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    Felix Blom - (fast) allein gegen Alle


    Buchmeinung zu Alex Beer – Felix Blom. Der Häftling aus Moabit


    Felix Blom. Der Häftling aus Moabit ist ein Kriminalroman von Alex Beer, der 2022 im Limes Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Alex Beer, geboren in Bregenz, hat Archäologie studiert und lebt in Wien. Für ihre Kriminalromane wurde sie mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur 2017 und 2019, der Krimi-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels MIMI 2020, der Österreichische Krimipreis 2019 sowie der Fine Crime Award 2021.


    Zum Inhalt:

    Berlin, 1878: Als der Gauner Felix Blom nach drei Jahren Haft entlassen wird steht er vor dem Nichts. Wenn er nicht schnell Wohnung und Arbeit nachweisen kann, droht ihm erneut das Gefängnis. In seiner Nachbarschaft hat die ehemalige Prostituierte Mathilde ein Detektivbüro eröffnet und schon wird Felix Blom ein angestellter Detektiv in einem der ärmsten Viertel Berlins.


    Meine Meinung:

    Nach seiner Entlassung muss Felix Blom zurück in den Krögel, dem Sinnbild für Armut und Elend in Berlin. Dort lernt er die Ex-Prostituierte Mathilde kennen, die dort ein Detektivbüro betreibt. Er wird ihr Mitarbeiter und gemeinsam suchen sie nach Fällen und nach Lösungen. Der Krögel ist ein Mikrokosmos mit eigenen Regeln und einem überraschenden Zusammenhalt.

    Gaunerboss Lugowski, Kommissar Cronenberg, die ehemalige Prostituierte Mathilde und Felix Blom bilden ein Figurenensemble der Spitzenklasse. Sie haben helle, aber auch dunklen Seiten, die für manche überraschende Wendung sorgen. In die aktuelle Geschichte werden immer wieder Episoden eingestreut, die sich in der Nacht des mysteriösen Einbruchs ereignet haben, für den Felix Blom verurteilt wurde. Sie haben scheinbar eine Verbindung zu aktuellen Todesfällen, um deren Klärung sich das Team um Kommissar Cronenberg bemüht.

    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und erweist sich als überaus komplex. Mehrere Parteien sind unabhängig voneinander auf der Suche nach Lösungen und erst am Ende wird das Gesamtbild deutlich. Die Auflösung ist wie das Verhalten der einzelnen Figuren nachvollziehbar. Eine besondere Stärke der Autorin ist der atmosphärische Schreibstil, der mich überzeugt und gefesselt hat.

    Nach ruhigem Beginn nimmt die Spannung sukzessive zu und entlädt sich in einem gelungenen Showdown.


    Fazit:

    Ein historischer Kriminalroman, der mit Atmosphäre, komplexer Handlung, Spannung und authentischen Figuren punktet und mich begeistert hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B09X1QFMKS

    Nicht herausragend, aber mit Atmosphäre und sympathischen Ermittlern


    Buchmeinung zu Stefanie Schreiber – Fatale Begegnung in St. Peter-Ording


    Fatale Begegnung in St. Peter-Ording ist ein Kriminalroman von Stefanie Schreiber, der 2023 im Servitus Verlag erschienen ist. Dies ist der zehnte Fall für Torge Trulsen und Charlotte Wiesinger.


    Zum Autor:

    Stefanie Schreiber ist Dipl.-Kauffrau, Fachjournalistin und Krimiautorin aus Leidenschaft.


    Zum Inhalt:

    Erst erscheint Heike Niemeyer nicht zur Arbeit und Tage später wird ihr Leichnam aufgefunden, skurril zur Schau gestellt. Als die nächste Frau verschwindet herrscht Aufregung bei der Polizei und ihren Unterstützern.

    Meine Meinung:

    Die Hauptfiguren Charlotte Wiesinger, Knud Petersen und Torge Trulsen wirken sympathisch und meist die beiden Polizisten meistens auch kompetent. Torge Trulsen ist eher ein Chaot und hat seine eigenen Ansichten und Ideen, die oft mit seinen Wahrnehmungen als Hausmeister zu tun haben. Die Ermittlungen kommen nicht recht voran und Charlotte Wiesinger startet einen Undercover-Einsatz, der sie in große Gefahr bringt.

    Die Figuren sind mit geringer Tiefe gezeichnet, haben aber dennoch hohen Wiedererkennungswert. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Emotionen werden direkt an den Leser gebracht. Für Inselflair und Atmosphäre sorgen ausführliche Beschreibungen diverser Sehenswürdigkeiten und eingestreute norddeutsche Sprechfefzrn, zu denen das Buch ein Glossar enthält. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt. Trotzdem kommt es zu Perspektivwechseln, weil immer wieder eine andere Person im Mittelpunkt steht. Die Spannung nimmt zum Ende hin zu, startet aber erst spät. Das Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren spielt eine nicht unbedeutende Rolle.

    Am Ende steht ein vollständig gelöster Fall, der doch einige Überraschungen zu bieten hatte.


    Fazit:

    Dieser Krimi wird durch die Aktionen der drei Hauptfiguren geprägt, die nicht immer logisch und nachvollziehbar erscheinen. Der angenehme Schreibstil und die spürbare Küstenatmosphäre sorgen für Lesevergnügen. Am Ende glaube ich, einen eher durchschnittlichen Krimi gelesen zu haben, den ich mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) bewerte.


    ASIN/ISBN: B0BL87SMM6

    Die kriminellen Energien des Herrn Heinlein


    Buchmeinung zu Stephan Ludwig – Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller


    Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller ist ein Kriminalroman von Stephan Ludwig, der 2023 bei Fischer erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von David Nathan gesprochen und ist 2023 bei Argon erschienen.

    Zum Autor:

    Eigentlich sollte Stephan Ludwig Musiker werden. Als Kind lernte er Violine, als Jugendlicher Kontrabass. Er spielte in Orchestern, später in einer Punkband, arbeitete als Theatertechniker und Rundfunkproduzent. 2012 erschien der erste Thriller um die Kommissare Zorn und Schröder.


    Zum Sprecher:

    David Nathan, geboren 1971, ist ein deutscher Synchronsprecher und Hörspielsprecher, Hörbuchsprecher sowie Rezitator. Gelegentlich ist er auch als Dialogbuchautor und Dialogregisseur tätig.


    Zum Inhalt:

    Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation, legt größten Wert auf Qualität und Tradition. Seine Geschäfte laufen nicht mehr gut und dann stirbt ein neuer Stammkunde im Laden nach einem Missgeschick Heinleins.


    Meine Meinung:

    Norbert Heinlein ist ein unscheinbarer Delikatessenhändler mit einem jungen autistischen Mitarbeiter. Sein Laden läuft nicht mehr gut, aber Heinlein kann nicht aufgeben. Als ihn auch noch seine Sensorik verlässt, und deswegen ein Stammgast zu Tode kommt, steht er vor dem Aus. Er lagert die Leiche des Gastes im Kühlhaus, aber dies führt zu neuen Problemen.

