Beiträge von Piranha

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    Original von Gummibärchen
    Was ich aber nicht verstehe, ist eben die Tatsache, die du im letzten Satz schreibst. Warum muss es Groll und Abneigung geben, wenn es jemand ist, der sich nicht als Deutscher wahrnimmt oder so nicht wahrgenommen wird.


    Die Frage kann ich leider auch nicht beantworten. Könnte ich es, würde ich es sofort an jeden weitersagen, damit wir alle froh sein können und die Integration besser klappt :grin


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    Und was hat das mit "sich abgrenzen" zu tun?
    Nur weil ich einen Moslem nicht als Deutschen ansehe, muss ich ihn nicht gleich mit solchen Mitteln behandeln. Das ist nämlich das, was ich mit "aufeinanderzubewegen" meine. Und wenn ich sowas lese, kommt mir echt das Kotzen. Sorry für den Ausdruck, ich kann gerade nicht anders. :rolleyes


    Mir geht es da nicht anders. Manchmal hat man schon ziemlich mitgelitten. Leider hat es diesen Jungen wohl so sehr zu schaffen gemacht, dass er irgendwann auf Befehle etc. im wahrsten Sinne des Wortes gefpiffen hat und sich immer mehr abkapselte. Nach dem Motto: Wer mich nicht respektiert, den respektiere ich auch nicht. Aber bevor Missverständnisse aufkommen: Der Junge war kein Kind von Traurigkeit. Sein Leben wurde nicht vom Bund versaut. Er hat nur gewisse Erfahrungen gesammelt, die jedoch ziemlich negativ waren.


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    Ich habe den vorhin gelesen, jetzt nur überflogen, aber ich glaube, du vermischst gerade was [...]


    Ohne es jetzt kontrolliert zu haben: Du könntest recht haben. :-)

    Ich fand den dritten Band ebenfalls am besten.


    Die Geschichte ist relativ düster und gruselig. Auch die neuen Charaktere (Lupin, Sirius) sind sehr gelungen. Am liebsten an der gesamten Geschichte habe ich jedoch die Dementoren ... einfach genial. Sie tragen sehr zur Atmosphäre bei.


    Während Band 1 gut, Band 2 sehr gut und Band 3 klasse ist, flachen meiner Ansicht nach die folgenden Bande sehr sehr stark ab. Band 4 und 5 musste ich mich durchkämpfen. 6 und 7 werde ich wohl nie mehr lesen.


    Genauso verhält es sich auch mit den Filmen: Film 3 ist einfach klasse.

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    Original von Gummibärchen
    Mir ist allerdings immer noch nicht klar, warum es nur "entweder-oder" geben kann. Das ist einfach etwas, was nicht in meinen Schädel geht. :gruebel


    Naja, ich kann dem aber aus meiner eigenen Erfahrung zustimmen.


    Ich war vor einigen Jahren als Wehrpflichtiger in der Bundeswehr. Ich war sehr überrascht, dass dort unter Zeitsoldaten und Wehrpflichten sehr viele Deutschrussen waren. Quasi die Hälfte meiner Einheit bestand aus Deutschrussen. Jedoch hat sie jeder als ganz normalen Teil der Einheit gesehen ... sie waren Deutsche, deutsche Soldaten.


    Es gab aber zwei oder drei Muslime in meiner Einheit. Mit einem teilte ich die Stube, so wird das Zimmer genannt. Während ich und die anderen Stubenkameraden super mit ihm auskamen, gab es zwischen ihn und den anderen deutschen Kameraden immer wieder große Probleme. Und diese entstanden meines Erachtens durchaus aus den Gründen, die Frau Schulze erwähnt: Man sah ihn nicht ansatzweise als Deutschen, weshalb er sich folglich nicht selten auch absichtlich ausgrenzte, weil er die Ressentiments wahrnahm.


