Buchmeinung zu Thomas Kowa - „Redux – Das Erwachen der Kinder“
„Redux – Das Erwachen der Kinder“ ist ein Kriminalroman von Thomas Kowa, der 2016 bei dp Digital Publishers als E-book erschienen ist.
Zum Autor:
Thomas Kowa ist Autor, Poetry-Slammer, Musikproduzent, manchmal Weltreisender und Mitglied der Schweizer Fußballnationalmannschaft der Autoren.
Klappentext:
Kommissar Lindbergs zweiter Fall:
Ein Mörder, der seine Opfer bestattet.
Eine Sekte, die das Jüngste Gericht heraufbeschwört.
Eine Frau in Gefahr, der niemand glaubt ...
Ein jahrhundertalter Taufritus, mit dem angeblich Tote wiedererweckt werden können, lebt wieder auf. Mehrere Frauen werden ermordet, nach dem Ritus getauft und anschließend bestattet.
Der Täter droht mit dem Jüngsten Gericht und versetzt seine Bekennerbriefe mit Anthrax. Eine Studentin kann ihm entkommen, doch die ermittelnden Polizisten beschuldigen sie, alles nur inszeniert zu haben.
Sie wendet sich an Kommissar Erik Lindberg, der vom profilierungssüchtigen Bundesanwalt unter Druck gesetzt wird, den Fall innerhalb von zwei Tagen zu lösen, sonst wird er ihm entzogen. Der Kommissar setzt alles auf eine Karte...
Meine Meinung:
In drei Teilen und 116 Kapiteln hat der Autor seine Geschichte abgelegt. Zu Beginn eines jeden Teils gibt es eine historische Rückblende, bei der der Leser das verzweifelte Bemühen eines Elternpaares verfolgt, ihren verstorbenen Säugling getauft zu bekommen. Diese Kapitel wirken sehr beklemmend. Die übrigen Kapitel spielen in der Gegenwart und sind alle sehr kurz. Permanente Perspektivwechsel treiben die Handlung voran, obwohl es zu Beginn recht gemächlich voran geht. Es werden die Hauptfiguren mit ihren Besonderheiten vorgestellt. Erik Lindberg ist etwas neben der Spur, weil seine Frau schon längere Zeit im Wachkoma liegt. Seine junge Kollegin Mia ist noch recht unerfahren und muss trotzdem die ein oder andere Aufgabe des Kommissars mit übernehmen. Eine weitere interessante Figur ist die Gerichtsmedizinerin, die im Laufe der Geschichte für einige Überraschungen gut ist. Auch einige humorvolle Stellen sorgen für die notwendige Auflockerung. Im Laufe der Geschichte zieht das Tempo deutlich an und überraschende Wendungen sorgen beim Leser für Verwirrung. Die Boulevardpresse und der Staatsschutz bekommen ihr Fett ab. Bei einigen der dort gemachten Äußerungen kann ich nur hoffen, dass es in der Realität doch nicht so schlimm ist.
Die Sprache ist beeindruckend und zieht den Leser immer mehr in den Bann der Handlung. Die Nebenhandlungen sind geschickt aufgebaut und werden später sehr schön in den Hauptstrang aufgenommen. Es gibt aber auch Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben. Der abschließende Showdown war aus meiner Sicht überzogen und passt auch nicht so recht zu den Figuren. Die Charakterisierung der Bösewichte war mir zu einseitig negativ.
Fazit:
Dieses Buch hat mich über weite Teile gefesselt. Es ist flüssig und humorvoll geschrieben, die Hauptfiguren haben eine sehr schöne Tiefe. Der Plot ist stimmig und die historischen Elemente passen hervorragend. Leider gibt es aber Abzüge für den Showdown und die Gestaltung einiger Nebencharaktere, die mir zu einfach gestrickt waren. Trotzdem reicht es noch für vier von fünf Sternen (70 / 100 Punkte).