    Heinlein ist ein sympathischer Mensch, der auch das Wohl seiner Umgebung im Auge hat. Seine Briefe an sein afrikanisches Patenkind zeigen seine Grundhaltung und sein empathisches Wesen. In aller Ruhe und mit viel vorwiegend schwarzem Humor erzählt der Autor den Fortgang der Geschichte, die zwar unglaubwürdig, aber auch spannend und unterhaltsam ist. Heinlein und sein junger Mitarbeiter Marvin zeigen immer wieder neue Seiten und offenbaren ein ungeahntes Maß an krimineller Energie. Da die Glaubwürdigkeit eh gestört ist, setzt der Autor zu einem furiosen Finale an, das den Figuren womöglich eine Zukunft gibt.

    Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, weil vieles anders ist, als es auf den ersten Blick scheint. Zudem bringt der Ideenreichtum des Autors jede Menge Überraschungen und unerwartete Wendungen ins Spiel. Mit David Nathan ist ein sehr gut passender Sprecher engagiert worden, an dessen Vortrag ich nichts zu bemängeln hatte.


    Fazit:

    Eine ideenreiche und fantasievolle Krimikomödie mit einem ausgezeichneten Sprecher, die zwar wenig glaubwürdig aber sehr unterhaltsam ist. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Lese- bzw. Hörempfehlung aus. Es ist ein Erlebnis.


    ASIN/ISBN: B0BWF1Y4V6

    Ein mehr als erbaulicher Niederrheinkrimi


    Buchmeinung zu Thomas Hesse & Renate Wirth – Das Dorf


    Das Dorf ist ein Kriminalroman von Thomas Hesse & Renate Wirth, der 2021 bei emons erschienen ist.

    Zum Autor:

    Thomas Hesse, Jahrgang 1953, lebt in Wesel, ist gelernter Germanist, Kommunikationswissenschaftler und Journalist. Er war bis Ende 2014 in leitender Position bei der »Rheinischen Post« am Niederrhein tätig. Heute ist er freier Autor, Journalist und Publizist.

    Renate Wirth, Jahrgang 1957, ist Gestalttherapeutin, Künstlerin und Autorin.


    Zum Inhalt:

    Die Weseler Kommissarin Karin Kraft wird zu einer Leiche in Bislich-Büschken gerufen.Hier ist sie aufgewachsen, doch sie trifft auf eine Mauer des Schweigens.

    Meine Meinung:

    Der Schreibstil dieses Buches gefällt durch seine ruhige Art, die mit feinem Humor durchsetzt ist. Jederzeit ist die Liebe der Autoren zur Region und den Figuren zu spüren, auch wenn fast alle mehr oder weniger Dreck am Stecken haben. Thematisch stehen häusliche Gewalt und Schatzraub im Blickpunkt. Der Fall ist intelligent konstruiert und bietet einige Überraschungen. Regionale Sehenswürdigkeiten wie der Archäologische Park Xanten sind sinnvoll in die Handlung integriert. Auch für eine Romanze der allein erziehenden Kommissarin findet sich Raum und Zeit. Das Tempoist zu Beginn sehr gemächlich, zieht aber zunehmend an. Die Kommissarin als Hauptfigur wirkt kompetent und sympathisch. Immer wieder bewertet sie die vorliegenden Fakten neu. Unterstützt wird die Kommissarin von ihren Kollegen vom K1. Der neue Kollege Burmeester zeigt besonderen Einsatz, weil er sich beweisen will, da er sich noch nicht voll akzeptiert fühlt.

    Es sind die kleinen Schwächen der Figuren und der jederzeit spürbare Lokalkolorit, die das Buch hervorheben. Am Ende steht ein überzeugend geklärter Mordfall. Eine letzte Wendung, basierend auf einem unglaublichen Zufall, hätte es wirklich nicht gebraucht.


    Fazit:

    Ein überaus angenehm zu lesender Kriminalroman mit viel Lokalkolorit, einem intelligenten Plot und einer taffen und sympathischen Kommissarin hat mich ausgezeichnet unterhalten. Die aus einem Zufall geborene Schlusswendung gefiel mir überhaupt nicht. Insgesamt bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde eher ruhiger und atmosphärischer Krimis aus.


    ASIN/ISBN: B098P64SRR

    Mehr Atmosphäre als Spannung


    Buchmeinung zu Matteo De Luca – Der Commissario und die Dottoressa – Sturm über Elba


    Der Commissario und die Dottoressa – Sturm über Elba ist ein Kriminalroman von Matteo De Luca, der 2022 bei Piper erschienen ist.


    Zum Autor:

    Matteo De Luca ist das gemeinsame Pseudonym des erfolgreichen deutschen Autorenpaars Hilde Artmeier und Wolfgang Burger. Die beiden sind nicht nur ein Ehepaar, sondern arbeiten auch seit vielen Jahren beim Bücherschreiben eng zusammen. Das Autorenpaar lebt und schreibt in Regensburg und Karlsruhe.


    Zum Inhalt:

    Ex-Kommissar Hagen Berensen ist zu Geld gekommen, hat seinen Job gekündigt und hat sich in einer Villa mit Traumblick an Elbas Küste niedergelassen. Seine neue Haushaltshilfe Fiorina Luccarelli hat in Frankfurt Psychologie studiert und spricht fließend Deutsch. Nach dem rätselhaften Tod eines Bekannten gerät ihr Bruder in Gefahr und das ungleiche Ermittlerpaar beginnt zu ermitteln.

    Meine Meinung:

    Die beiden Hauptfiguren wirken zu Beginn deutlich überzeichnet und agieren wie Hund und Katze. Im weiteren Verlauf werden ihre Handlungen nachvollziehbarer und beide finden einen Weg miteinander umzugehen, um gemeinsam ermitteln zu können. Hagen scheint im Privatleben ein hilfloser und pflegmatischer Chaot zu sein, der in einer maroden Villa lebt und kaum ein Wort Italienisch spricht. Er wirkt sympathisch und zeigt sich im Verlauf als kompetenter Ermittler. Auch Fiorina gefällt mit ihrer lebhaften Art. Ihre Zusammenarbeit wird von einem Hauch Romantik begleitet. Der Fall ist komplexer als es auf den ersten Blick erscheint und wird am Ende vollständig und nachvollziehbar gelöst. Etliche Klischees werden in der Geschichte bedient und das Inselflair und die mediterrane Lebensweise sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, erschien mir aber manchmal als zu gefühlsbetont. Oft steht die langsam erfolgende Annäherung der beiden Hauptfiguren im Fokus. Dadurch verliert die Erzählung aber deutlich an Spannung. Trotzdem war es schön zu lesen, dass Hagen seinen inneren Schweinehund überwindet und Freunde auf Elba findet.


