Hm, das hört sich interessant an.
*auf die WuLi setz*
Unbdingt
Hm, das hört sich interessant an.
*auf die WuLi setz*
Unbdingt
Ist doch das Beste, was mir passieren kann! Ich darf euch beim Lesen über die Schulter schauen und erfahre eure Gedanken und Eindrücke. Da lerne ich immer eine Menge. Man selbst ist nach einem Jahr Beschäftigung mit dem Roman betriebsblind und weiß oft nicht, ob man zuviel preisgibt oder zuwenig, ob die Figur genug Sympathie erzeugt oder nicht, usw. Euer Eindruck ist frisch und enorm kostbar für mich.
🥰🤗
Ich auch. Ich finde alle Leseeindrücke spannend. Am liebsten würde ich nach der Leserunde gleich nochmal durchs Buch pflügen, Fehler korrigieren, die Figurenpsychologie stärken, hier und dort erweitern ...
Ich finde es toll, dass die die Leserunden so viel geben und du dich so aktiv involvierst, Fragen beantwortest und Hinweise gibst. Das ist nicht selbstverständlich bei Leserunden 🌻🌻
Letzte Woche habe ich übrigens im Sozialkaufhaus auseinander gestellte Reihen zusammen sortiert. Wer das gesehen hat, wird sich auch gesagt haben "was ist denn mit der los?"
Ich war in meinem Element. Mir ging es großartig, als ich zufrieden mit der Ordnung war. Dabei konnte ich die Bände der "Spionin" auch nebeneinander stellen. Ich denke da an die Leser, die sich freuen, wenn sie gleich mehrere Bände gleichzeitig günstig kaufen können. Die Ehrenamtler sind vermutlich nicht so buchaffin, süchtig, dass sie so genau wissen, was ist Krimi, was Historischer Roman und steht vielleicht ein Band davon schon irgendwo? Ich kann Buchunordnung nicht mitansehen.
Oh, das kenne ich auch sehr gut
Ich denke, dass Robert Leos Sohn ist.
Interessante These und bestimmt liegst du richtig. So weit hat ich noch gar nicht gedacht.
Woher Göring von Astas sowjetischen Freunden weiß, wundert mich schon sehr. Wenn er so gut mit der Außenwelt vernetzt ist, sollte es für diesen heimlichen Brief eigentlich keine Notwendigkeit geben. Will er sie nur reinlegen und bei ihren Arbeitgebern unmöglich machen?
Das hat Asta ja auch einen gehörigen Schreck eingejagt, auch wenn sie es natürlich nicht zeigen konnte.
Über die „fränggischen Beschimpfungen“ auf Seite 80 mußte ich dann doch schmunzeln. Kenne ich natürlich (und selbstredend noch einige mehr *ggg*).
Ich habe einige Jahre in Bamberg gewohnt und bin mit dem Dialekt und auch Nürnberg doch recht vertraut. Solche Dinge liebe ich ja in Büchern ... ist dann immer so wie nach Hause kommen
Habe mal ein wenig zu Mondorf-les-Bains und der Unterbringung der Nazigrößen recherchiert und bin dabei auf die Doku "Ashcan" gestoßen: https://u.brf.be/news/889222/#…Offizieren%20verh%C3%B6rt
Oh, danke für den Link. Ob sich die Dokumentation noch irgendwo anschauen lässt?
Bei diesem Thema badet man in Material. Die Schwierigkeit ist eher, was lässt man weg. Weil du den "Überfall" der Russen als Verhörteam ansprichst, das ist zum Beispiel alles wirklich so gewesen, die Namen der Beteiligten stimmen und ich zitiere aus dem echten Verhör, ich habe nur kräftig gekürzt.
Interessant ... deine Bücher verführen mich immer sehr zu eigenen Internet Recherchen und man lernt immer sehr viel dazu. Danke dafür
Wie kommst Du auf Berlin? Hundsgrübbl ist eher fränkisch... Die Szene auf dem Schwarzmarkt dürfte eher in Franken spielen, ich tippe sehr auf Nürnberg. Allein schon, weil es Asta da auch hin verschlagen wird.
Ja, darauf tippe ich auch ... dort wird sich ja ein großer Teil des Romans abspielen, nehme ich an.
Welch kleine Durchschnittsmenschen, die mit Macht ausgestattet Unmenschen wurden und ihrer Macht beraubt wieder ihre wahre Größe zeigen.
Ja, das ist leider immer so ... gib einem Menschen ein bisschen Macht gepaart dann noch mit einer Waffe und das Unheil ist vorprogrammiert!
