Beiträge von wampy

    Ein ruhiger Kriminalroman, der mich begeistert hat


    Buchmeinung zu Ann Cleeves – Die Nacht der Raben


    Die Nacht der Raben ist ein Kriminalroman von Ann Cleeves, der 2007 bei Rowohlt Taschenbuch in der Übersetzung von Tanja Handels erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet Raven Black und ist 2006 erschienen.


    Zum Autor:

    Ann Cleeves lebt mit ihrer Familie in West Yorkshire und ist Mitglied des «Murder Squad», eines illustren Krimi-Zirkels. Für ihren Kriminalroman «Die Nacht der Raben» erhielt sie den «Duncan Lawrie Dagger Award», die weltweit wichtigste Auszeichnung der Kriminalliteratur. 2017 wurde sie für ihr exzellentes Lebenswerk mit dem «Diamond Dagger» ausgezeichnet. Sowohl die «Vera Stanhope»-Reihe, als auch Cleeves zweite Serie um das Shetland-Quartett, sind verfilmt worden.


    Zum Inhalt:

    Es ist Winter auf den Shetland-Inseln und im Schnee liegt die Leiche einer Sechzehnjährigen, die von Raben umgeben ist. Der einheimische Kommissar Jimmy Perez erhält Unterstützung vom Festland und bald steht der Sonderling Magnus Tait unter Verdacht. Doch Jimmy Perez hegt noch Zweifel.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist nicht nur ein spannender ruhiger Kriminalroman sondern auch eine Milieustudie der Inselbewohner. Meist folgen wir der Perspektive und den Gedanken von Jimmy Perez, der fast sein gesamtes bisheriges Leben auf den Shetlands verbracht hat. Er geht bedacht vor und will alle Möglichkeiten prüfen und sich nicht zu früh festlegen. Ich mag diese Figur sehr, zumal auch private Dinge eine Rolle spielen. Es gibt die Möglichkeit auf seiner Geburtsinsel einen Bauernhof zu übernehmen und damit auf die Insel seiner Eltern zu ziehen. Beruflich redet Jimmy Perez viel mit den Menschen und sein Eindruck von den Betroffenen ist für ihn wichtig. Aber die Geschichte wird auch aus anderen Perspektiven erzählt. So erkennt man bald, dass die Einwohner diverse Geheimnisse hüten und viele Menschen mit Problemen zu kämpfen haben. Die Figuren sind durch die Bank komplex mit Ecken und Kanten gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Manche Figuren sind wenig sympathisch, haben aber Einfluss. Jimmy Perez bleibt hartnäckig und deckt so manches Geheimnis auf. Zum Ende hin erhöhen sich Erzähltempo und Spannung deutlich. Die glaubhafte Auflösung ist tragisch und unerwartet.


    Fazit:

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht der sympathische Kommissar Jimmy Perez, der verstehen will, warum etwas geschehen ist. Der Plot ist komplex und gibt dem Kommissar viele Angriffspunkte. Die dunkle Grundstimmung passt sehr gut zur Erzählung. Mit hat der Titel begeistert und deshalb vergebe ich gerne fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: 3499244772

    Beeindruckend die Grenzöffnung aus Sicht der Wachsoldaten. Großes Kino.

    Ria macht die Runde bei Schalck und auch bei Henning und kommt bei beiden nicht gut weg. Schalck verfügte ja über ein immenses Imperium. Er war ein richtig großer Fisch.

    Um Putin und um Sascha wurde es ruhig, was beiden zum Vorteil gereicht.

    Mich hat dieser Teil über das Ende der DDR wieder begeistert. Viele Erinnerungen wurden aktiviert und man spürt, dass etwas Großes passiert ist.

    Grundsolider ruhiger Krimi mit viel Atmosphäre und einem Schuss Romantik


    Buchmeinung zu Eva Almstädt – Der Teufelshof


    Der Teufelshof ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2023 bei Bastei Entertainment erschienen ist.


    Zum Autor:

    Eva Almstädt absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Sie ist Autorin der erfolgreichen Ostseekrimireihe um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki und lebt in Hamburg. Akte Nordsee - Der Teufelshof ist der zweite Roman ihrer neuen Reihe um die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John.


    Zum Inhalt:

    Henning heiratet seine Anna mit einer großen Feier. Am nächsten Morgen findet eine Nachbarin den Bräutigam schwer verletzt und dessen Eltern mit einem Jagdgewehr erschossen. Anna wird verstört in der Scheune entdeckt. Als die Polizei ein Familiendrama vermutet, beginnt die Anwältin Fentje für ihren Freund aus Jugendtagen zu ermitteln. Der Journalist Niklas kennt hingegen Anna und kann sie sich nicht als Täterin vorstellen. Also beginnt auch er zu ermitteln.