    So wurde er schon wegen seines dunkleren Teint irgendwie anders behandelt. Man kennt ja dieses "schief angeguckt werden". Als er wegen seines Glaubens kein Schweinefleisch essen wollte, bekam er oftmals (nicht immer) dann, wenn wir im Freien waren und nicht in der Kantine, trotzdem nur Essen mit Schweinefleisch vorgesetzt. Angeblich haben die Verantwortlichen entweder vergessen, das ein Moslem in der Einheit war, oder aber sie waren ganz frech und antworteten in etwa: "Es ist logistisch nicht möglich für nur einen einzigen Kameraden ein Extraessen zu bringen." Es weiß aber jeder, der mal beim Bund war, dass dies logistisch natürlich ohne irgendein Problem möglich ist. In unserer Kantine, aus dem auch das Essen kam, dass einem im Freien dann verteilt wurde, führte täglich auch Fisch, Rindfleisch und anders Nicht-Schweinefleisch Essen. Man wollte es ihm aber wohl irgendwie nicht geben.


    Was man an der Sache nicht vergessen sollte: Rechtlich hatte er ein Anspruch auf sein Nicht-Schweinefleisch Essen. Und: Er war als Wehrpflichtiger verpflichtet zum Bund zu gehen, es war keine freiwillige Entscheidung. Das der Staat jemanden praktisch dort hinein zwingt und sich aber nicht um ihn kümmert, ist einfach besch...en.



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    Übrigens hab ich mal diese Erika Schulze bzw. was von ihr gegoogelt und über bisschen Rumklicken diesen Artikel gefunden. Find ich persönlich interessant, wobei das schon wieder vom Thema ablenkt, da es nicht persönliche Erfahrungen der Eulen sind, sorry. ;-)


    Ich habe den verlinkten Artikel gelesen. Ich finde es komisch, dass manch Migranten, die nach zig Jahren Deutschlandaufenthalt immer noch kein bisschen unsere Sprache können, meinen, dass nur die Politik Schuld sei. Ich habe viel Verständnis für Migranten und sehe ganz bestimmt nicht nur die Schuld bei ihnen. Doch bei den oben erwähnten "Sprachverweigerern" hält sich mein Verständnis stark in Grenzen.


    Sehe gerade, dass ich wieder so viel geschrieben habe :wow
    Dabei wollte ich am "Bundeswehrerlebnis" deutlich machen, dass ich Frau Schulze zustimme. Zumindest, hat dies meine Erfahrung gezeigt.

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    Original von Gummibärchen


    Hm...und woher kommt ihrer Meinung nach diese Erwartung? Wird das auch begründet bzw. belegt, dass es so wirklich ist?


    Weder belegt, noch begründet sie das. Sie verweist höchstens auf die Literatur eines anderen Wissenschaftlers, wenn ich mich recht entsinne.




    Ich poste hier einfach mal zwei Zitate aus dem Aufsatz. Sollte dies gegen die Forumsregel verstoßen, werde ich sie wieder entfernen.


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    Doch entgegen dieser alltäglich gelebten multiplen Zugehörigkeiten sehen sich die Jugendlichen unter dem mehrheitsgesellschaftlichen Blick mit der Erwartung einer eindeutigen ‘nationalen’ Verortung im Herkunftskontext der Eltern konfrontiert. Entsprechend bleibt das Zugehörigkeitsgefühl zur bundesrepublikanischen Gesellschaft fragil bzw. wird gesellschaftlich verweigert. In diesem Spannungsfeld erhält der ‘Ort’ für die Definition von Zugehörigkeit eine besondere Bedeutung.


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    Hier gilt das ‘Entweder- Oder’, das ‘Und’ wird pathologisiert. Diese Forderung nach Eindeutigkeit geht einher mit Zuweisungen von Zugehörigkeit und Nicht-Zugehörigkeit.


