Beiträge von ScoobyDoo

    Huhu,
    ich muss mich entschuldigen, ich war ein bisschen schreibfaul hier. Das liegt aber ganz sicher nicht an diesem wunderbaren Buch, das mich sehr berührt hat, sondern daran, dass ich ziemlich viel unterwegs war, nebenbei an meiner Zukunft gebastelt habe (immerhin erfolgreich) und es dann auch unterwegs ohne Laptop in Reichweite beendet hatte.
    Es ist aber vielleicht auch ganz gut, dass ich jetzt schon ein bisschen Abstand habe. Leider bin ich jetzt auch viel zu spät. Naja, selber Schuld. Ich hätte auch was schneller lesen können.


    Zum Schluss ging es mir aber sogar so, dass ich alles auskosten wollte und das Buch nur dann gelesen habe, wenn ich auch in der richtigen Stimmung war. Deshalb, falls du das noch liest: Vielen Dank, lieber Charlie - für das wunderbare Leseerlebnis und die schöne Leserunde, denn die Diskussionen zu den früheren Abschnitten haben mir viel Spaß gemacht.




    Eure Kommentare hier lese ich noch gerne und finde mich in vielen wieder. Ich werde dann wohl noch einiges in die Renezsion packen.



    Eins wollte ich aber noch gesagt haben, auch wenn das Licht schon aus ist: Susannah hat übrigens mein Verhältnis als Leserin zu James sehr schön beschrieben:


    Zitat

    Mit James bin ich erst in den letzten beiden Abschnitten warm geworden - ich hab angefangen, ihn zu mögen, als er nicht mehr im strahlenden Sonneschein stand, als ihm mal der windgepeitschte Regen ins Gesicht klatschte und er in der Kälte gezittert hat. Das mag unfair sein, aber es geht mir wohl wie Albi - ich habe eine Weile gebraucht. Dafür mag ich ihn jetzt wirklich von Herzen gerne, und ich freue mich darauf, das Buch nochmal zu lesen, jetzt mit dem Wissen um all meine Helden und Antihelden.


    So ähnlich geht es mir auch. Ich kann auch im Nachhinein verstehen, dass Charlie meine Haltung zu ihm nicht nachvollziehen konnte und nicht wusste was ich genau meinte. Wenn man die komplette Person schon kennt, dann wirk es natürlich ganz anders.

    Zitat

    Original von Findus



    Und wie alt war er dann als er in den Krieg zog?? Da wäre er dann ja schon übe 20 gewesen. Passt das??? Ich dachte eher er ist jünger aber ich achte da nicht so darauf.


    Weiß ich nicht, denn dass er in den Krieg zieht habe ich jetzt auch erst von dir erfahren. ;-)


    Eine Bitte an alle, passt doch ein bisschen auf. Im Thread zu diesem Abschnitt waren schon einige Hinweise und ich finde es ein bisschen schade, wenn ich dafür abgestraft werde, dass ich grundsätzlich ein langsameres Lesetempo habe als einige hier. Dafür kann ich ja nichts, aber vielleicht sollte ich mir dann mal überlegen, ob ich für Leserunden nicht zu lahm bin. :-(


    Also die Frage kann ich dir nicht beantworten, aber der Hinweis mit Olympia steht auf S. 131 und die Handlung dürfte so ein Jahr stattfinden, nachdem Isaac in seine Lehrerin verliebt und 16 war.

    Huhu!



    Wie angekündigt steige ich ein bisschen später aktiv in die Leserunde ein, weil ich im Urlaub nur eingeschränkten PC- und Internetzugriff hatte. Hab dann noch am Handy meine Gedanken zum ersten Abschnitt eingetippt, aber das war schon müßig und das W-Lan im Hostel mit dem Forum absolut überfordert. Ich muss jetzt erst mal ein bisschen nachholen, sowohl bei dieser als auch bei der anderen Leserunde. Blöd gelaufen, aber bin trotzdem ganz froh, dass ich den Laptop mal zuhause gelassen habe. :grin


    Hier gibt es schonmal meine Eindrücke zu diesem Abschnitt, ohne eure Kommentare gelesen zu haben. Wird sich bestimmt einiges doppeln...


    Ich muss gestehen, dass ich zunächst auch gar nicht zum Lesen kam, aber sobald es etwas ruhiger wurde und ich angefangen habe ging es bei mir ruckzuck und jetzt bin ich schon nach zwei Tagen mit dem 1. Abschnitt durch.


    Als ich die ersten Seiten von Teil 1 gelesen habe, hatte ich ja erstellen Fehlgriff befürchtet, denn ich hasse ja Bücher die im Präsens geschrieben sind! Aber es stört mich bei diesem zum Glück überhaupt nicht - im Gegenteil, es passt gut zu Isaacs Erzählweise.


    Die Story wird spannend aufgebaut, weil wir die Welt - vom kurzen Prolog mal abgesehen - durch die Augen von Isaac sehen, der natürlich schon etwas unbedarfter an die Dinge herangeht. Er ist zunächst ja noch ein Kind, ist aber trotz der schwierigen Umstände sehr behütet aufgewachsen. Noch mehr scheint das auf seine kleine Schwester zuzutreffen.


    Mir gefällt die Schreibweise mit der wir langsam mehr und mehr über die Geschichte der Familie erfahren. Es ist als würde der Autor uns (und in gewissem Sinne auch Isaac) immer ein Puzzlestückchen mit Informationen reichen, das ins Bild passt aber man erkennt es noch nicht ganz. Das macht mich ziemlich neugierig und fesselt mich irgendwie.