    Fazit:

    Ein Kriminalroman mit Inselflair und einem sympathischen Ermittlerpaar, dem allerdings meist die Spannung fehlt. Deshalb bewerte ich das Werk mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Ich kann den Roman als Urlaubslektüre empfehlen.


    ASIN/ISBN: 3492063233

    Beste Unterhaltung


    Buchmeinung zu Jörg Maurer – Kommissar Jennerwein darf nicht sterben


    Kommissar Jennerwein darf nicht sterben ist ein Kriminalroman von Jörg Maurer, der 2023 bei Fischer erschienen ist. Dies ist der fünfzehnte Fall für Kommissar Jennerwein.


    Zum Autor:

    Jörg Maurer, geboren 1953 in Garmisch-Partenkirchen, ist ein deutscher Musikkabarettist und Autor.


    Zum Inhalt:

    Kommissar Jennerwein macht Urlaub in einem Sporthotel, in dem er ein lukratives Angebot von einem Mitarbeitet einer auf künstliche Intelligenz spezialisierten Firma. Dort ist ein Mitarbeiter spurlos aus einem Werk verschwunden. Zudem ist ein Auftragskiller auf Jennerwein angesetzt worden.

    Meine Meinung:

    Auch in diesem Jennerwein-Roman ist atemberaubende Spannung selten zu finden. Im Mittelpunkt steht der zunehmende Einfluss der künstlichen Intelligenz auf unser aller Leben. Einerseits ermittelt Jennerwein nebenberuflich im Fall eines spurlos verschwundenen Firmenmitarbeiters und andererseits stehen die Bemühungen diverser Personen, Jennerwein zu töten, im Fokus. Der Roman steckt voller Ideen, unerwarteter Wendungen, diversen Arten meist ruhigen Humors und oft satirischen Bemerkungen zur KI. Während die Killer oft slapstickartigen Ereignissen und menschlichen Schwächen gegenüber stehen, wirkt es bei Jennerwein deutlich ernster. Seine geradezu unglaubliche Beobachtungsgabe und seine ungewöhnlichen Gedankengänge prägen diese Abschnitte. Als sich Jennerwein der Lösung nähert, kommt es zu aberwitzigen Situationen, die nur ein Jennerwein halbwegs unbeschadet überstehen kann. Am Ende steht ein vollständig und nachvollziehbar gelöster Kriminalfall und ein demoralisierter Auftragsmörder. Ein Highlight für mich sind einige kleine Episoden, in denen Jennerwein ganz im Stil von Sherlock Holmes im Vorübergehen kleine Rätsel durch seine Beobachtungen und seine Erfahrungen löst.

    Der Schreibstil ist anspruchsvoll, ansprechend und süchtig machend. Die Handlung ist fantasievoll mit vielen überraschenden Wendungen und oft auch mit satirischen Elementen angereichert. Die Figurenzeichnung ist meist nicht sonderlich tief ausgefallen, aber meist mit einem Hauch Sympathie versehen. Mich hat das Werk begeistert, auch weil es weit über den Lesevorgang hinaus wirkt.


    Fazit:

    Ein wunderbares Werk, das mich mit viel Humor und einem unglaublichen Ideenreichtum begeistert hat. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: 3949465081

    Dieser Holzhammerhumor gefiel mir nicht


    Buchmeinung zu Christian Hofbauer – Zwei auf Norderney


    Zwei auf Norderney ist ein Kriminalroman von Christian Hofbauer , der 2023 im dp Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Christian Hofbauer ist als Autor, Audio Engineer und Musiker tätig. Er wurde 1990 in Weinheim an der Bergstraße geboren. Anhand der Corona Pandemie und Veränderungen im Musikgeschäft, erfüllte sich Christian Hofbauer einen Kindheitstraum und schrieb seine erste Krimikomödie.


    Zum Inhalt:

    Auf Norderney treffen mit Georg Pampelhuber und Matthis Jülich zwei Welten aufeinander, die auch gleich in einem Mordfall ermitteln müssen.

    Meine Meinung:

    Humor ist immer eine delikate Angelegenheit und die Darstellung der Figur Georg Pampelhuber empfand ich als Zumutung. Der erfolgsorientierte Kollege hat mir schon eher gefallen. Die meisten der Pointen waren für mich eher der untaugliche Versuch eines Holzhammerhumors. Zum Ende hin wurde es zumindest etwas besser. Der Kriminalfall war immerhin nachvollziehbar und wurde erfolgreich gelöst. Fast alle Figuren waren sehr schlicht gezeichnet und der beste Freund des Bürgermeisters wollte wohl in die Fußstapfen eines Georg Pampelhuber treten. Der Schreibstil war ganz okay, wenn nicht gerade wieder eine bayrisch angehauchte Humoreinlage anstand. Ich werde von weiteren Bänden die Finger lassen.


    Fazit:

    Mich hat diese Krimikomödie eher abgeschreckt und kaum unterhalten. Mit Wohlwollen bewerte ich das Werk mit sehr knappen zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0C9F5T5S2

    Hat noch Luft nach oben, aber angenehmer Schreibstil


    Buchmeinung zu Anna Johannsen – Die Tote am Fastensee


    Die Tote am Fastensee ist ein Kriminalroman von Anna Johannsen, der 2023 bei Edition M erschienen ist. Dies ist der zehnte Band mit der Inselkommissarin Lena Lorenzen.


    Zum Autor:

    Anna Johannsen lebt seit ihrer Kindheit in Nordfriesland. Sie liebt die Landschaft und die Menschen der Region, besonders verbunden ist sie den Nordfriesischen Inseln.

    Zum Inhalt:

    Auf Fehmarn wird Merle Harmsen, eine Polizistin aus Schleswig, tot aufgefunden. Die Inselkommissarin Lena Lorenzen wird mit dem Fall betraut und bekommt Unterstützung von Naya Olsen, einer jungen Polizistin mit dänisch-grönländischen Wurzeln.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch war meine erste Begegnung mit der Autorin. Den Schreibstil empfand ich als nüchtern und doch angenehm. Die Geschichte wird von einem neutralen Erzähler geschildert, der kaum Gefühle an den Leser weitergibt. Die Polizeiarbeit wird realitätsnäher als in den meisten anderen Krimis beschrieben. Die Hauptfigur Lena Lorenzen wirkt sympathisch bei ihrem Spagat zwischen familiären und beruflichen Verpflichtungen. Sie pendelt mehrmals zwischen Festland und Fehmarn. Dadurch wollte sich bei mir kein Inselflair einstellen. Etwas enttäuscht war ich, als die Kommissarin bei mehreren Anfeindungen ihrer jungen Kollegin mit dänisch-grönländischen Wurzeln durch örtliche Polizisten nicht eingriff.

    Die Charakterisierung fast aller Figuren empfand ich als oberflächlich mit zu wenig Tiefe. Die Geschichte beginnt ruhig und wenig spannend, aber die Spannung nimmt im Verlauf nach mehreren, zum Teil überraschenden Wendungen deutlich zu. Der Fall wird vollständig und nachvollziehbar aufgelöst. Gut gefallen hat mir der kurze Epilog mit dem Überblick über die weitere Entwicklung für einige Beteiligte.