Besonders ist gleich wieder einmal, Titus´ Art zu erzählen, mit Worten zu jonglieren. Szenen wunderbar bildreich zu beschreiben. Er schafft es,dass man langsam und dass ich Absätze ein zweites Mal lesen möchte.
Geht mir ganz genauso ... tolle Stellen aus dem Roman, die du zitiert hast. Ich habe mal in einem anderen Roman gelesen: "Sie malte mit Worten ...", so ähnlich ist es hier auch.
Es kamen mir fast die Tränen, als ich las, wie Horst den Sohn seiner Freundin, Robert, behandelt und was er von ihm verlangt. Ja, es ist bittere Nachkriegszeit, es herrscht Hunger, Wohnraumnot, aber er ist erst sechs Jahre und braucht Geborgenheit/ Sicherheit und Liebe.
Ob die Mutter weiß, wie Horst den Kleinen behandelt?
Ich ziehe meinen Hut vor dir, Titus Müller , dass du dich an ein so großes Thema wagst und dieses komplexe Thema in einen Roman verpackst.
Oh ja, dem schließe ich mich komplett an ... habe schon einige Bücher von dir gelesen, lieber Titus, und so kenne ich dich einfach
Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Art "Einlullen" ist, um sie in Sicherheit zu wiegen und dann bei den Prozessen zu überrumpeln. Oder einfach, um ihre Gespräche mitzuhören oder abzuhören und dann gegen sie zu verwenden....
Ja, so ähnlich stelle ich es mir auch vor ... der eine Captain, ich habe jetzt gerade seinen Namen nicht präsent, ist dafür jedenfalls vollkommen ungeeignet. Ist ja aber auch eine diffiziele Aufgabe!
Auf jeden Fall scheint sie eine persönliche Verbindung zu Göring zu haben. Darauf bin ich gespannt.
Ich auch, du, wie ein Flitzebogen
So, nun habe ich diesen ersten Abschnitt beendet und bin schon ganz tief eingetaucht in die Geschichte. Asta ist ja eine mutige junge Frau, die es versteht, sich durchzusetzen. Irgendwas aus ihrem tiefsten Inneren muss ihr den Antrieb dazu geben. Was ist zwischen ihr und Göring wohl vorgefallen?
Und Leo durfte ich auch schon kennenlernen. Ich war ganz überrascht, dass es sich bei ihm um diese abgerissenen Kriegsgefangenen handelt. Er scheint auf jeden Fall mehr zu wissen als er vorgibt.
Über Göring selbst habe ich schon einiges gelesen und "kenne" ihn dadurch recht gut. Was für ein selbstgefälliger Machtmensch, der selbst nach dem verlorenen Krieg noch meint er sei der Größte und es wird wohl schon alles gut für ihn ausgehen.
Und dann haben wir da noch den kleinen Robert. Bin gespannt, wir er sich in das Bild einfügen wird. Gott hat er mir leidgetan als dieser miese Horst ihn erst fertig gemacht hat, ihm dann gedroht hat, er könne ihn ja auch auf die Straße setzen und dann auch noch verdroschen hat. Diesen Horst soll doch der Blitz beim Sch....n treffen! So ein Widerling!
Du bist nicht allein, denn Lesebär hat auch noch nicht losgelegt und es sind auch sonst noch nicht alle mit Lesen fertig. Und uns andere interessiert auch weiterhin der Austausch zu den Leseabschnitten.
Oh, danke für deine lieben Worte
Nun ist auch mein Buch angekommen ... ich hatte es ja gekauft, deshalb steige ich erst jetzt ein. Werde heute Abend den ersten Abschnitt lesen, freue mich schon
Es gibt Dinge, die sind so schauerlich, dass sie es mehr als verdient haben, in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht zu werden. Die Verschickungsheime in den 50er, 60er und 70er Jahren gehören dazu. Die Autorin Barbara Leciejewski hat sich das auf die Fahne geschrieben und genau dieses Thema in einen Roman verpackt, nachdem sie zufällig über eine Dokumentation im Fernsehen darauf gebracht wurde. Wer waren diese armen Kinder, denen ein toller Urlaub am Meer oder im Schwarzwald versprochen wurde, dessen Horror sie später ihr ganzes Leben verfolgen würden?
