Beiträge von TGerwert

    Ich habe mit "Landman" begonnen.

    Kennt das jemand von euch oder hat es schon geschaut?

    Ist ja auch von Taylor Sheridan (wie Yellowstone) - ich hab mir heute Abend 2 Folgen gegönnt und finde es sogar gerade einen Ticken interessanter als Yellowstone (wo ich mittlerweile alle 5 Staffeln der Hauptserie durch habe).


    ASIN/ISBN: B0F3J29GKH

    Klint interessant, hatte ich bisher nicht auf dem Schirm :-)

    Starkes historisches Setting – aber schwache emotionale Bindung


    Titus Müller ist bekannt für seine akribische Recherche, und das spürt man auch in Die Dolmetscherin. Das Buch versetzt die Leserschaft mitten hinein in die Nürnberger Prozesse – in jene Zeit, in der die Weltöffentlichkeit das Grauen der NS-Verbrechen verhandelte und zugleich der Kalte Krieg schon seine Schatten warf. Müller gelingt es, diese historische Kulisse eindrucksvoll und detailreich zu schildern: die Säle, die Atmosphäre im Gericht, die Machtspiele hinter den Kulissen.

    Gerade hier liegt für mich die Stärke des Romans: Die historischen Kontexte sind hervorragend aufbereitet und in eine spannende Rahmenhandlung eingebunden. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie groß die politische und moralische Tragweite dieser Prozesse war und wie sehr sie die Nachkriegswelt prägten.


    Was mich allerdings enttäuscht hat, sind die Figuren. Mit keinem der Protagonisten konnte ich wirklich warm werden. Besonders Asta, die titelgebende Dolmetscherin, hat mich nicht abgeholt. Ihr Doppelspiel, ihre Entscheidungen und die Art, wie sie durch die Handlung geht, blieben für mich schwer nachvollziehbar. An Stellen, wo ich innere Zerrissenheit, Zweifel oder Leidenschaft erwartet hätte, wirkte sie eher kühl und distanziert. Dadurch fiel es mir schwer, Sympathie oder echtes Mitgefühl für sie zu entwickeln. Auch die Nebenfiguren – von den Prozessbeteiligten bis zu den Geheimdienstkontakten – blieben für mich eher schablonenhaft und erfüllten hauptsächlich ihre Funktion für die Handlung.


    Der Schreibstil hingegen ist – wie bei Titus Müller gewohnt – flüssig, klar und gut zu lesen. Szenen wie die simultane Übersetzung im Gerichtssaal oder die Begegnungen im Umfeld der Prozesse sind lebendig beschrieben und machen das Buch insgesamt zugänglich.


    Fazit:

    Die Dolmetscherin bietet ein starkes und faszinierendes historisches Setting, das eindrücklich zeigt, wie komplex die Nürnberger Prozesse waren. Wer vor allem geschichtliches Interesse mitbringt, wird hier viel Spannendes finden. Wer sich jedoch eine Hauptfigur mit emotionaler Tiefe und Nähe wünscht, dürfte wie ich vielleicht (etwas) enttäuscht zurückbleiben.


    ➡️ Für mich: 3 von 5 Sternen – respektable historische Fiktion, aber ohne echte emotionale Bindung.

    Ich kann mich da den anderen nur anschließen: Perfekte Mischung! Bei historischen Romanen gehören harte Fakten unbedingt dazu, zu viel Innenansicht, also persönlich Ansichten einer Person, kann da auch ein falsches Bild von einer Situation oder Begebenheit hervorrufen.

    Ja mir geht es ehrlich gesagt so, für mich bleiben die Figuren irgendwie unausgefüllt

    Muss ich mir gleich mal auf meine Wunschliste setzen... auf das der SUB wachse!

    Sehr gut, dass du das äußerst, ich wünsche mir ja ein realistisches Bild, und dazu gehört, dass man nicht alle "erwischt" mit der Geschichte. Falls dir in den kommenden Tagen noch Gründe einfallen oder einfach Stichpunkte dazu, immer gern her damit! ("Hätte mir gewünscht, dass mehr ist wie xxx." "Asta hat mich genervt." "Es hat mich insgesamt kalt gelassen, habe mit niemandem mitgefiebert.")