    Fazit:

    Dieser Regionalkrimi hat mich trotz einiger Schwächen dank des angenehmen Schreibstils gut unterhalten. Deshalb bewerte ich das Werk mit drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0BMHMH43W

    Sehr spannend, aber auch total überzogene Hauptfiguren


    Buchmeinung zu Pascal Engman & Johannes Selåker – Sommersonnenwende


    Sommersonnenwende ist ein Kriminalroman von Pascal Engman & Johannes Selåker, der 2023 bei Ullstein in der Übersetzung von Ulla Ackermann erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet Till minne av en mördare und ist 2022 erschienen.


    Zum Autor:

    Pascal Engman, geboren 1986, war Journalist für Schwedens größte Abendzeitung. Johannes Selåker arbeitete als Nachrichtenleiter als auch als Chefredakteur tätig war. Sommersonnenwende ist der erste Kriminalroman, den er zusammen mit Pascal Engman geschrieben hat.

    Zum Inhalt:

    Im heißen Sommer 1994 treffen die Journalistin Vera Berg und der Kommissar Tomas Wolf bei der Jagd auf einen Serienmörder von jungen Frauen aufeinander. Beide haben große Probleme und vertrauen einander nicht, aber nur gemeinsam können sie den Täter ermitteln.


    Meine Meinung:

    Mit den Figuren dieses Buches hatte ich von Beginn an Probleme. Tomas Wolf und Vera Berg leiden unter Problemen, die aus ihrer Vergangenheit herrühren. Vera wird von ihrer Familie für den Tod ihres Bruders verantwortlich gemacht und hat daraufhin jeden Kontakt abgebrochen. Sie will sich um Sigge, den Sohn ihres kriminellen Lebensgefährten, kümmern, damit dieser eine Chance auf ein normales Leben bekommt. Tomas Wolf leidet an posttraumatischen Belastungsstörungen, weil er als Kommissar und als UN-Soldat in Bosnien zu viele grausam verstümmelte Opfer gesehen hat. Obwohl er regelmäßig an massiven Aussetzern leidet, bleibt er unbehandelt im Polizeidienst. Zudem war Tomas Wolf wie seine Brüder ein bekennender Neonazi.

    Der Plot ist verwickelt und verknüpft fiktive Elemente mit realen Ereignissen aus 1994, die die Schweden bewegt haben. Er bietet Raum für Entwicklungen und für Überraschungen. Das Tempo ist dank wechselnder Perspektiven hoch. Meist wird die Geschichte aus der Sicht der agierenden Person erzählt. Der Autor beschreibt ein Schweden mit vielen dunklen Seiten, in dem ich nicht leben wollte. Für die beiden Hauptfiguren Vera Berg und Tomas Wolf entwickelte ich sogar eine gewisse Sympathie, weil sie sich bemühten, etwas zu verändern. Die Spannungskurve ist ausgeklügelt und erreicht am Ende ihren Spitzenwert.

    Der Plot hat mir sehr gut gefallen, aber leider habe ich eine Reihe von Minuspunkten gesehen. Weder Vera Berg noch Tomas Wolf unternehmen etwas gegen ihre Traumata. Sie leiden einfach vor sich hin und ihr Leidensszenario wiederholt sich immer wieder. Zudem agieren beide Hauptfiguren oft unprofessionell. Tomas Wolf wird sogar als positive Erscheinung in der schwedischen Polizei geschildert. Für mich hat ein Typ mit derartigen Aussetzer nichts im aktiven Polizeidienst mit einer Dienstwaffe zu suchen. Viele der Figuren sind extrem flach charakterisiert und wirken dadurch unrealistisch. Zudem wiederholen sich viele Motive zu oft. Zigaretten- und Alkoholkonsum bis zum Abwinken, Straffreiheit durch Einschüchterung der Opfer und der Zeugen, Veras Besuche beim Motorradclub und die verzweifelten Versuche von Tomas, seine Ehe zu retten. Zwischendurch Lichtblicke durch solide Ermittlungsarbeit, aber dann noch ein total negativer Epilog.


    Fazit:

    Der Plot war richtig gut, aber trotzdem hielt sich mein Lesevergnügen in engen Grenzen. Es gab einfach zu viele negative Komponenten. Deshalb kann ich den Titel nur mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) bewerten.


    ASIN/ISBN: B0C1JLMC4

    Nicht der beste Montalbano, aber immer noch ein sehr guter Krimi


    Buchmeinung zu Andrea Camilleri – Das Karussell der Verwechslungen


    Das Karussell der Verwechslungen“ ist ein Kriminalroman von Andrea Camilleri, der 2021 bei Lübbe in der Übersetzung von Rita Seuss und Walter Kögler erschienen ist. Der Titel der italienischen Originalausgabe lautet „La giostra degli scambi“.

    Zum Autor:

    Andrea Camilleri (1925-2019) ist der erfolgreichste zeitgenössische Autor Italiens und begeistert mit seinem vielfach ausgezeichneten Werk ein Millionenpublikum. Ob er seine Leser mit seinem unwiderstehlichen Helden Salvo Montalbano in den Bann zieht, ihnen mit kulinarischen Köstlichkeiten den Mund wässrig macht oder ihnen unvergessliche Einblicke in die mediterrane Seele gewährt: Dem Charme der Welt Camilleris vermag sich niemand zu entziehen.

    Klappentext:

    Im Kommissariat des sizilianischen Küstenörtchens Vigàta gibt eine ungewöhnliche Entführung Rätsel auf: Ein vermummter Täter hat nacheinander zwei weibliche Bankangestellte überfallen, betäubt und kurz darauf unversehrt freigelassen. Dann erfährt Commissario Montalbano, dass ein junger Unternehmer nach einer Urlaubsreise mit seiner großen Liebe vermisst wird. Stehen die Ereignisse in Zusammenhang? Schon bald kommt Montalbano einem perfiden Täuschungsmanöver auf die Spur...


    Meine Meinung:

    Wenn ich zu einem Roman mit Commissario Salvo Montalbano greife, weißich ziemlich genau, was mich erwartet. So ist es auch hier. Seien es die Assistenten des Kommissars mit ihren Eigenheiten, die ausführliche Beschreibung der meist üppigen Mahlzeiten oder der mediterrane Lebensstil. Der Start ist verwirrend. Montalbano versucht einen Streit zu schlichten und wird von den Carabineri verhaftet. Dann gibt es zwei anscheinend sinnfreie Kurzentführungen. Montalbano ist irritiert, aber auch alarmiert. Mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit verfolgt der sympathische Kommissar seine Ideen und tut alles, was ihm vernünftig erscheint, auch wenn er gegen Regeln verstößt. Die heiteren Momente werden weniger und dunkle Abgründe werden sichtbar. Wie so oft erkennt Montalbano erst auf der Zielgeraden die Wahrheit.