    Dass Rassismus ein ganz großes Thema sein würde war mir natürlich klar als ich die Kurzbeschreibung das erste mal gelesen habe. Ich mit gespannt wie Mame damit umgehen wird - ich glaube nicht, dass sie grundsätzlich rassistisch ist nur opportunistisch und sehr auf das Wohl ihrer Familie bedacht. Und als sie dann gemerkt hat, dass es Probleme geben könnte, wenn man den "Schwarzen" zu Nahe kommt hat sie dann beschlossen, dass ihre Familie auch fern halten muss. Anders verhält es sich da mit dieser Lehrerin. Was für eine unsympathische Frau, auch wenn Isaac mit seiner Schwärmerei sicherlich zu weit gegangen ist.


    Insgesamt finde ich den Charakter von Gitelle/Mame natürlich am spannendsten. Sie wirkt oft unsympathisch, etwas furchteinflössend und zu schroff, aber gleichzeitig wissen wir auch, dass sie durchaus ein großes Herz hat. Ich bin ziemlich gespannt wie es weitergeht und was sie zu dieser Person gemacht hat.


    Edit: Interessante Diskussion hier. Zum Teil wurden aber Events angesprochen, die ich noch gar nicht gelesen habe. ;-) Bin halt grundsätzlich im Vergleich mit vielen hier eher ein langsamer Leser, das "Problem" habe ich ja bei allen Leserunden.


    Mir gefällt das Buch sehr, sehr gut. Ich kann aber interessanterweise alle sehr gut nachvollziehen, die es abbrechen, weil es nichts für sie ist. Das Buch ist schon irgendwie ein bisschen anders, und das muss einen ansprechen.


    Zitat

    Original von Büchersally
    Weiß jemand, welches Jahr wir haben? Bislang habe ich nur gefunden, dass Gitelle 1924 nach Johannesburg kam, um mit ihrem Mann zu leben. Isaak ist 16. Also wäre es 1940/41? Es ist also der Zweite Weltkrieg und der Antisemitismus in seiner Hochzeit?


    Ich glaube hier hat noch keiner konkret drauf geantwortet, also tue ich es mal, denn ich war auch immer verwirrt was die Zeit betrifft, da es immer nur kleinere Hinweise, aber selten komnkrete Daten gibt. Ich denke es ist kein Spoiler, wenn ich das jetzt sage, aber im 2. Abschnitt gibt es einen Hinweis, dass Isaac ca. 17 ist, als die Olympischen Spiele gerade vorbei waren. Er war ja schon ein kleines Kind, das laufen konnte, als Gitelle ausgewandert ist, ich tippe er ist ca. 1919 geboren.


    Das passt auch zu der umschlagenden Stimmung un den Grauhemden, spiegelt ja ziemlich gut die Entwicklung im Reste der Welt.

    Zitat

    Original von Charlie



    Ehrlich gesagt war das als Witzlein gedacht (und bezog sich ausschliesslich auf die Benutzung des Wortes zerreissen statt verreissen), aber ich fuerchte ja schon seit langem, ich wohne zu lange in England ...


    Naja, ich hab selber zuletzt immerhin 4 Jahre dort gewohnt. Vielleicht nicht ganz so lange wie bei dir (?), aber daran dürfte es trotzdem nicht liegen. Im Nachhinein verstehe ich den Witz auch, habe nur die ungeschickte Wortwahl meinerseits zunächst nicht gesehen. Bin aber in geschriebener Form im Internet bei sowas manchmal echt ein bisschen langsam, liegt an mir, keine Sorge. :grin



    Zitat

    Aber wenn mich ein Buch infiziert, liest da bis heute kein Lektor und kein Literaturwissenschaftler, geschweige denn ein Autor, sondern ich allein - unkritisch, hingerissen, besoffen, wie mit vierzehn.


    Ich kenne das Gefühl auch noch, aber während ich das mit 14 bei jedem Buch hatte, fällt es mir mittlerweile einfach schwerer. Ich habe das noch so 1 oder 2 mal im Jahr, dass ich echt alles vergessen kann und das ist ein wunderbares Gefühl. Man liest mit allen Sinnen und gibt sich dem hin. Wenn das nicht geht, dann mag ich aber auch die Art bewusster zu lesen und kritisch drüber nachzudenken. Und das konnte ich "vorher" - ob es jetzt am Studium, der Leseerfahrung (schönes Wort) von 4 oder 5 Jahren liegt eben noch nicht. Beides macht mir auf seine Art Spaß. Und es wird sich vielleicht auch irgendwann nochmal ändern, auch wenn ich nicht weiter studieren sollte, aber wenn ich mich ab Anfang 20 als Leser nicht mehr weiterentwickeln würde fänd ich das auch schlimm. ;-)

    Sehr viele Themen, die hier in diesem Abschnitt weiter vertieft werden - die Rassengesetze, die Behandlung von Menschen mit Behinderung, die Rolle vom Sport und all diese Facetten v on Hitlers Politik. Das alles in einem Buch unterzubringen ist schon ambitioniert, aber es gehört ja auch zusammen und gelingt bisher gut.



    Ich habe schon öfter mal Bücher gelesen, in denen es um den 2. Weltkrieg, der Holocaust usw. geht, aber gerade deshalb gefällt mir dieses hier nach wie vor sehr gut - es wirkt so authentisch. Natürlich ist es ein schweres Thema, aber das weiß man ja, wenn man sich auf ein Buch einlässt, das zu dieses Zeit spielt und ich glaube es ist ganz gut, wenn man sich damit befasst - und zwar ohne den erhobenen Zeigefinger. Deshalb gehöre ich auch zu denen, die die Antipathie für bestimmte Charaktere hier nicht teilen können. Hannes und Giselher sind egoistisch, beide auf ihre eigene Art und Weise, aber ich finde so wie sie hier dargestellt werden, kann man innerhalb des zeitlich Kontextes sehr gut verstehen, wieso sie so reagieren.