    Meine Meinung:

    Wie schon im ersten Band wirken die beiden Protagonisten Fentje Jacobsen und Niklas John sehr sympathisch. Manchmal hätte ich mir ein paar graue Flecken in ihrem Charakter gewünscht. Sie sind sicherlich nicht perfekt, aber beide haben eine positive Ausstrahlung. Sie finden einander attraktiv, aber an eine Beziehung denken beide nicht. Obwohl es einige Verdächtige gibt, entwickelt sich der Fall ruhig. Auch der Erzählstil wirkt ruhig, fast schon bedächtig. Viel Atmosphäre und klassisches norddeutsches Landleben mit liebevoll gezeichneten Figuren bestimmen die Handlung. Einige Motive, die bereits im ersten Band thematisiert wurden, werden fortgeführt. Die sich abzeichnende Demenz ihrer Großmutter, Fentjes lebhafte Nichte, der anstrengende und arbeitsintensive Alltag auf dem Bauernhof und natürlich die Frage nach einem Ehepartner für Fentje. Dann fast aus dem Nichts ein Brandanschlag auf Niklas und die Dinge geraten in Bewegung. Die wechselnden Perspektiven unterstützen den Tempowechsel und lassen einen Blick in die Befindlichkeiten zu. Als auch Fentje in Gefahr gerät überschlagen sich die Ereignisse. Der abschlie0ende Showdown war schon spannend, schien mir aber nicht so recht zur Gesamterzählung zu passen.

    Am Ende steht ein vollständig und nachvollziehbar gelöster Fall und die Frage, wie es mit Fentje und Niklas weitergeht.

    Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten, auch wenn ich ihn als etwas schwächer als den Vorgänger empfinde. Seine Stärken sehe ich vor allem im gelungenen Plot und den ruhigen Erzählstrecken.


    Fazit:

    Ein in weiten Teilen ruhiger Kriminalroman mit zwei sympathischen Protagonisten, der mich sehr gut unterhalten hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Für die Freunde ruhiher und atmosphärischer Kriminalromane spreche ich eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0BL7VP2WR

    Eine moderne Umsetzung der Sherlock Holmes Idee


    Buchmeinung zu Anthony Horowitz – Wenn Worte töten


    Wenn Worte töten ist ein Kriminalroman von Anthony Horowitz, der 2023 im Insel Verlag in der Übersetzung von Lutz-W. Wolff erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet A Line to Kill und ist 2021 erschienen.


    Zum Autor:

    Anthony Horowitz, geboren 1956 in Stanmore, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der englischsprachigen Welt, in Deutschland ist er vor allem durch seine Jugendbuchreihe um Alex Rider bekannt. Neben zahlreichen Büchern hat Anthony Horowitz Theaterstücke und Drehbücher zu verschiedenen Filmen und Fernsehserien (unter anderem Inspector Barnaby) verfasst. Seit seiner Jugend ist er Sherlock-Holmes-Fan. Anthony Horowitz lebt mit seiner Familie in London.


    Zum Inhalt:

    Daniel Hawthorne und Anthony Horowitz reisen zum Literaturfestival nach Alderney. Dort wird der Mäzen des Festivals, ein Betreiber von Onlinewetten, brutal ermordet. Hawthorne nimmt die Ermittlungen auf.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch besticht durch die ungewöhnliche Figurenkonstellation. Der reale Autor Anthony Horowitz begleitet den fiktiven Berater Daniel Hawthorne bei seinen Ermittlungen, um darüber ein Buch zu schreiben. Horowitz verbindet mit Hawthorne eine Art Hassliebe. Einerseits behandelt Hawthorne Horowitz meist schlecht und enthält ihm Informationen. Andererseits sind Hawthornes Fähigkeiten spektakulär. So ganz nebenbei erfährt der Leser viel Wissenswertes aus der Verlagswelt und aus dem Bereich Literaturfestival. Das Bild von Watson und Sherlock Holmes wird bewusst genutzt und doch auch wieder in Frage gestellt, weil es in Hawthornes Lebenslauf dunkle Flecken gibt.

    Fast alle Anwesenden auf dem Festival haben ihre Geheimnisse und Hawthorne ist ihnen auf der Spur. Die Figurenzeichnung der meisten Figuren ist komplex mit Ecken und Kanten. Sympathische Figuren sind eher dünn gesät. Die Geschichte wird nahezu ausschließlich aus der Perspektive des Autors erzählt, der seine Gedanken ausführlich mitteilt. Eher spärlich erhält er Informationen von Hawthorne, der zudem noch ein Hühnchen mit dem Berater des Festivalmäzens zu rupfen hat. Er war in das Ausscheiden Hawthornes aus dem aktiven Polizeidienst involviert. Weitere Motive ergeben sich aus dem umstritten Bau einer Stromtrasse von Frankreich über Alderney nach England. Häppchenweise entlarvt Hawthorne die Geheimnisse der am Festival beteiligten Personen. Am Ende des Buches steht eine überzeugende und vollständige Auflösung und doch bleiben für Horowitz offene Fragen.