    Damit jeder selbst nachlesen kann: Die Zitate stammen aus:
    Schulze, Erika (2010): „ ,Und ich fühl mich als Kölner, speziell als Nippeser'. Lokale Verortung als widersprüchlicher Prozess“. In: Geisen, Thomas/ Riegel, Christine (Hg.) (2010): Jugend, Zugehörigkeit und Migration. Subjektpositionierung im Kontext von Jugendkultur, Ethnizitäts- und Geschlechterkonstruktionen. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, 99-112.

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    Original von Gummibärchen
    [...]
    Gedanke 1: Ist eine Aussage wie "Ich fühle mich nicht als Deutscher, sondern als Neuköllner" nicht auch schon eine Ausgrenzung, wo doch Neukölln meiner Meinung nach nicht wirklich repräsentativ für Deutschland ist?
    Gedanke 2: Wird jemand, der sich als Neuköllner, aber nicht als Deutscher fühlt, zwangsläufig von einem Deutschen abgelehnt?


    Ich muss zunächst sagen, dass das Beispiel Neukölln von mir und nicht der Autorin stammt.


    Um deine Gedanken 1 und 2 zu beantworten: Die Autorin spricht von Deutschen mit einer Erwartung einer eindeutigen nationalen Verortung im Herkunftskontext der Eltern. Da die Migranten jedoch multiple Verortungen haben, werden diese nicht als Deutsche gesehen. D.h. also, dass ich (Piranha) in den Augen aller ein Deutscher bin, auch, wenn ich mich "nur" als Hamburger bezeichnen würde. Mein "Vorteil" gegen über Migranten ist jedoch, dass ich von beiden Gruppen (Hamburger/Deutschen) als Mitglied gesehen werde. Migranten werden dagegen nicht als Deutsche gesehen. Um dennoch zu irgendetwas zugehörig zu sein, "verorten" sie sich quasi in engere Kreise: Stadt, Bezirk, Stadtteil oder gar nur Straße.


    Demnach ist "Ich bin Neuköllner" keine Ausgrenzung von Migranten, die sich nicht als Deutsche sehen wollen/können. Sondern AUCH die Konsezuenz daraus, dass man Migranten das "Deutschsein" verwehrt.


    Das diese Form der "Verortung" soziale konflikte hervorruft ist klar.


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    Ist diese Mehrfachverortnung nicht einfach aus der Zwangsläufigkeit entstanden? Wenn bei mir zuhause oder in meinem Bezirk eben andere "Sitten" herrschen als "draußen", dann passe ich mich entweder dem einen an und habe Probleme im anderen Bereich oder ich versuche, alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen, was nicht so einfach ist und in vielen Fällen (nicht immer!) nicht gutgeht.


    Das ist ja eines der Probleme: Die Deutschen verwehren es praktisch den Migranten, "alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen", indem man ihn von vornherein sagt: "Ihr seid keine Deutschen und werdet es nie sein." Da bleibt den Migranten nichts anderes übrig, als in "ihren" Vierteln zu hocken.


    Puh, der Aufsatz ist nur 13 Seiten lang, also keine lange Abhandlung. Daher werden viele Dinge auch gar nicht weiter tief verfolgt, so hatte ich zumindest den Eindruck.



    EDIT:
    Bevor ich Ärger von der Autorin Ärger bekomme (man weiß ja nie, vielleicht ist sie auch eine Büchereule): Ich zitiere hier aus dem Gedächtnis. Es kann sein, dass sie ein zwei Dinge etwas anders gesagt hat. Das Wesentliche sollte aber so stimmen.

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    Original von Eddie Poe
    Ich denke, dass Menschen aus fremden Länder, wenn sie ihre Kultur weiter praktizieren wollen, oft die Identitäten und Moralvorstellungen ihrer Vorfahren konservieren.[...]


