Ein neuer Bestseller von Mechtild Borrmann
Mein erstes Buch, das ich von der Autorin Mechtild Borrmann gelesen habe, hieß „Feldpost“ und hat mich total begeistert. Daher war ich nun gespannt, wie mir dieser Roman, der ebenfalls über zwei Zeitebenen verfügt, gefällt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Die Autorin hält die Spannung durch die zwei sich ständig wechselnden Zeitebenen in denen die Geschichte erzählt wird. Die erste Zeitebene beginnt kurz nach der Öffnung der innerdeutschen Mauer im Jahr 1991 bzw. 1993 und die Ich-Erzählerin Nora wird von der Vergangenheit eingeholt, als sie einen Brief ihres Neffen in den Händen hält. Seine Mutter hatte vor ihrem Tod einen Suchdienst beauftragt. Nora kauft sich daraufhin ein Schulheft und schreibt ihr Leben zwischen 1932 und 1954 auf. Die zweite Zeitebene beginnt im Jahr 1931 als Lene den jungen Holländer Joop kennen und lieben lernt. Die beiden werden getrennt und schließlich heiratet Lene einen anderen und gebärt ein geistig behindertes Kind mit Namen Leo, der in eine Heil- und Pflegeanstalt kommt. Dort arbeitet ihre Cousine Nora. Mir hat die Erzähltechnik, eine Szene einmal aus der Erinnerung von Nora (60 Jahre später) und dann aus der Sicht von Lene in der damaligen Zeit zu beschreiben, sehr gut gefallen.
Mit einer gewissen Distanz erzählt die Autorin von dieser brutalen Zeit, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, da es mir zwar nahe, aber nicht zu nahe ging.
Im Nachwort erläutert die Autorin, dass die Ereignisse auf wahre Begebenheiten beruhen, die Ereignisse jedoch fiktional verarbeitet und literarisch verdichtet sind.
Fazit:
Es ist ein historisch wichtiges Buch, das ich schwer aus der Hand legen konnte.
Absolute Kauf- und Leseempfehlung



