Gotteslüge - Kathrin Lange

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Der zweite explosive Fall für Faris Iskander


    Was anfangs wie eine Geiselnahme aussieht, entpuppt sich für Faris Iskander als ein Fall mit ungeahnt persönlicher Dimension: Ein mit einem Sprengstoffgürtel bewaffneter Mann überbringt Faris eine Botschaft. Sie lautet: »Das nächste Mal wirst du auf den Auslöser drücken.« Faris kann sein eigenes Leben retten, als die Bombe explodiert. Doch er ahnt, dass ein alter Feind einen teuflischen Plan für ihn ersonnen hat. Und der schreckt weder vor Entführung zurück noch vor kaltblütigem Mord. Denn schließlich will er Zeuge werden, wie Faris selbst zum Attentäter wird.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Kathrin Lange wurde 1969 in Goslar geboren und lebt mit ihrer Familie auf dem Land in Niedersachsen. Nach dem Abitur hat sie als Fachbuchhändlerin für Theologie gearbeitet, als Mediendesignerin und Herausgeberin der Autorenzeitschrift Federwelt. Ihre Thriller um den Berliner Sonderermittler Faris Iskander erscheinen bei Blanvalet, ihre romantischen Mädchenthriller bei Arena. Kathrin Lange engagiert sich für die Leseförderung, ist u.a. Mitglied bei den International Thriller Writers und im Syndikat.


    meine Meinung
    Faris Iskander, Ermittler bei der Sondereinheit für religiös motivierte Verbrechen in Berlin, hat sich kaum von seinem Einsatz gegen den Kruzifix-Mörder erholt, als er wieder zu einem Tatort gerufen wird. Und diesmal ist er persönlich involviert: seine Ex-Verlobte Laura wird tot in einem Hotelzimmer aufgefunden. Ermordet! Noch bevor Faris diesen Fakt verdauen kann, wird er zum nächsten Einsatz gerufen: ein Geiselnehmer hat sich an der Gedächtniskirche verschanzt und droht, eine Bombe in die Luft zu jagen. Er will nur mit einem sprechen: mit Faris Iskander. Doch der ist eigentlich für solche Einsätze noch nicht wieder fit....eigentlich!


    "Gotteslüge" ist der 2. Fall für Faris Iskander aus der Feder von Kathrin Lange. Schon das Debüt konnte mich begeistern und auch mit diesem Buch habe ich wieder spannende Stunden auf dem Sofa verbracht.


    Der Thriller wird aus der Erzählerperspektive wiedergegeben. Dabei folgt man zumeist Faris oder einem seiner Kollegen. Zudem lässt die Autorin auch den Täter zu Wort kommen, was ich persönlich sehr ansprechend finde. Denn ich interessiere mich bei solchen Stories immer auch für die Seite des vermeintlich Bösen.


    Besonders gut finde ich die Darstellung von Faris' innerer Zerrissenheit gelungen. Der Ermittler wird nicht als Superheld dargestellt, der schadlos von einem Einsatz zum nächsten hechtet. Im Gegenteil: Iskander geht zur Therapie und hat, obwohl er diensttauglich ist, noch große Probleme seinen Job zu 100% auszuführen. Er erlebt Flashbacks, starke Schuldgefühle und zeigt somit dem Leser, dass er auch nur ein Mensch ist. Das finde ich toll, denn dadurch hebt sich der Berliner Ermittler stark von seinen amerikanischen Kollegen ab, die meist als Übermenschen dargestellt werden.


    Die Geschichte an sich wird in einem hohen Tempo und sehr spannend erzählt. Kathrin Lange greift unter anderem das Thema Radikalisierung auf, was ich sehr gut finde. Sie zeigt, ohne die moralische Keule zu heben, wie schnell man in solche Kreise geraten kann und wie leicht die eigenen Überzeugungen extrem werden können. Auch die Entwicklung der Story und die Zusammenführung der losen Enden sind gelungen und bilden eine harmonisches Ganzes.


    Ich habe mit Faris und seinen Kollegen ständig mitgefiebert, habe sogar fast aufgeschrien, als ich die Forderungen des Täters gelesen habe und wollte ihm am liebsten an die Kehle springen. Kathrin Lange versteht es sehr gut, obwohl ihre Ermittler nicht zur emotionalen Sorte gehören, ihre Leser gefangen zu nehmen und sie mitleiden zu lassen.


