Beiträge von Moloko

    Ich bin mittlerweile schon ein Buch weiter, aber hier meine Eindrücke zu diesem Teil der Serie:


    Lag der Schwerpunkt des Vorgängers noch auf Ciri und auf der Verstrickung von Politik und Magie, so ist dieser Band (endlich?) dem Hexer Geralt gewidmet.

    Von den Blessuren des letzten Bandes geheilt, macht er sich auf die Suche nach Ciri, die seitdem verschollen ist. Weil Sie am Hofe Nilfgaards gesehen wurde, steht Geralt eine lange Reise bevor.

    Schnell findet er jedoch Anschluss an eine bunt zusammengewürfelte Gruppe unterschiedlichster Charaktere und gerät zwischen die Fronten des tobenden Krieges.


    Dieser Teil, der sich hauptsächlich auf die Reise der Gruppe und Ihren Interaktionen untereinander fokusiert, hat in der Tat sehr viel unterhaltungswert. Es gibt schwarzen Humor, derbe Sprüche und überraschende Ereignisse satt.

    Alles in allem ein guter Teil der Reihe, wobei mir der Vorgänger ein wenig besser gefallen hat.

    8 von 10 Punkten.

    Ich fand den zweiten Kurzgeschichtenband sogar noch einen Ticken besser, als den ersten.


    Haben wir im ersten bereits herausgefunden, wie Geralt seinen Kumpel Rittersporn und seine On/Off-Geliebte Yenefer kennengelernt hat, ist in diesem Buch Geralts hevorbestimmtes Treffen mit Cirilla der Kern der Handlung, der wohl für die eigentliche Buchreihe noch sehr wichtig sein wird.


    Ansonsten hat man hier wieder mehrere, großartige und kurweilige Geschichten, die das Lesen des Buches zu einem Vergnügen machen. Keine der Geschichten fühlt sich langweilig oder in die Länge gezogen an. Sie haben genau die richtige Länge.


    Das reicht diesmal für 9/10 Punkten. 'Das Erbe der Elfen' liegt auch schon bereit!

    Nachdem ich endlich mal geschafft habe, die Witcher Trilogie, die schon ewig auf meinem Steam Account geparkt war, letztes Jahr anzufangen und innerhalb eines Jahres alle 3 Spiele durchzuspielen, war die Ernüchterung, von Geralt, Rittersporn, Triss, Yenefer, Ciri, und co. Abschied nehmen zu müssen, doch recht groß.


    Dann habe ich mich nach den Büchern erkundigt, die eine völlig andere Geschichte erzählen sollen, und gab diesem, ersten Kurzgeschichtenband eine Chance.


    So viel dazu: Wer die Spiele geliebt hat, wird auch sofort mit diesem Buch seine Freude haben. Der schwer verletzte Geralt hat zur Heilung bei einer Bekannten Unterschlupf gefunden und lässt einige Geschichten revue passieren, die sehr unterhaltsam sind. Am besten gefallen hat mir die zweite Geschichte.


    Den zweiten Kurzgeschichtenband habe ich mittlerweile auch schon verschlungen und freue mich jetzt auf die 'eigentliche Buchreihe'.


    Dieses Buch bekommt 8/10 Punkten.

    Israel ist tatsächlich die beste Wahl.

    Die furchtbaren Songs aus Zypern und Schweden haben immerhin nicht gewonnen.

    Die anderen Songs an der Spitze waren einfach zu lahm für diesen Wettbewerb, obwohl es sich gut anfühlt, auch mal wieder vorne mit dabei zu sein.

    Musikalisch ist Israel tatsächlich deutlich besser, als der erste negative Feministinnen-Eindruck prophezeit hat.


    Trotzdem ein wenig 'too much', was die Musik, das Auftreten, die Optik und Show anbelangt.

    Tja, leider wurden meine Befürchtungen wahr und der Autor bemüht sich gar nicht erst um die Auflösung der zahlreichen Mysterien.

    Trotzdem haben mich die beiden Bände (im japanischen Original als ein Buch erschienen) sehr gut unterhalten.

    Ist das jetzt gut oder schlecht?


