Beiträge von Brigia

    Zitat

    Original von Faraday
    Dass Colonel Fitzwilliam Georgina heiraten könnte, scheint mir momentan eher noch abwegig, ich bin gespannt, wie diese Geschichte weiter geht.


    Ich denke auch nicht, dass er es am Ende werden wird. Aber da er sich scheinbar etwas verändert hat seit Pride & Prejudice, kann ich gerade noch nicht sagen, wie es sich entwickeln wird. Man kriegt diese Geschichte ja auch durch Elisabeths Augen mit und erfährt mehr ihre Meinung zu dem Thema. Und wie wir wissen, soll es schon mal vorgekommen sein, dass sie sich in Menschen irrt...gelegentlich...
    :lache

    Hallo, ich bin ein spontaner Zaungast, wenn ich darf. :-)


    Ich hab die ersten vier Kapitel jetzt gelesen. Die Maya-Kultur finde ich total spannend und ich hoffe, dass man noch mehr darüber erfährt. Wie mit den Indios umgegangen wurde, finde ich schrecklich. Da bin ich mal gespannt, ob sich dieser Andres wirklich als "blutrünstiger Wilder" entpuppt.


    Ich bin richtig neugierig geworden, wie es weitergeht. Wird Alice die Geliebte von ihrem Bruder noch treffen? Und was ist eigentlich mit Juan Ramirez los? Den kann ich jetzt noch gar nicht einschätzen. Er will Alice scheinbar beschützen, aber hat er was mit dem Tod von ihrem Bruder zu tun?
    Tja, ich schätze, ich muss wohl einfach weiter lesen...


    Ich fand es sehr beeindruckend zu lesen, dass so viele verschiedene Volksgruppen in Mexiko zusammen leben. Das war mir noch gar nicht so bewusst.

    Der letzte Teil hat mir jetzt auch noch mal richtig gut gefallen. Die Autorin hat den schmalen Grad gut hinbekommen, sodass es am Ende nicht kitschig wurde. Ich fand das Ende hat perfekt gepasst.


    Ich fand Cams Liste von "Erkenntnissen" auch gut eingearbeitet. Die erste Hälfte des Buches war mir ja ein bisschen zu voll mit abgedroschenen Phrasen. Cam ist aber authentisch geblieben, sie hat nichts einfach so für sich übernommen, weil es gut klingt. Diese Liste enthält dann ein paar Ratschläge, die vielleicht tatsächlich jemandem nutzen können. Besonders spannend fand ich die Passage, in der Cam entdeckt, dass sie nicht nur eine Krebspatientin ist, sondern darüber hinaus auch ein Teenager, ein Mensch mit anderen Rollen und Aufgaben im Leben. Ich hatte selbst bisher glücklicherweise keine ernsthaft kranken (jungen) Menschen im engeren Bekanntenkreis, aber ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Krankheit tatsächlich das ganze Leben übernimmt, bis man nichts anderes mehr sieht und sich selbst nur noch über seine Krankheit definiert. Dieser Punkt ist bei mir irgendwie sehr eindrucksvoll hängen geblieben.


    Insgesamt fand ich beim Lesen auch, dass viele Erzählstränge irgendwie sehr kurz waren und dadurch nicht zu einem großen Spannungsbogen wurden. Das betraf beide Flamingo-Listen, aber auch z.B. den Hund, der erst groß eingeführt wurde und ein paar Seiten später dann fast gar nicht mehr erwähnt wurde.


    Das Buch lebt für mich durch Cam, die eine großartige Figur ist, und durch den tollen Sinn für Humor. Ich bin froh, dass ich es hier gelesen habe, denn sonst hätte ich es bestimmt nach den ersten paar Seiten weg gelegt. Es hat sich aber wirklich gelohnt, es noch fertig zu lesen!

    Dieser Abschnitt hat mir auch viel besser gefallen! Cam ist ein absolut sympathischer Charakter. Die Sache mit dem Esel war einfach super! Und die Geschichte ist jetzt nicht mehr so vorhersehbar. Die Liste haben wir ja nun durch.


    Solche Wunder mag ich dann wieder: Den Brief, der einfach so ankommt oder den Regenbogen in der Nacht nach der Überdosis. Das ist einfach ein bisschen subtiler: Man wundert sich darüber, aber es ist nicht völlig absurd. Es hat für mich auch irgendwie zur Geschichte gepasst, dass Lily gestorben ist und sie sich nicht mehr vorher aussprechen konnten. Das Ganze ist dadurch etwas realistischer geworden und nicht mehr ganz so rosarot-märchenhaft.


