Beiträge von Brigia

    Prophezeiungen haben es ja so an sich, dass sie sich irgendwie erfüllen - bei Jamian schien es ja offensichtlich, dass er das Kind mit Laine haben muss. Aber bei Junias? Wenn ich das richtig verstanden habe, muss die Mutter des Kindes auch unsterblich sein. Hmmm... :gruebel Wer käme da bloß in Frage?


    Ich finde, Laine hat eine tolle Entwicklung hingelegt. Die Dynamik zwischen ihr und Amy hat mir auch sehr gut gefallen - fast auch ein bisschen "schwesterlich". Ich hoffe, die beiden treffen noch öfter aufeinander!

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    Original von Mulle


    Amy war einer der beiden Gründe, warum das Buch in Schottland spielen *musste*. Überall anders hätte das Geständnis von Junias ein riesen Drama nach sich gezogen, Richtung: Ich glaub dir nicht, ich hab Angst vor dir ...
    Da hatte ich aber keine Lust drauf. Daher brauchte es eine kleine Schottin (oder Irin), die nehmen sowas hin :grin


    Das hat mir auch richtig gut gefallen. So ist in dem Teil der Geschichte bisher kaum Drama, was Jamians Anteile ausbalanciert. Obwohl ich ja bisher Junias für den dramatischeren der Brüder gehalten habe. :-)

    Ich hab jetzt auch den ersten Abschnitt gelesen. Mir gefällt die Idee sehr gut, dass jemand seine Sterblichkeit verliert. So wie Zwergin habe ich vorher immer was von UNsterblichkeit gelesen, aber ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob es irgendwo falsch stand oder ob ich es nur automatisch so wahrgenommen habe. Ich habe mich über diesen Ansatz sehr gefreut - Unsterblichkeit wird eindeutig überbewertet. ;-). Ewig (im gleichen Körper) zu leben - das muss doch ziemlich langweilig werden.
    Jamian und Laine scheinen beide sehr starke Persönlichkeiten zu sein. Die Gegensätze wirken in dem Fall wohl eher anziehend. :grin Ich finde die Spannung zwischen den beiden sehr gut gelungen und freu mich jetzt aufs Weiterlesen!

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    Original von -Christine-
    Ich habe mal versucht, Infos zu dem Titel zu finden und bin dabei auf folgendes gestoßen:



    Auch wenn Lou und Will versuchen, sich gegenseitig zu ändern, werden sie am Ende doch immer sie selbst bleiben. Da ich das Buch noch nicht fertig gelesen habe, würde ich daraus schließen, daß Will sich nicht davon abbringen läßt, seinem Leben ein Ende zu setzen ... auch wenn er sich in Lou verliebt.


    Vielen Dank, dass du diese Info rein gestellt hast! Dieser Aspekt vom Titel wäre mir sonst nicht klar geworden - also "Ich, bevor ich dich getroffen habe", sinngemäß. Das gefällt mir, ich hab mir davor auch den Kopf zerbrochen, was gemeint sein könnte.


    Ich denke schon, dass ihre Freundschaft/Liebe beide grundlegend geändert hat. Bei Lou ist es ja offensichtlich - sie führt nach der Begegnung ein ganz anderes Leben als vorher. Aber auch Will konnte sich noch mal jemandem öffnen. Vor dem Unfall war er ehrgeizig und oberflächlich, danach zynisch und verschlossen, aber durch Lou hat er noch mal die Chance bekommen, ganz neue Eigenschaften an sich selbst entdecken. Am Ende des Buches war er jedenfalls ein anderer als am Anfang.

