Beiträge von Maarten

    Es wäre interessant, zu erfahren, inwieweit sich die "neuen Überarbeitungen" von den alten Fassungen unterscheiden. Die u.a. von Magali bekrittelten und etwas schwer zu trennenden Hervorhebungen von Gedanken, Rückblenden und erinnerten Dialogen als schlichte Kursive sind jedenfalls immer noch enthalten.

    Ich erinnere mich, dass ich mich damals bei den deutschen Bänden gewundert habe, wie viele Fehler enthalten waren. Damals schob ich es darauf, dass ich eine Ebook-Ausgabe habe und diese anscheinend mehr oder weniger als Abfallprodukt miterstellt wurden.

    Hier eine kritische Stimme zur neuen Fassung mit der Zusammenfassung von Zitaten/Anmerkungen in einem Blog. Allerdings ohne klare Abgrenzung zwischen Zitat und eigenen Anmerkungen, was es schwierig macht es zu lesen:
    https://phantastische-fluchten…erung-eines-genialen.html

    Morgan erzählt schlicht alles, er geht ins Detail, er lässt die Leser miterleben.

    Ich habe mich bisher nicht herangetraut zu dieser Trilogie eine Rezension zu schreiben. Vielleicht mache ich das auch nie. Entsprechend war ich sehr gespannt auf Deine, Tom.

    Und sie trifft sehr ins Schwarze zu dem, was ich bzgl. dieser Trilogie empfinde, aber beim Lesen Deiner Rezension denke ich auch, verstehen wird man sie in ihrer Tragweite erst, wenn man ein gutes Stück des 1. Bandes gelesen hat.

    Etwas unkommerzielleres und mutigeres wird man im Fantasy-Genre vermutlich nicht finden können. Gleichzeitig ist es wirklich zutiefst im Fantasy-Genre verankert, nur sehr sehr weit entfernt von Fantasy im Sinne des kommerziell so erfolgreichen Fantasy-Wohlfühl-Eskapismus.

    Man darf sich nicht von den deutschen Covern und Titeln täuschen lassen, es sind sehr erwachsene Bücher für sehr erwachsene Leser.
    Und das Wort 'Held' hat hier eine ganz andere Bedeutung, als man es aus der Wohlfühl-Fantasy kennt, viel mehr im ambivalenten Sinn antiker Sagen.
    Der etwas sperrige englische Titel der Trilogie 'A Land fit for heroes' ist hilfreich. Es ist eine Welt, die unweigerlich Helden erschafft. Die sehr viel Wut mit sich tragen werden. Und man möchte ihnen lieber nicht begegnen.

    Als Ergänzung hier noch die englischen Titel:
    - The Steel Remains
    - The Cold Commands
    - The Dark Defiles

    Und wenn man zum ersten Mal etwas von Richard Morgan lesen möchte. Vielleicht sollte man besser an einer anderen Stelle anfangen. Z.B. Black man (deutsch Skorpion).

    Biden war Vize unter Obama . Er hat also auch die ganzen Drohenangriffe die Obama angeordnert hat wohl mit getragen . Biden ist nicht das gelbe vom Ei . Aber für die aktuelle Situation gerade was Corona betrifft in den USA der bessere Präsident , den er wird sich aktiv einsetzen dagegen vor zu gehen. Die USA haben unendlich viele Baustellen und die wären gut beschäftigt sich wirklich aus dem was im Ausland passiert mehr rauszuhalten und zu sehen dass sie unter anderem ihren Polizeiapperat mal zu regeln . Oder wie ich vor einigen Tagen eine Doku in der Mediathek gesehen habe was die Müttersterblichkeit bei und nach der Geburt betrifft auf das unvermeidliche zu reduzieren , vom Rassismus mal abgesehen. Da sehe ich aber bei Biden auch aktuell keine Chance das er das angeht.

    Hier mal ein paar Artikel, die Biden u.a. im Kontext systematischen Rassismus ein bisschen beleuchten.

    Der Guardian, dem die Besetzung der Posten vorab zu oberflächlich ist indem er von den Erfahrungen mit den britischen Tories auf Bidens Besetzungen schließt (was ich persönlich gewagt finde):
    Guardian: Joe Biden’s drive for diversity in top political jobs is only an illusion of change

    Die Time über ein Treffen von Biden/Harris mit Civil Rights Leaders:

    Time: 'We Must Repair This Damage.' Civil Rights Leaders Advise Biden and Harris on Racial Equity Action


    Die Washington Post, die in diesem Zusammenhang den Aspekt beleuchtet, dass Biden ein Weißer ist:
    Washington Post: Biden speaking about systemic racism is a win

    Bei all den Artikeln oben wurde davon ausgegangen, dass Biden nicht der Senat zur Verfügung steht. Das hat sich jetzt geändert. Die ersten 100 Tage werden dadurch sehr viel aussagekräftiger sein.