    Bei Murakami ist, wie ich es nur immer wieder sagen kann, der Weg das Ziel. Wenn man erst mal in die Handlung eingetaucht ist, reißt sie einen mit und die Seiten lesen sich wie im Flug. Man freundet sich mit den (häufig etwas überzeichneten) Protagonisten an, will mehr über die mysteriösen Vorfälle erfahren und wird dabei von dem wunderbar flüssigen Schreibstil Murakamis durch die Handlung geleitet.

    Nur eine zufriedenstellende Auflösung bleibt er seinen Lesern schuldig.


    Ich dachte bereits bei Band 3 von 1Q84, als der Autor die komplette Handlung noch mal aus der Sicht eines Nebenprotagonisten dargestellt und die Fäden irgendwie zu einem Ende zusammengefügt hat, dass er den großartigen, ersten beiden Bänden damit etwas von Ihrem Glanz genommen hat und von einer großartigen Geschichte schließlich 'nur ein guter' Murakami übriggeblieben ist.


    Bei 'Die Ermordung des Commendatore' ist es hingegen so, als hätte die Geschichte von 1Q84 einfach abrupt bei Band 2 aufgehört und der Leser wäre mit all seinen Fragen alleine stehengelassen worden.


    Trotzdem habe ich den Ausflug in die Berghütte sehr genossen und beim Lesen meinen Spaß gehabt, auch wenn meine hohen Erwartungen mit diesem Abschluss (wie hervorgesehen) enttäuscht wurden.


    Von mir gibt es 6/10 Punkten.

    Nachdem 'Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki' eher nur Murakami Durchschnitt waren, (und das kann man wirklich nicht positiver ausdrücken, obwohl ich anfangs recht begeistert von diesem Buch war) habe ich eigentlich keine großen Meisterleistungen erwartet, als ich dieses Buch gelesen habe. Und das, obwohl mir 1Q84 (zumindest die ersten beiden Bücher) richtig gut gefallen haben.


    Und dann passiert es tatsächlich wieder. Murakami haut ein paar der besten Passagen heraus, die er je geschrieben hat! Innerhalb einer Woche war das Buch dann auch schon ausgelesen und ich will unbedingt den Nachfolger lesen!


    Auf der Gegenseite ist Murakamis typischer Schreibstil zu nennen. Ein durchschnittlicher, zurückgezogener Erzähler, viele farbenfrohe Nebenprotagonisten und eine Menge mysteriöser Ereignisse, die am Ende wahrscheinlich nie aufgeklärt und den Leser ohne ein befriedigendes Ende zurücklassen werden, sind nun mal Markenzeichen des Autors, die routinierte Leser schon kennen werden.


    Ich kann Band 2 jetzt kaum noch abwarten. Leider weiß ich ganz genau, dass das Ende wohl nicht meine hohen Erwartungen erfüllen wird...


    Band 1 kriegt 8/10 Punkten von mir.

    Ich kannte beide Verfilmungen seit einigen Jahren und habe mir schon damals vorgenommen, das Buch irgendwann zu lesen.

    Jetzt habe ich endlich Zeit dafür gefunden.


    Mein Fazit:

    Das Buch geht (vorhersehbarerweise) viel tiefer ins Detail.

    Man erfährt vorallem deutlich mehr über Elis Vergangenheit und Gefühlswelt, auch wenn nach wie vor vieles im Dunkeln bleibt.


    Auch diversen Nebenprotagonisten, die in den Verfilmungen quasi nur Statisten sind, wird viel mehr Platz geboten. Oskars einziger Freund Tommy wird beispielsweise in beiden Verfilmungen völlig unter den Tisch gekehrt!


    Im Gegensatz zu den Verfilmungen, in denen eher Sympathie für Oskar und Eli erweckt werden soll, fiebert man im Buch auch mit anderen Protagonisten mit, deren Leben durch die Ankunft des Vampirs stark in Mitleidenschaft gezogen werden.


    Sehr toll am Buch selbst fand ich, dass es eigentlich keine wirklichen Sympathieträger gibt. Jeder hat so seine Schattenseiten und lebt diese im Verlauf des Buches auch aus, was den Leser, der sich langsam mit der

    entsprechenden Person anzufreunden begonnen hat, plötzlich doch noch vor den Kopf stößt.


