Beiträge von Maarten

    Breumel   Voltaire  

    Nach dem Anlesen von Miss Blackpool und dem Durchlesen der Rezensionen, die dann doch alle das Buch eher nicht so doll fanden, habe ich mich dann für dieses entschieden:

    ASIN/ISBN: 3499255332


    Das habe ich letztes Jahr gelesen und mir ist irgendwann durch die Beschäftigung mit euren Tipps aufgefallen, dass das eigentlich meine Anforderungen ganz gut erfüllt, auch wenn der Protagonist männlich ist.
    Es ist tatsächlich emanzipatorisch, historisch, spannend und humorvoll.

    Danke für eure Tipps, letzten Endes haben sie mich auf den richtigen Pfad gebracht...

    Ich möchte ein Buch verschenken und mir schwebt als passendes Geschenk 'Radio Girls' im Kopf herum, obwohl ich das Buch selbst nicht gelesen habe.
    Und ich vermute, dass die zu Beschenkende es bereits kennt.

    Ich könnte mir auch etwas in der Richtung wie 'amazing Mrs. Maisel' - nur dann eben als Buch - vorstellen.

    Emanzipatorisch, historisch, spannend oder auch humorvoll.

    Hat da jemand zufällig einen schönen Tipp parat?

    Aktuell gibt's von Jamie Cullum: The pianoman at christmas.
    Ich habe selbst noch nicht in die Platte reingehört. Jamie Cullum mag ich meistens gerne, die letzte Scheibe war aber irgendwie nicht meine, mal sehen wie's diesmal ist.

    Gerne höre ich die Sachen, die er bei YouTube unter Song Society reingesetzt hat.

    Besonders gerne mag ich dieses hier: Cycles

    ASIN/ISBN: B08KHWCBQZ

    Bei Maradona habe ich immer dieses Tor in Erinnerung.

    Argentinien spielte die Qualifikationsphase ohne Maradona, der seine Hochphase schon deutlich hinter sich gelassen hatte und dem auch Spielpraxis fehlte und scheiterte an der direkten Qualifikation zur WM.
    In den wichtigen Playoffs gegen Australien sah sich der Trainer dann gezwungen den 33-jährigen doch wieder aufzustellen. Fit war er da nicht mehr, man sieht ihn in diesem Spiel meist in der Nähe des Mittelkreis flanieren ohne wirklich am Spiel teilzunehmen. Ab und zu wirft er sich dann aber ins Spiel, wie auch in der Szene hier 44:30.

    Argentinien - Australien bei 44:30 (Abspielzeit, nicht Spielzeit) starten

    Das liegt hauptsächlich daran dass es in Deutschland pro Kopf wesentlich mehr Intensivbetten und eine im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern bessere Gesundheitsversorgung gibt. Solange noch freie Kapazitäten sind muss keine Triage durchgeführt werden.

    https://de.statista.com/statis…n-ausgewaehlten-laendern/

    Das ist sicherlich auch nützlich die Lage hierzulande etwas gelassener sehen zu können.

    Dennoch gibt es derzeit nur ein Nachbarland das in der 14-Tage-Inzidenz besser dasteht (Dänemark), alle anderen Nachbarländer stehen schlechter bis deutlich schlechter da. Mag also sein, dass unsere Regierung einen schlechten Job macht, aber es geht auch schlechter...

    (Wenn man es nachschlagen möchte: Corona-Zahlen, runterscrollen bis "Wie hat sich die Corona-Lage in Europa seit Mai 2020 entwickelt?" und dort auf Länder klicken).

    Klar, wenn ich ein ganzes Hähnchen verspeist habe, dann haben wir beide statistisch gesehen jeder ein halbes Hähnchen gegessen. Nur ich bin satt und Du hast immer noch Hunger.

    Und das ist genau der Grund warum Anekdoten keine Statistik sind.

    Voltaire hat nicht nur mit der rechtlichen Bewertung, sondern auch mit der Kritik Recht, dass die Regierung nichts im Griff hat.