    Zu Beginn gibt es etliche Nebenhandlungen, aber mehr und mehr rückt der eingentliche Fall ins Zentrum der Geschichte. Der Leser begleitet den Commissario bei seinen Überlegungen und ist doch überrascht, zu welchen Ergebnissen Montalbano kommt.

    Neben Spannung entwickelt sich wie immer die Atmosphäre eines kleinen sizilianischen Küstenstädtchens. Der Schreibstil ist angenehm und verbindet Informationen mit Gefühlen und Atmosphäre.


    Fazit:

    Auch wenn es sicherlich nicht der beste Roman aus der Serie ist, so sorgt er doch für kurzweilige Unterhaltung. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche ich klare Leseempfehlung für die Freunde ruhiger Kriminalromane aus.


    ASIN/ISBN: B087RHBT8M

    Ideenreiche Abenteuergeschichte


    Buchmeinung zu Axel Ulrich – Bitcoins, Schwarzgeld und Beschiss


    Bitcoins, Schwarzgeld und Beschiss“ ist ein Kriminalroman von Axel Ulrich, der 2023 als Independently published erschienen ist.


    Zum Autor:

    Axel Ulrich hat in den ersten Jahren seiner beruflichen Laufbahn als Wirtschaftsjournalist und Unternehmensberater gearbeitet und sich 1982 in der IT-Branche selbstständig gemacht. Eigentlich wollte er nur einmal ein Buch schreiben, um zu sehen, ob er das kann. Dieser Versuch hat ihn dann gepackt und er konnte nicht mehr aufhören.

    Zum Inhalt:

    Nach dem Tod seines Vaters übernimmt der junge Zimmermann Fred den elterlichen Betrieb am Bodensee. Er macht ein Vermögen mit Bitcoins und gerät in das Visier von Verbrechern, aber Fred ist gewillt, sich auf seine eigenwillige Art zu wehren.


    Meine Meinung:

    Wie schon bei anderen Romanen lässt der Autor seiner Fantasie freien Lauf. Vieles ist nicht realistisch, aber es ist durchaus spannend erzählt. Fred Monder ist ein erfolgreicher Handwerksmeister und nimmt die Dinge gern in die eigene Hand. Als er beraubt wird, macht er sich auf die Verfolgung und wird in der Dominikanischen Republik fündig. Doch das ist erst der Anfang der realitätsfernen, aber unterhaltsamen Abenteuergeschichte. Ein Kriminalroman ist es eher nicht, denn der Leser kennt alle Beteiligten und meist auch ihre Pläne und Absichten.

    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und so lernt der Leser auch die Gedanken der handelnden Personen kennen. Dadurch wird ihr Handeln nachvollziehbar und verständlich. Gesetze sind nicht unbedingt wichtig, eher sind es die moralischen Grundsätze der agierenden Personen. Die Figuren sind interessant gestaltet und bieten Raum für Überraschungen. Die Hauptfigur Fred Monder wirkt sympathisch, auch wenn sie geltende Regeln bei Bedarf gerne überschreitet. Aber auch die Bösen haben oft ihre positiven Seiten. Erst zum Ende hin wird es haarig und einige Dinge laufen aus dem Ruder.

    Als Bonus gibt es Wissenswertes aus der Welt der Bitcoins und des Schwarzgeldes.


    Fazit:

    Dieser Kriminalroman ist eher ein Abenteuerroman, der mit seinem Ideenreichtum punktet. Manches ist wenig logisch und vieles ist realitätsfern, aber es ist unterhaltsam verpackt. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0C4X2Z59W

    Dunkle Schatten über Montegiardino


    Buchmeinung zu Paolo Riva – Toskanische Sünden


    Toskanische Sünden“ ist ein Kriminalroman von Paolo Riva, der 2023 bei Hoffmann und Campe erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Commissario Luca, der im beschaulichen Montegiardino ermittelt.


    Zum Autor:

    Paolo Riva wurde 1977 in Balerna/Tessin in der italienischsprachigen Schweiz geboren. Seine Mutter ist Italienerin, sein Vater Deutsch-Schweizer. Er studierte deutsche Philologie in München und Philosophie in Rom. In Zürich arbeitete er lange als Werbetexter.Riva lebt mit seiner Familie, Hunden und Eseln auf einem Hof in der südlichen Toskana.

    Zum Inhalt:

    Commissario Luca lernt das Phänomen des Vollmondes der Streitigkeiten kennen. Seine Mitbürger sind auf Krawall gebürstet und streiten sich ohne Ende. Dann verunglückt ein Markthändler schwer und es wird auch noch ein Toter am Ufer des Arno gefunden.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch lebt von seiner Hauptfigur und von der allzeit spürbaren Atmosphäre einer Region, in der ich gerne meinen Urlaub verbringen würde. Dazu kommt ein ordentlicher Schuss Romantik und der stetige Wechsel zwischen Szenen mit Dorfidylle und solchen, wo es hart zur Sache geht. Es zeigt sich, dass die Dorfidylle auch ihre Schattenseiten hat.

    Nach dem Tod seiner Frau hat Commissario Luca den Weg zurück in sein Heimatdorf gefunden, um auf einem ruhigen Posten viel Zeit mit seiner Tochter Emma verbringen zu können, die dort die Grundschule besucht. Luca wirkt überaus sympathisch und fühlt sich in seinem Dorf wohl.

    Gemeinsam mit Vice-Questora Mair und der Dorfärztin Chiara ermittelt Luca und kommt beiden Frauen näher. Die Vice-Questora gilt als taffe Karrierefrau, offenbart aber auch andere Seiten. Die Dorfärztin ist ein ruhiger Typ, liebt aber wie Luca ihre Heimat. Beide sind an Luca interessiert und auch Luca ist nicht abgeneigt, aber noch kann er sich nicht entscheiden. Die beiden Fälle erweisen sich als vertrackt und bieten etliche Überraschungen. Zur Aufklärung des Mordes muss Luca ein dunkles Geheimnis lüften.

    Der Schreibstil ist angenehm, atmosphärisch und vermittelt die Gefühle der Figuren. Viele Perspektivwechsel sorgen für Tempo und erhöhen die Spannung. Die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar.


    Fazit:

    Mich hat dieser Roman von Beginn an mitgenommen mit seinen interessanten Figuren, der komplexen Handlung mit Regionalbezug und der atmosphärischen Darstellung. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und fiebere einer Fortsetzung entgegen. Eine Leseempfehlung spreche ich für die Freunde atmosphärischer Krimis aus.


    ASIN/ISBN: B0BKMK6C4R

    Auch der siebte Band hat mich voll und ganz überzeugt


    Buchmeinung zu C. S. Harris – Das Geheimnis von Camlet Moat


    Das Geheimnis von Camlet Moat ist ein historischer Kriminalroman von C. S. Harris, der 2023 im dp Verlag in der Übersetzung von Angelika Lauriel erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet When Maidens Mourn und ist 2012 erschienen.


