Huhu!
Wie angekündigt steige ich ein bisschen später aktiv in die Leserunde ein, weil ich im Urlaub nur eingeschränkten PC- und Internetzugriff hatte. Hab dann noch am Handy meine Gedanken zum ersten Abschnitt eingetippt, aber das war schon müßig und das W-Lan im Hostel mit dem Forum absolut überfordert. Ich muss jetzt erst mal ein bisschen nachholen, sowohl bei dieser als auch bei der anderen Leserunde. Blöd gelaufen, aber bin trotzdem ganz froh, dass ich den Laptop mal zuhause gelassen habe.
Hier gibt es schonmal meine Eindrücke zu diesem Abschnitt, ohne eure Kommentare gelesen zu haben. Wird sich bestimmt einiges doppeln...
Ich muss gestehen, dass ich zunächst auch gar nicht zum Lesen kam, aber sobald es etwas ruhiger wurde und ich angefangen habe ging es bei mir ruckzuck und jetzt bin ich schon nach zwei Tagen mit dem 1. Abschnitt durch.
Als ich die ersten Seiten von Teil 1 gelesen habe, hatte ich ja erstellen Fehlgriff befürchtet, denn ich hasse ja Bücher die im Präsens geschrieben sind! Aber es stört mich bei diesem zum Glück überhaupt nicht - im Gegenteil, es passt gut zu Isaacs Erzählweise.
Die Story wird spannend aufgebaut, weil wir die Welt - vom kurzen Prolog mal abgesehen - durch die Augen von Isaac sehen, der natürlich schon etwas unbedarfter an die Dinge herangeht. Er ist zunächst ja noch ein Kind, ist aber trotz der schwierigen Umstände sehr behütet aufgewachsen. Noch mehr scheint das auf seine kleine Schwester zuzutreffen.
Mir gefällt die Schreibweise mit der wir langsam mehr und mehr über die Geschichte der Familie erfahren. Es ist als würde der Autor uns (und in gewissem Sinne auch Isaac) immer ein Puzzlestückchen mit Informationen reichen, das ins Bild passt aber man erkennt es noch nicht ganz. Das macht mich ziemlich neugierig und fesselt mich irgendwie.
Dass Rassismus ein ganz großes Thema sein würde war mir natürlich klar als ich die Kurzbeschreibung das erste mal gelesen habe. Ich mit gespannt wie Mame damit umgehen wird - ich glaube nicht, dass sie grundsätzlich rassistisch ist nur opportunistisch und sehr auf das Wohl ihrer Familie bedacht. Und als sie dann gemerkt hat, dass es Probleme geben könnte, wenn man den "Schwarzen" zu Nahe kommt hat sie dann beschlossen, dass ihre Familie auch fern halten muss. Anders verhält es sich da mit dieser Lehrerin. Was für eine unsympathische Frau, auch wenn Isaac mit seiner Schwärmerei sicherlich zu weit gegangen ist.
Insgesamt finde ich den Charakter von Gitelle/Mame natürlich am spannendsten. Sie wirkt oft unsympathisch, etwas furchteinflössend und zu schroff, aber gleichzeitig wissen wir auch, dass sie durchaus ein großes Herz hat. Ich bin ziemlich gespannt wie es weitergeht und was sie zu dieser Person gemacht hat.
Edit: Interessante Diskussion hier. Zum Teil wurden aber Events angesprochen, die ich noch gar nicht gelesen habe. Bin halt grundsätzlich im Vergleich mit vielen hier eher ein langsamer Leser, das "Problem" habe ich ja bei allen Leserunden.
Mir gefällt das Buch sehr, sehr gut. Ich kann aber interessanterweise alle sehr gut nachvollziehen, die es abbrechen, weil es nichts für sie ist. Das Buch ist schon irgendwie ein bisschen anders, und das muss einen ansprechen.
Zitat
Original von Büchersally
Weiß jemand, welches Jahr wir haben? Bislang habe ich nur gefunden, dass Gitelle 1924 nach Johannesburg kam, um mit ihrem Mann zu leben. Isaak ist 16. Also wäre es 1940/41? Es ist also der Zweite Weltkrieg und der Antisemitismus in seiner Hochzeit?
Ich glaube hier hat noch keiner konkret drauf geantwortet, also tue ich es mal, denn ich war auch immer verwirrt was die Zeit betrifft, da es immer nur kleinere Hinweise, aber selten komnkrete Daten gibt. Ich denke es ist kein Spoiler, wenn ich das jetzt sage, aber im 2. Abschnitt gibt es einen Hinweis, dass Isaac ca. 17 ist, als die Olympischen Spiele gerade vorbei waren. Er war ja schon ein kleines Kind, das laufen konnte, als Gitelle ausgewandert ist, ich tippe er ist ca. 1919 geboren.
Das passt auch zu der umschlagenden Stimmung un den Grauhemden, spiegelt ja ziemlich gut die Entwicklung im Reste der Welt.