    Hannes hatte eine schwere Kindheit und danach lief es auch alles nicht viel besser. Er sieht jetzt die Chance für die Verwirklichung eines Traums, der schon verloren geglaubt schien. Aus Politik macht er sich ohnehin nicht so viel, der Sport war immer das Einzige was er hatte und er hat nun die Chance dort Großes zu erreichen und wird von den neuen Strukturen gepusht.


    Giselher versucht das Richtige zu tun. Er möchte erst einmal seine Frau und sein Kind schützen und denkt dabei nicht an das große Ganze. Es gibt aber nur wenige, die in seiner Situation anders handeln würden, und diese sind zu großen historischen Persönlichkeiten geworden. 99% der Leute sind aber nicht so. Susannah hat das zwei Beiträge über mir auch ganz wunderbart ausgedrückt. Deshalb finde ich es so wichtig, dass es auch solche Bücher mit solchen Personen gibt und sie eröffnen einem immer wieder eine neue Perspektive.


    Vieles was hier im Buch beschrieben wird deckt sich auch mit Zeitzeugenberichten aus meiner Verwandtschaft, die eher zu den "einfachen" und "unpolitischen" Leuten gehörten. Die Schatten, die haben erst einmal nur die Leute gespürt, deren Nächsten davon betroffen waren. Deshalb kann ich glaube ich Leute wie Hanners gut nachvollziehen.



    Dass Guste schwanger ist habe ich mir schon eine ganze Zeit lang gedacht. Irgendjemand hatte beim letzten Abschnitt ja mal die Frage geäußert, ob Fred nicht der Sohn von Guste ist und das muss mir im Hinterkopf herumgeschwirrt sein. Es war für mich dann also keine große Überraschung, aber wer der Vater ist, ist mir nach wie vor auch ein Rätsel. Ich habe nie geglaubt, dass es James ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einfach so abhauen würde. Hannes ist eine interessante Theorie, aber so richtig anfreunden kann ich mich mit dem Gedanken auch noch nicht.


    Noch ein weiteres von diesen schwerwiegenden Themen, die in diesem Abschnitt angeschnitten wurden ist natürlich die Depression von Guste. Viel geredet wird darüber ja nicht, außer dass es immer heißt "Das Grüngemüse ist krank". Es liegt sicherlich an meiner Perspektive, denn im Jahr 2015 wissen wir zwar immernoch so wenig über diese schlimmer Krankheit, aber wissen gleichzeitig auch wieder so viel mehr. Dann denkt man sich ja aber schon, dass von all den Ärzten, die vor Ort waren einer mal auf die Idee hätte kommen können einen entsprechenden Fachmann zu konsultieren. Ich möchte aber auch nicht weiter spekulieren, aktuell wissen wir ja nicht einmal woran Guste genaugestorben ist, aber da meine eigene Familie hat so zu der Zeit rum auch jemanden aufgrund dieser Krankheit verloren hat interessiere ich mich natürlich auch dafür.



    Mein Gefühl geht im Moment in die Richtung, dass Hannes es sich irgendwie mit Alberta verscherzt und James Alberta und Friedrich nach den Spielen '36 nach England holen wird, weil die Lage in Deutschland zu gefährlich wird. Für viele der anderen Charaktere habe ich leider wenig Hoffnung und dass sowohl James als auch Hannes später für den Krieg eingezogen werden ist auch relativ klar. Ich habe fast ein bisschen Angst weiterzulesen. :-(

    Meins war auch heute morgen da! Bin total neugierig, aber werde mich noch ein paar Tage zurückhalten. ;-)


    Was ich noch ankündigen wollte: hab das ein bisschen schlecht durchdacht, mit dem Start der Leserunde, denn ich bin ab nächstem Wochenende auf Reisen/im Urlaub. Das heißt ich werde zwar definitiv lesen, aber möglicherweise habe ich nicht immer ganz so regelmäßigen Zugang zum Internet und werde nur auf dem Smartphone online gehen könne. Wenn ich unterwegs LR Bücher lese, tippe ich meine Gedanken und Kommentare eh immer in die mobilen Notizen ein, aber ich werde sie halt evtl. nicht immer direkt hier posten können, sondern müsste warten bis ich W-Lan habe oder bis ich wieder daheim bin, also wundert euch nicht. ;-)

    Zitat

    Original von Charlie


    Gekraenkt gefuehlt habe ich mich - und meiner Ansicht nach auch weiterhin voellig zu Recht - von Aeusserungen zu meinem anderen (!) Buch, die von dem Aeussernden seiner Aussage nach freundlich gemeint waren, die ich aber respektlos und uebergriffig fand und finde.


    Das ist halt das Problem. Gerade hier im Forum oder in Internetrezensionen schreibt mal sowas mal schnell dahin, meint es vielleicht nicht so aber es kommt heftig rüber. Und das Problem gibt es ja nicht nur bei Buchrezensionen....



    Zitat

    Wenn das Studium von Literaturwissenschaften allerdings zu Zerreiss-(Oder Verreiss?) Sucht fuehrt, duerfte ich eigentlich kein Buch mehr anfassen, denn dann haett' ich keins mehr. Nicht unkritisch lesen und Verreissen sind aber auch in der Literaturwissenschaft zwei Schuhe. Und Zerreissen sowieso.


    Wenn du es so beschreibst klingt es so negativ. Ich glaube aber wir haben da unterschiedliche Diskussionen von zer/verreißen. So wie du das zu definieren scheinst (bräuchtest kein Buch mehr in die Hand zu nehmen) müsste ein Buch schon richtig schlecht sein... ich nehme sie ja auch in die Hand wenn sie nicht perfekt sind.


