Beiträge von Maarten

    :thumbup: Ich verstehe Deine Enttäuschung! Du hast Dir viel Mühe mit dem Buch gemacht.

    Den Anfang fand ich auch gut - aber dann haben mich die Protagonisten charakterlich enttäuscht ... 😞

    Tante Li Du hattest das unter 'Fragen an Tom' geschrieben, ich möchte es trotzdem gerne hier aufgreifen, weil das sehr mit dem Thema des Buches zusammenhängt. Ich hatte schon weiter oben geschrieben, 'Es ist für mich eine Verbeugung vor dem, was unsere Gesellschaft lebenswert macht'.

    Der Protagonist hier ist unauffällig, unambitioniert, nicht erfolgreich im Job, verheiratet, 2 Kinder, ein Hund, ein Haus, wie es dort viele andere gibt. Völliger Durchschnitt. Er vergleicht sich selbst ständig bzgl. des Alterungsprozess und wenigstens da macht er eine positive Tendenz aus. Vor allem aber ist er glücklich, genauso wie Tabea.

    Er nimmt Menschen, wie sie sind, gesteht ihnen zu, sie selbst zu sein, ihr Leben zu leben, wie sie es sich gewählt haben, genauso, wie er selbst sein Leben lebt, wie es zu ihm selbst passt. Und er unterscheidet sich darin nicht von Brahoon, deswegen werden die beiden so schnell Freunde. Er nimmt das Positive in Menschen wahr, verstärkt die positiven Seiten und kommt mit ihren - hmm - Eigenheiten zurecht, statt sie in den Vordergund zu stellen.

    Es ist eine unauffällige Charakterstärke, die er und Tabea zeigen. Bei Tabea werden wir auf die falsche Fährte geführt, sie wird am Anfang bewusst ambivalent skizziert, diese Charakterstärke, aber wir erfahren später, dass sie echt ist.
    Und diese Gemeinsamkeit hat Tabea von Anfang an auch in Alex gesehen, diese Charakterstärke ist aber so unauffällig, dass Alex sie an sich selbst nie bewusst wahrnimmt. Es ist eine Größe, die sich aus vielen kleinen unauffälligen Einzelheiten ergibt, die sich aber zu einer riesigen summiert. Riesig nicht in Alex und Tabea, sondern in der Gesellschaft.
    Und es ist Teil dieser Charakterstärke auch Fehler zu haben und damit zurechtzukommen. (Und das Wort Charakterstärke verwende ich auch nur, um an Deinen Post anzuknüpfen...)


    Oder kurz gesagt: Wir haben verschiedene Bücher gelesen... ;)

    2020 habe ich bei Tom per Mail angefragt, ob die Leserunde damals zu 'Die Wahrheit über Metting' bei lovelybooks auf 20 Teilnehmer begrenzt ist oder ich mit eigenem Buch dazukommen darf. Er meinte damals, ich könne gerne dort mitmachen, aber ich solle doch lieber zu den Büchereulen kommen, dort wäre es viel schöner.

    Ich erinnere mich noch sehr gut und auch sehr gerne an diese 'Metting'-Leserunde, es war meine erste überhaupt. Der Roman hat auch wegen der Leserunde damals einen ganz besonderen Platz bei mir.


    Tom  
    Ich habe das auch so empfunden, dass es bei 'Paolo' nicht rund lief und in dieser Leserunde noch weniger. Daher kann ich die Entscheidung nachvollziehen. Auch wenn 21 Jahre eine verdammt lange Zeit sind, ich habe nach nur 4 Jahren ja schon das Gefühl, dass ich die Leserunde hier schwer vermissen werde...


    Sehr schade, aber ich werde auch gerne woanders Deinen nächsten Roman wieder mitlesen...

    War ein toller Einstieg damals, die 'Metting'-Leserunde...

    Und seinen Hinweis auf Artikel 13 GG hat mich vor Lachen fast in die Tischkante beißen lassen. Wenn man schon einen GG-Artikel in eine Diskussion einführt, dann sollte man auch über die dazu ergangenen Entscheidungen informiert sein.

    Falscher Dampfer Voltaire , es geht um die Urheberrechtsreform der EU. In Artikel 13 geht es um Upload-Filter für das Internet. Axel Voss hat das Thema seitens der CDU damals mit wenig Kenntnis und viel Ignoranz vorangetrieben.

    https://www.golem.de/news/uplo…ettinger-2105-156652.html

    Ganz bestimmt nicht, kein normal denkender Mensch wählt die CDU

    Das magst Du so empfinden, das ändert aber nichts daran, dass Du damit Menschen mit Beeinträchtigungen diskriminierst.

    (Und es erschreckt mich, dass es die CDU-Wähler sind, bei denen Du das empfindest und nicht die AfD-Wähler, aber gut, irgendwie passt das ja auch zu Deinen Äußerungen hier...)

    Ist halt die typische Partei die nur Boomer wählen

    Wenn wir schon zur leichteren Diskriminierung Menschen in Alterskategorien einteilen wollen:

    • Gen Z ist die Generation mit dem höchsten Wachstum bei den AfD-Wählern. Nur die CDU schneidet in dieser Altersgruppe bei den Wählern besser ab.


    Das hat auch seine Gründe.

    'Hust' Artikel 13 'Hust'

    Artikel 13?!
    Artikel 13, das war noch vor dem Brexit, vor Corona, vor Fridays for future, vor dem Einfall von Russland in der Ukraine mit anschließendem Krieg, vor dem Hamas-Massaker mit der ganzen anschließenden Misere inkl. weltweit aufflammenden Antisemitismus...

    Und Du kommst hier tatsächlich mit Artikel 13 an?