    Ich musste vor ein paar Tagen ein Essay zum Thema Migration schreiben. Es sollte nicht sehr umfangreich sein und daher habe ich dementsprechen auch nicht wirklich sehr sehr viel Literatur gelesen. Aber ein Aufsatz hat mich neugierig gemacht und diesen fand ich sehr interessant. Es ging um "Verortung". Das bedeutet soviel wie: Wozu fühlen sich Migranten, besonders Jugendliche (hier aufgewachsene; nicht zwingend hier geborene) hingezogen? Welchen Orten fühlen sie sich verbunden?


    Das Fazit dieses Aufsatzes war, dass sich die Migranten eben nicht konservieren würden. Vielmehr würden sie sich ziemlich multikulturell fühlen. Multikulturell im Sinne von: Sie fühlen sich zwar nicht als Deutsche, aber sehr als Berliner/Hamburger/... (oder sogar nur als Neuköllner/Billstedter/...). Weiterhin würden sie sich als Teil der türkischen Nation und der islamischen Religion sehen. Die Autorin des Ausatzes spricht daher von "Mehrfachverortung", die bei Migranten vorhanden sei. Die Deutschen dagegen haben eine eindeutige Zugehörigkeit und bräuchten diese Eindeutigkeit auch, um sich zu "verorten".


    Dieser Unterschied sorge unter anderem dafür, dass die Deutschen die Migranten eben als das bezeichnen, wie wir es eben jetzt tun: Migranten und Nichtdeutsche. Diese Unterscheidung beinhalte dann auch viel Konfliktpotenzial.


    Das entscheidene war eben, dass es um Jugendliche ging, nicht um Erwachsene, die mit 30 Jahren aus der Türkei nach Deutschland kamen.

    Ich würde die Bücher umtauschen. Und ich hoffe, dass dies ohne Probleme für dich klappt.


    Ich hatte übrigends auch mal von Amazon ein Buch erhalten, auf dessen Cover ein sehr langer quer verlaufender Riss/Schnitt war. Es schien mir so, als hätte ein Mitarbeiter oder eine Maschine mit einem scharfen Gegenstand hineingeschnitten.


    Ich Idiot habe es damals aber nicht umgetauscht.

    Ich sagte ja, dass ich den Argumentationsgang nicht wirklich folgen konnte:


    Die Geschichte soll spannend sein. Die Geschichte wird viele Leser nicht enttäuschen. Aber gleichzeitig ist sie laut der Kritiker ziemlich überladen und außerdem stelle sich die Frage, ob das Buch nicht nur als "Drehbuch" gelten soll.



    Für mich persönlich passt das alles nicht zusammen. Ich kann keine Geschichte spannend und gut finden, wenn ich meine, dass irgendwie viel zu viel in ein Buch gepackt wurde, was dort nicht hätte hineinkommen müssen. Erst recht ist eine Geschichte für mich schon dann unten durch, wenn ich eindeutig merke, dass der/die Autor/in dies all zu offensichtlicht als "Dehbuch" für Kinofilme sieht.

    Ich bin kein Funke Fan. Ich habe lediglich Tintenherz gelesen und fande dies zwar sehr schön und kurzweilig. Aber das non plus ultra war es definitiv nicht. Ob ich wieder was von ihr lesen werde? Nicht auszuschließen.


    Die WAZ-Kritik habe ich nur überflogen. Aber ehrlich gesagt habe ich deren Argumentationsgang zumindest beim "Überfliegen" nicht verstanden.


    Er heißt es

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    Sie wird viele ihrer Leser nicht enttäuschen. Aber . . .

    und dann heißt es

    Zitat

    Diese Spiegelwelt wird sich dennoch gut verkaufen. Weniger wegen einer durchaus spannenden Geschichte, sondern wegen des weltweit bekannten Namens


    (Quelle)


    Und da komme ich zu dir, Muckelfloh. Wie kann dir das von dir angebrachte Zitat voll und ganz aus der Seele sprechen? Die Kritikerin sagt doch eindeutig, dass das Buch "spannend" ist. Es ist nirgendwo die Rede davon, dass sie überbewertet, geschweige schlecht ist. Im Gegenteil: Sie wird gelobt.
    Das die Kritikerin animmt, dass das Buch unter anderem wegen dem Namen Funke erst recht gut verkauft wird, ist ja keine Kritik an ihren Buch selbst.


