Lebensbande, von Mechtild Borrmann

  • ASIN/ISBN: 3426282208





    Lebensbande, von Mechthild Borrmann


    Cover:

    Es passt zum Roman.


    Inhalt und meine Meinung:

    Zum Inhalt brauche ich nicht viel sagen, der Klappentext gibt einen guten Eindruck.

    Ein Buch das mich tief bewegt hat, ich konnte es nicht aus der Hand legen und musste die ganze Nacht durchlesen.

    Es ist zu tiefst erschütternd was in Kriegen passiert und was auf beiden Seiten den Menschen angetan wird.

    Hier wird vor allem das Schicksal der Kinder im Nazi-Deutschland zum Thema und dann das Schicksal der nach Russland verschleppten Frauen.

    Mit einer unglaublichen Intensität erzählt die Autorin vom Schicksals der Menschen, die Emotionen werden greifbar und beim Lesen bin ich tief erschüttert, alles ist so realistisch erzählt dass es mir tief unter die Haut geht und mich mitten ins Herz trifft.


    Autorin:

    Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Die Autorin ist mit zahlreichen renommierten Preisen, ausgezeichnet worden. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.


    Mein Fazit:

    Ein Buch bei dem man ständig weinen möchte. Aber es ist auch die tiefe Liebe und bedingungslose Freundschaft zu spüren, zu der Menschen fähig sind und die sie manches Grauen überstehen lassen.


    Von mir volle 5 Sterne und eine klare Lese- und Kaufempfehlung.

  • Lene, Leo, Nora, Lotte und die Lebensbande

    Das Buchcover mit den zwei jungen Damen ist ein Hingucker. Man erkennt sofort, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Der schlichte Buchtitel „Lebensbande“ der Autorin Mechthild Borrmann und vor allem der Klappentext hat mich auf die Leseprobe neugierig gemacht. Schon während der ersten Seiten hat mich wieder der Schreibstil der Autorin Mechtild Borrmann gepackt und ich war von dem Buch bis zum Schluss gefesselt. Ich war sogar von diesem Buch so begeistert, dass ich die halbe Nacht durchgelesen habe, da ich unbedingt wissen wollte, wer die Ich-Erzählerin in der Gegenwart ist, was aus Lene und ihrer großen Liebe Joop sowie ihrem geistig behinderten Sohn Leo während des Dritten Reiches und später geworden ist.

    Der Einstieg mit dem Prolog hat mich sofort angesprochen. Die einzelnen Kapiteln hatten immer die richtige Länge, einzelne Szenen sind interessant beschrieben und es gab auch keine langweiligen Passagen oder sonstige Durchhänger. Zusätzlich gibt es sogar ein erläuterndes Nachwort, was mir immer sehr gut gefällt.

    Von mir gibt es eine absolute Kauf- und Leseempfehlung für diesen packenden Roman.

  • Lebensbande

    Inhaltsangabe:Droemer Verlag

    Roman | Zeitgeschichtlicher Roman über drei Frauen in Ost- und Westdeutschland vom 2. Weltkrieg bis zum Mauerfall | von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann

    Zeitgeschichte trifft auf die verwobenen Schicksalsfäden dreier Frauen:

    Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann in ihrem großen zeitgeschichtlichen Roman »Lebensbande« die Lebensgeschichten dreier Frauen, deren Schicksale sich zwischen dem 2. Weltkrieg und dem Fall der Berliner Mauer kreuzen.

    Vom Zweiten Weltkrieg bis zum Mauerfall verbinden die Fäden des Schicksals Lene, Nora und Lieselotte: Obwohl sie sich in einer Zeit der Angst und des Terrors als Fremde begegnen, werden sie zu Freundinnen, die einander Halt geben und große Risiken auf sich nehmen. Krankenschwester Nora tut alles, um Lene zu helfen, das Leben ihres kleinen Sohnes Leo zu retten. Denn wegen eines leichten Handicaps gilt Leo als »Reichsausschusskind«. 1942 lernt Nora Lieselotte in Danzig kennen. Drei Jahre später werden die Frauen in einen Gulag der Sowjetunion verschleppt – als Teil der 900.000 Arbeitskräfte, die Stalin unter anderem im Rahmen der Reparationszahlungen zugesichert worden waren. Als Adenauer 1949 beginnt, diese Deutschen zurückzukaufen, gibt Lieselotte alles auf, was sie noch hat, um Nora die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen. Viele Jahre später, kurz nach dem Mauerfall, erhält diese einen verstörenden Brief, der sie schlagartig in die Vergangenheit zurückkatapultiert ...

