Beiträge von buchregal123

    Das Buch gefällt mir weiterhin wahnsinnig gut.

    Das kann ich nur bestätigen

    Sie ist so eine starke junge Frau, die versucht sich durchzukämpfen und das Beste draus zu machen. Ich finde, der Prolog macht jetzt immer mehr Sinn, je länger ich lese und ihre Geschichte erfahre.

    Ja, sie ist stark und schafft alles, aber sie ist auch schwach, denn sie steht nicht zu ihrem Tun, sondern lastet es später ihrer Tochter an.

    Ich rechne auch immer damit dass die Ladenbesitzerin was in der Zeitung liest.

    Hat sie bestimmt schon, aber sie ist auch eine Freundin, die Lis die Zeit einräumt, die sie braucht.

    Gerade Karotten waren in meinen Anfangsjahren schwierig. So mickrige krumme Dinger.

    Sie sind bei mir immer toll gewachsen, leider mochten auch die Viecher sie gerne, denn sie waren immer angefressen.

    Aber vielleicht bekommt ja Lene noch mehr Nichten und Neffen und eine/einer von denen könnte dann erben.

    Ich glaube, dass in der damaligen Zeit der "Anhang" der Frau nicht so akzeptiert wurde, als dass sie erben konnten. Es sollte doch immer alles in der Familie bleiben und da gehörten die Neffen und Nichten der Frau nun mal nicht dazu.

    Anna hat ihre Freunde zur Verkostung eingeladen und Lis ist nach einigem Zögern dabei. Mir hat gut gefallen, wie ehrlich alle ihre Meinung gesagt haben.


    Der Mann aus Theas Laden, der Eindruck auf Lis gemacht hat, begegnet ihr bei dieser Veranstaltung wieder. Das Verhalten von Lis in Valentins Hotel kann ich nicht wirklich nachvollziehen, aber sie ist ja immer noch verletzt und nicht wirklich bei sich. Anna hat die Furcht in Lis gespürt. Später ist Lis verzweifelt, weil sie sich selbst nicht wiedererkannt hat.


    Anna nimmt Kontakt zu ihrem Freund auf. Es gibt ihn also und ihre Beziehung scheint ungewöhnlich, aber auch eng. Beide brauchen ihre Freiheit und können sie dem anderen auch gönnen.


    Elisabeth weiß, dass sie sich nicht immer verkriechen kann, aber sie fühlt sich wohl hier bei Anna. Mit Elisabeth lerne ich immer mehr über Äpfel.


    Es hat ein wenig gedauert bis Lis den Mut findet, Valentin wieder gegenüber zu treten. Valentin macht es ihr aber auch leicht.


    Aber auch Anna springt über ihren Schatten, als sie sich mit Weichmann in Verbindung setzt.


    Langsam beginnen beide Frauen sich ein wenig zu öffnen. Lis weiß nicht, wer sie ist, wenn sie sich von ihrem Mann trennt. Sie muss sich erst noch finden, bevor sie ein neues Leben beginnen kann. Aber zumindest macht sie den ersten Schritt, als sie Saskia kontaktiert.


    Elias bringt Flüchtende über die Berge. Lene hat immer alles alleine geschafft und er geht davon aus, dass sie seine Hilfe nicht braucht. Dann bringt er Julius, der nach Argentinien will, mit nach Hause und setzt so eine unheilvolle Geschichte in Gang.

    Gut gefallen hat mir z.B. auch, dass nochmal erwähnt wurde, dass Thea die Zeitungen versteckt und Lis vermutet, dass Thea ahnt wer sie eigentlich ist.

    Das fand ich auch sehr toll. Sie hat die Verletzungen gesehen und wollte, dass Lis zur Ruhe kommt und nicht noch weitere Verletzungen dazukommen.

    Aber wie man es von den Eltern kennt, so gibt man es weiter, denke ich.

    Oder macht es bewusst genau anders, weil es einem selbst nicht gutgetan hat.

    Dieses Buch führt uns in die Anfangszeit der Pandemie und spielt in New York. Die namenlose Erzählerin kümmert sich um den Papagei ihrer Freundin in deren Wohnung. Dort trifft sie eines Tages auf einen jungen Mann, der psychisch nicht stabil ist und aus dem gleichen Grund da ist wie sie. Nichts verbindet die beiden Personen, welche die Umstände in dieser Wohnung mit dem Papagei zusammengebracht haben.