    Definitiv Taschentuch-Alarm! :cry Da sind bei mir auch die Tränen geflossen am Ende. Ein echt schweres Thema und die Autorin hat es so wunderbar verstanden, alle Perspektiven einzubauen, die man sich dazu vorstellen kann. Von der Tatsache, dass das Leben mit einem behinderten Menschen auch eine Belastung für einen selber sein kann (Steven) über Resignation und Verzweiflung (Camilla und Georgina) bis hin zur moralischen Verurteilung von Sterbehilfe als Mord (Josi). Ich konnte mich die ganze Zeit so gut mit Lou identifizieren. Ich glaube, ich würde ganz ähnlich fühlen in ihrer Situation. Grundlegend könnte ich die Entscheidung zum Selbstmord nicht gut heißen und nicht unterstützen. Ich hätte zu viel Respekt vor dem Leben und wohl auch zu viel Optimismus, als dass ich jemals jemandem dazu raten könnte. Aber wie sie könnte ich Will nicht verurteilen deswegen und ich glaube, ich würde ebenso seine Entscheidung letztlich respektieren - nicht gut heißen, aber respektieren. Meiner Meinung nach haben moralische Zeigefinger in solchen Situationen überhaupt nichts verloren. Ich konnte Lou's Mum nur deswegen verzeihen, weil sie wohl eher um Lou besorgt war als über Will zu urteilen.
    Ein wunderschöner Epilog. Bei dem Brief sind zwar schon wieder die Tränen geflossen, aber als Lou dann nach Paris und in ihr neues Leben aufgebrochen ist, konnte ich auch das Buch mit einem wehmütigen Gefühl zu klappen (bzw. meinen Reader ausschalten ;-)).
    Von mir bekommt das Buch jedenfalls volle Punktzahl. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das Thema besser hätte angehen können.

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    Original von belladonna
    Oh nein, jetzt hat Lou doch tatsächlich zugestimmt, bei Patrick einzuziehen, obwohl keiner von beiden das wirklich möchte... :wow Ich frage mich, wie lange es noch dauern wird, bis die beiden sich eingestehen, dass ihre Beziehung schon längst keine mehr ist?!?


    Was für eine schlechte Idee, bei ihm einzuziehen! Sind beide einfach solche Gewohnheitsmenschen, dass sie gar nicht auf die Idee kommen sich zu trennen? Scheinbar stellt sich keiner von beiden die Frage, ob sie noch zusammen sein sollten.


    Hier waren jetzt auch ein paar Infos über die Probleme, die behinderte Menschen haben. Eigentlich unfassbar, dass wir noch nicht weiter sind. Es wäre z.B. technisch gesehen sicher überhaupt kein Problem, Zugreisen entsprechend auszurüsten. Ich verstehe nicht, wieso das noch immer nicht gemacht wird. Und beim Lesen ist mir aufgefallen, dass zwar in jedem öffentlichen Schwimmbad Behindertentoiletten und –umkleidekabinen sind, ich aber tatsächlich noch niemals jemanden im Rollstuhl dort gesehen habe. Und das macht ja auch Sinn – wie sollen sie ins Becken und wieder raus kommen? Woraus ich wohl schließen muss, dass das mehr ein PR-Gag ist als ein echtes Angebot?

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    Original von belladonna
    Der 1. Ausflug war ja schon mal ein Desaster, wobei mich ja schon ein bisschen gewundert hat, dass auch Nathan nicht auf die Idee gekommen ist, vor Ort nach Behinderten-Parkplätzen Ausschau zu halten. Aber auch sonst ging ja alles schief, was nur schiefgehen konnte. Allerdings wundert es mich auch, dass Will nicht einfach voher erklärt hat, dass er keine Pferderennen mag! Hat er schon so resigniert???


    Das hat mich auch gewundert. Nachdem er ja sonst kein Problem damit hat, seine Meinung zu sagen, ist es vielleicht eher ein gutes Zeichen. Er hat sich einfach mal auf was eingelassen.


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    Original von belladonna
    Umso mehr hat es mich gefreut, dass der Ausflug zum Konzert solch ein Erfolg war - und Will sich mal wieder wie ein Mann gefühlt hat! Das war ja echt süß, wie er rot geworden ist, als Lou im den Preisschild-Schnippel aus dem Hemdkragen geknabbert hat! :grin Tja, und dass sie doch noch das richtige Kleid hervorgezaubert hat - manchmal muss man sich doch wundern!


    :lache Wobei die Szene mit Preisschild in der Hose auch nicht schlecht gewesen wäre :rofl


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    Original von belladonna
    Die Bedeutung der Episode im Burg-Irrgarten ist mir noch nicht so ganz klar. Sie sagt, es sei der Abend gewesen, an dem sie ihre Furcht verloren hätte... :gruebel Auf jeden Fall hat sie danach ihr Äußeres grundlegend verändert. Ich bin gespannt, ob dazu noch was nachkommt.


