Wochenend und Mondenschein
Breumel
"Ich habe etwas gefunden! Nur 198€ von Freitagabend bis Sonntagmittag, 6 Zimmer, ruhige Lage im Wald, mit Terrasse. Da stören wir keinen, und es ist nur eine Stunde Fahrt von hier."
"Zeig mal her. – Hey, das sieht doch super aus! Bei dem Preis sollten wir zuschlagen."
"Okay, dann buche ich solange es noch verfügbar ist."
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"Wenn alle ihr Gepäck in die Zimmer geräumt haben, treffen wir uns im Wohnzimmer!"
"Okay"
Lisa, Mark, Rebecca und Hannes gingen die Treppe hinauf, während Roland und Bastian im Erdgeschoss ihre Zimmer bezogen.
Wenige Minuten später betrat Bastian das Wohnzimmer, dicht gefolgt von seinem Zimmernachbarn.
"Cool! Sogar mit Kamin. Lass uns mal nachsehen, ob draußen Holz ist."
An der Hauswand wurden sie fündig, und kurz nachdem sie mit den Armen voller Scheite zurückkehrten, brannte das Feuer. Mittlerweile waren alle im Wohnzimmer versammelt und nahmen auf den gemütlichen Sofas Platz. Solange, bis ein vernehmliches Grummeln die Unterhaltung durchschnitt. Mark wurde rot.
"Kommt, lasst uns mit dem Kochen anfangen. Ich habe Hunger."
Er drehte sich um, und die anderen folgen ihm unter Gelächter in die große Wohnküche.
"Was gibt's heute?"
Bastian, der eingekauft hatte, zeigte auf den Tisch. "Spaghetti Bolognese. Hackfleisch und Käse habe ich in den Kühlschrank geräumt, alles andere steht hier."
Während Mark, Rebecca und Roland sich ans Kochen machten, deckten Lisa, Hannes und Bastian den Tisch und kümmerten sich um die Getränke.
Bei Pasta und Rotwein wurde fröhlich geplaudert, danach setzen sich alle wieder um den Kamin. Das Feuer flackerte fröhlich hinter einem Funkenschutzgitter, und es war mollig warm geworden.
"Ich muss mir ein T-Shirt anziehen, bin gleich zurück."
Lisa ging die Treppe hoch. Dann ertönte ein Schrei.
Mit bleichem Gesicht stürmte sie zurück ins Zimmer.
"Wer war das! Wer hat mein Zimmer durchwühlt?"
Ratlosigkeit breitete sich auf den Gesichtern der Anwesenden aus.
"Jemand ist in meinem Zimmer gewesen! Meine Sachen sind aus dem Koffer gerissen worden und liegen auf dem ganzen Boden verteilt!"
Alle begannen durcheinander zu reden. Schließlich erhob Roland die Stimme.
"Lasst uns doch mal nachdenken! Wir waren alle zusammen in der Küche. Ist jemand rausgegangen?"
Rebecca meldete sich. "Ich war kurz auf dem Klo. Aber nur dort. Und man hört doch, wenn jemand die Treppe raufgeht."
Lisa hatte sich jetzt von dem ersten Schrecken erholt und wurde langsam wütend.
"Also, wenn das ein Scherz sein soll, ist er jedenfalls nicht lustig!"
Alle schwiegen. Schließlich ergriff Bastian das Wort.
"Wenn es keiner von uns war, muss noch jemand im Haus sein. Wir sollten alle unsere Zimmer überprüfen. Am besten in Zweiergruppen."
Alle Zimmer im Obergeschoss waren verwüstet worden.
Und alle waren sich einig, dass niemand die Gruppe lange genug verlassen hatte, um das getan zu haben.
"Ich bleibe hier nicht länger! Ich würde heute Nacht kein Auge zumachen!"
Nicht nur Rebecca war bleich und verängstigt.
Plötzlich rief Hannes: "Da! Da draußen! Ich glaube, ich habe etwas gesehen!"
Sie stürzten auf die Terrasse.
Etwas raschelte, und im Mondlicht bewegte sich etwas.
Lisa schaltete die Taschenlampe ihres Handys ein. Und erschrak: Zwei runde weiße Augenpaare leuchteten ihnen aus dem Gebüsch entgegen.
Ein Fauchen ertönte, dann waren sie verschwunden.
Wieder ein Rascheln, diesmal um die Ecke.
Mark wollte den Geschöpfen folgen, aber Rebecca hielt ihn zurück.
"Du weißt doch gar nicht, was das ist!"
"Noch nicht."
Mit diesen Worten folgte er den Geräuschen.
Hinter dem Haus flammte ein Licht auf, dann hörten sie Gelächter.
Nachdem sie um die Ecke gebogen waren, sahen auch sie es: Im Schein von Marks Handy standen geblendet zwei Waschbären, direkt neben der Regenrinne, an deren oberem Ende das offene Flurfenster lag…