    Aber es wird natürlich schwierig, es ist ein riesiger Scherbenhaufen, den Biden/Harris da übernehmen (wie Obama damals ebenfalls).
    Sie müssen eine straffe Agenda bzgl. Klimawandel, Polizeireform und systematischen Rassismus durchziehen, Corona in den Griff bekommen und die Wirtschaft nicht absaufen lassen. Das alles vor dem Hintergrund, dass Trump die Verschuldung massiv hat ansteigen lassen und ein Minenfeld in vielfacher Hinsicht hinterlässt.

    Sie müssen gleichzeitig sehr dringend deutlich machen, dass sie auch für die Menschen einstehen, die Trump gewählt haben.

    Und den richtigen Moment finden, um von Biden auf Harris zu wechseln.

    Ich habe leider überhaupt keinen Plan von Politik. Daher wollte ich euch mal fragen, warum allzu viele sagen, Biden wäre auch nicht besser. Ich als totaler Politikhonk kann nur nach dem gehen, was ich in den Medien mitbekomme. Und da erscheint mir die Aussage deutlich unsinnig.
    Könnt ihr mir dazu ein paar Worte gönnen?

    Dein Gefühl ist richtig. Die Aussage ist unsinnig.

    Man könnte auch sagen, dass Michael Wendler und Ghandi beide gewaltlose Widerstandskämpfer sind. Das dürfte etwa in der gleichen Liga der Sinnhaftigkeit spielen. 😉

    Ich habe eigentlich nicht vom Schaden durch die, sondern an den Medien gesprochen. Den Beitrag von Chimamanda Adichie hatte ich schon einmal gesehen, der ist wirklich wunderbar und stimmt überaus nachdenklich, aber um diesen Aspekt ging es mir nicht. Und auch wenn sich die Medien in den U.S. of A. sicherlich hier und da falsch verhalten haben, ist das, was ihnen vorgeworfen wurde, Lichtjahre von irgendeiner Realität entfernt, nämlich Unwahrheiten zu forcieren, Nachrichten zu verfälschen und im großen Stil zu manipulieren. Das hat eher die Seite versucht, die diese Vorwürfe lanciert hat, übrigens unter Verwendung der "sozialen" Medien, die tatsächlich Teufelswerk sind. ;)

    Ich hatte Deinen Beitrag tatsächlich auf die sozialen Medien bezogen (SocialMedia-Filterblasen...). Sie verstärken die Gefahr einer einzigen Geschichte enorm. Und es sind nicht nur die sozialen Medien, sondern auch z.B. Google Discovery, was einem immer wieder die Nachrichten auf das zusammenfiltert, was man gerne liest.

    Klar, das jahrelange 'FakeNews' mag auch Schaden an den Medien angerichtet haben. Aber ich vermute, dass der Großteil der Menschen solche Aussagen schon als den manipulativen widerwärtigen Versuch der Meinungshoheit erkennt, der er ist.

    Diese schleichende Unterwanderung der Möglichkeit der eigenen Meinungsbildung durch Filterblasen nicht nur im Sinne von SocialMedia, sondern auch im Sinne von welche Nachrichten bekomme ich automatisch auf meinem Smartphone eingeblendet, scheint mir die viel größere Gefahr zu sein.

    Die klassischen Medien z.B. im Sinne einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung werden zunehmend zu einem Relikt der älteren Generationen. Sie werden abgelöst durch auf die Meinung des Lesenden automatisch zugeschnittene Nachrichten die auf dem Smartphone eingeblendet werden.
    Eine Single Story.

    Tom , ja, es ist unglaublich und ich fühle mich an Richard Morgan erinnert, der ja immer wieder betont, dass die Menschheit in ihrer Entwicklung ganz knapp über den Affen steht.

    Aber es gibt auch Positives: Georgia hat 2 demokratische Senatoren gewählt, einer davon ein Schwarzer. Das ist ungewöhnlich für Georgia und wahrscheinlich eine Reaktion auf Trumps Umgang mit dem Wahlergebnis. Es tritt damit ein, was Republikaner die 'trifecta from hell' nennen. Die Demokraten haben die Möglichkeit zu regieren und das Land wieder zu einen. Biden/Harris traue ich es zu.