    Ich glaube, sie sagt, dass sie die Fähigkeit sich NICHT zu fürchten verloren hat oder so was ähnliches ?(

    Das großartige in diesem Abschnitt ist, ich kann tatsächlich alle Perspektiven nachvollziehen: Warum Will sich das Leben nehmen will. Dass das ein bisschen egoistisch ist, wie Georgiana sagt. Dass seine Mutter zustimmt, weil sie denkt, dass ihr nichts anderes übrig bleibt. Es gibt keine leichten Antworten bei dem Thema und ich glaube, fast alles, was man darüber denken und fühlen kann, ist irgendwie nachvollziehbar und berechtigt. Außer der moralische Zeigefinger - aber der kommt ja auch daher, dass man seine eigene Meinung für die einzig richtige hält.
    Wills versuchte Selbstmord-Methode ist wirklich grausig. Er scheint ja jedenfalls wild entschlossen zu sein.
    Patricks Sportwahn hat für mich was Gruseliges. :yikes

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    Original von belladonna
    Ayasha,
    ich glaube auch, dass man als Nicht-Betroffener da nicht wirklich mitreden kann. V.a. was machst Du, wenn Du Deinen Partner auch als Tetraplegiker noch aus tiefstem Herzen liebt, er aber diese Liebe nicht mehr annehmen kann und Dich aus seinem Leben verbannen will?
    Oder wenn Du feststellst, dass Deine Liebe eben doch nicht stark genug ist, Dein restliches Leben als Betreuerin eines Pflegefalls zu verbringen? Ich möchte nicht in der Situation stecken...


    LG, Bella


    Man verliebt sich ja auch meistens in jemanden, weil er bestimmte Eigenschaften hat. Will war vor seinem Unfall z.B. abenteuer- und lebenslustig, ehrgeizig, erfolgreich, charismatisch, fröhlich. Nach seinem Unfall ist er nichts mehr davon. Ich glaube tatsächlich, dass so ein Unfall eine Persönlichkeit so stark beeinflussen kann, dass man jemand anderes wird. Lou und Nathan lernen die neue Person kennen und schätzen. Aber Alicia hatte sich in jemand anderen verliebt. Wenn sie doch bei ihm geblieben wäre, wäre das vermutlich tatsächlich nur aus Mitleid gewesen. Und so etwas ist für niemanden fair.

    Nina : Die Anzeige hat mich auf jeden Fall überrascht (und vielleicht ein bisschen irritiert). Es war zwar klar, dass Max irgendwie was wusste, aber dass Jean die ganze Zeit eigentlich gewusst hat, dass Manon tot ist, hätte ich nicht gedacht. Hattest du davor irgendwelche Anhaltspunkte dafür versteckt?


    Ich denke, hier ist ein deutlicher Wendepunkt in der Geschichte. Für mich hat es sich auch ein bisschen wie ein Bruch angefühlt. Jean macht doch noch mal einen Rückzieher kurz vor dem Ziel der Reise. Wie auf einer Wanderung, wenn man glaubt, man ist kurz vor dem Gipfel, aber wenn man um die Ecke biegt, sieht man plötzlich, dass man doch noch ein ganzes Stück vor sich hat. Und genauso hat es sich ja auch bestimmt für Jean angefühlt.


    Nach den Kommentaren zu urteilen kam dieser Teil der Geschichte ziemlich unerwartet für die meisten von uns. :-)

    Ein sehr schöner Schreibstil, ich bin total gut rein gekommen in die Geschichte und der erste Teil hat sich sehr flüssig gelesen. Lou ist mir total sympathisch.


    Ich hätte auch gedacht, dass Will selbst Motorrad gefahren ist. Ich fand das ein interessantes Detail, weil es nicht zum Draufgänger-Typ passt, den man sonst in ihm vermutet. Er scheint nicht einfach Cliché zu sein. Das gefällt mir. :-)


    Ich denke Patrick hat Recht (überraschenderweise): Will ist nicht die gleiche Person wie vorher. Wenn sich das ganze Leben so sehr ändert, dann muss man noch einmal ganz von vorne anfangen. Deswegen ist Mitleid in so einer Situation wahrscheinlich so unerwünscht: Mitleid hat man eher mit dem Mann, der er vorher war, der so aktiv war und dieses neue Leben hassen muss. Solange man darüber nachdenkt, kann man aber gar nicht die Persönlichkeit wahrnehmen, die jetzt da ist.


    Ich kann auch Alicia verstehen und denke nicht, dass man ihr wirklich was vorwerfen kann. Sie passt wohl einfach nicht in dieses neue Leben. Und auf mich hat es im Prolog auch nicht so gewirkt, als wäre vorher alles super gewesen zwischen ihnen.