    Außerdem habe ich auch schon andere Kritiken zum Buch gelesen, die es ebenfalls nicht schlecht finden.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was diese Zahlenspielerei soll.


    Du nennst hier nur die von der Deutschen Bahn genannten Kosten, die so mit höchster Wahrscheinlichkeit niemals eingehalten werden können. Dies steht auch im Stern so drin.


    Stuttgart 21 kostet der DB (!) zufolge 4,1 Mrd. Diese Rechnung können jedoch weder Verkehrsberater Vieregg & Rößler, noch der Bundesrechnungshof nachvollziehen. Erstere sprechen von eher 6,3 Mrd, letzteres von 5,3 Mrd Kosten NUR für Stuttgart 21.


    Auch die Neubaustrecke, ohne die das Stuttgart 21 Projekt nicht funktionieren würde, kostet nicht die von dir genannten 2,9 Mrd Euro. Auch das sind lediglich DB (!) Rechnungen. Vieregg & Rößler gehen hier von MINDESTENS 5,3 Mrd Euro Kosten aus. Realistisch seien 10 Mrd. Realistisch (!), also noch nicht mal das Maximale.


    Daher finde ich es ziemlich blauäugig, dass du nur die offiziellen Kostenrechnung der DB als Maßstab nimmst.


    Und da Stuttgart 21 und die Neubaustrecke unweigerlich zusammengehören, kostet das gesamte Vorhaben in der niedrigsten Berechnung 10,6 Mrd.


    Und das Wesentliche: Experten haben erhebliche Zweifel, ob S21 überhaupt einen größeren Nutzen hat, als eine Aufpolierung der alten Anlagen. Einige sehen sogar große Sicherheitsmängel im S21 Projekt.


    Ehrlich: Es ist wie bei der Finanzkrise. Bei so vielen Milliarden verliere ich schnell den Überblick :lache


    Ich kann nur so viel zu den Kosten von 4,1 Milliarden sagen: Darin sind keinesfalls alle Kosten drin. Da ich nicht mehr ganz genau weiß, woher ist die Zahl von 9-11 Milliarden habe (sie schwirrte mir im Kopf herum), habe ich mal ganz kurz nachgeschaut, wo ich sie finden kann:


    Exemplarisch ein Artikel aus dem Stern . Aber praktisch in allen anderen Magazinen und Zeitungen steht etwas dazu. Sind zwar nicht genau meine 9-11 Milliarden, aber so ungefährt kommt das hin.


    Habe auch gerade deinen Link von K21 angesehen. Zumindest in der Rubrik "Die Kostenlüge" wird Stellung zu den 4,1 Milliarden genommen und diese Kosten als "rein politische Zahl" abgetan, weil diese so nicht stimmen würde. Die K21 sagt eindeutig, dass es mehr als nur diese 4,1 kosten wird.

    Zitat

    Original von Dori
    S-Bahnen brauchen doch ganz andere Gleise als DB-Züge oder irre ich mich da? :gruebel Da sind doch die Spurbreiten oder die Stromzufuhr oder irgendwas ganz unterschiedlich...


    Jop, hast recht. Habe eben nochmal nachgeschaut:
    Es ist so, dass die ICEs an der Station des Flughafens nun durch S-Bahn-Tunnel fahren werden. Diese seien aber eigentlich nicht dafür vorgesehen, daher musste eine Sondergenehmigung her.


    Ich kann die oben angesprochene Sendung nur empfehlen. Dort kommen manch Sahcen zur Sprache, von dene zumindest ich persönlich noch nichts gehört habe.