    Das Ende ist in sich geschlossen, bietet aber genügend Potenzial für mindestens einen weiteren Band rund um den sympathischen Ermittler.


    Der Stil von Kathrin Lange ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist rasant, spart aber dennoch weder an Details noch an Beschreibungen. Durch diesen fesselnden Erzählstil konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und hatte es innerhalb weniger Stunden durchgelesen.


    Fazit: auch der zweite Fall von Faris Iskander konnte mich überzeugen. Wer Ermittlungen in Berlin mag, sollte zugreifen.

  • Hier ist meine Rezension :


    Die Handlung ist ein astreiner Thriller, mit einem durchgängig hohen Spannungsbogen, wobei man zwischen der vordergründigen Spannung, durch die Szenen und der hintergründigen Spannung, durch die psychologischen Raffinessen und Interaktionen der Figuren differenzieren muss.


    Diese Mischung der Spannung in der Handlung ist es aber auch, die mich an die Geschichte fesselt, mich zwingt in diese einzutauchen, aber gleichzeitig nicht glauben lässt, dass ich durch die Geschichte getrieben oder gehetzt werde.


    Die Handlung überrascht dabei ein um das andere Mal, mit absolut nicht vorhersehbaren Wendungen und kleinen Andeutungen, die mir die Gänsehaut über den Körper jagen und das Adrenalin durch das Blut treiben.


    Durch einen immer wiederkehrenden Wechsel der Perspektive, erlebe ich die Geschichte aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln und habe dabei das Gefühl alles zu erleben, was die Figuren auch erleben.


    Gleichzeitig schafft es die Autorin menschliche Abgründe aufzudecken, die mir persönlich eine Übelkeit in den Magen legen und ein seltsam ungewohntes Gefühl der Hilflosigkeit hinterlassen.


    „Frau Lange liegt das Schreiben im Blut – sie verwendet Attribute, Beschreibungen und Wörter in ihrem Roman, die jede Szene so real wie im Kino auf der Leinwand erscheinen lassen.“


    Die Geschichte ist an sich gut konstruiert und führt in etwa das fort, was ich schon in dem Debütroman der Autorin angedeutet worden ist. Faris Iskander, als leitender Oberhauptkommissar steht wieder im Zentrum der Geschichte und muss sich dem nächsten Anschlag stellen.


    „Faris Iskander und die Bomben – ein Trauma trifft auf die Wirklichkeit.“


    Manches Mal, ist mir das Trauma von Faris Iskander zu omnipräsent und ich finde es dominiert die Geschichte zu sehr und hemmt zeitweilig den roten Faden der Geschichte.


    Neben den konstruierten Wirklichkeiten, sind es aber auch die aktuellen gesellschaftspolitischen Themen, denen sich die Autorin annimmt und die sie in diesem Roman verarbeitet. Sie beginnt bei den kritischen sozialen Milieus, arbeitet sich zum Islamismus und Fundamentalismus vor, um dann bei den neu modernen Cloud Systemen und deren Gefahren zu enden. Nicht oft benutzt die dabei das gleiche Schwarz-weiß Muster, das sie zuvor kritisiert hat. Manche dieser Aussagen klangen mir persönlich, daher zu abgedroschen und zu klischeehaft, auch wenn sie im Kern vielleicht der Wahrheit entsprechen und sicherlich erwähnt werden müssen.



    Das FAZIT


    Was bleibt ist eine Geschichte, die von einem Kommissar dominiert wird, der alles möglich versucht sich und die Menschen, die er liebt zu schützen. Den Plot, den die Autorin konstruiert, ist in großen Teilen gut durchdacht und entspricht dem was man von einem guten Thriller erwarten würde.


    „Spannung, eine Achterbahn der Gefühle und auch ein Gänsehaut –Feeling, sind mir als Leser gewiss gewesen.“


    Und dennoch fehlte mir bei diesem zweiten Teil, das berühmte „gewisse Etwas“, das den ersten Teil „40 Stunden“ so besonders und so herausragend gemacht hat, daher gibt es diesmal "nur" 8 Sterne von möglichen 10 Sternen.

