Beiträge von Maarten

    Ich wollte dieses Buch lesen und mich darüber in der Leserunde austauschen.

    Wenn es bei mir andere Assoziationen auslöst, als vom Autor vorgesehen, kann ich das kaum ändern.

    Soll ich hier nur das schreiben, was ihm gefällt?


    Deine Betrachtungsweisen fand ich wirklich interessant, aber für meine Sicht teilweise schon sehr weit hergeholt.

    Natürlich löst dieses Buch in Dir die Assoziationen aus, die es in Dir auslöst.


    Es ist nur so, dass wenn man feststellt, dass das Buch vollkommen andere Assoziationen auslöst, als vom Autor beabsichtigt, und da Tom hier begleitet, wissen wir ja, dass das so ist, und man das Buch dann auch noch nicht mag, es ggfls die bessere Lösung ist, sich ein anderes Buch zu nehmen.


    Es ist ansonsten ein bisschen so, als würde man jemandem gegenübersitzen, der einfach auf 'ner völlig anderen Wellenlänge ist und man würde sich gegenseitig immer wieder sagen, dass man nichts miteinander anfangen kann. Das wäre dann für beide Seiten etwas ermüdend...


    Dabei ist man einfach nur nicht auf der gleichen Wellenlänge...

    Kurz noch zu Anstand und Moral.

    Es war anständig und moralisch richtig - und ich schreibe das voller Ekel vor der Widerwärtigkeit - zB Alan Turing vor die Wahl chemische Kastration oder Freiheitsstrafe zu stellen.

    Es entsprach der damaligen Vorstellung von Anstand und Moral. Daran änderte sogar nichts, dass er ein Kriegsheld und Genie war.


    Alex hätte keine Probleme damit gehabt, das auch damals zu erkennen. Er kümmert sich nicht um Gesellschaftsanstand oder kirchliche Moral. Wenn er tatsächlich Zweifel hat, holt er Rat bei Plantikow, also weitab von gesellschaftlichen Anstandsregeln und kirchlichem Moralismus.


    Alex hat einen sehr ausgeprägten, gut funktionierenden Kompass.

    Ich meinte, seine Art von Panik: sich mit knapp 60 schon als windeltragenden Tattergreis vorzustellen, obwohl er noch fit ist und ohne Hilfsmittel attraktiv ausschaut und alle in seinem Umfeld, die älter sind, gut mit ihrem Alter zurecht kommen.

    Oh, dann war der gute Anfang ja wirklich sehr kurz, denn das war doch ganz am Anfang?


    Ja, er hat Ängste und er zweifelt an sich selbst.

    Aber ist das nicht ein ganz wesentlicher Bestandteil des Lebens? Ängste und Zweifel zu überwinden?

    Davon wird ja hier erzählt... 🤔

    Tom Ich sage nicht, dass er keine Charakterstärke hat, nur für mich keine herausragende.

    "er ist aufmerksam, er schenkt seinen Mitmenschen Beachtung, er macht sich Gedanken, er ist mitfühlend, er hilft, er sorgt sich - und er liebt aufopfernd" - das alles sind für mich völlig normale Charakterzüge, wie ich sie in meinem Freundeskreis fast überall sehe. Darin sehe ich nichts besonderes. Sollte nicht jeder anständige Mensch so sein? Und meiner Meinung nach sind die anständigen Menschen immer noch in der Überzahl.

    Anstand ist ein Begriff, mit dem ich wiederum wenig anfangen kann, der impliziert für mich sich oberflächlich nach irgendwelchen gesellschaftlichen Regeln zu richten, statt nach ethischen.
    (Und Charakterstärke hatte ich ja nur verwendet, um Tante Li bei ihrem Post abzuholen)

    Es geht hier nicht um jemanden, der die Ambition hat die Welt zum positiven zu ändern und das an die große Glocke hängt, sondern um jemanden, der das einfach aus sich heraus macht.

    Edit: Und ich sehe es wie Tom, was die Häufigkeit und die Stärke angeht. Es ist aber eine Stärke, die tatsächlich häufig nicht gesehen wird.

    :thumbup: Ich verstehe Deine Enttäuschung! Du hast Dir viel Mühe mit dem Buch gemacht.

    Den Anfang fand ich auch gut - aber dann haben mich die Protagonisten charakterlich enttäuscht ... 😞

    Tante Li Du hattest das unter 'Fragen an Tom' geschrieben, ich möchte es trotzdem gerne hier aufgreifen, weil das sehr mit dem Thema des Buches zusammenhängt. Ich hatte schon weiter oben geschrieben, 'Es ist für mich eine Verbeugung vor dem, was unsere Gesellschaft lebenswert macht'.

    Der Protagonist hier ist unauffällig, unambitioniert, nicht erfolgreich im Job, verheiratet, 2 Kinder, ein Hund, ein Haus, wie es dort viele andere gibt. Völliger Durchschnitt. Er vergleicht sich selbst ständig bzgl. des Alterungsprozess und wenigstens da macht er eine positive Tendenz aus. Vor allem aber ist er glücklich, genauso wie Tabea.