    Also ich meine, dass es genügend Gründe gibt, weshalb man demonstrieren sollte. Natürlich gegen Stuttgart 21 und nicht für.


    Zunächst ist es zweifelhaft und umstritten, dass der neue Bahnhof einen nennenswerten Vorteil hat.


    Hinzu kommt die Kostenfrage. Meines Wissens nach, hoffentlich verzettel ich mich da jetzt nicht, rechnet man mit etwa 9-11 Milliarden Euro! Für ein Bahnhof, der eventuell keinen Vorteil hat.


    Dann geht es weiter: Funktioniert ein solcher Bahnhof in dieser Stelle nach den jetzigen Bauplanungen überhaupt? Auch das ist umstritten. Denn der neue Bahnhof soll angeblich in einer Art Senke liegen und das hieße, dass die ICEs und ähnliche Züge schon sehr weit vor dem Bahnhof stark abbremsen müssten. Auch soll der Bahnsteig nur sehr knapp bemessen worden sein (irgendetwas mit 1-2 Meter an einigen Stellen). Auch teilen sich S-Bahn und ICE die selben Gleisen. Das hieße, wenn nur ein einziger Zug im Bahnhof Verzögerungen hat, bzw. einen Defekt hat, hat das Auswirkungen auf alle anderen Züge, egal ob S-Bahn oder ICE.


    Da S-Bahn und ICE nun die Gleisen teilen soll das Ein- und Aussteigen angeblich nur noch höchsten 2 Minuten dauern. Wer es bis dahin nicht in den Zug geschafft hat, hat Pech.


    Hinzu kommt eben das Fällen der Bäume, welche (ich kann das nicht beurteilen) enorm alt sein sollen und daher schützenswert sein sollen.


    Komisch ist auch das Verhalten des Bahnkonzerns und der Stuttgarter Regierung: Sie legen ganz andere und viel viel viel niedrigere Kostenpläne vor, als das Bundesverkehrministerium (sofern es dieses Ministerium war, bin mir da nicht ganz sicher).


    Das sind alles Dinge, die ich hier aus der Ferne (wohne in Hamburg) wahrnehme. Ich würde mich nicht wundern, wenn es noch dutzende andere Gründe gibt, gegen Stuttgart 21 zu sein.


    EDIT:


    Ein Teil der oben angesprochenen Dinge habe ich aus der Sendung "Eisenbahn-Romantik". Die Episode der Sendung (vom 08.08.) ist noch in der ARD-Mediathek abrufbar.

    Ich lese gerade "Die Mitleidsindustrie" von Linda Polman. Erschienen im Campus Verlag.


    Klappentext:
    "Humanitäre Krisen durch Bürgerkriege oder Naturkatastrophen wie zuletzt auf Haiti erschüttern die Menschen weltweit und lösen eine Welle von Spenden und Hilfsaktionen aus. Doch bewirken unsere Spendengelder vor Ort wirklich, was wir damit bezwecken?


    Ganz gleich ob im Irak oder in Afghanistan, im Kongo, in Somalia, Sierra Leone, oder dem Sudan: Gewaltsame Konflikte fordern immer mehr zivile Opfer, heute sind neunzig von hundert Kriegstoten Zivilisten, und fast alle Kriege sind Bürgerkriege, die nicht von den Armeen verschiedener Länder, sondern von Rebellen aus dem eigenen Land geführt werden.


    Müssen NGOs stur weiterhelfen, wenn kämpfende Parteien die Hilfe missbrauchen und ihren Krieg damit verlängern? Oder müssen sie abziehen? Was ist auf die Dauer das grausamere? Das Dilemma der Nothilfe ist aktueller denn je."


