Beiträge von engi

    schnatterinchen, mit den Namen ging es mir anfangs auch so. Inzwischen geht es.

    Ach, interessant ... ich hatte das Dank des Klappentextes irgendwie gleich auf der Reihe, aber schön, dass es inzwischen bei dir "läuft" :)

    Interessant finde ich immer die Zusammenfassung der Kriegsjahre bzw. Monate zwischen den Kapiteln. Geht ja zum Glück dem Ende zu.

    Ja, das finde ich auch eine tolle Idee. So ist man als Leser immer im Bilde ohne dass jede Einzelheit im Roman selbst thematisiert werden muss. Auch die Briefe zwischen den Zwillingen fand ich sehr berührend und als wunderbares Tool eingesetzt.

    Der Vater war sehr sehr mutig, Adam zu verstecken. Mich würde interessieren, inwieweit die Mutter das Gefühl hatte, ihn verraten zu haben.

    Hat sie tatsächlich selber gemeldet, daß der Vater in "gewisse Machenschaften" verstrickt ist?

    Das kann ich mir schwer vorstellen.

    Ich vermute, dass sie zusammen mit Contzen etwas "ausgeheckt" hatte um Adam loszuwerden, mitnichten aber den eigenen Mann. Der Schuss ging wohl tragischerweise nach hinten los ...

    Wow, ich habe heute morgen vor der Arbeit diesen ersten Abschnitt beendet und muss sagen "das war heftig!"


    Liebe Sarah, ich bin total begeistert von deinem intensiven Schreibstil, der mich sofort in die Story hinein katapultierte und in den Bann zog. Dank der kurzen Beschreibung der Charaktere im Klappentext konnte ich alle Personen schnell zuordnen und fühlte mich gleich gut aufgehoben.


    Wir befinden uns mitten im Zweiten Weltkrieg, der die Stadt Dresden, die Heimat von Annie und Tristans Familie, bisher verschont hat. Natürlich wusste ich, dass es nicht so bleiben würde und fieberte ein wenig auf den schrecklichen Feuersturm hin.


    Davor darf ich jedoch die drei Geschwister, von denen der älteste Bruder Siegfried schon nicht mehr lebt, kennenlernen. Eine sympathische Familie, wenn auch die Mamá ein wenig steif daher kommt. Sie hat inzwischen das Gefühl unter Stand geheiratet zu haben, aber es hat mich gefreut zu lesen, dass sie und ihr Mann sich einmal sehr geliebt haben.


    Inzwischen sind alle Kinder erwachsen, Tristan als Pilot bei der Luftwaffe und Annie nach Geburt der kleinen Clara eine Ehefrau und Mutter, die sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Mannes wartet.


    Tristan, inzwischen POW in England, verliebt sich in die Krankenschwester Rosalie ... ohhhhh ... da schwant mir Übles ...


    Bis jetzt ein sehr atmosphärisch dichtes Buch, ich freue mich schon aufs Weiterlesen in der Mittagspause :)

    In welch einer dunklen Welt manche Menschen leben müssen ...

    Selbstverständlich hatte ich schon von Helen Keller gehört, besonders in Amerika ist sie immer noch sehr präsent. Aber tiefer in ihr Lebensschicksal und natürlich auch das ihrer Lehrerin Anne Sullivan habe ich mich nie begeben. Wie schön, dass ich das nun durch das wunderbare neue Buch der Autorin Eva Grübl ändern konnte.

    Die junge und doch recht unerfahrene Anne Sullivan stellt sich mit dem Unterrichten der nicht nur blinden, sondern auch tauben kleinen Helen Keller einer echten Mammutaufgabe. Helen, die wie ein kleiner Derwisch durchs Leben wirbelt und eine Spur des Chaos hinterlässt, scheint kaum zu bändigen. Ihre hilflosen Eltern lassen sie gewähren, sie sind hoffnungslos überfordert mit ihrer Tochter. Anne hingegen folgt ihrer Berufung und bringt ihrem Mündel mit viel Geduld und auch einigen Rückschlägen schließlich das Fingeralphabet bei, über das sie kommunizieren lernt. Helen ist ein hochbegabtes Kind und so bleibt es nicht lange „nur“ bei genanntem Alphabet, sondern auch Braille- und Quadratschrift kommen über die Jahre dazu. Doch an Anne gehen diese fast übermenschlichen Anstrengungen nicht spurlos vorbei. Sie selbst verlor in jungen Jahren nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr Augenlicht. Übrig bleibt ihr lediglich ein trinkender Vater und ein kleiner kranker Bruder, mit dem zusammen sie schließlich im Armenhaus landet und dort unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen muss. Doch Anne hat das unglaubliche Glück durch einen Gönner an die Blindenschule in Boston gehen zu dürfen. Selbst ihr Augenlicht wird ihr wieder gegeben, das sie jedoch schonen muss. Mit Helen an ihrer Seite schlägt sie jedoch jegliche Warnungen diesbezüglich in den Wind …