    Schaut man mal in die Nachbarschaft, dann sieht man lauter Länder in denen Triage praktiziert wird oder werden musste. Das war in Deutschland bisher nicht der Fall. Das Virus ist in allen Ländern das gleiche, daran wird's also nicht liegen. Woran dann?
    Jedenfalls nicht an den strengen Massnahmen, die sind ebenfalls in der Nachbarschaft häufig strenger, zumindest während der Spitzenzeiten.
    So ganz falsch kann es also doch nicht sein, was in Deutschland bzgl. Corona passiert.
    Auch wenn mit Sicherheit vieles besser geregelt sein könnte und ich mich auch über einiges ärgere...

    Maarten Danke, da schaue ich mal rein. Leider haben meine beiden Mädels einen sehr unterschiedlichen Geschmack...

    Damit Du einen ersten Eindruck hast: Ist eine Serie mit vielen schwierigen Themen, Kleptomanie zur Kompensation von Einsamkeit/Problemen, Coming-Out, Gewalt in der Beziehung, Drogen/Alkohol, Scheidung der Eltern und natürlich Freundschaft/Aussenseitertum, Liebe, Sex, Abnabelung von den Eltern usw.
    Als Lösung Kommunikation/Freundschaft.

    Was aktuelle amerikanische Serien angeht: Bei teenieserien gibt es immer noch die Klischees mit dem Schönling, dem Nerd, der Cheerleaderin, dem intelligenten Mauerblümchen etc. Aber bei den erwachseneren Serien ist der Cats deutlich differenzierter geworden, das fällt mir bei Blacklist besonders auf. Wenig Schönlinge, viele "Durchschnittsgesichter", viele ethnische Typen und auch körperliche Behinderungen sind vertreten. Altersmäßig ist alles ab Ende 20 vertreten, beim FBI sind zu jugendliche Gestalten eher unwahrscheinlich...

    Ich habe mit meiner Tochter letztens Trinkets (auf deutsch Diebische Elstern) geschaut. Das ist eine Teenieserie die in dieser Hinsicht weiter ist. Sie bekommt relativ schlechte Kritiken und sie hat auch tatsächlich ein paar Schwächen, aber insgesamt habe ich sie wirklich gerne zusammen mit meiner Tochter geschaut.

    Ich kenne mich nicht gut in europäischen Produktionen aus, sondern sehe mehrheitlich Filme und Serien aus Japan, Südkorea, China und Taiwan. Alles im Original, überwiegend sind die Filme und Serien weder synchronisiert noch existieren englische Untertitel. Je nach Genre verstehe ich die Geschichten gut bis schlecht.

    Ah, spannend. Das kenne ich zum Teil von meiner Tochter, die gerne südkoreanische Dramen schaut, aber ich glaube dann doch mit englischen Untertiteln oder so. Jedenfalls haben sich ihre Englischkenntnisse dabei deutlich verbessert.
    Verstehst Du dann auch zum Teil die Sprache oder interpretierst Du die Handlung anhand von Kontext, Gestik, Mimik, Klangfarbe usw? Ich bin es aus meiner Kindheit gewohnt vieles mit Untertiteln zu schauen. Ganz ohne stelle ich mir dann doch schwierig und anstrengend vor.

    Um auf Jessica Jones und den Zeitungsartikel zurückzukommen:

    Der Artikel irritierte mich aus einem Grund. Wie kommt Mann (der Autor) auf die Idee, eine Serie zu sehen und sie unter feministischen Aspekten zu untersuchen und zu beurteilen? Kann man machen.

    Die Antwort darauf wird wohl nur der Autor haben.

    Es ist in dem Sinne naheliegend, da die Serie unter diesem Aspekt vielfach angepriesen wurde. Wahrscheinlich hat Breumel recht und es ging nur darum sich selbst mal als Schlaumeier ins Rampenlicht zu stellen:

    Maarten Feuilleton Artikel sind manchmal einfach plump. Da wird versucht, um jeden Preis mit einer anderen Meinung aufzufallen. Zum Glück verschwinden die auch ganz schnell wieder in der Versenkung...

