wie Bücherdrache schon sagte, es ist teilweise ein Zeitaufwand mit dem Einkaufen, der nicht zu stemmen ist. Wir sind beide voll berufstätig, ich fahre mit der DB täglich ca. 50 min. einfache Fahrt (wenn die DB denn mal so fährt, wie der Fahrplan das sagt). Meine Arbeitszeit ist (Kern) 8.30 h bis 17.00 h. Damit ist nicht gesagt, das ich um 17.20 h bereits wieder am Ort bin und die Seniorin fahren kann. Mein Mann fährt zwar mit dem Dienstwagen, muss aber 100 km einfache Fahrt auf sich nehmen. Da er rund um K die Autobahnen nehmen muss (die man auch als Dauerbaustelle bezeichnen kann) ist er auch nicht immer pünktlich zu Hause, wobei seine Arbeitszeit nicht mit meiner vergleichbar ist.
Er hat seiner Mutter so oft gesagt, wenn es zeitlich eng wird, wenn ich die ganze Woche auf Dienstreise bin, wenn ein Feiertag in der Woche ist oder wenn irgend etwas in der Firma ist, dann musst du mir den Einkaufszettel geben und wir kaufen das irgendwo/irgendwie ein. Danach können wir wieder sehen, das einer von uns dich fährt; trotzdem machst du dir einen Einkaufszettel. wir haben keine Zeit, im Laden zu stehen und du weisst nicht mehr, ob du noch genug salz etc. zu Hause hast. - Sie hat immer den großen Versteher gegeben, hat es aber nicht verstanden bzw. akzeptieren wollen. ihre Grundaussage: früher.... als der Jochem (ihr Mann) noch da war, ging das immer und überhaupt, Jochem war fußläufig 5 min. von der Wohnung entfernt beschäftigt....
Wir haben Sie immer eingebunden, sei es, das wir ihr gesagt haben, wenn du zum Friedhof gehst/Brötchen bezahlen gehst, kannst du uns für Samstag ein "§$%-Brot bestellen? - ja mach ich..... von 5 mal war es 3 mal nicht der Fall. Auch diese "tollen" Aufgaben, kannst du mal fragen, ob die am 2§$"§$ aufhaben bzw. ab wann die aufhaben, hat sie nicht immer in den Griff gekriegt. Allerdings wurde sie dann frech, wenn man sagte, wir wissen nicht, ob der Bäcker am Sonntag auf hat und wir dir dort ein Stück Kuchen holen können....
Gestern abend stand die Putzfrau in der Tür und wollte ihren Wochenlohn. Ich hab ihr die üblichen Fragen gestellt, ob es was besonderes gäbe, ob irgend etwas gekauft werden müsse usw. usw. Die Bezahlung erfolgte immer durch meinen Mann (der gerade in der Keramik wohnte), die Putzfrau hat alles mit "ist alles ok, nichts auffälliges, es muss nichts gekauft werden, auch kein Waschpulver", beantwortet. Als ich dann gefragt habe, wann sie da gewesen sei, sagte sie "heute morgen". Da sie keinen Hausschlüssel hat, hab ich gefragt, wer ihr denn die Tür geöffnet hätte. Darauf wurde sie patzig und meinte, was diese Frage denn solle.... als ich ihr sagte, das sie mich gerade eiskalt belogen hätte, wurde sie ungehalten. Sie wolle ihr Geld und dann wolle sie endlich gehen. mein Mann hat ihr dann erklärt, das sie lügen würde, da seine Mutter im KH wäre und ihr unmöglich hätte öffnen können. Da sagte die doch tatsächlich: dann war ich eben gestern oder vorgestern da. Dass wir die Kündigung per sofort ausgesprochen haben, versteht sich. Außerdem habe ich eben schon die Abmeldung der Dame bei der Sozialversicherung eingeworfen. Ferner habe ich eben auch das Arbeitsamt informiert, das diese Frau mit Vorsicht zu genießen ist, da sie es augenscheinlich nicht so ganz mit der Wahrheit habe.