    Ich denke auch nicht, dass man normalerweise so schnell entlassen wird nach einem Selbstmordversuch. Aber bei Todkranken gibt es vielleicht Ausnahmen. Und dann ist das ganze Gesundheitssystem in USA ja auch ein bisschen speziell - keine Ahnung, wie das da funktioniert?


    Super, dass Nana wieder da ist! :rofl

    Also dieses einfache Abarbeiten der Liste finde ich irgendwie wenig einfallsreich. Es ist total vorhersehbar und nicht besonders interessant. Und natürlich ist ein Franzose in der "bösen" Rolle - das ist für amerikanische Literatur scheinbar einfach ein Muss.
    Mit diesen ganzen Wundern kann ich mich auch nicht so wirklich anfreunden. Die finde ich eben auch total vorhersehbar oder einfach zu abwegig. Dass der Hund nicht stirbt, war sofort klar. Und dass die Flamingos auftauchen? Und keiner wundert sich? Ist es eigentlich ein Wunder, wenn sich keiner wundert? ;-) Also da kann ich das Buch überhaupt nicht ernst nehmen.


    Zum Glück gibt es Asher und Cam. Die beiden finde ich spannend. Ich finde es total süß von Cam, dass sie den Garten bepflanzt, um ihrer Familie Hoffnung zu geben. Ashers Geschichte fand ich auch interessant. Aber v.a. interessiert mich sein Motto "Freiheit". Da bin ich mal gespannt, worauf die Autorin hinaus will - jemand, der sich nicht aus seiner Stadt traut, kann wohl kaum als frei bezeichnet werden.


    Mit diesem ganzen Gerede von positiv denken und dem "Universum vertrauen" kann ich persönlich leider gar nichts anfangen. Das verdirbt mir so ein bisschen den Spaß am Lesen.

    butterflyy : Da mache ich mit! Ryan und Lily gehen wirklich gar nicht! :hau


    Ich glaube, das Buch wird etwas wunderlich werden - das Tweety wieder da ist, ist jedenfalls nicht logisch erklärbar. Das Ganze hat ein bisschen was Märchenhaftes, ich bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefällt. Habe auch eine große Skepsis, was Wunderheiler etc. angeht und ein religiöses Buch möchte ich eigentlich gar nicht lesen. Es hat auch ein bisschen was von "positiv denken", nach dem Motto: Wenn du nur dran glaubst, wirst du geheilt/passiert ein Wunder. Davon halte ich auch eher weniger.


    Spannend finde ich Perry, die alles Mögliche für ein Wunder hält. Damit ist sie der genaue Gegensatz von Cam, die überhaupt keine Wunder sieht, selbst wenn tatsächlich etwas Unglaubliches passiert.


    Ich bin momentan eher skeptisch und nicht so wirklich überzeugt von dem Buch.

    In der englischen Ausgabe heißt es genauso und ich bin beim Lesen auch darüber gestolpert:


    "Ralph allowed the swollen flap of his cheek to close his eye again."
    (S. 180 in der Kindle-Ausgabe)


    Vielleicht wollte er damit ausdrücken, dass das Auge so zugeschwollen ist, dass er das Lid nicht mehr bewegen kann?

    Cam ist wirklich sehr tapfer. Sie ist unglaublich gelassen und sehr mutig, obwohl sie eigentlich alle Hoffnung aufgegeben hat. Ihre Familie finde ich super! Sie lassen nicht zu, dass Cam sich aufgibt.
    Momentan hat Cam keinen Wunsch, außer nicht krank zu sein. Auch ihre Liste ist ja eigentlich eine Aufzählung von Dingen, die ihr ein Gefühl von Normalität geben würden. Ich bin mal gespannt, wie lange es dauern wird, bis sich das ändert. Unerfüllte Wünsche haben einfach irgendwie etwas mit Lebendig-Sein zu tun.
    Das Zitat von Einstein am Anfang finde ich übrigens großartig!

    Zitat

    Original von Regenfisch


    Ist es nicht auch so, dass Ralph und seine Anhänger am Anfang ziemlich passiv, ja fast bequem sind? Ralph als gewählter Anführer meckert zwar, dass er alles alleine macht, aber er hätte auch Anreize schaffen können.
    Ein friedlicher Sinn hätte vielleicht die Verrohung in diesem Ausmaß verhindern können.