    Da finde ich jede Menge Profil, aber ganz sicher wenig glattgebügeltes.

    Salonlöwin sprach von glatt gebügelten Gesichtern oft ohne Profil, deswegen habe ich es auf die Ästhetik bezogen, nicht auf den Charakter. Und daraufhin habe ich mir Szenen aus Jessica Jones diesbezüglich angeschaut. Auch wenn die Gesichter dort sicher das Gegenteil von profillos sind, scheinen sie mir dennoch der amerikanischen Film-Ästhetik untergeordnet. Aber damit kann man ja auch spielen...

    Aber vergleicht man Jessica Jones z.B. mit der (ebenfalls grossartigen) BBC-Produktion Missfits und stört einen diese Ästhetik, dann funktioniert das Ganze ggfls. nicht mehr.
    Aber ich bin da ganz bei Dir, auch die europäischen Filme lassen sich diesbezüglich aufspalten.

    Für mich persönlich ist meist ausschlaggebend, ob ich bei einer Serie die Mainstream-Blaupause sehe oder sie mich im positiven Sinn überraschen kann.
    Wobei ich mir zum Abschalten auch gerne mal eine Mainstream-Blaupause reinziehen kann, solange sie handwerklich gut gemacht ist.

    Master of None kenne ich nicht.

    Ich auch nicht. Folge ich dem Artikel, sollte ich mir das wohl mal anschauen... ;-)

    Ich wüsste jetzt nicht was dagegen spricht, trotzdem auch weiterhin Sidney Lumet und Roman Polanski zu sehen. "Die zwölf Geschworenen" ist grandios, und "Tanz der Vampire" müsste ich auch mal wieder ansehen. Nur weil es patriarchalisch war sind die Ergebnisse doch nicht schlecht!

    Natürlich sind das grandiose Filme, darum ging es mir nicht.

    Es ist nur ziemlich daneben, einer Serie gleichzeitig vorzuwerfen, sie wäre lediglich ein Abklatsch von Lumet/Polanski bei der die Männerrollen mit Frauen besetzt wären und sie wäre gleichzeitig lediglich eine Telenovela mit Lindenstraße-Theatralik. Was denn jetzt?

    Und dann frage ich mich, was ist die Motivation dahinter eine wirklich gut gemachte Serie, die tatsächlich tief in die Thematik einsteigt, lächerlich zu machen. Und lande bei dieser Serie und diesem Artikel dann bei dem Verdacht, dass es entweder unglaublich naive und dumme Arroganz ist, oder eben tatsächlich darum geht das Patriarchat zu verteidigen. Die Arroganz des Feuilleton? Ich weiß es nicht.

    Lumet/Polanski können rein gar nichts dafür, sie wurden von dem Artikel-Autor zu seiner Argumentation missbraucht.

    Mal ein Geständnis zur Nacht ;):

    Ich bin keine große Freundin amerikanischer Filme und Serien, und auch nicht amerikanischer Literatur. Der amerikanische Lebensstil und amerikanische Kultur, sofern von einer solchen gesprochen werden kann, fühlen sich für mich fern und unwirklich an; Gesichter in Filmen wirken glatt gebügelt und oftmals ohne Profil.

    Meine Netflix-Erfahrung beschränkt sich auf einen Monat; zwei nichtamerikanische Produktionen habe ich gesehen. Das war es für mich.

    Amazon Prime nutze ich ebenfalls nicht.

    Es mag die hidden gems in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie geben, nur mag ich danach nicht suchen. Ich streame auch; an anderer Stelle, legal und mit großer Muße für Details.