In dem Buch „Am Meer ist es schön“ begleiten wir die Kinder im „Haus Morgentau“ im Jahr 1969 für einige Wochen mit besonderem Fokus auf die kleine Susanne, deren Eltern ihr bei ihrer Rückkehr aus dem „Urlaub“ nicht glauben wollten, wie grausam es in dem Heim wirklich zuging. Harte Strafen für kleine Nichtigkeiten waren an der Tagesordnung. Die „Tanten“ zögerte nicht, die Kleinen in dunkle Kellerverliese zu sperren, wenn sie ihren Teller nicht leer aßen und ihnen schlicht und einfach das Gesicht oder ihre Sprachweise nicht gefiel. Mit ihrem Lispeln gerät die Neunjährige schnell in den Fokus der Erziehrinnen und hätte diese acht Wochen wohl ohne ihre kleinen Verbündeten Mattie, Rüdiger und Moni nicht überlebt. Am Sterbebett ihrer 87jährigen Mutter, die trotz ihrer Demenz immer wieder lichte Phasen hat, beschließt Susanne endlich reinen Tisch zu machen und auszupacken über diese schlimmste Zeit ihres Lebens, die ihr bis heute horrende Albträume beschert …
Die Autorin hat es geschafft einen Roman zu verfassen, der die Grauen der Vergangenheit an diesen kleinen Menschen sehr bildhaft und authentisch beschreibt. Der flüssige Schreibstil und der Horror ließen mich an den Seiten kleben und ich schaffte es kaum das Buch zur Seite zu legen. Einige eigene Recherchen dazu im Internet geben mir aber ein wenig Hoffnung, dass heutige Überlebende vielleicht doch mit der Offenlegung der Wahrheit um diese Heime, in denen tausende von Kindern damals „gesund“ werden sollten, eine Art Frieden und vor allem einen Abschluss finden können. Für mich ist es diesmal nicht einfach mit der Sternevergabe, da das Buch doch auf so viele wahren Fakten basiert. Ich habe mich mit fünf Sterne für die Bestnote entschieden da ich mir wünsche, dass viele Menschen auf diese Vergangenheit aufmerksam werden und Betroffene von damals den Mut finden sich zu offenbaren.
Schon nach den ersten Seiten war ich wieder mal gefesselt von dem spannenden Schreibstil der wunderbaren Autorin Teresa Simon, vielen auch bekannt als Brigitte Riebe.
Viele Frauen spielen in diesem Buch eine Rolle doch die Hauptprotagonistinnen sind Katharina, die junge Schreinerin und Restauratorin und Fanny, die den damals – vor hundert Jahren – weiten Weg von Weiden in der Oberpfalz antritt, um in München ihr Glück zu finden oder vorerst auch erstmal ihr Auskommen zu bestreiten. Bei ihrem großen Bruder Georg und seiner kleinen Familie soll sie wohnen und eine Stelle findet sie als Weißnäherin bei einer bissigen alten Witwe. Doch die Arbeit und auch ihre Lohnherrin sind ihr bald verhasst, das Leben bei George ist auch keine Zuckerschlecken und so erinnert sie sich schnell an eine Familie, die sie im Zug kennengerlernt hat. Wie es das Glück will, kann sie dort nicht arbeiten, sondern auch wohnen und so langsam fühlt sie sich wohl in der bayrischen Hauptstadt im Schoße dieser liebevollen Familie. Als jedoch ein paar Monate später ihre Zwillingsschwester Fritzi in München auftaucht, wird nix mehr so sein, wie es einmal war …
Katharina hingegen lebt in der Gegenwart und leidet sehr unter ihrer ewig verschlossenen Familie. Warum darf sie nichts über die Vergangenheit erfahren, warum werden alle stumm wie ein Fisch, wenn sie etwas erfragen will? Eines Tages bekommt sie schließlich Besuch aus England und ein junger Mann mit zwei schwarzen Kladden ihrer Urgroßmutter steht vor der Tür. Was hat das zu bedeuten und wird sie nun endlich Licht in die Vergangenheit ihrer Familie bringen?
Schnell war ich so eingenommen von der Geschichte, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Immer wieder gibt uns die Autorin mit ihrem Roman Rätsel auf, die mich immer tiefer eintauchen ließen, sowohl in die Vergangenheit als auch die Gegenwart. Sie schafft es den Spannungsbogen durch das ganze Buch durch hochzuhalten und ließ mich mitfiebern sowohl mit Katharina als auch natürlich Fanny und ihrem Umfeld. Mich wundert nicht, dass dieser schöne Roman nach fast zehn Jahren mit bildhübschem Cover vom Verlag neu aufgelegt wurde. Das ist wirklich ein tolles Kompliment an dich, liebe Brigitte, freut mich sehr für dich. Für mich war es ein absolutes Highlight und verdient natürlich fünf dicke Sterne. Ich werde es auf jeden Fall sehr gerne weiterempfehlen und wünsche dir viele Leser für die „Holunderschwestern“, die das Buch hoffentlich ebenso lieben werden wir ich es getan habe.