    In jedem Fall danke fürs Dabeisein und "Durchhalten"! 8o

    Also "Durchhalten..." so schlimm war es nun wirklich nicht ;-)

    Ich werde mich übers Wochenende hinsetzen und eh mal was für die finale Rezension zusammenschreiben. Dann führe ich das hier auch entsprechend gern aus.

    Ich habe mal dieses Buch gestartet...


    Die innere Ordnung von Harald Siehl

    Zu Beginn der Fünfzigerjahre lernt die bereits verwitwete Vera in Gestalt eines hohen Verwaltungsbeamten den Mann ihres Lebens kennen und erfährt an dessen Seite einen nachhaltigen gesellschaftlichen Aufstieg. Dass die Vergangenheit ihres Mannes, insbesondere, was seine Tätigkeit im Krieg betrifft, dabei weitestgehend im Dunkeln bleibt, interessiert zu jener Zeit so gut wie niemanden. Auch als sich zur Mitte der Sechzigerjahre der gesellschaftliche Wind zu drehen beginnt, und Veras Mann am Rande eines Prozesses unerwartet nochmals mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird, hat dies noch keine unmittelbaren Auswirkungen auf dessen Karriere. Irgendwann ist der Wandel jedoch nicht mehr zu ignorieren, und die damit verbundenen Irritationen beginnen, mit zunehmender Zeit auch im ehelichen Gefüge ihre Spuren zu hinterlassen.

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    Ich musste die Passage mehrmals lesen um mit zu bekommen, wer jetzt wen erschossen hat. Das war für mich auch etwas unklar und die Motive dahinter, nun, einer der zu viel wusste, oder der nicht mehr auf Linie war?

    Ich glaube, ich muss das ganze Buch nochmal lesen um eine einigermaßen überzeugende Rezi schreiben zu können. Bis jetzt hab ich mir immer nur Stichpunkte und Schlagwörter notiert, wenn sie mir so eingefallen sind.

    Ja ich warte auch noch etwas mit der Rezi. Ich finde den historischen Kontext super, aber die Story an sich hat mich nicht wirklich abgeholt, insgesamt.

    Charlotte tut mir eigentlich leid. Sie weiß, dass sie Leo verloren hat – auch wenn sie sicher nicht weiß/versteht, warum er ihnen beiden letztlich keine Chance mehr gibt. Traurig finde ich ihre Angst, von beiden verlassen zu werden. Da bleibt sie lieber bei Horst als ganz allein zu sein...

    Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Frauen zu der Zeit genau das getan haben um einfach nicht allein auf sich gestellt zu sein und durchs Leben zu kommen. Gepaart dann noch mit der Unsicherheit, was mit dem Mann passiert ist, ob er noch lebt oder in Gefangenschaft ist. Eine schweirig zu beurteilende Situation wie ich finde.

    Die letzte Passage habe ich allerdings nicht ganz kapiert. Semjon hat Lichatschow verpfiffen. Doch wer war es, der Naujocks den Auftrag zu seinem Tod erteilte? „Ein Amerikaner... hat auf mich geschossen“ … steckte hier der amerikanische Geheimdienst dahinter (auch, um Asta „freizumachen“?). Diese Passage konnte ich als einzige nicht ganz für mich erklären. Hier wurde ich allerdings auch mehrfach vom Telefon unterbrochen. Vielleicht sollte ich diesen Abschnitt auch einfach noch mal in Ruhe durchlesen

    Ging mir auch so und hat mir auch nicht wirklich gefallen, für mich irgendwie ein Bruch und man versucht noch kur vor Ende einen Strang einzubauen, warum. Ok, es wird im Nachwort erläutert, aber dieser Strang hat mich ein wenig verloren und ratlos zurückgelassen.

    Ich gehe davon aus, dass man das nur durchhalten kann, wenn man den eigenen Verstand, die eigene Verarbeitung ausschaltet. Das gehen die Worte ins Ohr und andere in einer anderen Sprache verlassen den Mund. Sich über das gehörte Wort Gedanken zu machen würde nicht funktionieren.

    Ja, das stelle ich mir auch extrem schwierig vor, so synchron im Kopf zu arbeiten