Beiträge von Lorelle

    Ich bin auch durch und finde die Lösung zwar schlüssig, aber auch ein sehr großes Kaninchen, dass Mrs Christie da aus dem Hut gezaubert hat...


    Meine Ideen waren jedenfalls sehr weit neben der Lösung :lache

    Hat aber trotzdem wieder großen Spaß gemacht!

    Außerdem hatte ich die Idee, dass Jinny das Kind vom Dienstmädchen (dann natürlich auch von Mr Boynton) sein könnte, weil sie im zwölften Kapitel davon spricht, es sei gar nicht ihre Familie.

    Ich dachte, dass sie als Tochter des Hausherren in die Familie aufgenommen wurde und Mrs Boynton wohl oder übel mitspielen musste.

    Das war - zumindest in Romanen - gar nicht so unüblich. :/

    Zu lachen hatte ich auch etwas:

    "Es berührt einen immer ganz seltsam, wenn man sieht, dass ein Arzt krank ist. Das scheint einem doch irgendwie verkehrt zu sein."


    Und zu dem Grunzen von Mrs Boynton: Lady Westholme beschreibt, dass der Weg unter dem Felsvorsprung entlang führe, auf dem Mrs Boynton saß. Dann konnten sie sie doch wahrscheinlich gar nicht aus der Nähe sehen?

    Vielleicht hat jemand anders zu dem Zeitpunkt dort gesessen und so getan als ob er/sie Mrs Boynton war? Dann wäre Mrs Boynton tatsächlich schon länger tot. Allerdings weiß ich nicht, wie das mit den anderen Aussagen zusammen passt und einen Sinn sehe ich darin zurzeit auch nicht. :gruebel

    Sehr gute Zusammenfassung Batcat  :thumbup:


    Bei dem Abschnitt, in dem sich der französische Arzt über Ginevra äußert, hat es mich aber geschüttelt. Hier hat Agatha Christie ja mal wieder tief in die Kiste dümmer Vorurteile gegriffen...

    Da ich viel mit psychisch kranken Klienten zu tun habe, bin ich da ein bisschen dünnhäutig.

    Eine Schizophrenie ist eine völlig andere Erkrankung als eine bipolare Störung ("manisch depressiv").

    Und über eine Schizophrenie zu sagen, sie sei "häufig der Beginn eines zwanghaften Tötungsdrangs" ist so haarsträubend, dass mir die Worte fehlen. Das bestärkt bis heute geltende Vorurteile vieler Menschen gegen psychische Krankheiten.

    Ganz ehrlich, an dieser Stelle wollte ich das Buch in die Ecke werfen.

    Aber, nun ja, Agatha Christie war ein Kind ihrer Zeit. Das weiß ich aus vorherigen Leserunden. Ich habe Agathas Vorurteile und dumme Kommentare also zur Seite geschoben und weiter gelesen.


    Auch ich denke, dass Sarah King lügt, was sie sehr verdächtig macht. Auch wenn sie wahrscheinlich nur lügt um Raymond Boynton zu schützen.

    Übrigens finde ich Lady Westholme sehr anstrengend. Allein der Gedanke, mit so einer Person eine Gruppenreise zu machen, lässt mich schaudern.

    Aber das ist kein Mordmotiv. Trotzdem frage ich mich, ob Westholme und Pierce wirklich nur Beiwerk des Romans sind.

    Ja, das ist auch meine Vermutung. :chen:chen:chen


    Ich habe noch keine Vermutung bezüglich des Dienstmädchens, es wurden hier ja (noch?) keine Daten genannt. Je nachdem, wie lange es her ist, könnte da natürlich auch Miss Pierce eine Rolle spielen. :gruebel

    Je nach ihrem Alter (das wurde, glaube ich, nicht erwähnt), könnte sie auch das Dienstmädchen von damals oder das Kind sein. Außerdem wurde auch nicht erwähnt, wie lange die Geschichte her ist.

    Die gruselige Mrs Boynton ist am Ende tot. Eine natürliche Todesursache können wir ausschließen :lache

    Raymond ist jetzt natürlich ein Hauptverdächtiger, aber auf ihn gibt es so viele Hinweise, dass ich ihn schon deshalb ausschließe...


    Batcat hat Recht, die Anekdote mit dem früheren Dienstmädchen kam nicht zufällig zur Sprache. Ich dachte dabei sofort an Miss Pierce.


    Übrigens ist mir eingefallen, dass dies einer der Romane ist, die mit Peter Ustinov als Poirot verfilmt wurden. Im Film stirbt die Frau auf einer Art Sonnendeck, glaube ich. Den Roman habe ich vor etwa dreißig Jahren gelesen. Und trotzdem habe ich keine Ahnung, wer der Mörder ist. :/

    Ich habe den ersten Abschnitt gestern Abend beendet, war aber zu müde, um hier noch zu lesen und zu schreiben.

    Bezüglich der Mutter Boynton sind wir uns ja alle einig.