    Der Schreibstil des Autors ist qualitativ beeindruckend. Zudem werden Atmosphäre, Gefühle und Landschaftsbeschreibungen in die Handlung integriert. Für mich war es eine spannende Erzählung, weil viele Geheimnisse enthüllt wurden, auch wenn der Mordfall oft eher eine Nebenrolle spielte. Auch der augenzwinkernde Humor des Autors hat mir sehr gefallen.


    Fazit:

    Bei diesem Titel hat mich die Figurenzeichnung, der Plot und die Figurenkonstellation begeistert. Weil ich mich blendend unterhalten habe, bewerte ich das Werk mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: 3458643737

    Sascha ist ein Stehaufmännchen. Zusammen mit Anna und Hähner flieht er in den Westen. Marga geht mal wieder leer aus.

    Bei den Ansammlungen gewaffneter Kräfte im Umfeld der Demonstranten musste man ja Aktionen wie in China befürchten. Viel kann ja nicht gefehlt haben.

    Erich lebt in seiner eigenen Welt, aber bei seiner Absetzung sorgt er für Einstimmigkeit. Manchmal mag man es kaum glauben.

    Rias Wiedersehen mit Anna macht einerseits die vorhandene Entfremdung deutlich, aber auch das gegenseitige Bemühen, aufeinander zu zu gehen. Beim Fluchthelfer wird deutlich, dass er sein ganzes Leben verloren hat. Ob und wie ihm wohl geholfen wurde.

    Leid tun mir die einfachen Polizisten, die den Befehlen unbedingt Folge leisten müssen. Ähnlich war und ist es ja auch im Westen beim Einsatz gegen gewaltbefreite Randalierer im Rahmen von Großdemos.

    Acht Kurzgeschichten mit Tiefgang


    Buchmeinung zu H. Dieter Neumann – Auf Tiefe


    Auf Tiefe ist eine Kurzgeschichtensammlung von H. Dieter Neumann, die 2023 im Engelsdorfer Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, war Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Nach seinem Ausscheiden als Oberstleutnant d. R. wurde der Diplom-Finanzökonom (BI) Vertriebsleiter und Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens und schließlich Vorstand einer Dienstleistungsgenossenschaft. Danach erfüllte er sich seinen Lebenstraum, indem er einige Semester Neuere Deutsche Literatur studierte und sich ganz aufs Schreiben verlegte. Als passionierter Segler ist Neumann oft und gern auf dem Wasser. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsende Töchter und lebt in der Nähe von Flensburg auf dem Land.

    Zum Inhalt:

    Diese Sammlung enthält acht Kurzgeschichten aus dem Umfeld von See und Küste.


    Meine Meinung:

    In den Geschichten dieses Buches herrscht oft eine düstere Stimmung und etliche der Protagonisten haben teils schwerwiegende Probleme. Manchmal wendet es sich zum Guten, manchmal aber auch nicht. Man merkt jederzeit die Verbundenheit des Autors, selbst ein ausgewiesener Seebär, zu Land und Leuten. Zeitlich spielen die Geschichten zwischen dem Untergang Rungholts und der Gegenwart. Der Autor hat um jedes Wort und jeden Satz gekämpft und das macht sich positiv bemerkbar. Es liegt im Wesen einer Sammlung, dass dem Leser manche Geschichte besser gefällt als andere. Meine beiden Lieblinge waren Tjark auf Tiefe und Dunkles Wasser, die mich restlos begeistert haben. Kein Wort zu viel und keins zu wenig und doch voller Tiefe. Es sind keine Geschichten, die einfach so weg gelesen werden sollten. Die meisten Geschichten entfalten ihre volle Wirkung erst voller Konzentration des Lesers. Diese Zeit sollte man sich nehmen. Es lohnt sich.


    Fazit:

    Die Kurzgeschichtensammlung enthält zwei absolute Perlen und sechs weitere Geschichten, die dagegen etwas abfallen. Ich wurde sehr gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: 3969404592

    Das vorhandene Potential wurde nicht ausgeschöpft


    Buchmeinung zu Catherine Lloyd – Mord in Greenwood Hall


    Mord in Greenwood Hall ist ein historischer Kriminalroman von Catherine Lloyd, der 2023 im dp Verlag in der Übersetzung von Robin Morgenstern erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet Miss Morton and the English House Party Murder und ist 2022 erschienen.


    Zum Autor:

    Catherine Lloyd wurde in der Nähe von London, England, in eine große Familie von Träumern, Künstlern und Geschichtsliebhabern geboren. Sie schloss ihre Ausbildung mit einem Master in Geschichte am University College of Wales, Aberystwyth, ab und nutzt die dort erworbenen Kenntnisse für die Recherche und das Schreiben ihrer historischen Krimis. Catherine lebt derzeit mit ihrem Mann und ihren vier Kindern auf Hawaii.