    Das Buch ist super und wegen der Inhalte, die in den Verfilmungen gestrichen worden sind, (gerade ziemlich brutale Passagen gegen Ende des Buches) auch für Leute empfehlenswert, welche diese schon gesehen haben.

    Nach mehr als einem halben Jahr(!) habe ich nun den 2. Band abgeschlossen. (Obwohl ich die ersten 200-300 Seiten relativ zügig nach ein paar Wochen hinter mir hatte)


    Der zweite Band macht genau dort weiter, wo der erste aufgehört hat. Man kriegt wieder eine endlos lange Liste neuer Protagonisten präsentiert, die alle zwar lebendig wirken, weil sie eine Vergangenheit, eine Rolle in den aktuellen Geschehnissen und eine potentielle Rolle in der Zukunft besitzen, etc.
    Aber worum sich das große Ganze nun genau dreht, versteht der Leser am Ende immer noch nicht so Recht.


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    In dem Wüstengebiet, das 'Seven Cities' genannt wird, kommt es zur Rebellion und die Angehörigen des Malazan-Imperiums gelten von nun an als Todfeinde.
    Während der Großteil der Malazan-Zivilisten und -Soldaten beim Beginn der Rebellion abgeschlachtet wird, schafft es ein Malazan-Kommandeur allen Feinden und den widrigsten Umständen zu trotzden und seine Armee, die tausende von Flüchtlingen durch die Wüste führt, wieder und wieder vor dem Untergang zu retten, wobei die Hoffnung immer mehr schwindet...


    Der Handlungsstrang um Duiker und Coltaine war wirklich großartig! Man konnte den Wüstensand, den Durst, die endlose Erschöpfung und das bißchen Hoffnung, dass den Flüchtlingen und den Soldaten geblieben ist, richtig fühlen!


    Mit Felisin Paran, der Schwester von zwei sehr gewichtigen Protagonisten der Reihe, wird gleich zu Beginn ein anderer Handlungsstrag, der ebenfalls interessant ist, aufgrund der Unsympathie der beteiligten Protagonisten aber auch seine Längen hat, eröffnet.
    Auch hier ist zum Ende des Buches nicht wirklich klar, wie der Handlungsstrang und sein Finale sich in die Gesamthandlung einfügen wird, obwohl es bereits Anzeichen gibt.


    Mappo und Icarium sind ebenfalls zwei Protagonisten, die einen interessanten Handlungsstrang beginnen, gegen Ende aber abtauchen...


    Daneben kommen tatsächlich noch einige Protagonisten aus dem ersten Band zum Zug!
    Der Bridgeburner Kalam, ein ehemaliger Assassine der 'Claw'-Organisation, plant nicht weniger als die Imperatorin höchstpersönlich umzulegen! Ob Ihn dieses Buch zu seinem Ziel bringt, erfährt der Leser dann im Detail.
    Sein Bridgeburner-Kollege Fiddler will daneben Apsalar, bzw. 'Sorry', in Ihre Heimat zurückbringen, und erhält dabei Unterstützung von anderen Protagonisten des ersten Bandes...


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    Nach allem, was ich geschrieben habe, ohne viel spoilern zu wollen, merkt man schon, dass die Geschichte bereits im 2. Band richtig ausufert, ohne das man als Leser wirklich begreift, was, wie, wo, warum und weshalb passiert.


    Um am Ball zu bleiben werde ich schon Bald Band 3 anfangen müssen.
    Ich weiß aber wirklich noch nicht, ob ich das auch tun werde...
    Die Reihe ist in der Tat sehr anspruchsvoll und verlangt die größte Aufmerksamtkeit.

    Zitat

    Original von Nanaki
    Es gibt auch viele Indizien, dass dies nicht im Sinne des Autors Patrick Rothfuss sein kann. Aber ich kann mich natürlich auch irren, und dann wäre es vielleicht nicht die erste enttäuschende Auflösung in der Literaturgeschichte.