    Die Autorin Sigrid Nunez springt in ihrer Geschichte, die eigentlich gar keine ist, von Gedanken zu Gedanken und von einer Erinnerung zur nächsten. Auch wenn die Personen in einer Wohnung zusammentreffen, so dauert es doch eine ganze Zeit, bis eine Annäherung stattfindet. Es werden die unterschiedlichsten Themen behandelt, wie Gesellschaft und Politik, psychische Krankheiten und Alter, die Umwelt und einiges mehr, das alles aber immer nur bruchstückhaft. Immer wieder geht es auch um Literatur und die Kunst des Schreibens, was mit vielen Zitaten unterlegt ist. Diese Gedanken und Gespräche sind nachdenklich und tiefgründig, auch wenn immer wieder Humor durchscheint.

    Der Roman lässt sich nicht einfach weglesen, der Schreibstil ist anspruchsvoll, aber gut zu lesen. Dennoch konnte mich diese Erzählung nicht wirklich überzeugen, da mir der rote Faden fehlte.

    Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss.


    4/10

    Ohne Verpflegung und Ausrüstung in die Berge zu gehen - da hätte weitaus schlimmeres passieren können. Wobei ich den Eindruck hatte, das wäre Lis gar nicht so unrecht gewesen. Keine bewusste Entscheidung, aber wenn es dann so kommt .... Gut, dass Anna sie aufgegabelt hat und ihre Hilfe brauchen kann.

    Das kam auch bei mir so an, dass Lis es drauf angelegt hat.

    Anna und ihre Mutter haben ein distanziertes Verhältnis. Aber ich kenne das auch von meiner Mutter, die nicht sehr liebevoll war, was aber wohl daran gelegen hat, dass sie eine schwere Kindheit ohne Mutter hatte (sie war sechs, als die Mutter starb). Das Verhältnis zu meinem Vater war inniger, aber leider war er viel weg, weil er auf Montage war. Meine Großeltern mütterlicherseits habe ich nicht kennengelernt und die Eltern meines Vaters erst als ich schon etwas älter war, denn sie lebten in Danzig und durften damals noch nicht ausreisen, während ihre älteren Kinder kriegsbedingt hier in Westdeutschland lebten. Sie sind mir daher etwas fremd geblieben.


    Es gefällt mir, dass Lis nicht nur Kontakt zu Anna hat, sondern dass auch Thea vom Dorfladen ihr hilft und sie offen aufnimmt.


    Nachdem man nun mehr über Lene weiß, kann man ihr Verhalten besser verstehen. Dennoch sollte sie ihre Probleme nicht an der Tochter auslassen.

    Eine Fremde wird sofort aufgenommen und dann zum Mithelfen annektiert. Das nenn ich pragmatisch.

    Es wird Lis sicherlich guttun, dann kann sie sich nicht so viele Gedanken machen.

    Elisabeth hat so einiges mitgemacht in den letzten Jahren. Ein Mann, der sie mutmaßlich betrügt. Warum zur Hölle, hat sie nichts gesagt.

    Irgendwie lief es ja und sie war der Meinung, dass es gut lief, da wollte sie wohl nicht dran rühren und hat lieber weggesehen.

    Der Prolog geht einem nahe. Wie grausam kann eine Mutter sein. Ich vermute, dass Lene dieses Mädchen ist.


    Elisabeth kommt mit etwas nicht klar und scheint irgendwie auf der Flucht. Was hat ihr Mann da angestellt und warum nimmt Liz das auf sich. Er hat doch das Problem. Sie benötigt wohl Zeit, um Abstand zu gewinnen und zu sich zu finden.


    Anna hat einen Hof übernommen und ihre Apfelbäume sind ihr sehr wichtig. Sie versucht ihre Produkte zu vermarkten und dabei etwas Besonderes zu bieten. Da es eine Verbindung geben muss, nehme ich an, dass Lene Annas Großmutter ist. Bemerkenswert finde ich, dass sie eine Fremde einfach aufnimmt und sich mit Fragen zurückhält.

    In einer Winternacht wurden vor vielen Jahren auf der Insel Smøla zwei Babys ausgesetzt. Lucia lag vor dem Pfarrhaus und Liv vor Frias Gästehaus. Liv ist inzwischen eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, aber um das zu erreichen, musste sie gegen viele Widerstände ankämpfen. Lucia hat sich immer eine Familie gewünscht, doch sie wurde enttäuscht und hat es als Geschiedene nun schwer. Obwohl beide liebevoll aufgenommen und umsorgt wurden und inzwischen junge Frauen sind, fühlen sie sich nicht richtig komplett. Daher macht sich Liv mit ihrem Mann Sverre auf den Weg nach Norden, um herauszufinden, woher sie stammen.


    Schon der erste Band aus der Reihe „Töchter des Nordmeeres“ hat mich begeistert. Aber auch dieser Roman hat mich gleich wieder gepackt. Der Schreibstil ist sehr schön flüssig zu lesen und die Handlungsorte sind so bildhaft beschrieben, dass ich mir alles gut vorstellen konnte.