    Ok, amerikanische Filme folgen einer ganz anderen Ästhetik als europäische. Wenn einen das stört, funktionieren sie natürlich nicht mehr. In der Serie wird auch dieses 'glatt gebügelt' thematisiert, aber auch wenn die Ästhetik des Films nicht der Mainstream-Hochglanz-Ästhetik des amerikanischen Films entspricht, kann sie die amerikanische Herkunft nicht verleugnen.
    Vielleicht hast Du Lust Dir trotzdem mal das Intro anzuschauen, es hat auch eine amerikanische Ästhetik, ist aber raffiniert gemacht:
    Jessica Jones Intro

    Ich liebe es, dass Streaming diese Serien ermöglicht, die bei ihrer Erzählweise keine Rücksicht mehr darauf nehmen müssen, dass der Zuschauer eine Folge verpasst haben könnte. Es ermöglicht eine ganz andere Erzählweise, kann sich mehr Zeit nehmen.

    Was sind denn aus Deiner Sicht europäische hidden gems?

    Ich habe gerade versucht, mir den vorgenannten Artikel der Zeit zu erarbeiten und muss eingestehen, die Zielsetzung des Autors nicht zu erkennen und auch nicht verstanden zu haben, worum es in den zwei Serien überhaupt geht.

    Abarbeitung am Streamingdienst Netflix und an amerikanischer Filmproduktion dankbar verbunden mit der Kritik wie wenig feministisch die Filmheldinnen sind?

    Über Empörung geht der Artikel meines Erachtens leider nicht hinaus, was wohl auch zuviel verlangt für guten Journalismus ist.

    Ich bin ja gerade mitten im Review von Jessica Jones (heute 6. Folge geschaut) und staune von Folge zu Folge mehr über diesen Artikel.

    Die Serie behandelt die Beziehung Mann/Frau in vielen Facetten sehr scharfsinnig, aber es geht thematisch darüber hinaus. Und so viel Self-Empowerment. Und...


    Der Zeit-Artikel ist intellektuell aufgeblasene dumme Arroganz, als ginge es darum die Welt vor intelligenter Unterhaltung, die aktuelle Themen tiefsinnig aufbereitet zu schützen, damit wir weiterhin Sidney Lumet und Roman Polanski schauen. War doch früher alles besser, als das Patriarchat alles noch gut im Griff hatte oder so. Unglaublich...


    Hast Du Jessica Jones gesehen? Dringende Empfehlung, wenn noch nicht...

    Ganz große Klasse. Aber nichts für Binge-Watching, da entgeht einem zu viel.

    Und noch als Ergänzung ein unglaublich arroganter und dummer Artikel aus der Zeit dazu:

    https://www.zeit.de/kultur/fil…r-of-none?page=3#comments

    Die Serie Jessica Jones zum Beispiel geht ganz offen damit um, dass sie vor allem eine Superhelden-Telenovela ist: Es geht um Verrat, Vertrauen und die wahre Liebe.

    Wie kann ein Autor der Zeit so naiv sein? Oder ist es tatsächlich männliche Arroganz?
    Unglaublich.

    Wie gesagt, die Thematik ist viel zu komplex für jüngere Zuschauer. ;-)

    Edit: Mal durch die zu einem großen Teil ähnlich dumpfen Kommentare zum Zeit-Unsinn geklickt. Der letzte Kommentar ist endlich von einer, die die Serie tatsächlich auch geschaut hat und einen der vielen Aspekte der Serie in Worte fasst:
    ...Die ganze Geschichte ist eine Metapher über Missbrauch und Vergewaltigung. Was es mit Opfern macht, wie viel Kraft es kostet, danach weiterzuleben, weiter zu kämpfen, sich dem Täter zu stellen - und dass auch das heldenhaft ist. ... Noch dazu wird noch nicht einmal der Täter - Kilgrave - dabei zur Karikatur, sondern die Serie fasst die Aspekte, die Missbrauchsbeziehungen so schwierig machen - dass Täter auch zunächst smart, faszinierend wirken können, was die Gewalt und den Missbrauch eher noch schlimmer macht.
    ... Wenn das der Standard in brasilianischen Vorabendserien ist, dann kann man den Brasilianern nur zu ihrem Vorabendprogramn gratulieren!