    Ich verpflichte mich zu einer Rezension aber nicht zu Lobeshymnen, wenn ich sie nicht so empfinde.

    Nur kurz, wie ich es gemeint habe:
    Es gibt für mich wenig Gründe eine Rezension zu schreiben, wenn mir ein Buch nicht gefallen hat. Früher habe ich das schonmal gemacht. Aber tatsächlich schreibe ich zu vielen Büchern keine Rezension, obwohl sie mir gefallen haben. Warum sollte ich dann eine schreiben zu einem Buch, das mir nicht gefallen hat?

    Ich möchte mich für einen solchen Fall nicht zu einer Rezension verpflichten und denke, es ist in einem solchen Fall auch im Sinne eines Autoren, der sich bereit gefunden hat, an der Leserunde teilzunehmen. Meist werden diese Rezensionen dann auch an anderer Stelle veröffentlicht und schon eine 3-Sterne-Rezension bei z.B. amazon kann den Schnitt gerade bei einem neu erschienenen Buch runterziehen. Ich finde da ein 'Falsches Buch für mich, also keine Rezension' oder vielleicht auch 'Falscher Moment für mich dieses Buch zu lesen, also keine Rezension' für mich die bessere Lösung.
    Eine solche Rezensions-Verpflichtung wäre tatsächlich für mich ein Grund nur an Leserunden teilzunehmen, bei denen ich das Buch bereits vorab gelesen habe oder zumindest Bücher des jeweiligen Autoren bereits gelesen habe.
    Und deswegen will ich auch grundsätzlich kein Freiexemplar. Aber da bin ich wahrscheinlich auch einfach etwas kauzig...

    Ich bin ja ziemlich neu hier im Forum und ausschließlich wegen einer Leserunde dazugekommen.

    Ein Freiexemplar interessiert mich an einer Leserunde tatsächlich überhaupt nicht.
    Im Gegenteil, ich möchte keines haben, weil ich daran auch eine gewisse Verpflichtung knüpfe. Und am liebsten hätte ich gar keine Verpflichtung in Leserunden, insbesondere nicht die, eine Rezension schreiben zu müssen, wenn mir ein Buch nicht gefällt.


    Tatsächlich gefallen mir sehr viele Bücher nicht und meist liegt das nicht am Buch - ansonsten würde es auch anderen nicht gefallen - sondern daran dass es eben *mir* nicht gefällt, vielleicht sogar nur in dem Moment.

    Warum sollte ich dann eine Rezension schreiben oder mich durch eine Leserunde quälen? Dann breche ich lieber ab und lese was anderes. Ich komme ohnehin zu selten dazu, Bücher zu lesen, da möchte ich nicht ein Buch lesen, nur weil ich ein Freiexemplar bekommen habe.


    Deswegen scheint es mir legitim aus einer Leserunde auszusteigen und keine Rezension zu schreiben, wenn man feststellt, dass das Buch einfach das Falsche ist oder man in dem Moment einfach nicht den Kopf freihat, um das Buch mit der notwendigen Aufmerksamkeit lesen zu können (bei mir müssen Bücher manchmal Jahre verbringen, bis ich den Kopf frei genug habe. Dann liegt es weder am Buch, noch an mir, sondern nur an der Gelegenheit).


    Aber klar, das ist eine unbefriedigende Herangehensweise für die Organisation einer Leserunde. Es bringt nichts eine Leserunde zu veranstalten und es liest kaum jemand mit, weil es für alle gerade dann doch nicht passt.
    Deswegen ist für mich auch klar, dass wenn ich mich zu einer Leserunde anmelde, ich das aus einem ehrlichen Interesse heraus mache und die Schwelle zum Abbrechen hoch lege. Dem Buch mit sehr großem Wohlwollen begegne. Und nur abbreche, wenn es triftige Gründe dazu gibt.


    Und natürlich ist es ein unglaubliches Privileg direkt mit dem Menschen kommunizieren zu können, der das Buch geschrieben hat.

    Aus meiner Sicht funktioniert es dann, wenn die Leserunde einen echten Mehrwert bietet, d.h. es ein Buch ist, das ausreichend Stoff zur Diskussion bietet und eine Runde, die einem die Möglichkeit gibt, tiefer in das Buch zu tauchen, als man es alleine könnte. Weil das schwer vorherzusagen ist, nehme ich lieber an Leserunden teil zu Büchern, die ich bereits gelesen habe und bei denen es im zweiten Durchgang noch viel zu entdecken gibt. Das passt natürlich gar nicht zum intendierten Werbeeffekt zu gerade erschienenen Büchern.