Wir waren heute morgen auch schon bei dem Geldinstitut.... Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Madam hat hochspekulative Anlagegeschäfte getätigt, ein Beratungsbogen liegt nicht vor. Der Filialleiter war da, der hat auch mit dem Kopf geschüttelt, das seine Angestellten einer so alten Frau, ohne irgendwelche Vorkenntnisse, solche Sachen "andrehen". Ich habe ihn in die Pflicht genommen, muss das allerdings sicherheitshalber noch per Brief/Mail an den Vorstand des Institutes schreiben, das er diese Geschäfte rückabwickelt.... Der Filialleiter wurde handzahm, als ich ihm erklärt habe, das ich eine Kollegin eines anderen Institutes bin und durchaus mit den Gepflogenheiten vertraut bin. Er hat uns auch schon div. Infos gegeben, die wir ihm allerdings noch durch eine Kopie der Vollmacht sanktionieren müssen. Er war allerdings mehr als beruhigt, als er erfahren hat, mit welchem Anwalt wir das gerade auseinander dröseln. Das beste war natürlich, das der Anwalt meinen Mann auf dem Parkplatz des Geldinstitutes abgeholt hat um mit ihm ins KH zu fahren, der Filialleiter und der Anwalt kennen sich anscheinend besser. Da die ganzen Ausdrucke/Informationen mir zeigen, das das ganze schon mind. 1 bis 1,5 Jahre läuft, das sie uns belogen hat, wo es nur geht, und zwar ganz offensichtlich; ich muss jetzt aufpassen, das mein Mann nicht vor Wut platzt.
Hier hat ja schon jemand gesagt, es wäre nicht so prickelnd, das er sie rüde angemacht hat, das er ihr den Schlüssel auf den Tisch geknallt hat etc. - aber: kann sich jemand, außer denen, die bereits leidvolle Erfahrungen damit gemacht haben, vorstellen, wie es ist, wenn man so veralbert wird, wenn man so belogen wird und dann, wenn man sie auf frischer Tat ertappt auch noch dreist als Antwort kriegt: du bist doch doof, du bist unfähig, was willst du denn? Ich entscheide für mein Leben alleine, ich bestimme, was du in deiner Freizeit machst und wenn du das nicht tust wie ich das will, dann.... dann..... wirst du sehen, was du davon hast....
Mein Mann ist mit dem Anwalt ins KH, die versuchen, eine Vollmacht, Generalvollmacht von ihr unterschrieben zu bekommen. Der Stationsarzt ist da, der hat zugesagt, das er das mit unterschreibt, das er einen Passus drunter setzen will, das sie das ausführlich erläutert bekommen hat und das er der Meinung ist, das sie das verstanden hat. Der Anwalt hat das Schriftstück vorbereitet.... da bin ich im Augenblick mal raus.
Der Doktor hat gestern Abend gesagt, aufgrund des Tablettenmissbrauchs, die die Seniorin augenscheinlich gemacht hat, wird es unmöglich sein, sie in eine eigene Wohnung im Komplex "betreutes wohnen" unterzubringen, er tendiert dazu, sie in ein Einzelzimmer in der Wohneinheit "Vollbetreuung" einziehen zu lassen. Mal sehen, was die Herren jetzt alles besprechen bzw. besprochen haben. mir persönlich wäre das mehr als Recht, dort kann sie mit anderen Essen, dort wird über die Tabletten-Einnahme gewacht und auch, ob, wann und wie oft sie sich duscht etc. Ich muss heute noch mal mein Hirn durchforsten, den Anwalt fragen bzw. Montag meine Kollegen um Hilfe bitten, ob wir der Seniorin nicht nur den Zugriff auf ihr Rentenkonto lassen, alles andere zwar auf ihren Namen laufen lassen, aber sie keinerlei Entscheidungsgewalt mehr darüber hat. sie macht sonst noch mehr Quatsch.
Ich habe zwar damit gerechnet, das es irgendwann so weit kommt, das sie nicht mehr alles alleine machen kann, aber das sich das innerhalb von 5 Wochen so rapide verändert, hätte ich nicht erwartet.
Danke fürs Zulesen und eure Hinweise.
ich gehe jetzt mal meinen Haushalt betreuen, den macht ja auch keiner