    Im ersten Band ging es im Wesentlichen um Liv, die sich dank der Unterstützung von ihren Freunden auf der Insel einen Traum erfüllen und ein Studium bei Fridtjof Nansen aufnehmen kann. Lucia hatte keine solchen Pläne. Sie sehnte sich einfach nach einer Familie, die sie umsorgen konnte. Doch sie wurde enttäuscht und sehr verletzt. Auf Smøla erfährt sie Unterstützung, auch wenn sie als Geschiedene schräg angesehen wird. Sie ist der kleinen Marie eine liebevolle Mutter und kann auch immer auf Livs Unterstützung bauen. Als die Fischfabrik, in der Lucia arbeitet, in Schwierigkeiten gerät, kann Lucia beweisen, was in ihr steckt. Doch damit rückt ihr persönliches Glück in weite Ferne.


    Der Same, der für Liv immer wieder wie ein Vater war, verlässt die Insel und begleitet Liv und Sverre ein Stück weit nach Norden. Er verändert sich und Liv erkennt ihn kaum wieder. Dann muss sie sich mit ihrem Mann alleine durchschlagen auf der lebensgefährlichen Suche nach ihrer Herkunft. Sie lernt Menschen kennen, die selbstlos helfen und erfährt viel Neues. Aber wird sie auch herausfinden, woher sie und Lucia stammen?


    Auch von diesem interessanten und spannenden historischen Roman bin ich wieder total begeistert und kann ihn nur empfehlen.


    10/10

    Alles Gute und vor allem schnelle Genesung wünsche ich dir.

    ASIN/ISBN: 3499010909


    Auf diesen zweiten Band der Dresden-Reihe von Anne Stern hatte ich schon gewartet, da ich wissen wollte, wie es weitergeht.


    Elise lebt mit ihrem Mann Adam Jacobi in Dresden, aber glücklich ist sie in dieser arrangierten Ehe nicht geworden. Dafür kann sie aber weiterhin für ihre Musik leben und wird als Violinistin gefeiert. Doch als sie Christian wiederbegegnet, kommen ihre Gefühle wieder hoch. Doch dann brechen die sich schon lange angekündigten Aufstände los und es geht in Dresden blutig zu. Selbst in der Oper ist das zu spüren und der König ruft die Preußen zu Hilfe.


    Der Autorin ist es wieder sehr gut gelungen, die politischen Verhältnisse jener Zeit, die Kunst und die Musik und das Geschehen um Elise und ihre Familie zu verbinden. Der Schreibstil ist wieder sehr schön und flüssig zu lesen.


    Elise lebt seit jeher für die Musik, aber wie es damals so üblich ist, wurde ihr Ehemann vom Vater ausgesucht. Ihre heimliche Liebe zum Kulissenmaler Christian hat da keine Chance. Ihr viel älterer Ehemann behandelt sie lieblos und verletzend. Doch sie erkämpft sich, dass sie weiterhin musizieren kann und ihren Platz in der Oper. Da die Ehe kinderlos blieb, haben sie Annette, genannt Netty, adoptiert. Aber Elise sehnt sich auch nach Liebe und ihre Begegnung mit Christian lassen die alten Gefühle wieder hochkommen. Wie wird sich Elise entscheiden?


    Dass es zu Unruhen, ja zu blutigen Aufständen, in Dresden kommen wird, war im vorherigen Band schon zu erkennen, denn den Menschen geht es nicht gut und sie sehen auch die Ungerechtigkeiten.


    Mir hat dieser emotionale und packende historische Roman gut gefallen.


    10/10

    ASIN/ISBN: 3426529386


    Lucca Marino ist eine Trickbetrügerin, die diesen Namen schon lange nicht mehr verwendet hat, da sie unter immer neuen Namen auftritt. Sie arbeitet für einen ihr unbekannten Mann namens Mr. Smith. Der hat sie auf Ryan angesetzt. Als Evie Porter will sie bald bei Ryan einziehen, doch was der über Evie weiß, ist alles erlogen. Dann trifft sie bei einer Party eine Frau, die sich als Lucca Marino vorstellt. Am nächsten Tag ist die Frau tot und für Evie wird es gefährlich.


    Dieser Thriller ist packend und unblutig. Es dauert ein wenig, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, aber dann kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, bei der wir Evie erleben können, wie sie ihre Aufträge unter verschiedenen Namen ausführt.