    Zeitgeschichte, inspiriert von wahren Ereignissen und Schicksalen und so spannend erzählt wie ein Kriminalroman

    Mechtild Borrmann versteht es meisterlich, zutiefst menschliche Geschichten ohne Pathos zu erzählen. Auch in »Lebensbande« lässt die Bestseller-Autorin auf zwei Zeitebenen große Spannung entstehen. Erschütternd und trotzdem voller Hoffnung zeigt sie, wie eng große Tragik und zartes Glück beieinander liegen können.



    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Mechthild Borrmann ist eine großartige Chronistin für historische Romane . Ihre Bücher basieren immer wieder auf Wahrheiten, von mutigen Menschen. Auch diese drei Protagonistinnen, die sich einander halt und Mut geben durchzuhalten.

    Es war schon erschütternd das man Frauen einfach verschleppte in die russische Gulag verschleppte . Schade das man so etwas wichtiges nicht im Geschichtsunterricht erfahren hat. Die Geschichte ging mir sehr unter die Haut , besonders das Leben in der russischen Gefangenschaft. Es wäre schön wenn sich so etwas niemals wiederholen würde.


    Ich muss schon sagen, ich weiß nicht ob ich die Kraft und Energie gehabt hätte wie

    Nora, Lieselotte und Lene es taten. Besonders Lene tat mir leid, deren Ehe kein Zuckerschlecken war, als sie einen behinderten Sohn zur Welt brachte, die schrecklichen Vorwürfe ihrer Schwiegermutter. Was man damals in dieser Zeit mit diesen Menschen tat, braucht man nicht zu wiederholen. Ich hätte ebenfalls wie Lene alles getan um mein Kind zu schützen. Gut das sie die Krankenschwester Nora hatte, die ihr half , den kleinen Leo zu retten. Lene schafft es ihn über die Grenze nach Holland zu schmuggeln um ihn bei ihrer großen Liebe Joob zu verstecken. Auch dort ist er nicht lange sicher, als Deutschland auch Holland besetzte. Lene hatte es nicht leicht, sie wurde verdächtigt ihr Kind aus dem Heim entführt zu haben und den Arzt getötet zu haben. Es wird eine harte Zeit für Lene, aber auch Freundin Nora hat es nicht leicht sie wird von den Russen in einen Gulag in Russland entführt . Dort lernt sie Lieselotte kennen, was die Frauen dort durch machten ist unglaublich. Sogar nach dem Krieg scheint es kein entkommen zu geben für Nora. Lieselotte und Nora müssen eine schwere Entscheidung treffen, als Adenauer 6 Jahre später beginnt gefangene zurückzukaufen.

    Das Buch muss man unbedingt lesen, es ist schlecht alles zu beschreiben.

  • Eine Zeitreise und drei starke Frauen


    Lebensbande von Mechtild Borrmann ist ein Roman der uns auf eine Zeitreise über die Lebensgeschichte von drei sehr starken Frauen schickt. Lene, Nora und Lieselotte

    Er beginnt vor dem zweiten Weltkrieg und endet nach der Wiedervereinigung.


    Die drei Frauen erleben ein Schicksal in einer Zeit, die für Frauen alles andere als gemacht ist.

    Lene darf den Mann nicht heiraten, den sie liebt und muss um ihren Sohn kämpfen, der leicht gehandicapt ist und somit als Reichsausschusskind gilt. Als sie Nora trifft, unterstützt diese sie dabei und riskiert dabei eine ganze Menge. Nora geht nach Danzig und dort begegnet sie Lotte mit der sie sich anfreundet und zum Ende des Krieges in Gefangenschaft gerät.


    Dieser Roman hat mich ganz bewegt zurückgelassen. Die Autorin schildert die Schicksale der Frauen so mitreisend, dass man fast nicht aufhören kann zu lesen.

    Das tragische am Krieg und die schweren Schicksale, die die Frauen durchmachen mussten und trotzdem in ihrer Not und Freundschaft verbunden bleiben.

    Besonders gefallen hat mir, dass die Kapitel abwechselnd aus Sicht von Lene und Nora erzählt werden. Wobei Nora rückblickend erzählt.


    Für mich wieder ein absolut lesenswerter Roman von der Autorin.

  • Meine Rezension:


    Was wäre, wenn ...


    Der Brief eines Unbekannten bewegt eine alte, verwitwete Frau dazu, ihre Geschichte niederzuschreiben, und so sitzt sie im Herbst 1993 mit Labradormischling Pepe am Küchentisch, wo sie über ihr kompliziertes Leben nachsinnt und Erinnerungen zu Papier bringt, die sie längst verdrängen und vergessen wollte.