    Meine bisherige Meinung:
    Das Buch ist aufschlussreich und erschreckend. Teils fragt man sich, warum man überhaupt noch spendet. Bisher (etwa Hälfte des Buches) bezieht sich die Autorin jedoch ausschließlich auf Kriegsregionen und nicht auf Naturkatastrophen. Auch hat die Autorin bisher eine teils sehr "gewöhnliche", flappsige Ausdrucksweise, was ich bei einem so ernsten Thema für unangebracht halte.


    Trotzdem ist es bisher sehr interessant.


    Ich finde das, was du mit dem Altenheim/Verpflegunssatz ansprichst für sehr wichtig. Leider wird mitlerweile nur noch über Hartz IV-Betroffenen geredet. Das "leider" soll nicht wertend sein. Es soll eher ausdrücken, dass, wie Salonlöwin schrieb, nicht nur Hartz IV-Betroffene zu wenig Geld in der Tasche haben.


    Hier wird zu recht angeprangert, dass man mit Hartz IV nicht am gesellschaftlichen Treiben (Sportvereine für die Kinder, Nachhilfeunterricht, etc.) teilhaben kann. Doch nicht nur Hartz IV Bezieher haben diese Probleme. Es gibt, so nehme ich zumindest an, ebensoviele oder gar mehr Menschen mit einem Gehalt, welches kaum höher als der Hartz IV Satz liegt. Diese können sich ebenfalls kaum etwas leisten. Ihre Kinder können ebenfalls in keinen Verein eingeschrieben werden und können auch keine Nachhilfe für die Schule erhalten. Ich kenne dutzende Nicht-Hartz-IV Bezieher, welche sich kein Kinoticket, Theaterbesuch oder einen Schwimmbadbesuch leisten können. Auch sie leiden (psychisch und physisch) extrem. Hier kommt sogar noch hinzu, dass sie Angst haben ihren Job zu verlieren.


    Das Problem ist einfach, dass durch die Hartz IV Debatte, meiner Meinung nach, zu sehr eben nur Hartz IV-Bezieher im Mittelpunkt stehen. Jedoch sollte es doch eher um ALLE Menschen gehen, egal ob Hartz IV oder jemand mit einem nur gering höheren Einkommen. Es sollte keine ausschließliche Hartz IV Debatte geben, sondern eine Gesellschaftsdebatte.


    Zu der Ernährungsdebatte kann ich persönlich nur sagen, dass wir in unserem Haushalt nicht mal ansatzweise 5€ benötigen. Und wir essen dreimal am Tag, gesund! Ich sagte bewusst "persönlich", weil Ernährung etwas individuelles ist. Ich bin schnell satt und trotzdem nicht unterernährt. Ich kenne jedoch Menschen, die wiegen genauso viel wie ich, benötigen aber wesentlich mehr Essen, um ihr Gewicht zu halten. Jeder Mensch unterscheidet sich auch in solchen Dingen. Daher kann ich verallgemeinernde Nahrungsstatistiken von Ernährungsspezialisten nichts abgewinnen, geschweige von einer Statistik, die aufklären soll, wie viel Geld ein Hartz IV-Bezieher für eine gesunde Ernährung benötigt.


    EDIT:


    Ich wollte zur Themenerstellerin noch etwas sagen:

    Zitat

    Original von Baby_Tizz
    Er bezieht sich auf Daten und Fakten, die es so ja tatsächlich gibt, bloß scheint er zu vergessen, dass diese entweder meist schon vollkommen überholt sind und zudem noch sehr selektiv. Alles klingt anders, sobald man es von zwei Seiten oder lediglich von einer betrachtet.


    Denn "Dummen" verbieten, Kinder zu kriegen, mag ja seine Meinung sein, jedoch sollte ihm klar sein, dass er damit gegen Menschenrechte verstößt, die es nun mal in Deutschland so gibt und die auch festgehalten sind.