    Aber ich lese halt anders, viel kritischer. Hat sicherlich auch was mit dem Alter zu tun und nicht nur mit dem Studium, man entwickelt sich ja als Leser auch so weiter. Ein zweiter Grund ist sicherlich auch die Tatsache, dass ich früh die Bücher rezensiert habe und das inzwischen sehr viel öfter tue. Da versucht man ja auch eine ehrliche Meinung zu formulieren und auch den negativen Aspekten ein Plätzchen zu gewähren.


    Aber etwas woran ich mich zum Beispiel früher viel weniger gestört habe war der sprachliche Ausdruck. Mittlerweile habe ich bei vielen Büchern Probleme mich da rein zu finden, so ja auch bei deinem. Da bin ich leider schon sehr pingelig geworden, manchmal nervt mich das selber, weil ich Bücher mit gutem Plot deswegen abbrechen muss :rolleyes


    Früher konnte ich mich schon besser auf verschiedene Bücher einlassen und sie um des Lesens Willen lesen. Jetzt bin ich schon deutlich mehr am Mäkeln, aber das verdirbt mir nicht unbedingt die Lesefreude. Wie ich bereits gesagt habe, dadurch setze ich mich mehr mit den Büchern auseinander und sie bleiben länger in meinen Gedanken kleben und das empfinde ich oft eher positiv als negativ. Und ich habe eben die Scheu verloren, sehr viel ehrlicher zu werden. Früher habe ich nur entschieden, ob mich ein Buch unterhalten hat oder nicht, jetzt gibt es sehr viel mehr Nuancen. Wie gesagt, das mag auch am Alter liegen, aber wenn ich meine engsten Freunde und Verwandte sehe, lesen viele von denen eben immernoch Bücher so wie ich sie früher gelesen habe. Und haben Spaß dabei, deshalb ist das ja auch überhaupt kein Problem, aber ich kann das so nicht mehr und habe auch das gefühl ich nutze meine Zeit besser, wenn ich so lese, wie ich lese. Vielleicht ist das verbittert oder penibel oder was weiß ich, aber ich hab halt auch meinen Spaß daran. ;-)

    Mhm... jein. Kann schon sein, dass das was in der Populärkultur aus Rhett Butler gemacht wurde eine Art Ur-Typ ist. Aber wenn du nur den Film von Gone with the Wind gesehen hast, ist es auch schwierig darüber zu diskutieren. ;-) Habe ehrlich den Film nie ganz gesehen - nur zur Teilen, aber fand immer ich wisse genug darüber, um beurteilen zu können, dass das definitiv nix für mich ist. Dementsprechen habe ich die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, als ich GWTW für die Uni lesen musste. :yikes Hätte nämlich genau dasselbe darüber gesagt.


    Und was soll ich sagen? Es ist inzwischen eines meiner "Lieblings"bücher, und das sicher nicht, weil ich auf Schnulzen stehe oder Rhett Butler mein Traumtyp ist. Vielleicht ist es kein Buch, das geschrieben wurde um uns zum Nachdenken anzuregen (vielleicht ist es aber genau das? Ich weiß es nicht. Nachdem ich mich auch in einer Hausarbeit damit befasst habe finde ich Mitchell als Autorin komplexer als man zunächst denkt) - aber genau das hat es bei mir bewirkt. Für die Uni hat es sich natürlich auch so gut geeignet, weil gefühlte 100.000 verschiedene Themen angesprochen werden, aber es hat mir wirklich Spaß gemacht und ich setze mich seitdem dafür ein GWTW Leuten zu empfehlen, die durch das Image des Franchise möglicherweise genauso abgeschreckt werden wie ich. Wenn man echt Bock hat empfehle ich danach oder nebenbei auch "Scarlett's Women" von Helen Taylor.


    Mhm, wenn due mich jetzt auf den Ur-Typen festnageln willst.... Die Schöne und das Biest? Irgendwann waren die Prinzen auf dem weißen Schimmel halt nicht mehr die Helden, sondern eben die, die erst wie die Antagonisten wirken. Inzwischen folgen viele Romahzen diesem Strickmuster - ob Heathcliff, Mr Darcy oder Mr Rochester - alle sind irgendwie ein bisschen "dark, brooding & arrogant" und auf den ersten Blick nicht die beste Wahl für unsere Protagonistin, aber entwickeln sich dann am Ende doch positiv (wenn nicht gar Ich finde diesem Strickmuster folgen ganz, ganz viele romantische Handlungsstränge in Büchern, Serien und Filmen. Dunkel, arrogant und bewusst nonkonform gehalten, so wirkte James als allerstes halt auch auf mich.


    Ich hab ja aber auch gleich gesagt, dass ich meine Meinung bisweilen geändert habe. Das abschließende Urteil kann ich ja eh noch nicht fällen.


    Unabhängig davon mag ich halt Bücher mit männlichen Love Interests, die ein bisschen anders sind. Rhett Butler ist anders, denn der hat eigentlich keinen weichen Kern. Ist einfach ein A**** und damit hat es sich. Ich mag aber auch Heathcliff und Rochester deutlich lieber als Darcy. Wenn schon, dann wenigstens arrogante bad boys mit Leichen im Keller (oder Verrückten aufm Dachboden) als solche, die sich am Ende doch als perfekt herausstellen.


    Sorry, dass ist jetzt ein bisschen Off Topic, aber ich wusste nicht wie ich es besser, kürzer erklären soll und GWTW liegt mir einfach am Herzen, wie man sieht.