    Die Idee mit den Anreizen finde ich total interessant. Ich denke auch, dass das besser funktioniert hätte.
    Irgendwie sind alle Kinder ziemlich in sich gefangen und treten kaum wirklich in Kontakt miteinander. Jeder macht sein eigenes Ding und anstatt sich auszutauschen und zu ergänzen, versucht jeder seine eigenen Ideen stur als die einzig richtige darzustellen.
    Eigentlich ist der Konflikt ja absurd. Ok, die eine Seite will Schweine jagen und die andere will, dass das Feuer brennt. Aber nach der Schweinejagd braucht man das Feuer ja sowieso. Eigentlich haben also beide Seiten Interesse daran, dass das Feuer weiter brennt und keiner hat etwas dagegen, Fleisch zu essen.
    Mit etwas mehr Offenheit füreinander hätte man sicher eine Lösung finden können.

    Zitat

    Original von Regenfisch



    Das kann ich so nicht unterschreiben. Das würde ja implizieren, dass der Mensch ein willenloses Wesen ist, eine Marionette des Bösen.


    Aber es ist vielleicht so, dass Menschen es überhaupt nur schwer aushalten, wenn es keine Regeln gibt. Denn beide Gruppen führen ja sofort solche Strukturen ein. Es ist z.B. von Anfang an allen klar, dass es einen Anführer geben muss. Und dann installieren die einen die Muschel und die anderen den merkwürdigen Tanz als Rituale.

    Das muss ich zugeben, da gab es in der Vergangenheit natürlich genügend negative Beispiele. Und eigentlich reicht schon ein Blick auf die aktuelle Weltkarte...


    Sind dann Empathie und ein Sinn für Gerechtigkeit nur antrainiert? Oder können sie nur in Abwesenheit von Angst erlebt werden?


    Ich finde, es gibt einen großen Unterschied zwischen Samneric, deren Verhalten für mich völlig nachvollziehbar ist, und den Kindern, die scheinbar der Mord an einem anderen völlig kalt lässt. Genauso wie es etwas völlig anderes ist, ob ich ein Gewehr in die Hand nehme, weil ich mein Kind retten will oder ob ich so eine extreme Ideologie tatsächlich aus Überzeugung unterstütze. Samneric erleben ja Mitgefühl mit Ralph und wissen, was gerecht ist. Das ist für mich entscheidender als das Verhalten. Was ich nicht begreife ist, wie man dieses innere Wissen völlig ausschalten kann. Wenn tatsächlich die meisten Kinder wie Samneric wären, was ich mir gut vorstellen kann, dann wäre wohl ein gewisser Punkt nicht überschritten worden.


    Und was unterscheidet eigentlich Ralph, Samneric und Piggy von den anderen? Sind sie intelligenter, vernünftiger oder haben sie irgendwie mehr Charakterstärke? Haben sie im Leben davor andere Erfahrungen gemacht? Oder ist es der Glaube an Rettung - also der Glaube an die Endlichkeit des Systems?


    Da so wenig Hintergrundinformationen gegeben werden, wurden diese Fragen vermutlich bewusst offen gelassen...

    Also eigentlich sind die Kinder in einem perfekten Paradies, haben zu essen, es gibt keine gefährlichen Tiere usw. Aber irgendwie besteht ein unbestimmtes Gefühl von Angst - wahrscheinlich aufgrund der ungewissen Situation? - und diese Angst erhält mehr und mehr Gestalt, obwohl sie eigentlich gar keine Grundlage hat, bis tatsächlich für einige Kinder eine echte Gefahr besteht. Richtig?


    Eigentlich könnte man ja meinen, dass so eine gemeinsame Angst die Gruppe noch enger zusammenschweißt. Liegt es dann allein an Jack, dass alles so schief läuft?

    Ich fand das Buch auch total beeindruckend. Es hat etwas Unwirkliches - am Anfang ist es wie ein guter Traum, spielerisch, keiner außer Piggy erkennt den Ernst der Lage. Dann wird es zunehmend zu einem Albtraum, beklemmend und bis zum Schluss unwirklich, weil die Logik nur in seltenen Momenten zu Wort kommt. Das abrupte Auftauchen des Marinesoldaten ist dann wie ein Aufwachen - plötzlich ist jeder wieder der, der er sein sollte. Eben war Jack noch ein Anführer von Wilden, kurz vor einem weiteren Mord - und in der nächsten Sekunde ist er wieder der kleine Junge, der das hohe C singen kann. Für mich war das ein Gefühl, wie der klingelnde Wecker am Morgen und ich finde diesen Kontrast super spannend.
    Golding hat definitiv ein sehr düsteres Menschenbild, das ich nicht teile. Meiner Meinung nach wären in einer durchschnittlichen Jungsgruppe viel mehr Ralphs dabei gewesen. Auf der anderen Seite ist es ja gut, dass es überhaupt solche Charaktere gab, die vernünftig und empathisch gehandelt haben. Wenigstens werden wir nicht alle automatisch zu Wilden, wenn die gesellschaftlichen Konventionen weg fallen...nur die meisten. :-)
    Besonders Ralphs Entwicklung war für mich interessant. Am Anfang wusste man ja noch nicht so recht, ob man ihn mögen soll oder nicht. Und er hat ja definitiv auch schlechte Eigenschaften. Aber er hat ein Gewissen - von allen Kindern war er am schlechtesten darin, Fakten zu verdrängen. Er hat mit der Zeit gelernt, Piggy zu schätzen und sich Schritt für Schritt von Jack distanziert. Ralph ist für mich die einzige Figur, die Sinn ergibt und Entscheidungen trifft, die ich nachvollziehen kann. Alle anderen finde ich zeitweise sehr sonderbar.