    (Dorits Buch scheint mir durchaus ein solches Buch zu sein und die Adventskalender-Geschichte von ihr hat mich beeindruckt. Tatsächlich würde ich aber noch die Leseprobe lesen, bevor ich mich anmelde. Oder womöglich auch das Buch kaufen, weiter reinlesen und mich erst dann anmelden. Aber tatsächlich wollte ich mir dieses Buch wegen des Adventskalender ohnehin noch anschauen.)

    Tom, kurz eine Frage die nun wirklich gar nichts mit dem Buch zu tun hat, aber dazu ist dieser Thread ja da...

    Ich schaue ja immer gerne in Deine Rezensionen auf der Suche nach neuen Ideen und weiß, dass Du in Science Fiction belesen bist. Deine Rezensionen bilden vermutlich nur einen Bruchteil der Bücher, die Du liest.

    Ich würde gerne mal was von Robert A. Heinlein lesen. Schaue ich auf Wikipedia erschlägt es mich aber, wieviel er geschrieben hat. Und auch die vielen Preise, die er bekommen hat, helfen nicht wirklich dabei einen Anfang zu finden. Seine Bücher sind zum größten Teil schon recht alt, daher ist auch die Frage, was sich aus heutiger Sicht noch lohnt.

    Im Moment tendiere ich zu 'The Moon is a Harsh Mistress', der Titel ist cool und der Mond scheint mir ein guter Einstieg in das Universum von Heinlein. Aber auch 'Stranger in a Strange Land' ist ein spannender Titel. Und sogar die Juvenile-Serie sieht verführerisch aus.

    Bei Deinen Rezensionen habe ich nichts zu Heinlein gefunden, aber vielleicht hast Du ja doch das ein oder andere von ihm gelesen und hast einen Tipp für mich?

    Tom sprach von einer schmalen wackeligen Brücke über die er nicht gehen möchte (ich zitiere sinngemäß aus meinem Kopf).

    Es gibt Menschen, die geeigneter sind, über diese Brücke zu gehen und dann ist die Brücke plötzlich nicht mehr schmal und wackelig, sondern sieht zumindest für mich durchaus tragfähig aus.


    Hier geht Chimamanda Ngozi Adichie über die Brücke. Sie ist eine Ikone des Feminismus und hat gerade den Winner of Winner's award gewonnen, den Women's price for fiction. Ich hoffe sehr, dass sie nicht eine weitere starke, großartige Frau ist, die in dieser Diskussion drüben in England verbrannt wird.

    Hier der Link zum Artikel im Guardian:
    The orthodoxy, the idea that you are supposed to mouth the words, it is so boring. In general, human beings are emotionally intelligent enough to know when something is coming from a bad place.

    Der ganze Artikel ist lesenswert, hier möchte ich den Ausschnitt, den ich vor allem im Kontext unserer Diskussion hier sehe, zitieren:

    When I last spoke to Adichie following the paperback publication of Dear Ijeawele in 2018, her manifesto for bringing up a feminist daughter, she had recently been on the wrong end of what she calls “the American liberal orthodoxy” for comments she made arguing that the experiences of trans women are distinct from those of women born female. She has no truck with “cancel culture” (her quote marks). “There’s a sense in which you aren’t allowed to learn and grow. Also forgiveness is out of the question. I find it so lacking in compassion. How much of our wonderfully complex human selves are we losing?” she asks. “I think in America the worst kind of censorship is self-censorship, and it is something America is exporting to every part of the world. We have to be so careful: you said the wrong word you must be crucified immediately.” She was interested by “all the noise” sparked by JK Rowling’s article on sex and gender, “a perfectly reasonable piece” in her view, earlier this year. “Again JK Rowling is a woman who is progressive, who clearly stands for and believes in diversity.” She blames social media for this rush to censure, which she finds both “cruel and sad. And in terms of ideas, it is fundamentally uninteresting. The orthodoxy, the idea that you are supposed to mouth the words, it is so boring. In general, human beings are emotionally intelligent enough to know when something is coming from a bad place.”


    Und hier ein sehr sehenswertes Interview dazu:
    The left is cannibalistic. It eats its own.

    Vielen Dank für die tollen Adventskalenderbeiträge. Ich hab mir noch ein paar der Tage verwahrt, so kann ich auch in den nächsten Tagen bei Bedarf ein Türchen öffnen... 😉

    Euch allen einen schönes Weihnachtsfest, es wird wohl dieses Jahr etwas besinnlicher ausfallen als in anderen Jahren...