    Zum Inhalt:

    Lady Catherine Morton arbeitet als Gesellschafterin der wohlhabenden Witwe Frogerton. Gemeinsam folgen sie der Einladung von Catherines Tante zu einer Feier auf Greenwood Hall, dem Landsitz auf dem Catherine aufgewachsen ist. Bald gibt es die erste Leiche, aber es scheint kaum jemanden zu interessieren.

    Meine Meinung:

    Von der Autorin kenne ich einige Bände aus der Reihe um Kurland St. Mary. Auch hier hatte ich anfänglich Probleme, in das Buch zu finden. Alle Figuren sind neu, manchmal etwas stereotyp beschrieben, aber vor allem sind es viele. Catherines Arbeitgeberin ist eine patente Witwe mit zum Teil recht modernen Ansichten. Ihre Tochter Dorothy wirkt ein wenig hochnäsig, ist aber auch nervös, weil sie in die Gesellschaft eingeführt werden soll. Catherine hat wenig gute Erinnerungen an ihre Zeit auf Greenwood Hall. Sie möchte ihre Schwester, die noch hier aufwächst, so bald wie möglich von hier wegholen. Bald sterben zwei Angestellte unter mysteriösen Umständen, aber nur der Arzt, Witwe Frogerton und Miss Morton gehen von Verbrechen aus.

    Für viele Menschen ist das Leben auf Greenwood Hall ein schwieriges Unterfangen. Unterdrückung und Ausbeutung gehören zum Alltag. Trotzdem scheint es kein Motiv für den Tod zweier alt gedienter Angestellte zu geben. Miss Morton ermittelt gemeinsam mit ihrer Arbeitgeberin. Ihre Verdächtigen wechseln in einem atemberaubenden Tempo, während die Hausherren die Vorfälle einfach ignorieren. Die Charaktere der Figuren waren meist schlicht gestartet und bei den Hausherren wollte ich schon an eine Parodie glauben. Das Bild der seinen Gesellschaft ist sehr düster gezeichnet. Schnell werden Personen ausgegrenzt und an den Rand getrennt. Fast überrascht habe ich am Ende auf einen sauber und vollständig gelösten Fall geblickt, der sehr gut zur düsteren Atmosphäre gepasst hat. Miss Morton und ihre Arbeitgeberin sind überaus sympathisch und verfolgen ihre Ideen hartnäckig. Vielleicht bahnt sich für Miss Morton eine Romanze mit dem durchaus interessant gestalteten Arzt an.


    Fazit:

    Gut gefallen haben mir die manchmal etwas zu bemüht wirkenden Hauptfiguren, die atmosphärischen Beschreibungen und der durchdachte Plot. Weniger schön war die häufige Schwarz-Weiß-Zeichnung etlicher Figuren, aber Potential scheint vorhanden. Insgesamt bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) und hoffe auf eine Steigerung im nächsten Band.


    ASIN/ISBN: B0BZ4Z9CGS

    Nun sind auch Marga und Ria im Reigen dabei. Marga lebt voll ihren Hass aus, der nun gegen Annie gerichtet ist. Annie und Ingo sind von ihren Wunschpartnern besessen. Dazu begibt sich Ingo in die Abhängigkeit von Marga, lässt aber Annie einmal entkommen. Seine Liebe zu Annie hat krankhafte Züge, aber Marga wird ihn knallhart entsorgen, wenn sie Ingo nicht mehr braucht.

    Sascha und Putin haben eine interessante Beziehung und so erfahren wir von der Operation Strahl. Sascha ist ein gewitztes Kerlchen, aber nun ist er auf der Flucht. Kleingartenvereine haben auch im Westen ihren Reiz und oft Wartelisten. Das von ihnen eine Bindung ausgeht kann ich gut nachvollziehen.

    Beim Anschlag auf Sascha fühlte ich mich an eine Treibjagd erinnert, gerade durch Saschas Beschreibung. Ich gebe Sascha keine Chance.

    Putin beeindruckt mich mit "seiner" Operation Strahl. Er, beziehungsweise seine Leute im Hintergrund, spüren den möglichen Untergang der DDR und treffen entsprechende Vorbereitungen. Macht sich bestimmt gut in seiner Vita und schafft Geflechte.

    Beeindruckt hat mich, wie unverfroren die Eingabe bezüglich des Wahlbetrugs abgetan wurde.

    Die Ereignisse in China hatte ich dagegen schon wieder vergessen, eigentlich unverzeihlich.

    Die Friedensaktivisten in Berlin erleiden Rückschlag um Rückschlag, machen aber unverdrossen weiter, auch wenn einigen das Risiko zu groß wird.