    Sehr beeindruckendes Buch, das auf jeden Fall Nachwirkungen hinterlässt!

    Ein total bedrückender Abschnitt und stellenweise richtig abstoßend. Aber die Sprache ist so plastisch, dass man die Bilder vor Augen hat. Besonders die Szene, in der Simon mit dem Schweinskopf "spricht" fand ich sehr eindrücklich, wenn auch total gruselig und verrückt. :yikes


    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Die Kinder konnten nichts von dem Mann erfahren, das hätte ihnen ja die komplette Grundlage des Streits und der Entfremdung geraubt, nämlich die Angst vor Monstern.


    Ich habe mich gefragt, ob sich die Situation völlig anders entwickelt hätte, wenn der Fallschirmspringer/das Monster nicht aufgetaucht wäre? Das scheint ja der Auslöser für die Aufspaltung zu sein, aber ich hab noch nicht so ganz verstanden wieso?

    Zitat

    Original von Sonnschein


    Ich sehe es auch so wie Macska. Gerade weil sie immer so diszipliniert wurden reißen sie nun aus. Vor allem da auch noch der Anführer des Chors so austickt. Warum sollten sie sich dann an Regeln halten??


    Es könnte aber auch so sein, dass genau diese Kinder daran gewöhnt sind zu gehorchen, sich auch in dieser Situation an den hängen, der die größte Autorität ausstrahlt - und das ist immer offensichtlicher Jack. Jack hat außerdem konkrete, greifbare Ziele - für Ralphs irgendwie geartete Rettung braucht man schon etwas mehr Fantasie. Ein Schwein zu schlachten, dass man gleich essen kann, ist etwas anderes, als ein Feuer anzuzünden mit der wagen Hoffnung das könnte vielleicht jemand sehen. Wenn sie daran gewohnt wären, selbst Pläne für die Zukunft zu machen, könnten sie den Nutzen von Jacks Plan vielleicht sehen. Aber gerade weil sie immer gesagt bekommen haben, was sie tun sollen, sind sie nicht dazu in der Lage.

    Ich finde es großartig, wie geschickt der Autor so völlig unterschiedliche Persönlichkeiten einführt.
    Ich finde auch, dass Piggy auch selbst etwas damit zu tun hat, wie er behandelt wird. Ich fand es sehr merkwürdig, dass er sich gleich nur mit Piggy vorstellt - ich meine, es wäre etwas anderes gewesen, wenn er gesagt hätte: Ich heiße so und so...und man nennt mich auch Piggy. Aber wir erfahren seinen eigentlichen Namen ja gar nicht.
    Gerade im letzten Teil vom 2. Kapitel wurde außerdem deutlich, dass er auch ein bisschen auf die anderen herabsieht: er bezeichnet sie als Kinder und beteiligt sich nicht an der gemeinsamen Aktion - was Jack ihm dann auch vorwirft.
    Auf der anderen Seite ist er der einzige, der sich um die Kleinen kümmert, was mir sehr gefällt. Das zeigt seine Reife eher als die Intelligenz
    Ich lese das Buch auf englisch. Da fällt die Verbindung zwischen "Piggy" und "pig" sehr stark auf, dem einzigen Tier, dass sie (bis jetzt) jagen können. Ist das ein Zufall? Wenn nicht, dann heißt das wohl nichts Gutes für Piggy...


    Meine Lieblingsfigur ist Ralph. Er hat gute und schlechte Eigenschaften und ist damit nicht so einseitig wie die anderen Charaktere. Ich denke, wie er sich weiter entwickelt, wird stark von seiner Umgebung abhängen. Jedenfalls ist er meiner Meinung nach die Figur mit dem meisten Spielraum für Entwicklung.