    Basierend auf Berichten von Zeitzeuginnen hat Mechtild Borrmann diesen ergreifenden Roman verfasst, wobei sie überwiegend die Zeit zwischen 1931 und 1954 thematisiert. Drei unterschiedliche Frauen aus Deutschland treffen im Laufe der Jahre aufeinander, schließen Freundschaft, bestärken einander in schwierigen Zeiten. Während die alte Dame im Präsens betrachtet wird, verschwimmen deren Aufzeichnungen immer wieder mit Lenes Geschichte ab dem September 1931. Das Wechselspiel zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Schriftstück ist bestens gelungen, sodass man als Leser ab der ersten Zeile von den Geschehnissen gefesselt ist, welche der Zeit entsprechend traurig und dramatisch sind. Da ist Lene, die um ihren Sohn bangt, weil er als schwachsinnig eingestuft wird, sie trifft auf die Krankenschwester Nora, welche in einer Kinderstation arbeitet und diese wiederum begegnet beim Einsatz im Feldlazarett Lotte und teilt mit ihr unvorstellbare Momente.


    Mit ruhigen Worten, die wohl gerade deshalb so oft unter die Haut gehen, erzählt die Autorin von Freundschaften und unmöglicher Liebe, von Mut und Dankbarkeit, von Lügen, die lebensrettend sind und von Gedanken, was wäre, wenn man das eine oder andere Mal eine andere Entscheidung getroffen hätte. Erschütternde Szenen erinnern daran, dass all das tatsächlich einmal geschehen ist, wobei immer wieder unterschiedliche Blickwinkel eingenommen werden, nicht in richtig oder falsch eingeteilt wird und keinerlei Wertung erfolgt, denn wie immer gibt es nicht nur schwarz oder weiß, sondern eine Vielfalt, welche dazwischen liegt und die Realität so deutlich widerspiegelt. Berührende Schicksale lassen den Leser den Atem anhalten, nicht allgemeine Kriegsschauplätze, sondern ganz individuelle Herausforderungen für die drei Hauptfiguren stehen im Mittelpunkt.


    Eine perfekt passende Rahmenhandlung umspannt diese großartige Geschichte, welche mehrere Jahrzehnte umfasst, beeindruckende Figuren stehen für Personen, die Ähnliches erlebt haben. Wie schon im Roman „Feldpost“ hat Mechtild Borrmann auch diesmal die Zeit rund um den Zweiten Weltkrieg lebendig werden lassen, wobei sie die Realität mit glaubwürdigen fiktiven Ereignissen bestens vereint. Nachdenklich gestimmt spreche ich eine Leseempfehlung aus vollstem Herzen aus.



    Titel Lebensbande

    Autor Mechtild Borrmann

    ASIN B0F49JZC8Y

    Sprache Deutsch

    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (288 Seiten) und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 3. November 2025

    Verlag Droemer


    ASIN/ISBN: B0F49JZC8Y

  • Ergreifend


    Mechtild Borrmann konnte mich mit ihren Romanen immer begeistern. Auch der neue Roman,

    Lebensbande, zeigt die gewohnte Art.

    Obwohl es oft krasse Szenen gab, bin ich durch die Geschichte gerast.

    Es gibt zwei Zeitebenen. Es beginnt ab 1933 und dann 1993.


    Leo hat bei der Geburt einen kleinen Schaden zurückbehalten.

    Er ist zwar etwas langsam und er fängt bei Aufregungen zu stottern an, ist aber sonst gesund.

    Aber im Dritten Reich war das schon schwachsinnig. Nora, die Cousine seiner Mutter rettet ihn vor der Deputation, aber sie ist jetzt in Schwierigkeiten. In Danzig erlebt sie das Ende des Krieges.

    !993 schreibt sie alles Erlebte auf und will reinen Tisch machen.

    Da erfahren wir von ihrer Verschleppung in Russland.

    Es ist eine ergreifende Geschichte, die ich gerne weiter empfehle.

  • Meine Meinung:


    Ein tolles Buch über Freundschaft in sehr harten Zeiten. Es geht um den zweiten Weltkrieg und auch um die Geschichte der Nachkriegszeit. Ich finde das Buch empfehlenswert, aber ich hatte trotzdem Schwierigkeiten das Buch zu lesen, aber das liegt daran, dass Bücher wo die Namen oder Protagonisten nicht direkt klar sind mir mittlerweile Schwierigkeiten bereiten, aber der Inhalt als solches, gerade im Hinblick auf wahre Begebenheit finde ich gut und spannend geschrieben. Ich habe schon damals "Trümmerkind" gelesen und auch die Lesung gehört und ich möchte das auch mit diesem Buch machen, denn es bekommt gute 4,5 Sterne ⭐️ von mir.