    Wirklich?
    So wie ich es gehört habe, lässt Rothfuss sich so viel Zeit mit dem Buch, weil jedes Kapitel wirklich perfekt sein soll.
    Dies ist Ihm aber noch nicht bei allen Kapiteln gelungen, weshalb der Abschluss so lange auf sich warten lässt.


    Ach ja.
    Als ich Kvothes Geschichte damals, 2014 - um es in den Worten von Nanaki auszudrücken - verschlungen habe, war ich eigentlich auch pessimistisch und dachte mir, dass der 3. Band wohl erst 2016 oder 2017 herauskommen würde.


    Das klingt aus der jetzigen Sicht betrachtet natürlich eher optimistisch...

    Die 4. Folge hat doch alles wieder rausgerissen. :-]


    Staffel 7 kann mich trotzdem nicht so recht überzeugen.
    Alles wirkt extrem gehetzt und aufgrund der großen Anzahl von Nebenprotagonisten und der Reduzierung der Folgen kriegen nur noch die wichtigsten von Ihnen genug Zeit, um Ihre Entwicklung wirklich voranzutreiben. Der Rest verkommt immer mehr zu Statisten.


    Auch habe ich keine Ahnung, wie sie all die Handlungsstränge in den den wenigen, übrigen Folgen befriedigend auflösen wollen.


    Naja, 2 Folgen sind es ja noch (die ausversehen geleakte Folge habe ich noch nicht geschaut) und dann heißt es wieder 1 Jahr warten...

    Es ist schon erstaunlich, was es teilweise bei der doppelten Staatsbürgerschaft für Unterschiede gibt.


    Für mich wäre es mit einem riesigen bürokratischen, wie auch finanziellen Aufwand verbunden, wenn ich meine zweite Staatsbürgerschaft loswerden wollte. (Ich habe mich dahingehend erkundigt) Deswegen habe ich es einfach sein gelassen.


    Bei anderen Ländern wird man hingegen vor die Wahl gestellt und verliert sofort seine Staatsbürgerschaft, wenn man eine andere annimmt.


    Ich halte die doppelte Staatsbürgerschaft für unsinnig. Wenn man sich entscheidet, sein restliches Leben in einem bestimmten Land zu verbringen, sollte man die Sprache erlernen und sich an die dortigen Lebensgewohnheiten anpassen. Wenn das weit genug fortgeschritten ist, ist eine Annahme der Staatsbürgerschaft die logische Konsequenz. (Wenn dies überhaupt möglich ist)

    Danke für die Rezension.


    Die Wax-Wayne Trilogie ist eigentlich nur ein Spin-Off der ersten, sehr erfolgreichen Nebelgeborenen-Trilogie. Eigentlich hat Sanderson das erste Buch dieser Spin-Off-Trilogie nämlich nur zur Übung und kreativen Orientierung geschrieben und wollte es nie veröffentlichen. Weil es aber gut ankam, hat er es veröffentlicht und daraus eine Trilogie gemacht. Diese dient aber lediglich zur Überbrückung für noch größere Projekte im Nebelgeborenen-Universum.


    Sanderson hat schon vor etlichen Jahren angekündigt, dass er in der Nebelgeborenen Welt noch 2 'richtige' High Fantasy Trilogien schreiben möchte. Die erste davon soll in etwa in unserer Gegenwart spielen und eine Art SWAT-Nebelgeborenen Team begleiten. Die zweite Trilogie soll dann weit, weit in der Zukunft spielen. So hätten alle drei Trilogien die Zeit von Schwertkämpfern, über unsere Gegenwart, bis hin zu futuristischen Kampfmaschinen alles abgedeckt, was man mit allomantischen Fähigkeiten kombinieren kann.


    Die zeitliche Einordnung der Wax-Wayne Trilogie passt auch bestens rein. Die Welt stand nicht still und hat sich zu einer Steampunk-artigen Welt weiterentwickelt, die zwar noch nicht ganz zu unserem jetztigen, technologischen Stand aufgerückt ist, aber deren Grundvoraussetzungen gegeben sind.