  • Zitat

    Original von ChristianePetra
    Und dennoch fehlte mir bei diesem zweiten Teil, das berühmte „gewisse Etwas“, das den ersten Teil „40 Stunden“ so besonders und so herausragend gemacht hat, daher gibt es diesmal "nur" 4 Sterne.


    Hallo ChristianePetra,
    bei uns läuft die Bewertungsmöglichkeit bis zu 10 Punkten hoch. Bist du sicher, dass du nur 4 von 10 Punkten geben möchtest? (Schau doch mal bitte in den Beitrag von logan-lady, dort findest du - rechts neben dem Buchcover - die Möglichkeit deine Punktebewertung abzugeben. Die Punkte gehen dort von 1 - 10.) Falls du die Punkte auf Grund unserer Bewertung höher setzen möchtest, mach das doch bitte über Edit in deinem Beitrag. :wave

  • Gotteslüge - Kathrin Lange
    Der zweite explosive Fall für Faris Iskander


    Klappentext:
    (Quelle: Amazon)
    Was anfangs wie eine Geiselnahme aussieht, entpuppt sich für Faris Iskander als ein Fall mit ungeahnt persönlicher Dimension: Ein mit einem Sprengstoffgürtel bewaffneter Mann überbringt Faris eine Botschaft. Sie lautet: » Das nächste Mal wirst du auf den Auslöser drücken. « Faris kann sein eigenes Leben retten, als die Bombe explodiert. Doch er ahnt, dass ein alter Feind einen teuflischen Plan für ihn ersonnen hat. Und der schreckt weder vor Entführung zurück noch vor kaltblütigem Mord. Denn schließlich will er Zeuge werden, wie Faris selbst zum Attentäter wird.


    Über Kathrin Lange:
    (Quelle: Amazon)
    Kathrin Lange wurde 1969 in Goslar geboren und lebt mit ihrer Familie auf dem Land in Niedersachsen. Nach dem Abitur hat sie als Fachbuchhändlerin für Theologie gearbeitet, als Mediendesignerin und Herausgeberin der Autorenzeitschrift Federwelt. Ihre Thriller um den Berliner Sonderermittler Faris Iskander erscheinen bei Blanvalet, ihre romantischen Mädchenthriller bei Arena. Kathrin Lange engagiert sich für die Leseförderung, ist u.a. Mitglied bei den International Thriller Writers und im Syndikat.


    Meine Meinung:
    "Sie nehmen uns, was wir lieben."
    Faris Iskander hat sich in den 5 Monaten seit Aufklärung der "Kruzifix-Morde" noch nicht wirklich erholt und sieht sich schon wieder einem gut organisierten und vor allem bestens informierten Täter gegenüber. Dieser will aus unersichtlichen Gründen Rache an Faris nehmen und ihn dazu treiben, zum Selbstmordattentäter zu werden. Dabei ist ihm jedes Mittel recht. Hier wird auch das hochaktuelle Thema des Fundamentalismus angeschnitten und mögliche Beweggründe sog. Märtyrer. Der psychisch immer noch schwer angeschlagene Faris scheint vor einer schier unlösbaren Aufgabe zu stehen.


    Nach dem Roman "40 Stunden", der mich schon sehr mitgerissen hat, habe ich nun innerhalb einen Tages "Gotteslüge" gelesen. Vom Prolog bis zum Ende hat mich der Roman gepackt und gefesselt. Ein Buch an einem Tag zu lesen, ist mir schon lange nicht mehr passiert. Aber das rasante Erzähltempo hat mich so mitgerissen und trotzdem hat Kathrin Lange die meisten Figuren, allen voran Faris, nicht oberflächlich, sondern plastisch und tiefgründig gezeichnet. Sie sind sehr authentisch und bleiben auch nach "40 Stunden" sie selbst. Viele hätte ich ohne Namensbezeichnung gleich wieder erkannt. So habe ich lange nicht mehr mitgelitten und gebangt und gehofft. Die Handlung war größtenteils und das Ende für mich überhaupt nicht vorhersehbar. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, ihr Ende lässt aber Raum für eine Fortsetzung.