    Edit: Bezüglich der Allgemeinheit. Unpassende Wortwahl, gebe ich zu, 'tschuldigung dafür. Ich denke aber du weißt auch was ich meine. Nehme an 90% (oder was weiß ich, grob geschätzt) deiner Leser - und 90% der möglichen Leser (d.h. deutschsprachig und können lesen) sind nicht soooo extrem sportbegeistert und hätte daran dann auch nicht so viel Interesse. Und sicher ist es besser für die Dramaturgie, gestört hätt es mich aber eben nicht. Und das sollte eigentlich ein Lob sein, mit dem ich sagen wollte, dass ich finde, dass du das gut beschreibst und ich da ewig hätte weiterlesen können, ich aber nachvollziehen kann wieso das nicht geht. Nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat

    Original von Charlie



    Ich steh auch nicht auf kitschige Romanzen, denk ich (jedenfalls waer's mir noch nicht aufgefallen), vermutlich nicht auf klischeebeladene Bad Boys (oder vielleicht doch? Ehrlich gesagt weiss ich nicht, was das ist), aber mit Sicherheit nicht auf Cowboys. But never mind.


    Ich meine diese typischen Kerle in Geschichten, die immer Unsinn treiben, aber meisten charamante Ladyboys sind und vielleicht nicht "gut" für die Protagonistin sind, aber auf die trotzdem alle stehen und die dann am Ende doch einen weichen Kern haben und die "Guten" sind. Schon gefühlt 100x gelesen.


    Und diesen Eindruck hatte ich halt auch als allererstes von James. Die Beschreibung passt auch - dunkel, hübsch, ein bisschen geheimnisvoll, küsste Alberta einfach erst mal... das passt alles schon in die klischeehafte Vorstellung, die ich von Frauenhelden in Romanen habe. Allerdings fehlte hier noch die tragische Vergangenheit oder einsame Kindheit, die hatte ja jemand anders und irgendwie ist er mir dann doch ans Herz gewachsen. ;-) Und ich bin tatsächlich Westernreiterin, deshalb darf ich trotzdem auf Cowboys stehen. :lache Meinte aber auch eher den Pferdeverstand als das Outfit. :-]




    Ich mag übrigens die "sportlichen Aspekte" und die Wettkampfbeschreibungen und konnte immer voll gut mitfiebern. Hätte mir ja eigentlich noch mehr davon gewünscht. :yikes Aber für die Allgemeinheit ist das so vielleicht besser, das sehe ich auch...

    Ach herrje, ich stehe beim Lesen ja eigentlich so gar nicht auf kitschige Romanzen oder klischeebeladene Bad Boys die eigentlich doch glatt sind und einen weichen Kern haben.... aaaber ich habe eine Schwäche für Cowboys und generell Männer mit Pferdeverstand. Ich fürchte ich hab' mich also irgendwie entgegen meiner ganzen "Prinzipien" auch irgendwie etwas verliebt. :heisseliebe :yikes :grin


    Mir gefällt der Handlungsstrang in der Vergangenheit nach wie vor besser, und das liegt nicht nur an James. Ich werde leider vor allem mit O'Reilly nicht so warm, aber auch mit Jennifer und ihrer Familie nich. Mich sprechen die Figuren einfach noch nicht so an. Allerdings treffen wir ja jetzt auch Alberta in der Gegenwart, also hoffe ich, dass sich das ändert. Die offensichtliche Verbidnung zum Behindertensport ist wohl Fred und ich kenne selber eine junges Mädel mit Zerbralpalsie, das mit Team GB trainiert und finde es toll was für Möglichkeiten es in GB für den behindertensport gibt. Fänd es also irgendwie schön, wenn da die Verbindung hergestellt wird. Jetzt muss ich aber dringend weiterlesen um zu wissen, wie es mit Kleeblatt weiterging, auch wenn ich fürchte, dass das kein Happy End haben wird. :-(



    Zitat

    Original von beowulf
    Ich finde wir erleben hier an Hannes und an anderen gerade mit wie aus Nazigegnern und aus politisch neutralen Mitläufer und Opportunisten werden. Das sind dann gefährliche Leute, gerade wenn man Skrupel hat die man über Bord werfen muss wird man oft schlimmer als die deren Skrupellosigkeit erst viel später als normal an Grenzen stößt.


    So ein bisschen habe ich das ja auch schon im Kommentar zum letzten Abschnitt angedeutet, und kann dir hier voll und ganz zustimmen. Ich finde es gut, wie die verschiedenen Aspekte und Facetten trotz allem relativ unaufgeregt und nach wie vor ohne erhobenen Zeigefinger heraus gearbeitet werden. Ich will ja auch kein Geschichtsbuch oder Zeitzeugenbericht lesen, aber viele Unterhaltungsromane die sich mit dem Thema beschäftigen lesen sich ganz ähnlich oder aber behandeln diese Themen viel zu oberflächlich. Find ich wirklich ganz geschickt gemacht bisher. :)

    Zitat

    Original von Charlie
    Also ums nochmal zu sagen:
    Nein, ich nehme es nicht persoenlich, wenn jemand mein Buch nicht mag (wie auch? Ich kenne euch doch ueberhaupt nicht persoenlich, ich bin hier, weil mich eure Meinung zu meinem Buch interessiert. Eure Meinung ueber mich persoenlich ist mir - ich hoffe, das nimmt jetzt keiner persoenlich - eher unwichtig). Davon, dass die Teilnehmer von Leserunden ehrlich sind, gehe ich aus, denn ansonsten koennten wir uns die Muehe ja sparen, oder?
    Und nein, ich weine nicht, wenn einer mein Buch doof findet. Um ebenfalls ehrlich zu sein: Es gibt sogar Leser, von denen wuensche ich mir das und empfinde es als ausgesprochene Bestaetigung. Und ich gebe auch zu, dass ich schon bei positiven Aeusserungen von Leuten, die ansonsten Sachen lesen, die ich ganz und gar nicht schreiben moechte, gedacht habe: Au warte, da ging offenbar was daneben.