    Annies Hilferuf bei Ria wird verstanden und Ria will zur Übergabe der Handycam in den Osten fahren. Aber diesen Part nimmt ihr Jens ab, der der Stasi in die Arme läuft, aber die Filmkamera hinterlegen kann.

    Bei den Stasi-Dingen fällt mir die Basisarbeit in Zweierteams auf, die wohl Druck auf den Einzelnen ausübt. Gerade auch das offene Auftreten der Mitarbeiter wirkt furchteinflößend. Ich bin froh, dass mir das erspart blieb.

    Lieber Achim, ich finde es wahnsinnig mutig und stark von Dir, dass Du hier so offen über hke und Deine Gefühle schreibst. :knuddel Ich drück Dich ganz fest aus der Ferne und schicke Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

    Lieber Achim, auch ich kann mich diesen Worten nur anschließen.

    Bin momentan angeschlagen und komme nur langsam voran.

    Der Einstieg fiel mir diesmal nicht so leicht wie beim Vorgänger. Als Niederrheiner mit Verwandten im Osten waren für mich viele neue Informationen enthalten. Bei den Frühchen fiel mir eine Diskussion aus Zeiten von Corona ein, bei der es um die Kriterien für die Behandlungsreihenfolge bei Engpässen ging. Bedeutet im Grunde ja auch zu entscheiden, wen man sterben lässt. Ähnliches gilt auch bei Katastropheneinsätzen.

    Über Wladimir Putin hatte ich schon einiges gehört und gelesen. KGB-Agent in Dresden, der sehr gut deutsch spricht und Durchsetzungsvermögen zeigen musste. Damals fand ich ihn nicht unsympathisch, aber seine Entwicklung zeigt, wie falsch mein Eindruck war.

    Bei der Durchdringung mit Stasi-Mitarbeitern graust es mir. Jeder Kollege, Nachbar, Freund oder gar Mitstreiter kann ein Denunziant sein. Mir kam dazu die Seidenstadt-Saga von Ulrike Renk in den Sinn, in der gerade Nachbarn bei der Verfolgung jüdischer Mitbürger eine unrühmliche Rolle gespielt haben. Andere Zeit, anderes Regime, aber ähnliche Vorgänge.

    Den Staatsbesuch Honeckers in der BRD habe ich positiv gesehen als ein Zeichen der Normalisierung. Damals habe ich nicht im Traum an einen einzigen deutschen Staat gedacht. Da hatte ich keine Vision.

    Ein empfehlenswerter historischer Roman


    Buchmeinung zu Monika Küble – Das Geheimnis des Klosterplans


    Das Geheimnis des Klosterplans ist ein Historischer Roman von Monika Küble, der 2023 bei GMEINER erschienen ist.


    Zum Autor:

    Monika Küble wurde 1960 in Bergatreute in Oberschwaben geboren und studierte Sozialpädagogik, Romanistik, Germanistik und Kunstgeschichte. Nach einem Vierteljahrhundert in Konstanz wohnt sie inzwischen auf der inspirierenden Insel Reichenau und verdient ihre Brötchen mit Reiseleitungen, Führungen rund um den Bodensee, Übersetzen und Dolmetschen, kunsthistorischen Vorträgen und natürlich dem Schreiben. Die Autorin verfasst Oberschwabenkrimis, historische Romane, Erzählungen und Sachbücher.


    Zum Inhalt:

    Graf Karamann aus Dietfurt an der Donau will ein Kloster errichten lassen. 839 schickt er seinen Sohn Isenbard, Mönch Milo und den Sohn des Schmieds Pucco auf die Reise an den Bodensee und nach St. Gallen, um die erforderliche Unterstützung von Kaiser und Kirche zu erhalten. Ihre Mission erweist sich als schwieriger und gefährlicher als gedacht.

    Meine Meinung:

    Bei diesem Buch merkt man die gründliche Recherche der Autorin zu jedem angesprochenem Thema. Das Herzblut der Autorin für dieses Buch spürt der Leser zu jeder Zeit. Am Ende des Buches stellte ich erstaunt fest, wie viele Informationen ich erhalten hatte. Dazu ist die Handlung vielschichtig mit einigen Nebenhandlungen, aber der rote Faden war jederzeit spürbar. Sehr gelungen fand ich die Charakterisierung der drei Hauptfiguren mit ihren Ecken und Kanten. Ihre Gedankengänge und ihr Verhalten konnte ich nachvollziehen und empfand es als glaubhaft. Meist wird die Geschichte aus der Sicht Isenbarts erzählt, der als unerfahrener Anführer die Reise antritt und während der Reise zum Mann reift. Er ist ein absoluter Sympathieträger ebenso wie sein vorlauter Diener Pucco. Milo ist ziemlich geheimnisvoll und geht seinen eigenen Weg. Den Schreibstil empfand ich als etwas holprig, aber er erfüllt seinen Zweck und vermittelt auch Emotionen.