    Zum Autor:

    C. S. Harris, auch bekannt als Candice Proctor und C. S. Graham, ist die USA-TODAY-Bestsellerautorin von mehr als zwei Dutzend Romanen, darunter die historische Krimi-Bestsellerserie rund um Sebastian St. Cyr. Als ehemalige Akademikerin mit einem Doktortitel in europäischer Geschichte hat Candice einen Großteil ihres Lebens im Ausland verbracht und in Spanien, Griechenland, England, Frankreich, Jordanien und Australien gelebt. Heute wohnt sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem pensionierten Armeeoffizier Steven Harris, in New Orleans, Louisiana.


    Zum Inhalt:

    England 1812: Statt der geplanten Hochzeitsreise ermitteln Sebastian St. Cyr und seine Frau Hero im Todesfall er ermordeten Altertumsforscherin Gabrielle Tennyson, die eine gute Freundin von Hero war. Zusätzlich sind zwei junge Cousins des Opfers verschwunden. Auch der mächtige Lord Jarvis, Heros Vater und Sebastians Erzfeind, ist an dem Fall interessiert.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch besticht durch seine komplexe Handlung und durch die mit vielen Grautönen gezeichneten Figuren. Auch die historischen Elemente sind überzeugend eingebunden, seien es die Lebensumstände der Figuren oder die politischen Begebenheiten. Die fiktive Familiengeschichte von Sebastian St. Cyr wird fortgeführt. Diesmal spielen französische Offiziere, die als Kriegsgefangene auf Parole in England leben, eine wichtige Rolle. Es gibt mehrere Tote und Sebastian und Hero suchen nach einem gemeinsamen Weg, da auch Lord Jarvis seine Interessen gewahrt sehen will. Fast wird Heros Frage an ihren Vater, ob er den Mord beauftragt hat, zum Dauerbrenner. Die Geschichte wird meist aus der Perspektive Sebastians erzählt, so dass man auch seine Gedanken und Gefühle nachvollziehen kann. Zunehmend werden auch Kapitel aus der Perspektive Heros erzählt, die eine immer wichtiger werdende Rolle erhält. Der Schreibstil ist eindringlich, aber leicht verständlich und mit einer gehörigen Portion Humor angereichert. Hero und Sebastian wirken sympathisch und man fiebert mit ihnen mit. Beide sind hartnäckig, intelligent und verfügen über allerlei Kontakte. Sie sind keine Superhelden und haben ihren eigenen Stil, aber erst gemeinsam kommen sie entscheidend voran. Die gegebene Auflösung ist vollständig, nachvollziehbar und überzeugend.


    Fazit:

    Ein faszinierender historischer Abenteuerroman mit komplexer Handlung, viel Spannung, aufwendig gezeichneten Hauptfiguren und einem Schuss Romantik. Mich hat dieser Titel blendend unterhalten. Deshalb vergebe ich gerne fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche. eine Leseempfehlung aus, die die ganze Serie umfasst.


    ASIN/ISBN: B0C5B67K2K

    Ideenreiche Krimikomödie mit Witz und Herz


    Buchmeinung zu Dora Heldt – Liebe oder Eierlikör


    Liebe oder Eierlikör ist eine Krimikomödie von Dora Heldt, der 2023 bei dtv erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Katja Danowski gesprochen und ist 2023 bei Jumbo Neue Medien erschienen.

    Zum Autor:

    Dora Heldt, 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin und lebt heute in Hamburg.


    Sprecher:

    Katja Danowski, geboren 1974, studierte Schauspiel an der Berliner Hochschule für Künste. Sie war am Berliner Ensemble, am Staatstheater Stuttgart und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg engagiert.

    Katja Danowski macht einen herausragenden Job.


    Zum Inhalt:

    Ernst Mannsen ist irritiert, denn Hilke trägt auf einmal Lippenstift und bunte Kleider. Außerdem nutzt sie die Dating-App Liebe oder Eierlikör. Ernst ist alarmiert und wird samt Freunden aktiv.


    Meine Meinung:

    Die meisten Protagonisten kannte ich aus Geld oder Lebkuchen. Der Rentner Ernst Mannsen wittert erneut Unheil für seine Freunde und so einer Dating-App kann man ja nicht vertrauen. Er ist liebenswert und sympathisch gezeichnet, schießt aber gern übers Ziel hinaus. Wieder sind fast alle Figuren positiv und liebevoll gezeichnet. Zum Ende hin wird das Tempo noch erhöht und es kommt zu einem passenden Showdown mit Happy-End. Die Autorin spielt mit Klischees und den Erwartungen der Leser, um dann doch einen anderen Weg einzuschlagen. Mit vielen Humorvarianten von derb bis feinsinnig wird eine kurzweilige Komödie erzählt, bei der es zum erwarteten Ende kommt, aber der Weg ist überraschend. Die Sprecherin haucht den Figuren Leben und Gefühle ein und passt ganz hervorragend zum Stück.


    Fazit:

    Diese ideenreiche und fantasievolle Krimikomödie hat mich mit ihrem Witz und mit Herz überzeugt. Auch die Sprecherin macht einen herausragenden Job. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Lese- bzw. Hörempfehlung aus. Es lohnt sich.


    ASIN/ISBN: B0BZJN3CZ9

    Trotz solidem Plot eine Enttäuschung


    Buchmeinung zu Daniel Verano – Canaria Criminal


    Canaria Criminal ist ein Kriminalroman von Daniel Verano, der 2023 im Gmeiner Verlag in der Übersetzung von erschienen ist.


    Zum Autor:

    Daniel Verano ist das Pseudonym von Daniel Wehnhardt. Der Autor wurde 1984 in Fürstenhagen geboren. Nach dem Studium arbeitete er für die evangelische Kirche und unterrichtete Spanisch und Politik an unterschiedlichen Schulen im nord- und osthessischen Raum. Er wohnte selbst eine Zeit lang auf den Kanaren, die er seitdem jährlich besucht - auch zur Recherche für seine zeitgenössischen und zeitgeschichtlichen Spannungsromane, die er inzwischen als hauptberuflicher Autor schreibt. Er lebt und arbeitet in Kassel.


    Zum Inhalt:

    Der populistische Politiker Francisco Fraude springt mit einem Fallschirm über Gran Canaria ab, doch er zerschellt auf einem Felsen, da sich kein Fallschirm geöffnet hat. Der deutsche Journalist Felix Faber hat dies live im Fernsehen verfolgt und beginnt parallel zur Polizei zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    In diesem Buch wird sich eifrig über die Insel bewegt und viele Orte werden angefahren. Trotzdem wollte sich bei mir kein Inselfeeling oder gar Urlaubsatmosphäre einstellen. Sowohl der Journalist Felix als auch die Ermittler Ana und Ruiz sind fast permanent unterwegs, aber man merkt kaum etwas von Gran Canaria. Die Geschichte selber wird aus mehreren Perspektiven erzählt und ist sauber konstruiert. Meist begleiten wir entweder die Ermittler oder den Journalisten. Trotz seines engagierten Auftretens wollte sich bei mir keine Bindung zum Journalisten einstellen. Zudem fand ich seine Ermittlungsmethoden zum Teil grenzwertig. Interessanter fand ich die Polizeiermittler, die mit ein paar Ecken und Kanten gezeichnet waren. Sie wirkten kompetent und sympathisch auf mich. Da war es fast unglaublich, dass sie die vom Journalisten gemachten Entdeckungen nicht zur Kenntnis nehmen wollten. Am Ende steht dann aber doch ein vollständig und nachvollziehbar aufgeklärter Fall.