    Hier wollte ich eigentlichg noch drauf antworten und sagen: Danke, für deine Seite der Dinge, und: Top Einstellung! :fingerhoch


    Ich sage das trotzdem bei jeder Leserunde mit Autor dazu, denn ich weiß, dass ich jemand bin der Bücher gerne zerreißt. So bin ich nun mal, nicht weil ich mir anmaße ich köntte oder wüsste es so viel besser, aber vielleicht weil Literatur mein Hauptfach im Bachelor war und ich dabei auch ein bisschen verlernt habe unkritisch zu lesen. Diese Art zu lesen ist aber eben meine Form des Lesens und ich habe das Gefühl so nehme ich für mich mehr aus dem Erlebnis mit und das Buch bleibt auch irgendwie länger bei mir, sowohl in negativer als in positiver Form ;-) Allerdings ist das natürlich alles subjektiv und ich möchte nicht, dass sich irgendein Autor wegen Kommentaren, die im Forum immer schroffer wirken können, gekränkt fühlt und da es meine erste Leserunde mit dir ist - und auch mein erstes Buch von dir - dachte ich taste es lieber mal ab.


    Zu dem Rest, klar hat nix mit der Lektüre zu tun, hat mich nur interessiert. Danke, dass du trotzdem etwas drauf eingegangen bist, obwohl du das ja gar nicht wolltest. :grin

    Bin soeben mit dem neuen Abschnitt fertig geworden und möchte meinen Kommentar gerne schreiben, bevor ich weiterlese und noch etwas verwechsele. Da ich aber dringend weiterlesen möchte, werde ich mich wohl was kürzer fassen müssen. :p
    Also, das Buch flutscht nur so. Haber aktuell nicht viel Zeit zum Lesen und erst überlegt, ob die Leserunde überhaupt etwas für mich ist im Moment, aber auch wenn ich nicht so schnell bin wie der ein oder andere hier geht es doch recht flott voran. Das ist auf jeden Fall ein sehr gutes Zeichen, denn für Bücher, an denen ich keinen Spaß habe oder die mir zu platt sind brauche ich schon sehr lange. ;)


    Ein ganz kleines bisschen zu klischeehaft sind mir noch immer die Charaktere. Es treffen nach wie vor sehr viele Klischees aufeinander, aber ich sehe auch die ersten Anzeichen von einer dreidimensionaleren Charakterentwicklung. Bei Hannes ist das zum Beispiel auch der Fall, denn zunächst haben wir ihn ja durch die Augen von Giselher eher als unsympathisch kennen gelernt, jetzt lernen wir, dass die distanzierte Art wohl eher durch das Mobbing in der Jugend (durch seine Familie und durch Gleichaltrige) zu begründen ist. Wäre schön, wenn da noch ein paar Facetten dazu kommen, sowohl bei ihm als auch bei den anderen. James ist mir zum Beispiel bisher auch noch eindeutig zu „glatt“. Habe mir von Anfang an gedacht, dass er ein „love interest“ für Alberta sein wird, jetzt wo James und Hannes sich anfreunden wird das immer wahrscheinlicher, dass es ein Dreieck geben wird. In der Tat deutet einiges darauf hin, das James das Rennen macht, aber vielleicht gibt es ja auch noch ein paar überraschende Wendungen, mal schauen.  Also, diese Entwicklung gefällt mir. War ja schon vorher nicht so, dass es mir vom Spaß am Buch abgehalten hätte, aber wenn es „besser“ wird ist das ja top.
    An die Sprache habe ich mich übrigens auch gewöhnt. Die Beschreibungen fallen mir nicht mehr so negativ auf – und sind glaube ich zum Teil aber auch einfach etwas kürzer geworden, da wir einige Figuren und Settings ja jetzt schon kennen gelernt haben. Ich habe mich aber auch sicherlich wieder besser eingefunden, auch in das Deutsche, da ich ja sonst eher auf Englisch lese.
    Mir gefällt auch die Wendung um den Handlungsstang mit Karl und Auguste gut. Ich bin gespannt wie Alberta reagieren wird. Im Prinzip kann man Karl und dem Tanzlehrer nicht einmal einen Vorwurf machen, aber ich nehme an Alberta wird und sollte Auguste irgendwann die Wahrheit erzählen. Die „Entzugstherapie“ wirkt ja offensichtlich nicht.


    Habe den Thread jetzt mal nur kurz überflogen, aber Giselher kommt bei euch ja nicht gut weg, deshalb möchte ich dazu auch nochmal kurz etwas sagen. Ja, Gisel ist ein kluger Junge gewesen und hatte gute Noten in der Schule. Er hat also den Grips, den man voraussetzen könnte, um zu merken, dass ein rauerer Wind weht. Allerdings finde ich es ganz gut, dass wir so einen Charakter in diesem Buch kennen lernen, denn auch das war damals die Realität. Meine Großeltern sind etwas jünger als die Generation in diesem Buch, aber auch nicht wesentlich und kamen zum Teil auch noch aus derselben Gegend. Ich hatte das Glück, dass ich von ihnen noch einiges aus erster Hand erfahren durfte. Menschen die so aufgewachsen sind wie Giselher sind wohl auch so durch das Leben gegangen. Und davon gab es eben sehr viele. Uns kommt das jetzt naiv, ungebildet und etwas dämlich vor, aber leider lässt sich das aus zeitlicher Distanz heraus immer leicht sagen. Die meisten Menschen waren keine aufständischen, oder hatten keine Ahnung, oder aber wollte es einfach nicht wahr haben, oder sie hatten Angst. Das sind nicht die Menschen die unsere historischen Vorbilder sind und natürlich sollten wir die Geschichten von den Scholl-Geschwistern oder von Anne Frank oder von Stauffenberg an die Nachfolgenden Generationen weitergeben, aber meiner Meinung nach versteht man die Machtergreifung Hitlers und die Möglichkeit des Holocaust halt erst so richtig, wenn alle Facetten, alle Geschichten gehört hat und da gehörten solche Menschen eben auch dazu.