Ich freue mich auch schon, mein Buch von Vorab kam gestern schon an
In diesem ersten Band der Dilogie „Der Kindersuchdienst“ lerne ich Annegret kennen, eine junge ledige Mutter, die aus lauter Angst den so bitter benötigten Posten bei ebendiesem zu erhalten, ihren kleinen Sohn Oskar verschweigt. Nachdem Oskars Erzeuger sang- und klanglos in der Nacht verschwand, kämpft Annegret sich allein durch, immer unter dem tadelnden, wenn nicht sogar verachtenden Blick ihres Umfelds. Noch dazu leidet sie sehr unter ihrer Lese- und Schreibschwäche, die nicht wie heute den Namen Legasthenie trägt, sondern sie einfach als „zurückgeblieben“ brandmarkt. Doch Annegret kann sich schließlich behaupten und erhält die heißersehnte Stelle beim Kindersuchdienst in Hamburg.
Auch Charlotte kann dort punkten. Charlotte, eine junge Frau aus einer reichen Reederfamilie, die es vorzieht, sich ohne die Hilfe ihrer Familie durchzuschlagen und Hals über Kopf aus ihrem Elternhaus geflüchtet ist, als die Eltern sie mit einem von ihr ungeliebten Mann zwangsverlobten. Auch sie trägt also ein Geheimnis in sich, das auf keinen Fall auffliegen darf, denn im Jahr 1955 hatten oder gar verheiratete Frauen schlichtweg nicht zu arbeiten. Die Beiden haben nun also zwei gemeinsame Ziele im Auge: die Zusammenführung durch den Krieg auseinander gerissenen Familien und die Wahrung ihrer Geheimnisse.
Die Autorin Antonia Blum nimmt mich mit ins Hamburg der 50er Jahre, wo inzwischen zwar viele Trümmer weggeräumt sind, aber das Leben dennoch noch lange nicht seinen normalen Lauf nimmt. Viele Familie wurden durch Flucht und Vertreibung oder schreckliche Bombardements auseinandergerissen, viele Kinder leben als vermeintliche Waisen bei Pflegefamilien oder schlimmer noch, in oft wenig liebevoll geführten Waisenhäusern. Hier kommt der Kindersuchdienst, eingerichtet durch das Rote Kreuz, ins Spiel. In mühsamer Kleinstarbeit anhand von Karteikarten versuchen die Mitarbeiterinnen suchenden Eltern aber auch suchenden Kindern wieder ein gemeinsames Leben zu ermöglichen. Doch die Erfolgsquote mit dieser Methode ist nicht berauschend, wenn auch jede zusammengeführte Familie einem kleinen Wunder gleicht. Das Kriegsende liegt zehn Jahre zurück, das Interesse der Bevölkerung lässt nach und schließlich droht der Staat die Mittel zur Aufrechterhaltung des Dienstes zu streichen …
Antonia Blum versteht es exzellent, ihren Lesern die damaligen Zustände zu vermitteln. Bildhaft und sehr realistisch verknüpft sie Fiktion mit der Realität, mit der die Menschen damals vor siebzig Jahren zu kämpfen hatten. Frauenrechte standen ganz unten auf der Prioritätenliste und so bewundere ich die jungen Frauen des Kindersuchdienst umso mehr. Die Beiden aber auch die Kinder Oskar, Norbert, Monika und Hardy wuchsen mir beim Lesen sehr ans Herz und so vergebe ich für diesen Auftaktband sehr gerne mit fünf Punkten die Bestnote. Der zweite Band, der im Jahr der Sturmflut, 1962, anknüpfen wird, steht natürlich heute schon auf meiner Wunschliste, wenn ich mich auch noch ein wenig gedulden muss …
In zwei unterschiedlichen Erzählsträngen lerne ich die beiden Hauptcharaktere des Romans „Das Nest“ von der Autorin Sophie Morton-Thomas kennen. Dabei handelt es sich zum einen um die Mobile Home Park Betreiberin Fran, die mit ihrem Mann Dom und ihrem elfjährigen Sohn Bruno – was für ein Name für einen kleinen Jungen – eine Familie bildet. Ganz in der Nähe wohnt ihre Schwester Rosalie, die ebenfalls mit Mann und Kind – der elfjährigen Sadie – wohnt. Das Verhältnis zwischen den beiden Schwestern ist angespannt. Weder Ros noch ihr alkoholabhängiger Mann verdienen Geld und leben so auf Frans Kosten mietfrei in einem der Mobile Homes. So ist es wenig verwunderlich, dass Fran immer wieder den Abstand sucht, indem sie sich der Vogelbeobachtung widmet.