    :lesend: Wie fühlst du dich? - Über unser Innenleben in Zeiten wie diesen Mensch (Axel Hacke) 0 / 255 Seiten

    :lesend: Das Kind in dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl) 76 / 248 Seiten

  • Freundschaft und Mut

    Lebensbande, historischer Roman von Mechtild Borrmann, 281 Seiten, erschienen im Droemer-Verlag


    Fesselnd und mit großer emotionaler Tiefe.


    Lene, Nora und Lieselotte drei Frauen deren Schicksal ganz eng miteinander verbunden ist. Vom zweiten Weltkrieg bis nach dem Mauerfall. In den schlimmsten Zeiten während des 2. Weltkriegs und seinen Nachwirkungen, begegnen sie sich und sehen füreinander ein.
    Nora ist Krankenschwester und riskiert alles um den kleinen Sohn von Lotte, der als „Reichsausschusskind“ bezeichnet wird, vom sicheren Tod zu bewahren. Zusammen mit Lieselotte wird sie in einen russischen Gulag verschleppt. Auch Lotte zögert nicht, um sich für Nora zu opfern. Erst als Lottes Neffe sich meldet kommt die ganze Wahrheit ans Licht.
    Mechtild Borrmann ist ein weiterer großer zeitgeschichtlicher Roman gelungen, mit großer Emotionalität schreibt die Autorin ein weiteres Zeugnis von Freundschaft und Mut in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte. Sie lässt die Frauen jede für sich ihre Geschichte erzählen, verwoben zu einem gelungenen Roman, der in diversen Zeitebenen spielt und sich in 34 Kapitel teilt. Die einzelnen Kapitel sind mit Orten und der Zeit überschrieben, so kann der Leser stets den chronologischen Überblick behalten. Die Protagonistin hält ihre Erlebnisse als Niederschriften fest, die kursiv gedruckt sind, auch Briefe erscheinen in kursiver Schrift, dadurch werden sie deutlich hervorgehoben. Die Geschehnisse in der Vergangenheit haben mich sehr berührt, dadurch hat sich die Lesegeschwindigkeit erhöht, ein Plottwist und ungeahnte Wendungen haben mich gefesselt, ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Dazu kommt, dass das Buch tatsächlich frei nach einer wahren Begebenheit geschrieben wurde. Etwas mehr Fakten und ausführlichere Beschreibungen hätte ich mir stellenweise gewünscht.
    Die Figuren waren charakterlich gut gezeichnet, meine Lieblingsfigur war Lene, anfangs zwar etwas naiv, sie hat sich aber gut entwickelt. Auch Nora ist eine starke Frau, die ohne lange zu überlegen gehandelt hat. Ihr Schicksal war sehr ergreifend. Charakterstärke hat sie am Ende des Buches bewiesen. Die Verwicklungen um Leo, gehen direkt unter die Haut. Ein Roman der einen persönlich sehr stark berührt und eine emotionale Verbindung mit den Figuren herstellt. Nachvollziehbar und authentisch und auf Tatsachen beruhend.
    Ein Teil unserer Geschichte, derer man sich stets erinnern sollte und deshalb wichtig und wertvoll.
    Nach „Trümmerkind“ und „Feldpost“ ein weiterer Roman der Autorin der mich bestens unterhalten hat. Wer gerne über starke mutige Frauen während des 2. WK liest, ist hier genau richtig. Von mir 9 Punkte.

  • Meine Rezension

    Das Buch „Lebensbande“ erzählt die Geschichte der drei Frauen Lene, Nora und Lieselotte, die in einer sehr schweren Zeit aufeinander treffen: Lene ist die Mutter des kleinen Leo, der leicht zurückgeblieben ist, was aber im 3. Reich schon ausreicht, um als „lebensunwert“ zu gelten. Um ihr Kind zu schützen, riskiert sie viel und dank ihrer Verwandten, der Krankenschwester Nora, scheint ihr das auch zu gelingen. Die beiden Freundinnen Nora und Lotte wiederum werden in den Kriegswirren in ein Gulag der Sowjetunion verschleppt, in dem sie mehrere Jahre zubringen müssen. Über lange Zeit ist jeder Tag ein Überlebenskampf.