    Dieser sehr gute Thriller bekommt von mir 9 von 10 Eulenpunkten.


    Ich durfte das Buch "Gotteslüge" im Rahmen der Leserunde bei den Büchereulen lesen. An dieser Stelle bedanke ich mich bei Wolke und blanvalet. Bei der Fortsetzung bin ich auf jeden Fall wieder dabei!

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Inhalt:
    Im zweiten Teil der Thriller Serie um Faris Iskander, Mitglied der SERV, einer Spezialeinheit für religiös motivierte Verbrechen der Berliner Polizei, geht es mit viel Tempo zur Sache.
    Faris kann bei einem Einsatz nicht verhindern, dass sich ein jungendlicher Selbstmordattentäter vor seinen Augen in die Luft sprengt.
    Die letzten Worte des Jungen waren Faris gerichtet: " Das nächste Mal wirst du auf den Auslöser drücken!"
    Kurze Zeit später wird Farris selber zum Gejagten und ist auf der Flucht quer durch Berlin, mit dem einzigen Ziel das Leben seiner entführten Schwester zu retten…


    Meine Meinung:
    Wer actionreiche, rasante Thriller liebt, kann hier unbesorgt zugreifen.
    Der Autorin ist es gelungen das extrem hohe Erzähltempo und damit die Spannung während der ganzen Geschichte durchgängig zu halten.
    Als Leser begleitet man Faris auf seiner dramatischen Jagd durch Berlin und kommt dabei kaum zum Luftholen. Das Buch ist wahrlich ein Pageturner!


    Allerdings gibt es auch zu ein paar Schattenseiten für die ich einen kleinen Abzug bei der Bewertung vornehmen muss.
    Faris körperliche und seelische Leidensfähigkeit wurde phasenweise überstrapaziert und wirkt dadurch unnötig martialisch und unglaubwürdig.
    Schade finde ich auch, dass die Aufgaben der SERV, in religiös motivierten Taten zu ermitteln, hier sehr in den Hintergrund treten.


    Trotzdem habe ich diesen Thriller sehr gerne gelesen, denn er ist wirklich spannend. Und das ist schließlich das wichtigste in diesem Genre. ;-)


    Fazit: Gut geeignet für Liebhaber von actionreicher Thrillerkost!


    Solide 8 Eulenpunkte!

  • Zitat

    Original von Wolke


    Hallo ChristianePetra,
    bei uns läuft die Bewertungsmöglichkeit bis zu 10 Punkten hoch. Bist du sicher, dass du nur 4 von 10 Punkten geben möchtest? (Schau doch mal bitte in den Beitrag von logan-lady, dort findest du - rechts neben dem Buchcover - die Möglichkeit deine Punktebewertung abzugeben. Die Punkte gehen dort von 1 - 10.) Falls du die Punkte auf Grund unserer Bewertung höher setzen möchtest, mach das doch bitte über Edit in deinem Beitrag. :wave


    Liebe Wolke, auch an Dich nochmal ein großes Dankeschön für den Hinweis. Leider ist die Woche mehr als drünter und drüber gelaufen so dass ich zu gar nichts mehr gekommen bin und erst jetzt das nach einem Hinweis von Jasmin gesehen habe. Ich habe es hoffentlich jetzt richtig geändert. Vielmals sorry nochmal und ein schönes Wochenende liebe Grüße CHristiane

  • Ich habe den Debütroman der Autorin „40 Stunden“ erst vor kurzer Zeit gelesen und deshalb sind bei mir alle Figuren noch präsent. Der Klappentext für diesen 2. Teil versprach eine spannende Fortsetzung zu werden.


    Und hochdramatisch beginnt es gleich im Prolog. Faris steht mit einem Bombengürtel um seine Hüften in Berlin. Önur eine Junge hatte ihm schon prophezeit „Das nächste Mal wirst du auf den Auslöser drücken“ und das scheint wahr geworden zu sein.


    Der Plot ist gut ausgearbeitet, die Story wird sehr tempo- und actionreich erzählt. Es sind zwei Handlungsstränge - der eine berichtet über Faris - seine Arbeit bzw. seine Probleme aus der Vergangnnheit und im zweiten erfährt der Leser die Sichtweise von seinem gegenspieler, der als DER ANDERE auftritt.