Im zweiten Strang treffe ich auf Tad, einem „Reisenden“, einem Roma, dessen Clan sich in einem angrenzenden Feld zu Frans Park mit ihren Wohnwägen niedergelassen haben. Zu Anfang ist noch unklar, wie die beiden Stränge bzw. die darin auftauchenden Charaktere zusammengehören, doch nach und nach entfaltet sich dazu eine Geschichte, die von familiären Abgründen nur so wimmelt …
Suggeriert hatte mir der Klappentext, dass es sich bei dem Buch um einen Krimi, verbunden mit einem Familiendrama handelt. Den Krimi konnte ich aber – abgesehen von dem Verschwinden der Lehrerin – hier so für mich nicht entdecken. Für mich war es ein tatsächlich ein düsteres Familiendrama, in dem es nicht eine einzige Person gab, die auch nur eine Spur von Glücklichsein aufweisen konnte. Gut gefallen hat mir, dass sich tatsächlich ein „Nest“ wie ein roter Faden durch das Buch zog, was den Titel sehr passend machte, dass es sich dank der kurzen Kapitel sehr gut lesen ließ und dass mich das Ende überraschte und somit wieder etwas versöhnlich stimmte. Dennoch kann ich hier leider nur drei von fünf Sternen vergeben, ich wurde einfach nicht so richtig warm mit der Geschichte.
Wer kommt denn auf die Idee, sich auf Mikroplastik im Körper testen zu lassen? Mir wäre das ja nie im Traum einfallen bevor ich dieses Buch zur Hand genommen hatte, obwohl das auch ein Thema ist, mit dem sich die Firma, für die ich arbeite, am Rande beschäftigt. Aber wer käme denn auch auf den Gedanken, dass so viele Menschen davon betroffen sind und dass es so krank machen kann!?
In dem Buch „Partikel“ treffen wir auf die junge Journalistin Melissa, die für eine Online-Zeitung schreibt. Sie hat sich durchaus Gedanken zu der Thematik gemacht, denn ihre kleine Nichte ist hautnah davon betroffen und droht deshalb an ihrem Leberleiden auch daran zu sterben. Als auf einer von Melissa besuchten Hochzeitsfeier mehrere Gäste erkranken, einige sogar sterben, stellt sich heraus, dass auch das die Folgen des Verzehrs eines mit Mikroplastik verseuchten Fischs sind. Dieses Ereignis zieht schließlich weite Kreise und bald geht es um viel mehr, unter anderem um illegalen Plastikmüllexport, schonungslose politische Machenschaften und skrupellose Geschäftsleute. Als schließlich Melissas kleine Nicht Zoe spurlos verschwindet, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit …
Mit seinem aus verschiedenen Perspektiven erzählten Thriller versucht der Autor seine Leser auf die Missstände aufmerksam zu machen, die nicht nur in seinem Buch, sondern auch in der Realität mehr als präsent sind. Durch eingestreute Briefe, Zeitungsartikel und ähnliches appelliert er an unseren Verstand und will wachrütteln.
Dennoch hat Harlander in meinen Augen mit seiner Dramatik und den wilden Hetzjagden ganz im Stil eines amerikanischen Actionfilms ein wenig überzogen. Während er es schafft, den Spannungsbogen ziemlich durchgehend hochzuhalten, hat es bei mir mit vier Sternen nicht ganz zur Bestnote gereicht. Eines hat der Autor jedoch ganz wunderbar geschafft, nämlich mir klar zu machen, dass ich mir als ganz kleines Licht weiterhin Gedanken machen muss, wie man dem vielen Plastikmüll entgegenwirken kann. Ich werde den Sog nicht aufhalten, aber wenn alle kleinen Lichter mitmachen, strahlen wir hell und können vielleicht wieder ein wenig Hoffnung für die Zukunft geben.
So, nun ist es offiziell, ich bekomme ein Exemplar von Vorab ... ihr könnt meinen Print-Wunsch aus der Liste nehmen