    Fazit:

    Den Schreibstil empfand ich als etwas holprig, aber Handlung und Figurenzeichnung gleichen dies mehr als aus. Da ich mich sehr gut unterhalten habe, bewerte ich den Titel mit sehr guten vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde gut recherchierter Mittelalterromane aus.


    ASIN/ISBN: B0BN67H79V

    Nur der frühere Teil konnte mich überzeugen


    Buchmeinung zu Uta Seeburg – Der treue Spion


    Der treue Spion ist ein Historischer Kriminalroman von Uta Seeburg, der 2023 bei HarperCollins erschienen ist. Dies ist der dritte Band der Serie um den preußischen Major Wilhelm Gryszinski im bayrischen Polizeidienst.


    Zum Autor:

    Uta Seeburg ist Berlinerin und lebt in München. Sie arbeitete bereits als Werbetexterin, Drehbuchautorin und Redakteurin, widmet sich aber heute ausschließlich der Schriftstellerei. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin wohnt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Haidhausen.


    Zum Inhalt:

    1896 ermittelt Major Gryszinski im Fall eines verschwundenen Diplomaten in München, kann den Fall aber nicht komplett aufklären. 20 Jahre später ist sein Sohn Fritz als Soldat vor Verdun unterwegs. Dort wird er als Spion angeworben und beginnt sich auf eine gefährliche Tour durch Europa, die am Ende den ungelösten Fall seines Vaters aufklärt.


    Meine Meinung:

    Der Schreibstil der Autorin nutzt altertümliche Begriffe und Ausdrücke, die dem damaligen Zeitgeist zum Leben verhelfen. Zeitlich wechseln sich Episoden aus 1896 und 1916 immer wieder ab. Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel des jeweils agierenden Gryszinski erzählt und verdeutlicht die jeweilige Gefühlswelt. 1896 geht es vergleichsweise ruhig zu, wenn Major Gryszinski seine polizeilichen Ermittlungsmethoden einsetzt. Bei seinem Sohn hatte in eher den Eindruck eines Abenteuerromans, der mit viel Fantasie erzählt wird, aber auch wenig realistisch wirkt. Der Teil, der 1896 spielt, hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Die Mutation des Sohnes zu einer Art James Bond in Kriegszeiten konnte das nicht. Natürlich habe ich trotzdem mit der Hauptfigur mitgefiebert, aber die Auflösung war mir dann doch zu abgehoben.


    Fazit:

    Dieser Titel besteht aus zwei Geschichten, von der mich nur die von 1896 überzeugen konnte. Bei der Spionagestory habe ich bald das Interesse verloren. Deshalb bewerte ich das Gesamtwerk mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: 3365001670

    Eine Liebeserklärung an ein alternatives Amsterdam


    Buchmeinung zu Amy Achterop – Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss


    Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss ist ein Kriminalroman von Amy Achterop, der 2023 bei Fischer erschienen ist.


    Zum Autor:

    Ihren ersten Amsterdam-Besuch verdankt Amy Achterop alias Heidi van Elderen einer vergessenen Straßenkarte und einem hoffnungslos schlechten Orientierungssinn. Das war 1999. Die 1980 am Niederrhein geborene Autorin verliebte sich auf Anhieb in die Stadt und kehrt seitdem regelmäßig zurück, oft begleitet von ihrem niederländischen Ehemann. Gelebt hat Heidi van Elderen auch schon in Portugal und Neuseeland, ist inzwischen aber mit ihrer Familie auf einem kleinen Bauernhof in Schweden sesshaft geworden.


    Zum Inhalt:

    Maddie, Jack, Jan und Elin haben ihre Stärken, aber offensichtlich haben sie auch Schwächen. Der Ex-Kommissar Arie, selbst angeschlagen, scharrt diese Typen mit Potential auf einem Hausboot um sich und gründet mit ihnen eine Detektivagentur. Der erste Fall führt sie in die Gastro-Szene.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist vor allem eine Liebeserklärung an ein alternatives Amsterdam, das nicht von der Gier nach Macht und Reichtum beherrscht wird. Aries Teammitglieder laufen aus unterschiedlichen Gründen Gefahr, den Boden unter ihren Füßen zu verlieren. Arie glaubt an sie und gibt ihnen eine Chance. Meist wird die Geschichte aus der Sicht Maddies erzählt, die sich aufopferungsvoll um ihre kleine Schwester kümmert, bei der alles ein bisschen langsamer geht. Ausführlich wird der Alltag in einer Detektei ohne Auftrag geschildert, aufgelockert durch unterhaltsame Episoden um das Eichhörnchen Fru Gunilla, das als Findling Zuflucht auf dem Hausboot findet. Anlässlich einer Hochzeit findet ein Wettkampf zweier Cateringunternehmen statt, für die es um viel geht. Nach und nach wird man in die dunklen Geheimnisse der Besitzer eingeweiht und das Team kommt zu seinem ersten Fall. Mit Eigeninitiative und originellen Ideen bringen sich die einzelnen Detektive ein. Trotzdem hat sich der Kriminalfall für mich eher als Beiwerk angefühlt. Die Geschichte und die Entwicklung der Detektive steht im Mittelpunkt und übt einen speziellen Reiz auf mich aus. Wer knisternde Spannung sucht wird nicht fündig, aber eine gut erzählte und durchdachte Geschichte belohnt den Leser. Allen voran Maddie und Arie sind wahre Sympathieträger. Der empathische Schreibstil ist leicht verdaulich und sorgt für eine angenehme Stimmung trotz aller Probleme.