    Der Erzählstil ist angenehm und leicht verdaulich, ist aber frei jeder Atmosphäre. Der Spannungsbogen ist wenig ausgeprägt. Dies hat mich sehr enttäuscht, da ich vom Autor weitaus besseres gelesen habe.


    Fazit:

    Dieser Titel hat mich enttäuscht zurückgelassen und nur bedingt unterhalten. Deshalb lautet meine Bewertung zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0C3R57RYC

    Nicht perfekt, aber interessant und unterhaltsam


    Buchmeinung zu Alba Salvat – Katalanisches Schweigen


    Katalanisches Schweigen ist ein Kriminalroman von Alba Salvat, der 2023 bei beTHRILLED erschienen ist.


    Zum Autor:

    Hinter Alba Salvat verbirgt sich das Autorenduo Karin Nassauer und Jana Schroeter. Zusammengerechnet leben die beiden schon seit 24 Jahren in Barcelona. Es sind die Stadt und der katalanische Weg zu leben, die sie zu ihren Romanen inspiriert haben, weil sich alles immer wieder verändert und jeden Tag fasziniert: Einfach loslaufen und sehen, was es gibt.


    Zum Inhalt:

    Kommissar Xavi Puig ist nach fünf Jahren zurück in Sitges, einem kleinen Küstenort bei Barcelona. Er hatte einen Korruptionsskandal bei der Polizei aufgedeckt. Noch heute gilt er bei vielen Kollegen als Verräter. Bei seinem ersten Fall findet er kaum Unterstützung, einzig die ehrgeizige junge Ermittlerin Carlota Lozano ist voll bei den Ermittlungen.

    Meine Meinung:

    Mir haben die beiden Hauptfiguren Xavi Puig und Carlota Lozano von Anfang an gut gefallen. Xavi kämpft mit dem Mobbing seiner Kollegen aufgrund des aufgedeckten Korruptionsskandals, selbst solchen, die erst nach seiner Versetzung nach Madrid zur Polizei gekommen sind. Die Streberin, wie er seine neue Kollegin Carlota insgeheim nennt, kommt frisch von der Uni und steckt voller Tatendrang. Sie wirkt sehr sympathisch, zeigt sehr gute Ansätze und unterstützt Xavi nach Kräften. Noch fehlt ihr das Selbstbewußtsein, aber sie arbeitet daran. Xavi verhält sich Carlota gegenüber oft etwas ungerecht, obwohl er ihr kriminalistisches Potential erkennt.

    Die Passagen, die sich dem Privatleben der Ermittler widmen, bringen viel Atmosphäre und Lebensstil an den Leser. Das Lebensgefühl in Barcelona macht Lust auf einen Urlaub in der Region.

    Die Geschichte selber wird meist aus der Perspektive Xavis oder Carlotas erzählt. Dazu kommen Rückblicke einer Führungskraft, die immer näher an die Gegenwart heranrücken. Die Handlung ist nicht sonderlich komplex und viele Ermittlungsfortschritte basieren eher auf Zufällen. Trotzdem hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und gefesselt.

    Am Ende ist der Fall nachvollziehbar und glaubwürdig gelöst. Gerne werde ich zu einer Fortsetzung der Reihe greifen.


    Fazit:

    Dieser ruhige Titel hat mit mit seiner atmosphärischen Schilderung und dem komplexen Zusammenspiel der beiden Ermittler gefesselt. Sie sind keine Superpolizisten, agieren aber engagiert mit Ecken und Kanten. Gerne bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger Kriminalromane aus.


    ASIN/ISBN: B0BVM8KGZY

    Große Literatur, vermischt mit exzessiver Gewalt


    Buchmeinung zu James Lee Burke – Angst um Alafair


    Angst um Alafair ist ein Kriminalroman von James Lee Burke, der 2023 bei Pendragon in der Übersetzung von Jürgen Bürger erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet Light of the World und ist 2013 erschienen. Es ist der zwanzigste Band der Reihe.


    Zum Autor:

    James Lee Burke, 1936 in Louisiana geboren, wurde bereits Ende der Sechzigerjahre von der Literaturkritik als neue Stimme aus dem Süden gefeiert. Nach drei erfolgreichen Romanen wandte er sich Mitte der Achtzigerjahre dem Kriminalroman zu, in dem er die unvergleichliche Atmosphäre von New Orleans mit packenden Storys verband. Burke wurde als einer von wenigen Autoren zweimal mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet. 2015 erhielt er für Regengötter den Deutschen Krimi Preis. Er lebt in Missoula, Montana.


    Zum Inhalt:

    Dave Robicheaux ist mit Familie und Freunden auf dem Anwesen eines Freundes in Montana zu Besuch. Als die Adoptivtochter eines Millionärs ermordet wird und sich die örtliche Polizei unprofessionell verhält, greifen die Besucher ein. Alafair wird von einem Psychopathen bedroht und schon bald scheint es Zusammenhänge zu geben.

    Meine Meinung:

    Auch in diesem Band geht es wie in fast allen Bänden der Reihe extrem gewalttätig und brutal zu. Einerseits ist der Autor ein Meister der Beschreibung von Landschaften, Naturphänomenen und idyllischen Momenten, die beim Leser Sehnsüchte wecken. Andererseits quillt das Buch fast über von Gewalt in nahezu jeder Form und Ausprägung. Fracking wird als Gewalt gegen die Natur thematisiert, die Interessenvertreter im Verborgenen lassen wollen. Wer dagegen agiert, lebt gefährlich. Gewalt ist für viele ein legales Mittel, um seine Interessen durchzusetzen. Es gibt Figuren, die unsägliche Gewalt erleiden, aber ebenso Gewalt ausüben. Ein wichtiger Teil sind die Gedanken von Dave Robicheaux, wie weit die Ermittler durch die permanente Gewalt in ihrem Umfeld gezeichnet sind, insbesondere wenn sie es mit Psychopathen zu tun haben. Gewalt als Mittel zum Zweck wird auch vom weiblichen Personal des Buches reichlich ausgeübt.