    Wann er das alles schreiben will und wo er die Motivation hernimmt? Ich weiß es nicht.
    Brandon Sanderson gehört auf alle Fälle zu den fleißigsten Autoren. Seinen Output kann man jedoch als Segen oder Fluch ansehen.
    Mich persönlich haben seine ersten Bücher sehr gefesselt, wobei der Drang, neue Bücher von Ihm zu lesen, immer weiter nachgelassen hat, weil der Schreibstil immer der selbe ist und die Protagonisten einem aus alten Büchern schon bekannt vorkommen. Da ändern nun mal auch die sehr gelungenen und variantenreichen, gut durchdachten Magiesysteme nichts.

    Den 1. Teil von Rothfuss (geplanter) Trilogie fand ich damals genial und habe, glaube ich, die Höchstpunktzahl vergeben.
    Vorallem der Schreibstil im englischen Original ist ein wahrer Genuss.


    Nur das warten auf den Abschluss ist grauenhaft...


    Die Szene, als Kvothe von Elodins Dach geprungen ist, habe ich auch noch im Gedächtnis. Die war urkomisch.

    Ich habe den ersten Band jetzt fertiggelesen und das ist mein Fazit:


    Die erste Hälfte des Buches ist Arbeit ... richtige Arbeit. Man wird in eine vollkommen neuartige Welt geworfen, die sich typischer Fantasy-Klischees bedient, aber eben auch sehr viel Eigenständigkeit an den Tag legt.
    Hier liegt auch das erste Problem. Es wird so gut wie nichts erklärt. Auch wenn man mitdenkt und sich anstrengt, kleine Hinweise zu erkennen, bleibt vieles im Dunklen. Das Magiesystem ist am Ende des Buches beispielsweise immer noch nicht nachvollziehbar.


    Der zweite Punkt sind die Protagonisten ... endlos viele Protagonisten. Man hat die Malazan-Fraktion, die Bridgeburner, die Gaunerbande rund um Kruppe in Darujhistan, verschiedene Götter, usw...
    Diese werden im Minutentakt eingeführt und ich habe mir aus dem Internet eine 'Anfänger-Liste' mit allen vorkommenden Protagonisten des ersten Bandes geholt, um den Überblick zu behalten.


    Dann, etwa bei der Hälfte des Buches, hat es plötzlich Klick gemacht und ich konnte die Geschichte richtig genießen.
    Der Autor spinnt die vielen Handlungsstränge virtuos zusammen, was dazu führt, dass sich die Wege der einzelnen Protagonisten häufig kreuzen. Die Erzählperspektive wird dabei häufig gewechselt, sodass man beispielsweise die Gedankengänge einer Person mitbekommt, die einer anderen auf der Lauer liegt, nur um beim Perspektivenwechsel herauszufinden, dass die andere Person längst bemerkt hat, dass sie verfolgt wird.


    Beschreibungen solcher Situationen beherrscht Erikson wirklich sehr gut und sie haben bei mir für diverse Aha-Erlebnisse gesorgt.


    Etwas übertrieben waren allerdings die ständigen Deus Ex Machina Wendungen. Kaum ist ein Protagonist in einer aussichtslosen Lage, schon kommt ein Gott oder ein übertrieben starkes Geschöpf/Magier/Assassine überraschend aus dem Gebüsch gesprungen, um die ganze Situation zu retten. Anfangs war das noch interessant, gegen Ende des Buches wurde es aber an vielen Stellen hervorsehbar.


    Trotzdem hatte die zweite Hälfte des Buches einen großartigen Spannungsbogen rund um die Belagerung von Darujhistan, so dass ich das Buch kaum noch weglegen konnte.
    Ich freue mich jetzt auf den zweiten Teil und hoffe, dass ein Teil der endlosen Fragen, die aufgeworfen wurden, beantwortet wird. :lache


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    Ach ja, die Reihe wird Häufig mit Das Lied von Eis und Feuer bzw. Game of Thrones in einem Zug genannt.
    Wer hier ein zweites Westeros erwartet, wird allerdings schwer enttäuscht werden. G. R. R. Martins Reihe ist deutlich stärker auf die einzelnen Protagonisten fixiert. Auch sonst ist das Buch eher an klassische Fantasy angelehnt, als an Martins Mittelalterstil.