    Fazit:

    Für mich war der Kriminalfall eher Beiwerk, aber die Liebeserklärung an ein alternatives Amsterdam hat mich gefesselt. Ich habe mich sehr gut unterhalten und bewerte den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung gibt es für die Freunde gut erzählter Geschichten.


    ASIN/ISBN: B09YBTWBLL

    Auch dieser Band hat mich bestens unterhalten


    Buchmeinung zu Sabine Weiß – Zornige Flut


    Zornige Flut ist ein Kriminalroman von Sabine Weiß, der 2023 bei Bastei Lübbe erschienen ist.

    Zum Autor:

    Sabine Weiß, Jahrgang 1968, arbeitete nach ihrem Germanistik- und Geschichtsstudium als Journalistin. Seit 2007 veröffentlicht sie erfolgreich Historische Romane, seit 2017 zusätzlich Krimis. Um an den Schauplätzen zu recherchieren, reist sie im Camper auf den Spuren ihrer Figuren durch Europa. Wenn sie nicht unterwegs ist, lebt Sabine Weiß mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Hamburg.


    Zum Inhalt:

    Ein menschlicher Schädel wird in einem Aquarium in einer Abnehmklinik gefunden und im Umfeld von Kriminalkommissarin Liv Lammers häufen sich verdächtige Unfälle. Versucht jemand, die Polizistin zu töten? Zu wem gehört der Schädel? Das sind einige der Fragen, die die Ermittler beantworten müssen.


    Meine Meinung:

    Auch wenn es einige Motive gibt, die über mehrere Bände fortgeführt werden, ist dieses Buch auch ohne Kenntnis der Vorgänger gut verständlich. Liv gerät zunehmend in Gefahr, macht aber ungerührt weiter. Ihr Kollege Hennes wird wegen einiger Altlasten suspendiert, findet aber dadurch die Gelegenheit, eigene Ideen zu verfolgen. Der Totenschädel wird mit der Methode der Gesichtsweichteilrekonstruktion angegangen und es findet sich eine passende Person. Die Geschichte wird meist aus der Perspektive der Kommissarin erzählt, so dass man ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen kann. Der Fall ist komplex gestaltet und die einzelnen Erzählstränge lassen lange Zeit nicht erkennen, wie sie zusammenhängen. Die Spannung ist meist auf einem hohen Niveau mit einigen Spitzen bei den vermeintlichen Anschlägen auf Liv. Auch privat läuft es für Liv nicht reibungsfrei. Zum Ende hin erhöht sich die Spannung deutlich und ein überzeugender Showdown sorgt für Klarheit.

    Der Schreibstil ist meist sachlich, transportiert aber auch Atmosphäre und Emotionen. Das Buch liest sich trotz des zeitweise heftigen Inhalts leicht weg und hat mich sehr gut unterhalten. Liv Lammers hat ihre Ecken und Kanten und doch wirkt sie jederzeit sympathisch.


    Fazit:

    Auch dieser Band hat mich wieder voll und ganz überzeugt und bestens unterhalten. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde spannender Kriminalliteratur aus.


    ASIN/ISBN: B0BL7P937P

    So richtig lustig fand ich diese Geschichte nicht. Mangels Unterlagen beharren alle Anbieter auf einen Toppplatz, selbst nach dem Kreislaufzusammenbruch von Fietes Nachfolger. Dann eine große Explosion und ein Saufgelage aller Davongekommenen. Die Beschreibung der Explosion und ihrer Folgen hat natürlich etwas, auch das Verhalten der Marktleute mag zutiefst menschlich sein, aber es macht mich vor allem betroffen. Ich sehe keinen Respekt für Heini und auch Fiete hat sein Lebenswerk gefährdet, weil es an Dokumentation fehlt. Mir fällt dazu die Problematik der Nachfolgeregelung in Familienbetrieben ein. Auch nicht lustig.