    Der Plot ist gewohnt komplex und lässt den Leser lange im Dunkeln tappen. Die Figuren sind meist mit vielen Ecken und Kanten gezeichnet, so dass etliche überraschende Wendungen erfolgen können. Die Sprache passt sich dem jeweiligen Thema an. Dave spielt lange Zeit den aufmerksamen Beobachter und ist vor allem bemüht, seine Tochter zu schützen. Die Spannungskurve ähnelt einer Wellenlinie, bei der spannende, meist gewaltreiche Szenen sich mit ruhigen, oft naturbezogenen Passagen abwechseln. Es gibt einen überaus spannenden Showdown, bei dem die meisten offenen Rechnungen beglichen werden. Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten, auch wenn die Gewaltszenen schon belastend sind.


    Fazit:

    Auch dieser Band überzeugt durch atmosphärische Naturbeschreibungen, einen komplexen Plot und detaillierte Figurenzeichnung. Explizite Gewaltdarstellung in Wort und Bild stellen eine Belastung dar. Auch für mich ist der Titel in dieser Hinsicht grenzwertig. Meine Bewertung sind vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Das Buch kann nur Lesern empfohlen werden, die der massiven Gewaltdarstellung zurechtkommen.


    ASIN/ISBN: 3865327540

    Spannende Grundidee mit zu vielen Nebenhandlungen


    Buchmeinung zu Florian Wacker – Die Spur der Aale


    Die Spur der Aale ist ein Kriminalroman von Florian Wacker, der 2023 bei KiWi-Paperback erschienen ist.


    Zum Autor:

    Florian Wacker, geboren 1980 in Stuttgart, studierte Heilpädagogik und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Bisherige Veröffentlichungen: »Albuquerque«, »Dahlenberger« und »Stromland«. Für seinen Roman »Weiße Finsternis« (2021) wurde er mit dem Robert Gernhardt Preis ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main und schreibt Prosa, Dramatik und Code.


    Zum Inhalt:

    Greta Vogelsang ist in Frankfurt Staatsanwältin im Bereich Naturschutz und Umweltvergehen. Während einer Bereitschaft wird sie zu einer Wasserleiche gerufen. Lars Mathissen war Zollfahnder am Frankfurter Flughafen und hatte der Staatsanwältin gegenüber Andeutungen über den Schmuggel von Glasaalen gemacht.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mein Interesse durch das ungewöhnliche Thema geweckt. Der Handel mit Jungaalen ist ein lukratives Geschäft mit extrem hohen Margen und geringer öffentlicher Aufmerksamkeit. Der Autor schildert aus der Sicht einiger Beteiligter, welchen Beitrag sie zum Handel leisten. Stück für Stück wird das Gesamtbild vervollständigt. Der Leser erkennt die Strukturen und die Probleme der Ermittler, die es oft mit verwandtschaftlich verbundenen Tätern zu tun haben. Diverse Nebenhandlungen ergänzen den Kriminalfall. Diese reichen von einen familiären Demenzfall über Strukturen innerhalb der Staatsanwaltschaften bis zur persönlichen Bedrohung. Greta Vogelsang wirkt kompetent und sympathisch, zumal sie sich ihre Erfolge mangels Connections eigenhändig erarbeiten musste. Sie schaut über den Tellerrand und sieht auch die Stärken und die Schwächen im jetzigen System. Der Schreibstil ist relativ nüchtern, aber zugleich auch empathisch. Viele der kleineren Täter ahnen nicht, welche Summen dank ihrer Hilfe bewegt und auch verdient werden. Am Ende wird es dramatisch mit dem Einsatz eines Sondereinsatzkommandos und bei Greta Vogelsang kommen Erinnerungen an ein Trauma aus ihrer jungen Erwachsenenzeit hoch. Auf diese Passagen hätte ich verzichten können, denn ich fand den Fall auch so echt spannend. Greta Vogelsang ist ein vielschichtiger Charakter mit Ecken und Kanten. Alle anderen Charaktere sind eher grob skizziert und mit einigen Klischees belastet.


    Fazit:

    Dieser Kriminalfall aus dem Bereich Umweltvergehen wird glaubwürdig mit einer komplexen Handlung und einer charismatischen Hauptfigur erzählt. Bei manchen Nebenhandlungen hatte ich das Gefühl, das der Autor zu viel in diesem Buch unterbringen wollte. Insgesamt hat mich der Titel gut unterhalten und ich bewerte ihn mit knappen vier von fünf Sternen (70 von 100 Punkten). Aufgrund der interessanten Thematik spreche ich auch eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: 3462003453

    Ein spannender Thriller, den ich verschlungen habe


    Buchmeinung zu Cornelia Härtl – Angst auf Föhr


    Angst auf Föhr ist ein Kriminalroman von Cornelia Härtl, der 2023 bei Thalia Bücher erschienen ist.


    Zum Autor:

    Cornelia Härtl stammt aus Süddeutschland. Neben Fachartikeln und Kurzgeschichten schreibt sie Sozialkrimis sowie Cosy Crime. Unter anderen Namen veröffentlicht sie heitere Unterhaltungsromane, Mystery und Erotik. Sie ist verheiratet und lebt südlich von Frankfurt


    Zum Inhalt:

    Die suspendierte Zielfahnderin Kari Lürsen übernimmt auf Bitte ihres ehemaligen Vorgesetzten eine Personenschutzaufgabe auf Föhr. Schnell ist klar, dass dies ein lebensgefährlicher Einsatz ist, weil es einen Maullwurf im BKA gibt.


    Meine Meinung:

    Die Geschichte beginnt unspektakulär mit einem Anruf. Kari Lürsen weilt zur Erholung auf ihrer Heimatinsel Föhr, weil sie wegen eines schweren Fehlers bei ihrem letzten Einsatz suspendiert wurde. Unter Umgehung des Dienstweges übernimmt sie den Job eines ausgefallenen Kollegen. Zusammen mit einer unerfahrenen Kollegin soll sie die Frau eines Unterweltbosses samt Tochter bis zu einer Zeugenaussage der Ehefrau beschützen. Kaum jemand hält sich an die Regeln, auch Kari nimmt sich Freiheiten. Kari wirkt kompetent und meist sympathisch, hat aber auch ihre Schwachstellen. Nach einem ersten Anschlag stellt sich die Frage, wem Kari überhaupt trauen kann. Kari setzt ihre Beziehungen auf der Insel ein und erhält unerwartete Hilfe in einer heiklen Situation.

    Die Geschichte wird aus der Sicht Karis erzählt, deren Gedanken und Gefühle dadurch nachvollziehbar werden. Nach ruhigem Start steigt die Spannung rapide und pendelt sich auf einem hohen Niveau ein. Es gibt etliche überraschende Wendungen, auch wenn es nicht immer glaubwürdig ist. Aber es lässt sich prima weg lesen. So schnell habe ich schon lange nicht mehr ein Buch dieser Länge abgeschlossen.


    Fazit:

    Ein rasanter Thriller mit einer taffen Ermittlerin, spannender Handlung und gewissen Glaubwürdigkeitsproblemen. Dieser Titel hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für Thrillerfreunde aus.