    Evie ist eigentlich eine sympathische Person, auch wenn sie betrügt und lügt. Das macht sie sehr gut und perfekt geplant. Sie soll Ryan Informationen entlocken, aber ihr fehlt da ein wenig die professionelle Distanz, denn sie mag ihn. Aber auch Ryan hat etwas zu verbergen. Er ist schwer verliebt in Evie und ich mochte auch ihn. Nachdem die falsche Lucca Marino tot ist, wird Evie klar, dass Mr. Smith ein böses Spiel mit ihr treibt und nur seine eigenen Interessen verfolgt. Sie muss besser sein als er.


    Diese Geschichte ist wirklich wendungsreich und hat mich immer wieder verwirrt. Auch das Ende hat mich auch verblüfft.


    Ein spannender Psychothriller, der mir gut gefallen hat.


    8/10

    Nach dem Tod des Hausherrn von Mayfair House wird Mrs King kurzerhand entlassen. Das will sie nicht auf sich sitzen lassen und plant mit einigen Komplizinnen einen besonderen Coup. Sie will während eines Maskenballs, den die Tochter und Erbin Mrs de Vries veranstaltet, das Haus leerräumen.


    Die Ankündigung „Ocean’s 8 meets Downton Abbey“ machte mich neugierig, aber so ganz konnte mich dieser Roman dann doch nicht überzeugen. Die Geschichte hatte doch einige Längen, so wird die Planung bis ins kleinste Detail beschrieben. Auch fiel es mir anfangs schwer, die Personen auseinander zu halten, da doch eine ganze Reihe beteiligt sind, die dann auch noch mit mehreren Namen auftreten. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, und der Schreibstil lässt sich gut lesen, ist aber nicht unbedingt der damaligen Zeit angepasst.


    Gut gefallen hat mir das Cover – ein echter Hingucker! Auch der Grundriss von Mayfair Haus im Innern ist hilfreich.


    Miss de Vries ist mit großem Reichtum aufgewachsen, musste sich aber den Regeln ihres Vaters unterwerfen. Männer hatten damals nun einmal das Sagen, doch das soll nach dem Tod des Vaters ein Ende haben. Miss de Vries will nun selbst über ihr Leben bestimmen. Aber das Fehlverhalten von Mrs King will sie nicht tolerieren und wirft daher die langjährige Bedienstete hinaus. Mrs King will das nicht so ohne Weiteres hinnehmen und sinnt auf Rache. Sie will Gerechtigkeit. Aber auch ihre Unterstützerinnen haben ihre ganz eigenen Gründe, um sich an dem Raubzug zu beteiligen. Trotzdem blieben diese Charaktere etwas blass.


    Der Coup wird von den Frauen minutiös geplant. Doch wird er gelingen? Am Ende erfahren wir erst, was der tatsächliche Grund für dieses riskante Unternehmen war.


    Auch wenn es für mich ein paar kleine Schwächen gab, habe ich diesen Roman doch gerne gelesen.


    8/10

    ASIN/ISBN: 3426217791


    Kit McKittrick, Police Officer in San Diego, hat ihren Beruf ergriffen, weil sie ein Kindheitstrauma noch nicht verarbeitet hat. Ein anonymer Hinweis sorgt dafür, dass die Polizei in einem Park die vergrabene Leiche eines jungen Mädchens finden. Es zeigen sich Gemeinsamkeiten mit anderen Fällen aus den letzten fünfzehn Jahren. Bei ihren Ermittlungen finden Kit und ihre Kollegen heraus, wer den Anruf getätigt hat. Der Anrufer ist ein Psychiater namens Sam Reeves, der seine Unschuld beteuert. Er wirkt verdächtig, doch ist er der Mörder?

    Dies ist der erste Band der San-Diego-Reihe der Autorin Karen Rose. Für mich ist es der erste Thriller der Autorin überhaupt. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist auch sehr packend, allerdings hätte Einiges auch etwas gestrafft werden können.

    Kit ist in einer Pflegefamilie aufgewachsen und hatte ein inniges und vertrauensvolles Verhältnis zu ihrer Schwester Wren. Dass ihre Schwester entführt und getötet wurde, hat Spuren bei Kit hinterlassen und immer noch hofft sie, den Täter, der nie gefasst wurde, doch noch zu überführen. Bei den Ermittlungen bekommt sie es nun mit Sam Reeves zu tun, den sie ziemlich sympathisch findet. Auch Kits Kollege Bas gefällt mir gut. Daher habe ich die Polizisten gerne bei ihrer Arbeit begleitet. Aber der Serienkiller ist durchtrieben und hat auch Kit im Visier.

    In diesem Fall gibt es einige unverhoffte Wendungen, welche die Spannung bis zum überraschenden Ende hochhalten.

    Ein spannender und unterhaltsamer Thriller – ich bin gespannt auf den nächsten Band der Reihe.


    8/10