    Ich bin gespannt wie es weitergeht – nicht nur mit Giselher sondern mit allen Charakteren, denn irgendwann wird es für die Figuren unmöglich sein, die politischen Ereignisse auszublenden und bisher wurde die Ausgangslage für verschiedene Facetten geschaffen.
    Gleichzeitig gefällt mir, dass die politischen Themen aktuell wie ein Schatten über dem Geschehen liegen und man als Leser natürlich weiß, was unaufhaltsam passieren wird, das Ganze aber nicht vom Plot ablenkt. Leider gehen sehr viele Bücher, die zu dieser Zeit spielen mit erhobenem Zeigefinger n diese Sache ran und das ist hier nicht so der Fall. Das finde ich wirklich super und macht für mich die Kritikpunkte die ich zum Teil weiter oben genannt habe auf jeden Fall wett.



    Zitat

    Original von Findus



    Giselher ist ja der Eigentümer Farfallas ( erinnert mich ja an die Nudel Farfalle :grin)


    Farfalla ist italienisch für Schmetterling und die Nudeln sehen aus wie.... genau. :grin Toller Name für ein Springpferd, wie ich finde.



    Ich habe noch eine Frage an Charly, aber wenn du sie schon irgendwo beantwortet hast musst du das natürlich nicht nochmal tun. Es hat auch nicht direkt etwas mit dem Abschnitt zu tun. Aber du hast ja im Vorwort erwähnt, wieso Alberta keine Fechterin ist und bist auf das Bogenschießen eingegangen. Aber wieso hast du die beiden anderen Haupt-Sportarten in diesem Buch gewählt: Reiten und Laufen? Verbindet dich etwas mit denen, oder übst du diese selber aus oder sind die Einblicke, die wir von dir in die Innenwelt der Athleten bekommen alle Ergebnisse von ausgiebiger Recherche-Arbeit?


    Mir gefällt übrigens die Kombination dieses Sportarten in einer Geschichte und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bieten auch tollen Stoff finde ich. Ich bin selber Jahre lang geritten, auch auf Turnieren und finde Bogenschießen ist ein wunderbarer Sport, habe ich immer mal wieder unregelmäßig auch selber gemacht. Aber 10.000 m Lauf wäre ja so gar nicht meins. :grin

    Ich komme ganz gut voran, obwohl ich erst Freitagabend anfangen konnte und am Wochenende unterwegs war. Das ist ja immer ein gutes Zeichen! :-)


    Es liest sich schon alles sehr gut runter, aber ich habe mich mit den ersten 50 Seiten teilweise doch ein bisschen schwer getan. Mir sind die Beschreibungen zum Teil etwas zu blumig bzw. beinahe „kitschig“ oder „too much“. Das ist mir vor allem bei der Beschreibung des Hauses und der Gegen in London aufgefallen, so um den Zeitpunkt herum, als wir Momma kennen lernen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich dieses Problem bei sehr, sehr vielen Büchern habe und es mir meistens so geht, wenn ich das erste Mal seit längerer Zeit mal wieder ein Buch auf Deutsch lese. Die englische Sprache kann mir solche Beschreibungen irgendwie besser „verkaufen“ als die deutsche.
    Auch bei den Charakteren bin ich noch nicht von allen überzeugt. Killerbinchen hat da sehr gut zusammengefasst, was ich auch gedacht habe. Witzigerweise habe ich gerade für dieses Buch „Erebos“ unterbrochen, und da hatte ich auf den ersten 100 Seiten genau dasselbe Problem. Vor allem mit den Müttern der Protagonisten. :D


    Ich hoffe die Kritik kommt jetzt nicht zu hart rüber und bitte nimm' diese nicht persönlich, Charlie. Aber ich bin bei Leserunden gerne ehrlich, auch wenn der Autor mitliest. ;-)


    Allerdings war ja definitiv nicht alles schlecht, sonst wäre ich ja nicht trotzdem so gut in das Buch reingekommen. Mir gefällt die Zeitebene in der Vergangenheit bisher deutlich besser, und ich sehe in Alberta auch das Potenzial für einen interessanten Charakterbau und für eine Art (inneren) Konflikt, welcher Charaktere für mich immer interessanter macht. Sie ist schon drei-dimensionaler angelegt als einige andere. Die Stärken hat das Buch bisher meiner Meinung nach im Plot, und das ist ja das wichtigste für mich, denn die Handlung war der Grund weshalb ich das Buch lesen wollte. Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht, wie Gegenwart und Vergangenheit verknüpft sind und was Alberta mit den Paralympics am Stecken hat, zumindest nehme ich an, dass die Stiftung etwas mit Behindertensport zu tun haben wird. Der Spannungsbogen wird übrigens ganz geschickt aufgebau, die verschiedenen Handlungsstränge helfen dabei natürlich.


    Ich finde übrigens auch die Dialoge gut und musste bisweilen auch mal schmunzeln, wenn jemand etwas Lustiges gesagt hat. Und das ist ein Riesenkompliment, denn ich bin da sehr wählerisch und störe mich bei Büchern ganz oft an genau diesem Punkt.


    Einige Themen, die angesprochen wurden, wurden hier ja schon diskutiert – Nordirland und solche Dinge. Die eine Sache, die ich mir aber notiert hatte war auf Seite 56, und zwar gibt es hier eine Art inneren Monolog in dem Alberta das Für und Wider der olympischen Spiele im eigenen Land diskutiert. Das ist ein Thema, dass mich sehr interessiert, nicht zuletzt weil es auch in meinem Studium immer wieder eine große Sache war. Ich weiß nicht inwiefern das Thema schon aktuell war, als du das Buch geschrieben hast, Charlie, aber es passt natürlich aktuell auch perfekt zu den sportpolitischen Themen in Deutschland und man hat sich dann ja dieses Mal gegen Berlin entschieden. Alberta argumentiert ja auch, dass Berlin wegen der schwierigen Olympia-Geschichte die Spiele austragen sollte, aber 1936 hat diese Beziehung natürlich nicht einfacher gestaltet. Das habe auch hin und wieder als Argumentation für die jüngste Bewerbung von Berlin gehört.