    Bist Du wirklich nicht in der Lage weiterzuschauen als bis zu Deinem eigenen Bauchnabel?

    Von der allgemeinen Leinenpflicht ausgenommen sind übrigens Hunde, die vor dem 22.7.2016 angeschafft wurden.

    :lache

    Und wenn wir schon dabei sind...
    Wenn es kein Bestandshund ist (also vor dem 22.7.2016), reicht immer noch eine Sachkundebescheinigung (immer wieder unglaublich, was die deutsche Sprache so hergibt). Die Sachkundebescheinigung bekommen Personen auf Antrag, wenn sie sachkundig sind. Und eine Person gilt i.d.R als sachkundige Person, u.a. wenn sie in den letzten 5 Jahren einen Hund mindestens 3 Jahre ununterbrochen beanstandungsfrei gehalten hat.
    Die beanstandungsfreie Haltung wird dabei durch eine Eigenerklärung des Tierhalters / der Tierhalterin - ähm - erklärt.

    Weiter können wir uns von diesem Buch nicht mehr entfernen, oder?

    Ein Buch von einem Mann, der versucht in seinem Leben aus allem das Beste zu machen.

    Schubi Du hast sehr schön in Worte gefasst, was ich auch beim Lesen empfunden habe.


    Es ist das, was ich mit meinte, mit einem Beitrag ziemlich am Anfang:

    Zitat

    Tatsächlich besitzt Alexander aber sehr viel menschliche Größe, ist liebenswürdig, aufmerksam, empathisch, gutmütig und durchaus neugierig auf andere Menschen.

    Ich habe ihn immer ein bisschen als Alexander der Große gelesen, aber eben so gar nicht im Sinne des geschichtlichen Namensgebers, sondern als jemand, der in diesem augenscheinlich durchschnittlichen (Fake-Rezensionen usw.) tatsächliche Größe besitzt. Eine menschliche Größe, die keine Aufmerksamkeit sucht und braucht, nicht augenfällig ist, sondern eine Größe, die durch ein Bewusstsein dafür was wichtig ist und einer Summe von vielen unauffälligen Einzelheiten entsteht. Und es ist eben nicht die eine Person, die es ausmacht, sondern die Summe aus vielen.


    Es ist für mich wie eine Verbeugung vor dem, was unsere Gesellschaft lebenswert macht.

    Mir war Alex Schubladendenken auch aufgefallen. Hat mich im Buch nicht gestört, nur meine Meinung zu Alex beeinflusst. Tante Li hätte es halt gut gefunden, wenn es begründet worden wäre, beispielsweise indem sich Alex beim Spaziergang an Anekdoten erinnert, die zu seiner Einschätzung der Personen geführt haben. Dann hätte man weniger den Eindruck, dass Alex Menschen oberflächlich einsortiert.

    Ich habe das Kapitel jetzt nochmal gelesen, weil mich schon der Post von Tante Li irritiert hat. Keine Ahnung, was ihr gelesen habt. Alex beschreibt, was er sieht und gibt Informationen darüber was passiert ist.

    Ich wusste schon bei Tante Li nicht, was sie meint.


    Tom und so konnte ich nochmal alles bzgl Bapu in diesem Kapitel lesen, was mir sehr gefallen hat. (zB Bapus Blick fokussiert auf mich, geht aber zugleich ins Unendliche.)

    Maarten Das ist alles klar, aber ich kann mich deshalb doch trotzdem über Alex als Hundehalter ärgern? Ich wollte darüber auch gar nicht diskutieren, mir ist es lediglich aufgestoßen.

    Ok. Mir war das alles nicht klar, aber durch Deinen Beitrag bin ich über die Szene gestolpert... :)


    (Edit: Und ich mag das sehr, wenn man plötzlich so 'ne versteckte Ebene im Text findet und sich einzelne Details zu einem neuen Bild zusammensetzen...)

    Das würde einem Kind, welches ungefähr so groß wie der Hund ist, genauso Angst einjagen. Innerorts gehören Hunde an die Leine.


    Und schon klar, dass Alex das anders sieht. Er lässt sich ja auch ungern durch gesellschaftliche Zwänge an die Leine legen und ist auch eher fröhlich und "unerzogen", jedenfalls hatte ich den Eindruck ...

    Wir reden komplett aneinander vorbei.

    Kinder kommen doch in diesem Kontext in diesem Buch überhaupt nicht vor?!


    Wenn Alex, davon redet, er müsse eigentlich den Hund an die Leine legen, ist aus meiner Sicht gemeint, dass er eigentlich sich selbst an die Leine legen muss. Eigentlich müsste er was anderes machen, als neben Zitronenfalter beißen, Stöckchen hinterherjagen (die in Richtung eines teuren Autos geworfen werden) und den Abfall, den er produziert, in Plastiktüten zu verpacken, so groß, dass es viel zu viel ist, unabhängig, davon, ob es Haferschleim ist, oder nicht.

    Und zu denken, damit wäre alles erledigt.


    Er sollte eigentlich sich selbst an die Leine legen und tatsächlich anders leben, statt lediglich die Einkäufe in Jutetaschen zu stecken und dann hinten in den Kombi mit Klimaanlage zu verstauen.


    Aber es geht nicht, es passt nicht zu seinem Charakter, dem Charakter unserer westlichen Gesellschaft. (Edit: Hmm, vielleicht eher dem aller Menschen überhaupt)


    Denn es macht ihm zu großen Spaß, so großen Spaß, daß er gar nicht anders kann (Diktator).


    Es ist irrsinnig. Aber es geht nicht anders.


    Das ist die Leine, die wir uns als Gesellschaft nicht anlegen können...