    Bei Lesen dieses wunderbaren Buchs wurde mir erst bewusst, wie wenig ich doch von den Nöten einer blinden - und in Helens Fall - zudem noch gehörlosen Person weiß. Eva Grübl ließ mich mit „Schau der Welt direkt in die Augen“ in diese Welt eintauchen und ich habe das vermittelte Wissen wie ein Schwamm aufgesaugt. Mit ihrer bildhaften und sehr anschaulichen Schreibweise konnte mich die Autorin zu 100% abholen und begeistern. Von mir gibt es dafür mit fünf Sternen natürlich die absolute Höchstnote verbunden mit einer überzeugten Leseempfehlung. Ich konnte viele Wissenslücken schließen und habe eine neue Hochachtung für alle diejenigen, die mit diesem Handicap umgehen müssen.

    Mir fällt übrigens immer wieder auf, dass sowohl bei Leopold als auch bei Theres immer wieder vom "Alten" oder "der Alten" gesprochen wird. Dabei sind sie noch kaum 40. Ausgesehen werden haben sie aber sicher älter als heute 60jährige aussehen. Und die Lebenserwartung zu dieser Zeit und bei diesem kargen Leben war sicher auch nicht hoch. Da wird es vermutlich nur wenige gegeben haben, die das 60. oder gar 70. Lebensjahr gefordert haben. Harte Arbeit, wenig essen und viele Geburten forderten unbarmherzig ihren Tribut.

    Oh, danke, dass du das ansprichst, das war mir auch aufgefallen ... mit 40 Jahren von einer alten Frau zu sprechen ... puh, dann bin ich mit 60 Jahren ja wirklich steinalt ;)

    Wenn Menschen Grenzen überschreiten ...

    Was für ein beeindruckendes Buch! Mit den beiden Protagonistinnen Theres und ihrer Tochter Maria begebe ich mich auf eine Reise in die Vergangenheit, genauer gesagt in ein kleines abgelegenes Dorf in den Tiroler Alpen zu Ende des 19. Jahrhunderts. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und beleuchtet das Leben der jungen Theres Lachermeyer und später der älteren Theres mit ihrer inzwischen auch zur jungen Frau gereiften Tochter Marie. Theres ist ein „free spirit“ und tut sich schwer damit, sich den strengen Regeln der Gesellschaft unterzuordnen, durch die ihr zukünftiges Leben bereits vorbestimmt ist. Heiraten, Kinder kriegen – natürlich am liebsten Jungs – hart arbeiten und ansonsten still sein. Liegt es an ihrer italienischen Mutter, dass sie ein wenig mehr Feuer im Blut hat als die restliche Dorfbevölkerung? Obwohl sie dem reichen Bauersohn Leopold Xantner versprochen ist, der ihr zudem seit Kindertagen immer ein treuer Freund war, entscheidet sie sich dagegen und verliebt sich Hals über Kopf in den windigen Xaver, der wie aus dem Nichts auftaucht und ihr den Kopf verdreht. Welch dramatische Ereignisse sie damit heraufbeschwört ist zunächst niemand bewusst …

    Zwanzig Jahre später versucht ihre Tochter verzweifelt aus diesem harten und sehr einsamen Leben auszubrechen und verliebt sich ausgerechnet in den Mann, den sie nicht haben darf. Das Glück scheint nicht auf der Seite der beiden Lachermeyer Frauen zu sein …