    Dass ich allerdings gleichzeitig auch viele Probleme auf der Gegenseite sehe, die eine wirkliche Akzeptanz und Gleichstellung erschweren, das habe ich durch meine Kommentare versucht darzustellen. Wenn auch eher mit beschränktem Erfolg.

    Unterschätz Deinen Erfolg nicht.

    Tatsächlich ist es in einer Zeit von Fake News und alternativen Fakten zumindest für mich sehr schwierig einen Fakt mit dem ich aufgewachsen bin und sozialisiert wurde in Frage zu stellen. Dass das Geschlecht biologisch bestimmt wird, ist ein Fakt mit dem ich aufgewachsen bin. Jetzt also die These, dass stattdessen das empfundene Geschlecht ausschlaggebend ist. Das muss ich erst mal abgrenzen gegen die allgegenwärtig um sich greifende Verleugnung von wissenschaftlichen Fakten.

    Die ganzen Angriffe auf Rowling... Der Block von Richard K. Morgan...
    Und eine hochverdiente Feministin, eine Ikone, die beim Guardian weggemobbt wird...

    Es ist eine hochtoxische Umgebung und Du hattest dabei eine Meinung die hier auf der exotischen Seite war.

    Ich fühlte mich von Dir tatsächlich zum Teil in eine Gegenposition getrieben ('man kann das auch negativ interpretieren...') und musste mich innerlich aktiv dagegen wehren dem nachzugeben. Wir hätten nur Gräben ausgehoben. Ich vermute, Dir ging es ähnlich.

    Auch für mich war das eine sehr anstrengende Diskussion. Es ist schwierig und wirklich anstrengend aus seiner Komfortzone herauszudenken. Ohne Deine Beiträge hätte zumindest ich sie nicht so weit verlassen.

    "cis" in seiner Bedeutung bei Alleinnutzung eher aus dem musischen Bereich.

    Ich habe Jahrzehnte als Saxophonist mit Gitarristen zusammengespielt, daher ist mir Cis als gegriffener Ton (der dann ein klingendes B ist) sehr nahe. Gitarristen spielen gerne in E, als Saxophonist passt man sich dem an und hat entsprechend häufig ein gegriffenes Fis als Grundton mit Cis als Quint. Es ist der Ton, den man spielt, wenn man keine einzige Klappe drückt. Ich komme mit Cis also gut zurecht. ;)

    Ich denke, diese Sprache soll in gewisser Weise der Mehrheit spiegeln, wie diese Menschen sich in unserer Welt fühlen und kann das in dieser Weise würdigen. Wenn beim eigenen Leben, das für einen selbst der Maßstab ist, das Adjektiv trans immer im Vordergrund steht, freut man sich wahrscheinlich auch sein Gegenüber als cis bezeichnen zu können und damit in gewisser Weise aus dieser Mehrheit heraus auf Augenhöhe zu bringen. Das ist auch eine Art von Self Empowerment.

    Es ist ein Text, der die Unterschiede herausarbeitet, in diesem Sinne bleibt wohl nichts anderes übrig, als diese Adjektive auch zu verwenden. Die Abkürzung von transgender und cisgender auf trans und cis beruht womöglich darauf, dass Transgender mit diesen Unterschieden in ihrem Alltag häufig konfrontiert werden und diese Adjektive entsprechend häufig verwenden. Das führt dann irgendwann zu Abkürzungen.

    Es ist ein sehr alter Thread und es hätte wohl niemand gedacht, dass es dann doch noch so lange dauert.

    Bald geht es jetzt wirklich los.

    Was macht es mit einem Land, wenn etwas mehr als die Hälfte eine Entscheidung trifft, die etwas weniger als die Hälfte wirklich in Mark und Bein trifft. Hier die Meinung von einem, der das in Worte fassen kann:

    You voted leave? You own this fucking mess.

    Tante Li

    Der Artikel ist im Prinzip die 'Show don't tell'-Variante von dem was Tom schrieb. Von dem er selbst schrieb, es wäre eine naive Sicht. Ihr seid diesbezüglich wohl einer Meinung... 😉


    Vielleicht schreibe ich mehr dazu, aber das würde dann die bisherigen bereits langen Beiträge vermutlich nochmal deutlich sprengen. Ich weiß nicht, ob ich das mir und euch antun möchte und ob dieses Forum noch der richtige Platz dafür ist.


    Vielleicht ist eine optimistische Sicht, die womöglich naiv ist, gar nicht so falsch. Bestseller enden fast immer so... 😉