    Trotz des wichtigen Inhalts hat mich diese Geschichte nur wenig berührt. Eigentlich ist klar, wo die Probleme liegen und wie man dagegen vorgehen kann. Es ist aber ähnlich den diversen Mafiastrukturen, deren Zerschlagung eine Utopie zu sein scheint. Es steckt einfach zu viel Geld in diesen Geschäften.

    Mir hat diese Geschichte gut gefallen, weil mir die geschilderten Figuren realistisch erschienen. Auch das Untergangsszenario passt zu meinen Vorstellungen. Mir kommen dann Tsunamis und die jährliche Hurrikansaison in den Sinn, mal völlig abgesehen von den Überschwemmungen in Asien. Riesige Personen- und Sachschäden trotz aller Bemühungen der Menschen in den betroffenen Regionen.

    Überraschenderweise kannte ich sogar das Gedicht, weil ich es auf einer CD von Achim Reichel gehört hatte. Auf der CD Regenballade hat er neun Texte mit Musik versehen:

    1. Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

    2. Pidder Lüng

    3. Een Boot is noch buten

    4. Regenballade

    5. Der Zauberlehrling

    6. Nis Randers

    7. Trutz Blanke Hans

    8. Der Fischer

    9. John Maynard

    Wieder eine eher tragische Geschichte. Ein Pastor verliert seinen Glauben und unternimmt nichts. Er macht seinen Job weiter, aber nicht mehr mit Überzeugung. Er hat den Verlust seiner Frau offenbart, aber von ihren Problemen hat er nichts gemerkt, weil er in Selbstmitleid zergeht. Vergeblich sucht er Rettung im Alkohol, aber auch seine Gemeinde bleibt passiv. Sie deckt ihn, aber sonst kommt auch nichts.

    Das Ende hat mich überrascht, weil er die Treppe wieder heruntergeht. Liegt es vielleicht an einem letzten Rest vom Glauben.

    Atmosphärisch, spannend und unterhaltsam


    Buchmeinung zu Eva Reichl – Mühlviertler Gift


    Mühlviertler Gift ist ein Kriminalroman von Eva Reichl, der 2022 im Gmeiner Verlag erschienen ist. Dies ist bereits der fünfte Fall für das Team um Chefinspektor Oskar Stern.


    Zum Autor:

    Eva Reichl wurde in Kirchdorf an der Krems in Oberösterreich geboren und zog wenige Jahre später mit ihrer Familie ins Mühlviertel, wo sie bis heute lebt. Neben ihrer Beschäftigung als Controllerin schreibt sie überwiegend Kriminalromane und Kindergeschichten. Mit ihrer Mühlviertler Krimiserie verwandelt sie ihre Heimat, das wunderschöne Mühlviertel, in einen Tatort getreu dem Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Böse liegt so nah?


    Zum Inhalt:

    Ein vergifteter Manager und ein neuer Kollege beschäftigen Chefinspektor Oskar Stern und sein Team.

    Meine Meinung:

    Dieser Titel hat mich mit seiner eher dunklen Stimmung als Regionalkrimi überrascht. Es gibt zwei Hauptthemen. Einerseits den aktuellen Mordfall an einem angesehenen Manager, der seine Frauen geschlagen hat und andererseits die Trauerarbeit um einen im Einsatz verstorbenen Kollegen, der durch ein jungen Beamten aus Wien ersetzt werden soll. Der Manager war ein unangenehmer Mensch, dessen Frau bei der Überbringung der Todesnachricht eher befreit wirkt. Aber nicht nur sie begrüßt das Ableben ihres Mannes.

    Polizistin Mara leidet immer noch unter dem Verlust ihres Freundes und tut sich schwer mit der Rückkehr in die alltägliche Polizeiarbeit. Der neue junge Kollege hat ein paar Geheimnisse, wirkt aber wie seine Kollegen sympathisch und bringt frischen Wind in das Team.

    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und die dunklen Themen werden mit einer ordentlichen Prise Humor aufgelockert. Atmosphäre, Spannung und Lokalkolorit sind reichlich vorhanden. Es gibt einige überraschende Wendungen und einen stimmigen Showdown. Am Ende ist der Fall geklärt und auch Mara ist auf einem guten Weg.


    Fazit:

    Mich hat dieser Titel sehr gut unterhalten und deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde eher ruhiger und atmosphärischer Krimis aus.


    ASIN/ISBN: B09Z6KTFYC

    Diese Geschichte hat mich wieder voll und ganz mitgenommen. Tjark ist wirklich konsequent und überaus sympathisch. Er wählt den Freitod, als er erfährt, dass er sein geliebtes Boot verlieren wird. Sein Boot hat ihm Frau und Kinder ersetzt und hat ihm alles bedeutet. Seine Sorge um die Mitarbeiter ist etwas, was ich bei vielen Chefs heute vermisse. Das nachträgliche Angebot der Schweden verleiht der Geschichte eine zusätzliche Tragik. Ich bin ob dieser Erzählung begeistert.