Madame Picasso von Anne Girard

  • Das Cover :
    Wirkt beschwingt und lebendig . Im Vordergrund eine geheimnisvolle junge Frau die auf den Eifelturm zuläuft. Das Bild passt hervorragend zum Inhalt....


    Der Inhalt : Erzählt von der jungen Eva Gouel mit Polnischen Wurzeln mütterlich Seitz im Jahre 1911 , von der enge ihres Elternhauses und einer angedrohten Zwangshochzeit aus dem Elternhaus nach Paris flieht. Sie träumt von einem freien Leben ohne Zwänge und Selbstbestimmung. Durch die Hilfe von ihrer Freundin Sylvette einer Tänzerin am Moulin Rouge und Zimmergenossin , bekommt sie Stelle als kleine Näherin am legendären Moulin Rouge . Durch ihren enormen Ehrgeiz , Einfallsreichtum und Fleiß getrieben schafft sie es zur Kostümbildnerin. Durch Louis einem angehenden Maler lernt sie das Leben der Bohème kennen. Sie lernt viele Berühmtheiten kennen , Gertrude Stein, den Dichter Apollinaire und viele mehr , darunter auch Pablo Picasso Lebensgefährtin Fernande Olivier. Bei einer dieser Ausstellungen lernt sie den jungen Spanier Pablo Picasso kennen . Dieses kennen lernen stellt Eva bisheriges Leben auf den Kopf , es knistert und funkt nur so zwischen ihnen. So viel sich auch beide gegen diese Liebe wehren , es nützt nichts. Eva wird Picassos große Muse , sie brauchen sich wie die Luft zum Atmen. Eine legendäre Affäre mit viel Tiefgang , Tragik, Aufopferung , einer großen Liebe und einem unvorhergesehenen Ende beginnt....


    Zur Autorin:


    Die Autorin Anne Girard hat mit ihrem Roman Picassos Muse , ein berührendes Kunstwerk geschaffen. Sie erzählt in einer klaren Kraftvollen Sprache , spannend und mitreißend die Geschichte des jungen Spaniers und angehenden legendären berühmten Malers Pablo Picasso der auch ein großer Frauenheld war. Und von Eva Gouel , einer jungen , aufstrebenden und Ehrgeizigen Frau mit einem großen Herzen , sie ist es die Pablo Picassos Herz erobert und an die Stelle von seiner bisherigen Lebensgefährtin Fernande Olivier tritt. Sie wird seine ganz große Muse. Sehr schön hat sie ihre Recherche mit kleinen nicht fiktiven Einzelheiten ausgeschmückt. Sehr schön ist das Paris in den zwanziger Jahren beschrieben , mit seinen Leben der Bohème , den Künstlerviertel , dem legendären Moulin Rouge , dem Mon Matre , alles ist sehr real und lebendige beschrieben. Ebenso Ihre Protagonisten und ihre einzelnen Charaktere sind Klar heraus Kristallisiert. Man wird unweigerlich in den Bann der Geschichte und dem Leben der Bohème hineingezogen und wird eins mit ihnen.


    " Eine anrührende und bewegende Geschichte , die auf wahren Hintergründen beruht "



    Meine Meinung : Ein Buch das mich sehr Tief berührt hat . Mir das Leben des jungen wilden Palblo Picassos näher gebracht hat . Ebenso seine große Liebe und Muse Eva Gouel, eine tapfere , Zielstrebige, Ehrgeizige und fleißige Frau mit einem großen Herzen, die es geschafft hat , sich aus der enge ihres Eltenhauses zu befreien. Es zeigt das man etwas Schaffen kann , wenn man es will. Aber diese Liebe ist auch durch verzicht und Aufopferung von beiden Seiten gezeichnet .... Dieses Buch ist ein unbedingtes MUSS !


    :lesend

  • Als MUSS habe ich dieses Buch wirklich nicht empfunden. Das Lesen von „Madame Picasso“ war für mich ein Auf und AB, denn es hat ganz unterschiedliche Gefühle in mir wachgerufen. Zunächst war ich begeistert, in das Paris am Anfang des 20. Jahrhunderts mitgenommen zu werden. Die Atmosphäre der pulsierenden Großstadt, aber auch des legendären Moulin Rouge mit seiner Mischung aus Nervosität vor dem Auftritt und ausgelassener Lebensfreude fand ich wunderbar eingefangen. Pures Leben und darin eine sympathische junge Frau, die weiß, was sie will und sich in einen aufstrebenden Künstler verliebt.