    Bei Eriksons Reihe werden die einzelnen Protagonisten oberflächlicher behandelt, was aber nicht bedeutet, dass sie flach wären. Es sind einfach keine Protagonisten 'zum Anfassen'. Der Fokus liegt schlicht und einfach mehr auf der Handlung selbst, die vom Autor übrigens erst über einen langen Zeitraum vollständig durchgeplant wurde, bevor er das erste Buch geschrieben hat.


    Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, ohne beispielsweise an die literarische Klasse von Patrick Rothfuss heranzukommen. Der Schreibstil ist in dieser Hinsicht eher funktionell.


    Und das Wichtigste: Die Reihe ist bereits fertig geschrieben. Darüber, dass Martin und Rothfuss nicht zu wissen scheinen, wie sie Ihre angefangenen und ins unendliche gehypten Werke vollenden sollen, ist Erikson schon längst hinweg.

    Mir persönlich hat das Buch eigentlich ganz gut gefallen, wenn auch einige größere Kritikpunkte dabei waren.


    Der Stil ist sehr sachlich und zurückhaltend. Trotzdem kommen hin und wieder Emotionen ins Spiel, weil man die einzelnen Protagonisten nach und nach kennenlernt und sich Schwächen in Ihren Persönlichkeiten auftun.


    Die Liebe zur Mathematik, genauso wie das furchtbare Schicksal des Professors, stehen hier im Mittelpunkt der Geschichte. Hinzu kommt die alleinerziehende Erzählerin als Haushälterin, die Ihre Tätigkeit und daneben die Erziehung Ihres Sohnes meistern muss.
    Eine merkwürdige Mischung, aber sie funktioniert.


    Das erste Drittel habe ich sogar in einem Rutsch durchgelesen, weil ich anfangs so fasziniert von der Geschichte war. Leider geriet dann immer mehr - für mich uninteressant - Baseball in den Mittelpunkt der Handlung, sodass nach 2/3 schon die Luft raus war. Durch den Rest habe ich mich dann ohne großes Interesse gelesen. Das Ende war jedenfalls eher unspektakulär und ein wenig kitschig. Aber großartig anders hätte man die Handlung wohl kaum beenden können.


    Alles in allem ein netter Zeitvertreib, der auch mathematisch uninteressierten Lesern die Faszination der Zahlen näherbringen kann. Mit Baseball hingegen können wohl die wenigsten Leser aus unserem Land etwas anfangen, weswegen sich einige Passagen etwas in die Länge gezogen haben.


    Ich würde zwischen 5 bis 6 von 10 Punkten bei der Bewertung schwanken.


    Ob ich noch mal etwas von der Autorin lese, weiß ich noch nicht. Mir persönlich war das Buch nämlich ein wenig zu distanziert und unspektakulär.

    5 Jahre später habe ich die Sache dann doch mal gestartet.


    Ich bin jetzt in der Mitte des 1. Bandes und weiß immer noch nicht so richtig, was eigentlich genau los ist. Es werden ein Haufen Figuren vorgestellt, etliche Handlungsstränge gestartet, Verschwörungen, Intrigen und Komplotte angedeutet und dazwischen immer ruckartig zu einer völlig anderen Erzählperspektive gewechselt.


    Es ist viel Magie im Spiel, Götter mischen sich in die Vorgänge auf der Welt aktiv ein, und auch sonst gehen verschiedenste Organisationen Ihren eigenen Zielen nach, ohne dass man noch irgendwelche übergeordneten Ziele und Motive erkennt.


    Erikson kann auf alle Fälle schreiben und verschiedenste Situationen packend darstellen. Das Vokabular ist anspruchsvoll. Falls man englische Bücher nicht gewöhnt ist, kann es teilweise sehr anstrengend werden.


    Ich habe das Buch bereits zum zweiten Mal gestartet und komme dieses Mal besser in die Geschichte, als noch beim ersten Versuch vor ein paar Jahren, als ich nach Seite 100 abgebrochen habe. Trotzdem ist die komplexe Geschichte ein wenig einschüchternd und jede Seite, die man liest, steigert nur noch die Verwirrung.


    Band 2 liegt auch schon hier und wird auf alle Fälle noch gelesen. Ich hoffe, dass die Handlung bis dahin ein wenig verständlicher wird.