    Die Spiele in London waren natürlich auch extrem umstritten, trotz allen Bemühungen alle ins Boot zu holen und sie nachhaltig zu gestalten – von Inspire a Generation bis hin zu, development von East London. Ich hoffe sehr da kommt noch mehr, fände es interessant zu sehen, wie dieses Thema in literarischer Form aufgearbeitet wird. Ein teilnehmender Athlet sieht die Geschichte natürlich sicher ganz anders, als z.B. ein Journalist usw usf.
    Um zum Punkt zu kommen, meine Frage – die nicht direkt mit dem Buch zusammen hängt – resultiert einfach aus meinem persönlichen Interesse. Ich wüsste einfach gerne mal deine Meinung. Wenn ich das richtig verstanden habe lebst du ja auch in London, Charlie? Ich habe selber auch in England gelebt als die Spiele stattfanden und zum Teil Sportpolitik studiert und mich daher auch relativ konkret damit auseinander gesetzt, war aber recht weit weg von London und zu den Spielen selber leider nicht vor Ort. Aber wie hast du das damals erlebt – euphorisch, wie Jennifer oder kritisch? Und wie siehst du es jetzt, wie viel ist geblieben von der inspirierten Generation?

    Zitat

    Original von blackrose
    ScoobyDoo, damit meinte ich nur, dass der Titel eben in diesem Fall sehr wörtlich übersetzt wurde. Ist hier zwar auch naheliegend, aber trotzdem kommt es ja auch oft vor, dass der Titel bei der Übersetzung total verändert wird.


    Also heute Morgen hatte ich aus deinem Posting irgendwie eine Wertung raus gelesen - also die Übersetzung nicht soooo gelungen sei. Aber das sehe ich jetzt auch nicht mehr, sorry. Keine Ahnung was da los war, ich hatte noch keinen Kaffee gehabt, anders kann ich das nicht erklären. :lache

    Zitat

    Original von blackrose
    Habe gerade das Feld E4 (ein Buch, zu dem es noch keine Eulen Rezi gibt) mit dem Buch “Miramont's Ghost“ von Elizabeth Hall besetzt. Habe somit gestern auch gleich mal eine erste Rezi zu dem Buch geschrieben. War wirklich super! Ich empfehle zwar, es unbedingt auf Englisch zu lesen, aber wer den deutschen Titel wissen mag: Auf Deutsch heißt es schlicht und ergreifend “Der Geist von Miramont“. :-]


    Wie hätte man es denn sonst übersetzen sollen? :gruebel

    Hier wurde ja schon viel zum Buch und zum Inhalt geschrieben, deshalb beschränke ich mich auf meine Meinung.



    Leider kann ich mich dem doch durchaus positiven Tenor hier gar nicht anschließen. :-( Romanzen sind meistens vorhersehbar, kein Problem. Aber leider wirkt die Beziehung der beiden Hauptcharaktere einfach hölzern. Sowohl in den Dialogen (so redet kein Mensch!), also auch in den Nicht-Dialogen - vor allem die seitenlange indirekte Rede hat mich oft genervt.


    Man könnte dies mit viel gutem Willen aber noch auf den Übersetzer schieben.


    Alleine am Autor und am Buch liegt es aber auch, dass die gesamte Beziehung hölzern wirkt. Ich weiß wirklich nicht, wieso die beiden sich verlieben, außer durch den Zufallen, dass er der einzige ist, der sie sehen kann. Worauf baut ihre Beziehung außer dieser Tatsache auf? Darauf, dass sie sich gegenseitig bemitleiden (sie liegt im Koma und er ist ein rundum toller Typ mit schwerer Vergangenheit)?


    Leider habe ich die Fortsetzung auch noch hier liegen. Da es sich sehr flott wegliest, werde ich mir die irgendwann auch noch geben. Ich hoffe ja irgendwie zumindest noch auf eine Auflösung des Mysteryelementes.


    Im Großen und Ganzen muss ich leider sagen, dass eine Idee, die mich sehr gereizt hat überhaupt nicht gut umgesetzt wurde.


    Witzigerweise bekomme ich durch den Thread hier aber Lust mal den Film auszuprobieren, gerade weil der so anders ist. :-]

    Ja.


    Ich habe mich ne Zeit lang dagegen gewehrt. Aber ganz ehrlich, aus dem Alter, wo man nicht menr "Mainstream" sein will bin ich dann doch raus. Als Teenie hatte ich mal so eine Phase... :rolleyes


    Jetzt sehe ich das doch so wie einige hier es schon beschrieben haben und lese ich Bücher, die mir zusagen. Egal was andere darüber sagen. Wenn ich nämlich ein Buch nicht lesen würde, nur weil es gehyped wird wäre ich genauso dämlich wie jemand, der ein Buch liest, nur weil es gehyped wird. ;-)



    Aaaaber ich habe auch schon mal Hype-Bücher gelesen, obwohl sie mir dann nicht so gut gefielen. Zum Beispiel, wenn ich immer genörgelt habe, dass dass nix für mich ist und meine Freunde dann (zu Recht) gesagt haben, dass ich das eigentlich gar nicht beurteilen kann, wenn ich es nicht gelesen habe. Meistens sind das ja kurzweilige Bücher, also mal schnell lesen und dann weiter zerreißen... :grin