    Ich habe kürzlich zwei interessante Artikel gelesen. Interessant deshalb, weil sie sich nicht blind auf Sarrazin stürzen, sondern sachlich mit ihm auseinandersetzen. Liegt vielleicht daran, dass die Artikel von Wissenschaftlern geschriben wurden und nicht von professionellen Journalisten.


    http://www.sueddeutsche.de/kul…-staemme-israels-1.996208


    http://www.faz.net/s/RubF01367…Tpl~Ecommon~Scontent.html

    Hi!


    Zur Zeit habe ich die ersten beiden Bände der Trilogie komplett durchgelesen und war begeistert. Der dritte Band wartet schon auf mich, wenn ich mal wieder Zeit habe.


    Mir gefiel in erster Linie, dass es der Autor geschafft hat, die Atmosphäre der alten Filmtrilogie aufzufangen und in seinen Büchern einfließen zu lassen.
    So habe ich es genossen, dass es keine Lichtschwertduelle und auch keine großartigen Machtkämpfe gab, wie sie mitlerweile zu Hauf in jeden Star Wars Film (ob Episode 1-3, oder der Clone Wars Serie) vorkommen.


    Statt dessen hat sich der Autor bemüht Han Solos einzigartigen Charme, Lukes ruhige und nachdenkliche Persönlickeit und Leias besorgtes Gemüt, ob die Neue Republik Bestand hat und die Rebellion nun endgültig gesiegt hat, aufrecht zu erhalten. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Charaktere fremd wirkten. Wer die alten Filme kennt, wird sich sofort "heimisch" fühlen.


    Auch die neuen Persönlichkeiten in Form von Großadmiral Thrawn und Captain Pellaeon und auch Mara Jade, sowie einige andere, passen hervorragend ins Star Wars Universum und sind anscheinend in der Fangemeinde sehr beliebt.


    Zur Handlung sei nur so viel gesagt: Das ehemalige Imperium möchte zur alten Stärke zurückfinden und die Neue Republik möchte ihre Macht festigen. Mehr braucht man nicht zu wissen.


    Eine kleine Kritik habe ich jedoch: Anscheinend wusste der Autor nicht, wie er es bewerkstelligen sollte, dass jeder Protagonist der Geschichte auch immer an dem Ort ist, an dem er sein muss, damit die Handlung weitergeführt werden kann. Deshalb, so hatte ich den Eindruck, laufen sich die Protagonsten oftmals immer wieder über dem Weg, mitten in einer großen Galaxie. So sucht Thrawn Luke. Luke wird aber von einem gewissen Talon Karrde festgehalten. Zufälligerweise will Thrawn aber sowieso aus anderen Gründen nach Karrde und erfährt dann von Luke. Immer wieder taucht dieses Schema auf: Person X sucht Person Y, findet sie aber zunächst nicht, weil Y bei Person Z ist. Wie der Zufall es will, ist aber X sowieso aus anderen Gründen auf dem Weg nach Z und findet dort dann auch die gesuchte Person Y. Solche "Zufälligkeiten" kommen häufiger vor. Sie werden zwar immer logisch nachvollziehbar erklärt, aber es hinterließ bei mir dennoch einen faden Beigeschmack. Es wirkte sehr ... gezwungen.


    Weiterhin fiel mir auf, dass zumindest der deutsche Übersetzer wohl ein Fan des Wortes "sardonisch" ist. Mir kam es so vor, als ob es in jedem Kapitel dutzende Male in Erscheinung trat. Immer, wenn Han Solo etwas zynisches/ironisches sagte, beschrieb der Übersetzer es mit "sardonisch". Für einen Leser, der das Wort selbst öfters benutzt oder es zumindest kennt, ist dies vielleicht nicht erkennbar. Da ich jedoch das Wort vor dem Lesen des Buches nicht kannte, war es mir neu und daher ist es mir umso stärker aufgefallen.


    Insgesamt war ich aber sehr angetan von dem Buch und kann es bedenkenlos an jeden, der die alten Star Wars Filme mag, weiterempfehlen.


    MfG,
    Piranha