    Faris steht eindeutig im Mittelpunkt. Er ist Ermittler und Betroffener und wird auch mit all seinen Emotionen nachvollziehbar beschrieben. DER ANDERE hat vor allem ihn und seine Lieben persönlich ins Visier genommen. Daher stellt man sich als Leser die Fragen wie weit gehen religiöse Fanatiker und wen in seiner näheren Umgebung hat er derartig in Rage gebracht, daß er auf solche Rache sinnt?


    Die Spannung wird von Anfang bis zum Ende sehr hoch gehalten, wobei Faris quasi über seine Kräfte hinauswächst. Das machte die Geschichte streckenweise unglaubwürdig und manche Vorkommnisse wären für meine Begriffe nicht notwendig gewesen. Trotzdem hat mich das Buch gepackt und ich habe es sehr gerne gelesen. Mit Sicherheit bin ich beim nächsten Fall von Faris wieder dabei, denn ich möchte unbedingt wissen wie es mit ihm weitergeht.


    Von mir 8 Eulenpunkte


    Ich habe das Buch im Rahmen der LR gelesen und mein Dank geht nochmals an Wolke und den Verlag!

  • Hauptkommissar Faris Iskander von der Sondereinheit SERV des Berliner LKA hat sich noch nicht wirklich von seinem letzten großen Einsatz vor fünf Monaten erholt, als er es erneut mit einem Bombenattentäter zu tun bekommt. Einem, der es auf ihn persönlich abgesehen zu haben scheint.


    Ich empfehle dringend, „40 Stunden“, den ersten Teil der Serie, vorher zu lesen, denn es wird hier sehr häufig darauf Bezug genommen. Die Ausgangssituation mag eine ganz ähnliche sein wie im Vorgänger, allerdings entwickelt sich die Handlung in eine völlig andere Richtung. Und das sehr rasant bei hohem Erzähltempo und einer Spannung, die quasi auf der ersten Seite schon explodiert und sich bis zum Ende noch steigert.


    Faris Iskander, der Bruce Willis unter den deutschen Kommissaren, der in dieser Story auch ein bisschen an Kiefer Sutherland alias Jack Bauer in der Serie „24“ erinnert, muss schier Unmenschliches leisten. Ich fand ihn als Figur von Anfang an sehr interessant. Mal eine ganz andere Art von Ermittler.

    Spannung und Dramatik hat das Buch jede Menge, auch wenn die Handlung nicht immer realistisch wirkt. Dafür kommen die Wendungen umso überraschender und ich hatte erst zum Ende hin eine Vermutung, wer denn nun der Täter sein könnte. Es gibt ein paar Entwicklungen, die mir persönlich nicht so gefallen haben, dazu gehört auch der Cliffhanger am Schluß. Und die Auflösung ist in meinen Augen nicht wirklich plausibel, ob das Motiv des Täters - von der Theorie in die Praxis umgesetzt - tatsächlich zur Durchführung all seiner schrecklichen Taten führen kann, sei dahingestellt.


    Trotzdem habe ich den rasanten Thriller gern gelesen und bin gespannt, wie es mit Faris in der Fortsetzung weitergeht.

  • Faris Iskander, Ermittler beim SERV (Sondereinheit für religiös motivierte Verbrechen), erholt sich noch von seinem letzten Einsatz, als er zu einem neuen Einsatz gerufen wird. Ein Geiselnehmer hat sich mit einer Frau und ihrem Sohn in einem kleinen Laden verschanzt. Um seinen Körper trägt der Geiselnehmer eine Bombe. Explizit wird per Telefonanruf Faris aufgefordert, sich des Geiselnehmers zu nähern.


    Faris lässt sich darauf ein und ist ebenso erstaunt wie der Geiselnehmer, denn die beiden kennen sich. Zwar kann Faris ganz knapp die Frau und ihren Sohn retten, jedoch den Geiselnehmer konnte er nicht von einer Aufgabe überzeugen.


    Doch bevor sich der Geiselnehmer in die Luft jagt, richtet er Faris noch eine geheimnisvolle Botschaft aus: „Das nächste Mal wirst du den Auslöser drücken.“.