    Auf mich hat dieses Buch eine solche Sogwirkung entwickelt, dass ich die halbe Nacht durch gelesen habe, ich konnte es einfach nicht mehr zur Seite legen. Die mir bis dahin unbekannte Autorin Regina Denk, die sich bereits durch ihre vielschichtigen Projekte einen Namen gemacht hat, konnte mich mit ihren intensiven Schreibstil mehr als in Bann ziehen. Ihre bildhaften Beschreibungen nicht nur der Personen, sondern auch der Landschaft und des oft harten und entbehrungsreichen Lebens an sich, haben die Atmosphäre gut eingefangen. Ich konnte sie vor mir sehen, die stummen Bauern und die oft hinterhältigen und zischelnden Frauen, die durch harte Arbeit und strenge Regeln geprägt waren. Aber es gab auch immer wieder einen Funken Hoffnung, der zwischen den düsteren Wolken aufblitzte, ein Funken, der die Geschichte schließlich zu einem außergewöhnlichen und gut gelösten Abschluss brachte. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung natürlich verbunden mit der vollen Punktzahl. Fünf von fünf Sternen sind hier mehr als verdient. Liebe Regine, ich wünsche dem Buch viele, viele Leser und dir natürlich viel Erfolg mit deinen weiteren Projekten. Wir lesen uns …

    Mensch, das Buch hat so eine Sogwirkung, dass ich in jeder freien Minute weiterlesen muss ... einfach klasse ... und so habe ich nun auch diesen Abschnitt schon beendet 😶😶


    Unsere Befürchtungen sind wahr geworden. Der Xander ist ein Wilderer und ein Dieb und alle haben es geahnt nur Theres hält weiterhin an ihrem Glauben an ihm fest. Er verspricht viel, verlangt sogar noch mehr und hält keines seiner Versprechen. Theres muss ihm regelrecht hörig sein ... mehr sage ich nun zu diesem Thema noch nicht, bis ihr aufgeholt habt ;)


    Die Mutter weiß inzwischen von Marias Liebe zu Johann und vermittelt ihr, dass das nicht sein darf. Maria tut mir so leid, sie kann ja nicht ahnen, dass das wohl schon seine Richtigkeit hat. Zudem tut sie mir unheimlich leid, nachdem zuvor die biestige Hilde Brunner ihr ihre Meinung gegeigt hat.


    Hach, ich werde schnell weiterlesen und später auch noch mehr schreiben zu diesem Abschnitt. Ich setze mich mal auf meine Finger ;)

    Leider macht sie dann für alles andere einfach die Augen zu. Seinen Aufreißercharme - sorry, welcher Kerl macht sich stantepede an eine frisch Verlobte ran, dass kann keiner von den Guten sein - seine Forderungen, alles, was man Tragen und zu Geld machen kann, ihm vorher schon mal vorbei zu bringen, seine Heimlichkeiten, was er denn wirklich macht, womit er sein Geld verdient.... Das ist schon jede Menge, was "halt und stopp" schreit. Und dann ist es ihr sogar Wurscht, dass er im Hof vom Leo einbricht und also ein Dieb ist. Was denkt sie denn, wie ihre Zukunft ausschaut? Als Diebesbraut? Freiheit ist ja schön und recht. Aber "vogelfrei"?

    Ja, da ist sie wirklich sehr naiv und stellt sich zu seinen Verbrechen blind und taub. Keine gute Basis für die gemeinsame Zukunft.

    Ich frage mich, ob ihr Kind nicht doch vom Xaver ist und nicht vom Leo. Ich hab gar nicht recht aufgepasst, wem die Maria ähnlich schauen könnte.

    Ich glaube, dass Theres das immer ein wenig verdrängt, weil sie unbedingt will, dass ihr Kind vom Xaver ist. Sein Vermächtnis sozusagen.

    Da bin ich mal gespannt, ob der Xaver sich einfach verdünnisiert oder ob Schlimmeres passiert. Das wird noch dramatisch.

    Jep, das wird noch sehr dramtisch werden! 😮😮

    Das Osterfest mit den Xanters muss ja immer ein Qual für Theres gewesen sein. Die zukünftige Schwiegermutter scheint mir ein rechtes Biest zu sein. Doch die Väter habe die Hochzeit zwischen ihr und Leopold besprochen und so wird es gemacht ...


    ... bis dann dieser widerliche Charmeur Xaver wie aus dem Nichts auftaucht und sie ihm mit Haut und Haar auf einen Blick verfällt. Der muss ja eine Ausstrahlung gehabt haben, die nichts zu vergleichen ist, und dann die grünen Augen ... mmmhh, dennoch finde ich das Tempo auch sehr rasant. Von Minute eins vertraut sie ihm, gibt ihm den Schmuck der Mutter und warnt ihn sogar noch als er quasi aufgeflogen ist. Puh, sie ist wie toll hinter ihm her und bereit alles dafür aufzugeben ... das kann unmöglich gut werden ...