    Er nimmt Menschen, wie sie sind, gesteht ihnen zu, sie selbst zu sein, ihr Leben zu leben, wie sie es sich gewählt haben, genauso, wie er selbst sein Leben lebt, wie es zu ihm selbst passt. Und er unterscheidet sich darin nicht von Brahoon, deswegen werden die beiden so schnell Freunde. Er nimmt das Positive in Menschen wahr, verstärkt die positiven Seiten und kommt mit ihren - hmm - Eigenheiten zurecht, statt sie in den Vordergund zu stellen.

    Es ist eine unauffällige Charakterstärke, die er und Tabea zeigen. Bei Tabea werden wir auf die falsche Fährte geführt, sie wird am Anfang bewusst ambivalent skizziert, diese Charakterstärke, aber wir erfahren später, dass sie echt ist.
    Und diese Gemeinsamkeit hat Tabea von Anfang an auch in Alex gesehen, diese Charakterstärke ist aber so unauffällig, dass Alex sie an sich selbst nie bewusst wahrnimmt. Es ist eine Größe, die sich aus vielen kleinen unauffälligen Einzelheiten ergibt, die sich aber zu einer riesigen summiert. Riesig nicht in Alex und Tabea, sondern in der Gesellschaft.
    Und es ist Teil dieser Charakterstärke auch Fehler zu haben und damit zurechtzukommen. (Und das Wort Charakterstärke verwende ich auch nur, um an Deinen Post anzuknüpfen...)


    Oder kurz gesagt: Wir haben verschiedene Bücher gelesen... ;)

    2020 habe ich bei Tom per Mail angefragt, ob die Leserunde damals zu 'Die Wahrheit über Metting' bei lovelybooks auf 20 Teilnehmer begrenzt ist oder ich mit eigenem Buch dazukommen darf. Er meinte damals, ich könne gerne dort mitmachen, aber ich solle doch lieber zu den Büchereulen kommen, dort wäre es viel schöner.

    Ich erinnere mich noch sehr gut und auch sehr gerne an diese 'Metting'-Leserunde, es war meine erste überhaupt. Der Roman hat auch wegen der Leserunde damals einen ganz besonderen Platz bei mir.


    Tom  
    Ich habe das auch so empfunden, dass es bei 'Paolo' nicht rund lief und in dieser Leserunde noch weniger. Daher kann ich die Entscheidung nachvollziehen. Auch wenn 21 Jahre eine verdammt lange Zeit sind, ich habe nach nur 4 Jahren ja schon das Gefühl, dass ich die Leserunde hier schwer vermissen werde...


    Sehr schade, aber ich werde auch gerne woanders Deinen nächsten Roman wieder mitlesen...

    War ein toller Einstieg damals, die 'Metting'-Leserunde...

    Und seinen Hinweis auf Artikel 13 GG hat mich vor Lachen fast in die Tischkante beißen lassen. Wenn man schon einen GG-Artikel in eine Diskussion einführt, dann sollte man auch über die dazu ergangenen Entscheidungen informiert sein.

    Falscher Dampfer Voltaire , es geht um die Urheberrechtsreform der EU. In Artikel 13 geht es um Upload-Filter für das Internet. Axel Voss hat das Thema seitens der CDU damals mit wenig Kenntnis und viel Ignoranz vorangetrieben.

    https://www.golem.de/news/uplo…ettinger-2105-156652.html

    Ganz bestimmt nicht, kein normal denkender Mensch wählt die CDU

    Das magst Du so empfinden, das ändert aber nichts daran, dass Du damit Menschen mit Beeinträchtigungen diskriminierst.

    (Und es erschreckt mich, dass es die CDU-Wähler sind, bei denen Du das empfindest und nicht die AfD-Wähler, aber gut, irgendwie passt das ja auch zu Deinen Äußerungen hier...)

    Ist halt die typische Partei die nur Boomer wählen

    Wenn wir schon zur leichteren Diskriminierung Menschen in Alterskategorien einteilen wollen:

    • Gen Z ist die Generation mit dem höchsten Wachstum bei den AfD-Wählern. Nur die CDU schneidet in dieser Altersgruppe bei den Wählern besser ab.


    Das hat auch seine Gründe.

    'Hust' Artikel 13 'Hust'

    Artikel 13?!
    Artikel 13, das war noch vor dem Brexit, vor Corona, vor Fridays for future, vor dem Einfall von Russland in der Ukraine mit anschließendem Krieg, vor dem Hamas-Massaker mit der ganzen anschließenden Misere inkl. weltweit aufflammenden Antisemitismus...

    Und Du kommst hier tatsächlich mit Artikel 13 an?


    Bist Du wirklich nicht in der Lage weiterzuschauen als bis zu Deinem eigenen Bauchnabel?