    Dieser Satz geht Faris in den kommenden Stunden und Tage nicht mehr aus dem Kopf. Er will wissen, wer der Hintermann des Attentats war und was dieser noch alles plant. Denn der Satz beweist eindeutig, es ist noch nicht vorbei.


    Das Buch beginnt mit einem Prolog, bei dem Faris in einer sehr verzwickten Situation steckt. Doch ehe sich die Sache auflöst, endet der Prolog und die eigentliche Geschichte beginnt.


    Kathrin Lange steigt direkt in die Geschichte ein und wenn man den ersten Teil bereits kennt, ist es wie ein Heimkommen. Man kennt die Protagonisten und ihre Beziehungen zueinander. Vor allem aber ist einem Faris Iskander bekannt, der auch in diesem Buch wieder im Mittelpunkt steht.


    Wieder wird Faris mit einem Fall betraut, der ihn weit über seine Grenzen treibt und dazu auch noch sehr persönlich wird. Für Faris kein leichtes Spiel. Von Anfang an merkt der Leser deutlich, dass der Protagonist ständig unter Strom steht und dabei nicht nur körperlich leiden muss.


    Zwar wirkt Faris in seinem Handlungen, Überlegungen und Entscheidungen sehr menschlich, doch habe ich manchmal ein wenig an seiner körperlichen Konstitution gezweifelt. Was hält ein Mensch neben den seelischen Wunden vor allem an körperlichen aus? Bisweilen erschien mir Faris ein Bruce Willis zwischen zwei Buchdeckeln zu sein.


    Von daher kann man sagen, die Spannung war von Anfang an da und hielt den Leser in Atem. Die Ereignisse überschlagen sich direkt, denn jede Minute zählt. Der Hintermann des ersten Attentats kann jederzeit wieder zuschlagen und genau dies möchte Faris und das Team des SERV verhindern.


    Der Leser ist beim Lesen aber nicht nur auf Faris fixiert. Er lernt auch ein wenig den Mann kennen, der im Hintergrund agiert und die Fäden zieht. Einen Mann, der Vergeltung sucht. Wofür jedoch, bleibt zunächst unklar und man rätselt selbst ein wenig, wer dieser Mann denn sein könnte und was sein Motiv ist.


    Kathrin Langes Schreibstil ist flüssig zu lesen. Die hat die Geschichte so konstruiert, dass diese immer mehr Fahrt aufnimmt und sich am Ende langsam wieder auflöst. Das offene Ende lässt auf ein Wiedersehen mit Faris Iskander hoffen.


    Fazit:
    Ein spannungsgeladener und actionreicher Thriller, bei dem die Autorin ihre Protagonisten nicht nur an ihre körperlichen, sondern auch psychischen Grenzen und darüber hinaustreibt.

  • Naja, zur Handlung will ich mich nicht wiederholen.....


    Der 2. Teil um Faris schliesst unmittelbar an den ersten Teil an (naja 5 Monate).


    Die Spannung wieder unendlich hoch und Thrill-Highlight an Highlight folgen aufeinander. Das Gefühlsleben von Faris wird extrem strapaziert und ich frage mich, wie schafft er dies, ohne sich die Kugel zu geben. Persönlich hat es mich auf jedenfall sehr mitgenommen.
    Zum Schluss kann man ja nichts verraten, aber ich bin schon gespannt auf den 3.Teil


    10 Punkte!!!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Diesen zweiten Teil um den hochsympathischen Ermittler Faris Iskander habe ich in der Leserunde mitlesen dürfen und war sehr froh darüber, da er für mich sehr gut gelungen war.
    Auch hier geht es mir wieder so, daß ich diesen zweiten Teil um ein wenig besser empfand, als der ersten - wobei der auch sehr gut war, wie man nachlesen kann.


    Ich habe scheinbar einen Hang dazu, die zweiten Teile immer besser zu finden, merke ich gerade :grin


    Ich würde den Thriller als einen "Aktionthriller" bezeichnen, da er doch einige Elemente von Aktionfilmen hat, aber zum Glück die positiven.
    Dabei kommt dann auch mein einziger Minuspunkt wieder leicht durch, den ich auch schon im ersten Teil hatte - Faris ist wunderbar, aber für mich persönlich wird ihm körperlich zu viel zugemutet.
    Er wirkt fast ein klein wenig, wie "Superfaris".
    Sei es diverse körperliche Anstrengungen, die schon im Bereich des fast übermenschlichen liegen, sowie auch der Schlafmangel.