    Doch dann wird es eine reine Liebesgeschichte, worunter für mich die Stimmung leidet. Für mich funktionieren Liebesgeschichten nur selten und hier konnte der Funke leider nicht überspringen. Außerdem hat mich sehr gestört, dass ich durch den Klappentext wusste, wie die Geschichte enden wird. Das hat mir viel von der Lesefreude genommen. Von daher kann ich nur warnen: HÄNDE WEG VOM KLAPPENTEXT! Die letzten 100 Seiten waren für mich dann ganz schwierig zu lesen, ich wollte eigentlich gar keine Einzelheiten mehr wissen. Allerdings war ich am Ende froh, das Buch ganz gelesen zu haben, denn auf den letzten Seiten konnte ich mich mit dem Schluss doch noch aussöhnen. Von daher: mühsam, aber zumindest ein versöhnliches Ende.


    Trotzdem bleibt ein sehr zwiespältiges Gefühl bei mir zurück. Es war wohl einfach nicht das richtige Buch für mich. Schade! Normalerweise mag ich solche Bücher, die sich eng an historischen Personen und Tatsachen orientieren, sehr gerne. Es kommen sehr viele Freude und Wegbegleiters Picassos vor, auch viele Werke von ihm werden genannt oder beschrieben, doch ein wirkliches Gefühl für diese Zeit konnte ich nur anfangs entwickeln. Vielleicht waren es auch zu viele Namen, denn immer wieder habe ich mir vorgenommen, den oder die nachzuschlagen, um es angesichts der Vielzahl meistens doch zu lassen. Eva ist eine sehr sympathische Hauptperson, keine Frage, doch leider bleibt sie sehr eindimensional. Einzig Picasso selbst wird eine Bandbreite an unterschiedlichen Charakterzügen zugestanden.


    Fazit: Mehr Liebesbeschichte als historischer Roman und so war es für mich nicht das richtige Buch. 6 Punkte für nicht mehr gut, aber auch nicht wirklich schlecht.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Mir hat das Buch recht gut gefallen.


    Vor allem der Anfang verzaubert mit seiner Atmosphäre der Belle Epoque in Paris. Eva ist so ein lebenslustiges Persönchen voller Esprit und Tatendrang. Später gibt es zugegebenermaßen ein paar Längen, Eva geht vielleicht ein wenig zu sehr auf in der Opferrolle, trotzdem fand ich es überzeugend. Starke Männer, insbesondere Künstler brauchen solche Frauen und wenn sie Glück haben, finden sie sie auch ;-).


    Ja, im Klappentext ist das Ende vorweg genommen, was ich aber nicht so dramatisch finde, denn der Roman beruht auf Fakten, die die Autorin recherchiert hat. Von daher ist das Ende keine Überraschung, wenn man sich schon mal mit Picasso, seinem Leben und seinen Frauen beschäftigt hat - nicht, dass ich das vorher getan hätte ;-), ich hab das erst während und nach dem Lesen gegoogelt.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ja, im Klappentext ist das Ende vorweg genommen, was ich aber nicht so dramatisch finde, denn der Roman beruht auf Fakten, die die Autorin recherchiert hat. Von daher ist das Ende keine Überraschung, wenn man sich schon mal mit Picasso, seinem Leben und seinen Frauen beschäftigt hat - nicht, dass ich das vorher getan hätte ;-), ich hab das erst während und nach dem Lesen gegoogelt.


    Da hast du natürlich recht. Ich kann nur von mir ausgehen und da ich vorher über Picassos Leben und seine Frauen sehr wenig bis gar nichts wusste, wusste ich auch das Ende nicht. So war es zumindest für mich eine störende Vorwegnahme. Ich google da auch lieber erst nach dem Lesen bzw. lese dann ganz bewusst nur bis zu dem Punkt, der mir noch nicht mehr verrät, als ich eigentlich wissen will. Für Leute, die Evas Geschichte vorher schon kennen, ist es natürlich egal, aber wie gesagt - ich kann nur über mein Empfinden schreiben.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021