gestreikt, wenn mir jemand einen Chili-Wettbewerb angeboten hätte, beim Essen bin ich eher der Smith-Typ ;-)


    Sehr kurzweilig geschrieben, klasse dazu die Beschreibung des Londoner Umfelds. Und irgendwie hat so jeder das bekommen, was er "verdient". Man legt es mit einem wohligen Gefühl weg.


    Bestimmt nicht mein letztes Buch von Lisa Jewell. Danke @ Lilli fürs Bestätigen, dass ich es mir ertauschen sollte :wave

  • Kennst Du noch mehr von ihr? Hier wurde ja noch Delilah rezensiert, aber ich schleiche zur Zeit um ein englisches von ihr herum "Vince & Joy". Lt. Amazon erscheint es erst im August, aber im Buchhandel hab ich es schon gesehen. Aber mein Englisch... :rolleyes

  • Nein, Geli, das war mein erstes von ihr. Im Moment suche ich nach einem "Schon wieder Delilah"-Schnäppchen. Kann dir also leider keinen Tipp geben, ob das Englische sich lohnt... Ich selbst lese ja lieber auf Deutsch. :-)

  • @ geli


    Mich hat die Geschichte von X und Y auch sehr berührt, denn...



    Das wollte ich nochmal loswerden. :-)

  • @ Waldfee: Genau das hat mich so berührt, dass es so lebensnah geschrieben war. Evtl. hat die Autorin das so oder ähnlich erlebt?


    Spoiler konnte ich lesen :-) Einfach mit der gedrückten Maustaste drüber gehen, dann markiert man den Text.

  • 'Ralph's Party' war mein erstes Buch von Lisa Jewell, die mittlerweile zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, weil sie einfach so verdammt lebensnah schreibt.


    Rezension
    Wer möchte nicht manchmal wissen, was hinter den Vorhängen der Nachbarn so vor sich geht? In ihrem Deütroman gibt uns Lisa Jewell die Möglichkeit, tatsächlich einmal Mäuschen spielen, indem sie uns in ein Haus in der Almanac Road in London mitnimmt.


    Parterre wohnen Siobhan und Karl, beide Mitte 30 und schon seit 15 Jahren ein Paar. In der Dachwohnung lebt die hübsche Cheri. Die Wohnung unter ihr gehört Ralph und Smith, zwei Männer Anfang 30, die schon seit Schulzeiten miteinander befreundet sind und nun einen Mitbewohner suchen.
    Als die lebensfrohe Jem in die WG zieht, kommt die Geschichte ins Laufen und mit der Zeit stellt sich heraus, dass die Schicksale der einzelnen Personen raffiniert miteinander verstrickt sind, ohne dass die Charaktere selbst davon wissen. Ralph will Jem, Jem will Smith (oder doch Ralph?), Smith will Cheri, Cheri will Karl, Karl will mal Cheri, mal Siobhan… und Siobhan?


    Klingt alles ein bisschen nach Seifenopfer, macht aber nichts, denn Lisa Jewell zeichnet ihre Figuren und deren Geschichten und Gefühle so unterhaltsam und gefühlvoll, dass das Lesen einfach Spaß macht. Vor allem schreibt sie so nah am Leben, dass es sich wirklich um die eigenen Nachbarn handeln könnte.
    Durch häufige Perspektivwechsel lässt die Autorin sämtliche Figuren abwechselnd zu Wort kommen, sodass man sich als Leser wunderbar in sie hineinfühlen und sich letztlich gar nicht entscheiden kann, wen man denn nun am liebsten mag. Schließlich haben die Hausbewohner alle ihr eigenes, mehr oder weniger dramatisches Päckchen zu tragen. Schade ist nur, dass ihr Alkohol- und Drogenkonsum recht groß ist. Das hätte nicht sein müssen.


    Einige Entwicklungen sind zwar etwas vorhersehbar, andere hingegen durchaus überraschend. Höhepunkt ist natürlich die titelgebende Party, auf der alle Charaktere aufeinandertreffen. Für einige gibt es dort ein Happy End, für andere nicht.


    FAZIT: Locker-leichte Unterhaltung für zwischendurch.


    Bewertung: 4/5

  • Zitat

    Original von sternschnuppe
    ...ab auf die Wunschliste! Da stehen noch mehr von ihr :gruebel


    Das freut mich! :-) Ich finde es immer wieder schade, dass Lisa Jewell bei uns längst nicht so bekannt ist wie in England, weil ich ihren Schreibstil einfach unglaublich gerne mag. Für mich ist sie sogar die einzige "chick lit"-Autorin, deren Bücher auch Männer lesen könnnen. ;-)


    Neuauflagen ihrer Bücher gab es, glaube ich, einige. Gab mal so eine Reihe von Frauenbüchern, die sehr preisgünstig waren. Ich meine, da war auch was von Lisa Jewell dabei.
    Falls du allerdings gerne auch mal ein Buch auf Englisch liest - die Bücher sind im Original sehr einfach zu verstehen und geben die Stimmung mE noch besser wieder.