    Ich verstehe es eher so wie hollyhollunder und kann mir vorstellen, dass Theres als ledige Mutter so einiges zu erdulden hatte und auch das uneheliche Kind ausgegrenzt geworden wäre in dieser erzkonservativen Gemeinde.

    Solange ist das noch gar nicht her mit den unehelichen Kinder und der Ausgrenzung durch die Menschen um sie herum. Ich habe mein erstes Kind 1984 bekommen aber erst 1985 geheiratet. Ich wollte so mit Blumendeko auf dem Auto und das ganze Pi Pa Po und meine Mutter sagte, das gibt es nicht ... die Nachbarn denken doch alle, dass du schon verheiratet bist! Hatte mich damals sehr traurig gemacht ... 😞

    Ach, ja, fast hätte ich es vergessen: Das Adlerweibchen als "roter Faden" hat es mir besonders angetan. Ein Raubvogel, einerseits elegant, stolz und stark und bereit fürs Überleben von sich und seinen Nachkommen zu kämpfen und sich den Tücken der Natur zu stellen - genau wie auch Theres.

    Ja, dieser Teil der Geschichte gefällt mir auch sehr gut ... man kann mit dem Adler Weibchen so viel ausdrücken und oft Parallelen zu Theres' und Marias Leben feststellen ... gute Idee!

    Meine Großmutter hieß auch Therese und kam von einem kleinen Bauernhof im Allgäu. Ich habe da viele Ferien in meiner Kindheit verbracht. Und es gab auch jede Menge Hofkatzen. Also ich habe mich der Theres im Buch sofort verbunden gefühlt. Für Außenstehende mutet das brutal an, wie die Kätzchen "entsorgt" wurden. Und ich kenne zwar das Motiv des Unglück Bringens nicht und ich denke auch, dass meine Großeltern sich nicht darum gekümmert haben, wer da immer der Vater der Kätzchen war. Aber in Zeiten wo die Jungen überhand nahmen, war es oft der Fall, dass der Bauer einige in einem Sack ertränkt hat. Also ich hab das nie erlebt. Zu meiner Zeit nahm der Autoverkehr vor dem Haus schon so zu, dass viele kleine Kätzchen dem zum Opfer fielen. Aber es beschreibt schon ganz gut, wie rau das Leben damals in solchen Bauerndörfern war. Und wie tiefgläubig und abergläubisch gleichzeitig die Menschen waren. Und dass man da als junges Mädchen weg will, kann ich gut verstehen. Meine Mutter ist damals mit 17 nach München als Hausmädchen gegangen.

    Liebe Holly, schön, dass du deine Geschichte geteilt hast. Ich finde es zum Buchlesen immer noch ein wenig besonderer, wenn man dazu so eine Art persönliche Beziehung hat.

    Ich hoffe, deine Mutter ist glücklich in ihrer Ehe geworden und nicht an einen solch dominanten Mann gelangt 🤗🤗

    Dass mit dem Zwangsverheiraten in so kleinen Dörfern stelle ich mir schwierig vor. Da muss doch schnell eine Art von Inzucht auch bei den Menschen vorgekommen sein. Und mir schwant, dass der Johann der Halbbruder von Maria sein könnte. Da ist das Drama schon vorprogrammiert.

    Oh ja, ich glaube auch, dass das sehr schwierig war aber "frisches Blut" war ja leider oft nicht gewünscht. Wir haben in der Gegend auch solch kleine Dörfer und Weiler, wo ich mir darüber manchmal Gedanken machen ...

    Was für ein wunderbarer, intensiver Schreibstil ... habe gerade den ersten Abschnitt beendet und nachdem ich dann wusste wer wer ist, fand ich mich auch schon mittendrin in der Geschichte.


    Was muss das damals für ein entbehrungsreiches, hartes Leben gewesen sein. Da bin ich schon ein wenig überrascht, dass Theres das alles um der Freiheit wegen auf dich genommen hat. Ich bin schon so gespannt, wie es mit ihr und Maria weitergehen wird. Das war ja schon ein Cliffhanger, den du uns da am Ende präsentiert hat, liebe Regina ... ;)


    Nun geh ich mal schauen, was ihr anderen zu dem Buch meint ...