    Was die Schwiegertochter Nadine angeht: Ich denke, sie wurde von der Mutter genau zu dem Zweck ins Haus geholt, Lennox zu heiraten. Es wurde ja beschrieben, dass er derjenige war, der sich aus dem Haus schlich, um Tanzen zu gehen. Bevor er da irgendeine Frau kennenlernte, mit der er auf und davon gehen konnte, holte Mrs Boynton lieber eine ebenfalls vollkommen mittelose Angehörige ins Haus, die ebenfalls unter Kontrolle gehalten werden konnte. Hat bei Nadine nicht vollständig funktioniert, aber immerhin hat sie ihre Ausbildung nicht abgeschlossen, ist finanziell abhängig und Lennox blieb im Haus.

    Das war meine Überlegung dazu.

    Das Buch beginnt mit der auch von den Leserinnen lang erwarteten schöne Hochzeit, die gleich wieder viel

    französische Lebensart und Urlaubsfeeling vermittelt.

    Kaum in den Flitterwochen angekommen stößt Pierre morgens beim Joggen auf eine Leiche, die zunächst offiziell als Unfalltod beim Tauchen deklariert wird.

    Ein Mord gleich zu Anfang des Buches, das gefällt mir immer gut, obwohl mir eine echte Leiche – noch dazu in den Flitterwochen – nicht gefallen würde.

    Pierres massive Zweifel werden abgetan, so dass er versucht, heimlich in den Flitterwochen zu ermitteln, Charlotte kommt ihm aber sehr schnell auf die Schliche, zeigt sich sympathisch großzügig und verständnisvoll ihm gegenüber und ermittelt schließlich mit ihm gemeinsam. Am Ende bleibt noch Zeit für einige Tage echte Flitterwochen. Diese Wendungen haben mir gut gefallen.

    Am Ende geht es um Umweltzerstörung des Meeresbodens (von Seegraswiesen hatte ich vorher noch nie gehöhrt) und ein Familiendrama.

    Die Wendungen dieser Geschichte haben mir sehr gut gefallen, die Auflösung am Ende fand ich tragisch.

    Eine bunte Mischung, die mir aber wieder sehr gut gefallen hat.

    Ich glaube, dass hatte auch viel mit dem sozialen Hintergrund zu tun. Eine Großmutter ist in einer Landwirtschaft aufgewachsen, die andere hat in einer gearbeitet. Da war die Mitarbeit von verheirateten Frauen und auch Müttern überhaupt nicht ungewöhnlich.

    Das war aber auch keine Arbeit in einem klassischen Angestelltenverhältnis.

    Schon Paradox, dass eher eine Arbeit aufgegeben wurde, die körperlich viel weniger anstrengend war...

    Das ging doch eher andersrum. Da sind Frauen von der Stasi aich wichtige Persönlichkeiten in der Bundesrepublik angesetzt worden...


    Da kam man ja viel direkter an die Infos...

    Den Begriff Romeo in diesem Zusammenhang habe ich nicht erfunden. Diese Männer gab es wirklich und sie sind auf alleinstehende Sekretärinnen in Schlüsselpositionen angesetzt worden.

    Jetzt habe ich schon einiges kommentiert, möchte aber zum Abschluss noch ein paar meiner Lesegedanken anfügen:

    Ich war tatsächlich sehr auf die Frage fixiert, wer der Verräter von Anderson sein könnte, dass ich den Verräter von Semjonov außer Acht gelassen habe. Das war ein ganz böser Lese-Ermittlungsfehler, in Philipps Beruf wäre ich damit komplett durchgefallen. :lache

    Aber auf die Idee, dass die Gründe für beide Verräter verbunden sind, wäre ich so oder so nicht gekommen. Und das ist gut so, sonst wäre die Spannung weg gewesen :)


    Ich stimme dafür, dass Semjonov überlebt hat. Nachdem ich ihn in Verdacht hatte, in Wahrheit gar nicht überlaufen zu wollen und damit daneben lag, sollte er in einem der folgenden Bände noch eine Chance dazu bekommen. Oder wieder als Gegenspieler von Philipp auftreten, ich kann mit beiden Varianten leben.

    Eine Frage blieb aber für mich noch offen: Beim ersten Versuch, in den Westen zu fahren, wurde der Aufbruch von Semjonov und Vogt verzögert. Wurde dazu noch etwas gesagt, was ich überlesen habe? :gruebel


    Das Buch hat mir wieder riesigen Lesespaß gemacht, danke Jörg!

    Leserunden machen aber viel mehr Spaß, wenn man von Anfang an dabei ist und nicht nur hinterherliest. Ich muss unbedingt öfter in den Kalender der Büchereule gucken.

    Die Affäre Guillaume musste tatsächlich erst nachlesen*8| Klingt aber sehr spannend und nach einem sehr guten Stoff für einen weiteren Gerber-Roman:-]


    *da hatte ich im Geschichtsunterricht wahrscheinlich gepennt.

    In meinem Geschichtsunterricht kam Nachkriegsgeschichte überhaupt nicht vor... Bei uns endete alles mit den ollen Nazis. Von der Guillaume-Affäre hatte ich zwar schon gehört, aber kürzlich gab es im Fernsehen eine Biografie über Willy Brandt (in der Philipp Gerber übrigens nicht erwähnt wurde ;)), die ich sehr spannend fand: Willy - Verrat am Kanzler

    Das ist aber erst ein Jahrzehnt nach dem Mauerbau passiert. Ich hoffe ehrlich, dass Philipp und Eva vorher noch mehrere (!) Abenteuer erleben. Sonst sind beide im übernächsten Band in Rente.:lache