Somnia - Christoph Marzi

  • Zitat

    Original von Steena
    Laut Marzis Journal soll Somnia im Frühjahr 2010 bei audible ebenfalls als Hörbuch erscheinen. :wave



    Und es wird weitere Geschichten um die Uralte Metropole und Co. dort geben :freude


    Ich liebe ja auch Hörbücher und ich habe mich tierisch auf Lycidas gefreut...bis ich dann gehört habe, dass Helmut Krauss die Bücher liest! Nichts gegen Helmut Krauss, aber sozusagen als Wittgensteins Stimme? Das geht ja mal garnicht. :nono Tut mir Leid, aber mit Wittgenstein verbind ich was völlig anderes, deswegen war mir die Hörprobe genug. Muss ich halt ohne Hörbücher leben ;-(
    Wer Somnia lesen wird, da bin ich mal gespannt. Aber da ich die Vorgänger nicht habe, werd ich mir den 4. Teil wohl auch nicht als Hörbuch anschaffen...

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Zitat

    Original von Aurian


    Wie wäre es denn mit einer deutschen Stadt? Bei uns gibt es doch auch einige U-Bahnen! München oder Hamburg würden mir auf jeden Fall gut gefallen.


    LG, Aurian


    Hm... was könnte so ein dämon unter der Heiligen Stadt sitzen, der des Unglaubens? :grin


    München hab ich so probleme... was sitzt unter München? Was ist das Gesicht Münchens? Und Hamburg? Etwa der Dämon der Impotenz von wegen Reeperbahn... :gruebel
    Wien müsste nachdem der Dämon der Nüchternheit sein, - es sei denn Dublin hat eine U-Bahn....

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Ich liebe die Geschichten um die Uralte Metropole auch. Aber so ganz verzaubern (wie die drei Vorgängerbände) konnte mich Somnia nicht. Irgendwie fand ich NewYork jetzt nicht ganz "mystisch" wie London oder Prag.
    Wittgenstein hat mir in Somnia auch gefehlt. :-(


    Weiß eigentlich jemand, ob und wann noch eine Fortsetzung von Somnia erscheint?? :gruebel

    Liebe Grüße :schuechtern


    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. -Jean Paul-


    :lesend

  • Zitat MagnaMater:
    Ich glaub das weiss nur Marzi...


    Das ist wirklich sehr schön ausgedrückt. :lache


    Leider war meine Internetsuche auch nicht erfolgreich. ;-(

    Liebe Grüße :schuechtern


    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. -Jean Paul-


    :lesend

  • Scarlet Hawthorne findet sich ohne Gedächtnis im New Yorker Battery Park wieder und wird von unheimlichen Wesen verfolgt. Anthea Atwood nimmt sich ihrer an und gemeinsam machen sie sich daran, Scarlets Erinnerung wiederherzustellen.


    Zwei Jahre nach „Lumen“ kehrt Christoph Marzi noch einmal in die uralten Metropolen zurück, dieses Mal ist es New York, die erste, die es in der Neuen Welt zu entdecken gibt. Dafür hat der Autor auch neue Protagonisten entwickelt, Scarlet Hawthorne, deren Abstammung für eine Überraschung sorgt, und Anthea Atwood, die im Grunde Wittgensteins Part übernimmt, vor allem den der Erzählerin, die zwar in Ich-Form aber dennoch allwissend auch die Parts erzählt, bei denen sie gar nicht anwesend ist. Mitunter wird dabei mitten im Abschnitt die Perspektive gewechselt, ich hatte tatsächlich mehrere Male das Problem, dass ich in dem Ich-Erzähler kurz Scarlet wähnte. Wer die alten Charaktere vermisst: Der Roman erzählt zumindest ein bisschen davon, was in London passiert und es gibt auch ein Wiedersehen, mit wem, wird aber nicht verraten.


    Gut gefällt mir, dass Marzi nicht nur den Ort in die USA verlegt hat sondern auch amerikanische Mythen und historische Gegebenheiten in die Handlung einfließen lässt. Wer gerne googelt, wird schnell fündig. Ebenso gut gefallen mir die vielen literarischen Anspielungen, wahrscheinlich habe ich längst nicht alle entdeckt.


    Bis etwa zur Hälfte hat mich der Roman wirklich begeistert. Kurz hatte ich zwar wieder Probleme mit Marzis in meinen Augen übertriebenem Schreibstil, jedoch finden sich hier viel weniger der sehr nervtötenden Wiederholungen, die es noch in der vorhergehenden Trilogie gab. Die Geschichte beginnt zudem sehr spannend und vielversprechend. Dann hatte ich jedoch immer mehr das Gefühl, nichts wirklich Neues zu lesen, was ich zunehmend ermüdend fand, mein Interesse ließ nach, Spannung kam kaum mehr auf.


    Ich denke, Christoph Marzi und ich sind einfach nicht kompatibel. Nachdem ich nun alle Bücher von ihm, die in meinem Besitz sind, gelesen habe, werde ich wohl kein weiteres seiner Werke mehr lesen. Wer schon die Trilogie (Lycidas, Lilith, Lumen) mochte, wird wahrscheinlich auch an diesem Roman Freude haben, wer sie noch nicht kennt, sollte sie vorab lesen, denn der Roman baut letztlich auf ihr auf.

  • Meine Meinung:


    Ein Besuch in den Uralten Metropolen ist wie eine Rückkehr in eine alte Heimat. Man fühlt sich sofort wie zuhause, Erinnerungen werden wach und es entsteht ein ganz besonderes Gefühl, das man hatte, als man zum letzten Mal hier war. Man trifft alte Freunde, lernt neue Bekannte kennen und fühlt sich sehr wohl - selbst wenn die aktuellen Ereignisse nicht ganz so schön sein sollten.
    Im Falle von Somnia sind die aktuellen Ereignisse bedrohlich und das nicht nur für die junge Scarlet Hawthorne, die Anthea Atwood in New York unter ihre Fittiche nimmt. Wie schon in den drei Vorgängerbänden entführt Christoph Marzi seine Leser binnen weniger Seiten in eine phantastische Welt voller magischer Gestalten, zauberhafter Orte und dunkler Gefahren. Die Seiten fliegen förmlich nur so dahin und es passiert ganz automatisch, dass man mit den Figuren mitfühlt, mitleidet und mitfiebert. An Spannung kann es "Somnia" durchaus mit seinen Vorgängern aufnehmen und wer sich auf neue Charaktere einlässt, wird mit einer komplexen, aber in sich schlüssigen Geschichte belohnt, die zwar eine etwas entfernte, doch gelungene Fortsetzung der einstigen Trilogie darstellt. Es ist vermutlich nicht unbedingt erforderlich, die Vorgängerbände zu kennen, doch es erhöht das Lesevergnügen ungemein, da sich hier Zusammenhänge erschließen, die bereits früher angedeutet wurden. Außerdem freut man sich über das Wiedersehen mit ein paar alten Bekannten, die man - vielleicht ohne es zu wissen - schmerzlich vermisst hat. Umso schöner ist es, wieder in die Uralten Metropolen abzutauchen und die mit so viel Liebe zum Detail erschaffene Welt unter der Welt zu erleben.


    Volle Punktzahl von mir! :-]