    Ok, das mit dem Schlafmangel von Helden regt mich allerdings immer auf, weil ich es einfach nicht nachvollziehen kann, wie ein Mensch in dem Zustand noch halbwegs agiern kann, ohne umzukippen.


    Nichtsdestotrotz mag ich ihn zu gern, da darf er auch gerne "Superfaris" bleiben. :grin


    Der Fall selber ist wieder hochspannend und vor allem die Auflösung und der Showdown hat es mir angetan, da ich so damit nicht gerechnet hatte und es ein echter Überraschungseffekt war.


    Ich könnte mir hier in diesem Fall sehr gut vorstellen, daß es sich auch für eine Verfilmung eignen würde.
    Der Thriller - die bisherige Serie - hat im Prinzip alles, was man auch für einen hochspannenden Film benötigt.
    Ich würd ihn sofort ansehen wollen.


    Aber erst einmal hoffe ich, nicht so lange auf den dritten Teil warten zu müssen.



    Fazit
    Eine wieder sehr gelungene Fortführung des ersten Teils, für mich auch wieder eine Steigerung.
    Spannend, rasant, fast schon aktiongeladen und ein interessantes Thema mit einem tollen Protagonisten, sowie sehr sympathsichen Nebenfiguren.

  • Oh, meine Rezi hier fehlt ja auch noch. *seufz*


    Ich hab das Buch auch in der LR mitgelesen, danke nochmal dafür!
    Mir hatte der 1. Teil so gut gefallen, aber vom 2. war ich leider ein wenig enttäuscht.
    Ich muss gestehen, dass ich es einfach nicht mag, wenn die Ermittler ständig persönlich involviert sind in ihre eigenen Fälle. Ich denke dann immer, dass das im bürokratischen, korrekten Deutschland mit seinen vielen Regeln einfach nicht gehen würde, dass derjenige dann weiterhin ermittelt. Außerdem habe ich dann oft das Gefühl, dass die Spannung künstlich weiter gesteigert werden soll durch die persönliche Beteiligung. Daher kriege ich bei sowas immer schnell eine Abneigung gegen das Buch. So leider auch hier, obwohl das Buch wirklich super geschrieben ist und auch sehr sehr spannend! Auch gab es oft Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte, top!
    Manchmal fand ich allerdings auch die Handlung nicht mehr wirklich realistisch und auch am Schluss war ich nicht mehr mit allem "einverstanden"...
    Trotz allem mag ich Faris total als Ermittler! :)
    Insgesamt hab ich das Buch trotzdem gern gelesen und würde auch eine Fortsetzung mit Faris lesen!


    Von mir leider nur 7/10 Punkten.

  • Faris Iskander ist mir bereits im ersten Band dieser Reihe ans Herz gewachsen. Und da ich den ersten Band erst kurz vor dem Erscheinen von "Gotteslüge" gelesen habe, waren mir Personen und Handlungen auch noch sehr präsent.


    In "40 Stunden" gefiel mir Faris doch deutlich besser. Hier in Band 2 war er mir zu oft ein 'Stehaufmännchen'. Kein Schlag war zu hart, keine Verletzung zu schwer, nichts konnte ihn stoppen. Das war mir echt etwas zu viel, zu übertrieben. Und ich hoffe, dass die Autorin ihn im nächsten Band wieder etwas menschlicher und verletzlicher macht.


    Ansonsten gab es nix zu meckern. Story und Nebenpersonen waren wieder mal sehr gelungen.


    Und vor allem hat es die Autorin geschafft, mich bis zum letzten Abschnitt im Unklaren zu lassen. Oft habe ich schon vorher eine Vermutung was die Täterschaft angeht, hier aber war ich bis dahin im Unklaren und letztlich auch erschüttert.


    Ich freue mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung und hoffe, dass Karin ganz schnell schreibt und uns nicht zu lange warten lässt.