"Das Phantom" von Susan Kay

  • Ich fand das Buch auch absolut genial!
    Hab selten sowas Gutes gelesen. Die Charaktere sind toll, alle mit Tiefgang, Susan Kay schreibt wahnsinnig gut und ich habe an einer Stelle sogar geweint (passiert mir selten).
    Von daher: ein absolutes Muss! Super Buch, tolle Unterhaltung - keine Längen. Es hat mich sehr gefesselt und auch noch Tage später beschäftigt.

  • Zitat

    Original von Gast
    Susan Kays "Das Phantom" ist einfach ein tolles Buch - besonders die Charakterstudien sind sehr gut gelungen. Man sollte es aber einmal im englischen Original gelesen haben, denn die deutsche Fassung ist merkwürdig gekürzt, u.a. nicht unbedeutende Schlüsselszenen. Wer im übrigen über Kay diskutieren möchte (oder auch nur fehlende englische Schlüsselstellen lesen möchte), der ist hier gut aufgehoben: http://phantomslair.soft-creation.de
    Interessante Diskussionen zu diesem überaus lesenswerten Buch (und zu dem Phantom im allgemeinen, falls Euch Hintergründe zum Phantom interessieren).


    Das ist ein guter Tipp http://phantomslair.soft-creation.de!

  • Auf das Buch von Leroux bin ich lediglich durch die letzte Hollywood-Verfilmung des Musicals mit Emmy Rossum gekommen, allerdings hat mir diese wesentlich besser gefallen. Das Buch fand ich etwa zäh und langatmig.


    Aber dieses Prequel könnte sich als recht interessant herausstellen und vermutlich auch lesbarer. Danke für die Rezension.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Ich hab das Buch mal vor etlichen Jahren gelesen und ich war ziemlich begeistert... ich finde es toll geschrieben und die Umsetzung des Stoffes ist auch toll, endlich mal außerhalb der reinen Musicalgeschichte ist wesentlich interessanter...

  • Gerade habe ich das Buch beendet. Es war einfach toll. Endlich wurden die Hintergründe zu dem Klassiker "Das Phantom der Oper" klar. Susan Kay hat sehr gut die Lücken gefüllt - und Erik eine interessante Lebensgeschichte, die alles erklärt. Vorallem das Ende hat mir sehr gut gefallen - für mich 8 von 10 Punkten! :wave

  • Begonnen wird hier mit Eriks Geburt und wir begleiten ihn auf seinem Lebensweg durch Frankreich, Italien, Persien und wieder zurück - mitten nach Paris, in die Oper. Erik ist seit seiner Geburt körperlich missgestaltet und erlebt vor allem Ablehnung von Seiten seiner Familie und den Bewohnern seines Heimatdorfes. Doch gleichzeitig ist er auch ein hochbegabtes Genie auf vielen Gebieten - Architektur, Musik und mehr. Doch die Ausgrenzung durch die Gesellschaft treibt ihn immer mehr zum Bösen. Unaufhaltsam?


    Ich hab das Buch ursprünglich mal auf einen Flohmarkt mitgenommen, weil ich damals auch den Roman von Leroux ungelesem daheim liegen hatte und ich dann spontan dachte: "Ach warum nicht auch die Fortsetzung/Vorgeschichte. Kostet ja nicht viel." Hohe Erwartungen hatte ich auch keine, eher das Gegenteil. Immerhin liegen einige Jahrzehnte zwischen den beiden Bücher und sie sind von total unterschiedlichen Leuten geschrieben worden. Und prompt hat mich Kays Roman sehr überrascht und begeistert.


    Kay lässt verschiedenste Personen, die in Eriks Leben eine bedeutende Rolle spielen, erzählen, darunter seine Mutter, der römische Baumeister Giovanni oder Raoul, aber auch Erik selbst. Der Leser begleitet Erik so von seiner Geburt bis zu seinem Tod und erfährt wie er zu dem Mensch wurde, der sich hinter dem Phantom der Oper verbirgt. Dabei gelingt es der Autorin sehr gut, bei dem Leser Mitgefühl für Erik zu wecken und ihn trotzdem mit all seinen, teilweise schlimmen, Fehlern und Taten zu zeigen.
    Ich war von Anfang an von der Geschichte gefesselt und das hat sich bis zum Schluß nicht geändert, obwohl ich das Ende aus Leroux' Buch schon kannte. Aber wie man so schön sagt: Der Weg ist das Ziel. Das trifft auch auf dieses Buch zu. Es geht gar nicht darum, dass sich die Handlung am Ende zu einem großen Finale summiert, sondern es geht darum was während der Handlung mit und um Erik herum passiert. Er ist als zentrale Figur zwar nur bedingt liebenswert, aber unheimlich faszinierend. Der Autorin gelingt es wunderbar seine verzweifelte Suche nach Akzeptanz und einem Platz in der Welt und menschlichen Gesellschaft darzustellen ohne, dabei mitleidig oder dramatisch zu wirken. Aber auch die anderen Personen, die wichtige Rollen in dem Roman übernehmen, sind sehr gut dargestellt und wissen zu überzeugen.


    Eine wirklich gelungene Weiterentwicklung von Leroux' Klassiker und jedem zu empfehlen, der mehr über das Phantom wissen will. Ihr anderes Buch "Die Königin", über das Leben von Queen Elisabeth ist jedenfalls auch direkt auf meinem Wunschzettel gelandet.