    In diesem Buch begleiten wir diese starken Frauen durch den 2. Weltkrieg bis in die Zeit nach dem Mauerfall. In Rückblenden erfahren wir ihre Schicksale, was sie erlebten und was sie alles durchmachen mussten.


    Doch nach dem Fall der Mauer müssen sie sich plötzlich noch einmal ihrer Vergangenheit stellen. Wie und auf welche Weise das passiert, muss man beim Lesen natürlich selbst herausfinden, mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten.


    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und er hat bei mir so einen Lesesog bewirkt, dass ich in kaum zwei Tagen nur so durch die Seiten geflogen bin. Ich habe mit den Protagonistinnen und ihren Familien gehofft und gebangt und ich war berührt von ihren Schicksalen. Die Zeit, in der dieses Buch größtenteils spielt, ist eine sehr dunkle Zeit in unserer Geschichte und die furchtbaren Dinge, die da passieren, wie die Judenverfolgung, die Vernichtung unwerten Lebens und andere Grausamkeiten finde ich ganz entsetzlich. Und doch finde ich es wichtig, dass diese Zeit niemals in Vergessenheit gerät und auch immer wieder darüber geschrieben wird in der Hoffnung, dass auch andere diese Beschreibungen als so belastend finden wie ich, dass sie zur Erkenntnis „NIE WIEDER“ gelangen.


    Ein ganz großartiges Buch über Familie, Freundschaft und Vertrauen, über Zusammenhalt in einer schwierigen Zeit und übers Durchkommen und Überleben.


    Ganz klares Lesehighlight diesen Monat, volle 10 Eulenpunkte und eine ganz klare Leseempfehlung. :thumbup:

    Lieben Gruß,


    Batcat batsmile.gif


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Homo homini lupus, das ist die eine Seite der Geschichte, die uns Mechthild Borrmann hier erzählt. Es beginnt in der Vorkriegszeit, ein Kind hat Probleme auf die Welt zu kommen und bekommt viel zu spät Luft mit der Folge, dass es Schäden davon trägt, dies im weiteren Leben behindern. Und dass ist etwas, dass die neuen, braunen Machthaber als lebensunwertes Leben einschätzen und vernichten wollen. Die Autorin erzählt uns aber auch, dass Gemeinschaft und Freundschaft über das Schlimmste, was einem widerfahren kann hinweg hilft. Der Krieg mit all seinen Folgen für normale Menschen wird als das geschildert, was er für diese war, ein Ereignis auf, dass sie keinen Einfluss hatten, das aber massiven Einfluss auf sie hatte. Menschen zerbrechen daran, Menschen sterben, Menschen werden entwurzelt. Die Hauptperson des Romanes wird nach dem Krieg nach Workuta geschickt, als Reparationsleistungen haben die hohen Herren der Alliierten auch entschieden, dass Sklavenarbeit eingesetzt werden soll. Dort im Lager erlebt sie wie einerseits unmenschliche Bedingungen und unmenschlicher Druck von Menschen eingesetzt und ausgeübt werden Und andererseits, wie Menschen gegenseitig Menschlichkeit beweisen können ein eindringlicher Roman unbedingt empfehlenswert.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen űbersit :lesend :lesend America against America Wang Huning

  • Ein neuer Bestseller von Mechtild Borrmann

    Mein erstes Buch, das ich von der Autorin Mechtild Borrmann gelesen habe, hieß „Feldpost“ und hat mich total begeistert. Daher war ich nun gespannt, wie mir dieser Roman, der ebenfalls über zwei Zeitebenen verfügt, gefällt.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Die Autorin hält die Spannung durch die zwei sich ständig wechselnden Zeitebenen in denen die Geschichte erzählt wird. Die erste Zeitebene beginnt kurz nach der Öffnung der innerdeutschen Mauer im Jahr 1991 bzw. 1993 und die Ich-Erzählerin Nora wird von der Vergangenheit eingeholt, als sie einen Brief ihres Neffen in den Händen hält. Seine Mutter hatte vor ihrem Tod einen Suchdienst beauftragt. Nora kauft sich daraufhin ein Schulheft und schreibt ihr Leben zwischen 1932 und 1954 auf. Die zweite Zeitebene beginnt im Jahr 1931 als Lene den jungen Holländer Joop kennen und lieben lernt. Die beiden werden getrennt und schließlich heiratet Lene einen anderen und gebärt ein geistig behindertes Kind mit Namen Leo, der in eine Heil- und Pflegeanstalt kommt. Dort arbeitet ihre Cousine Nora. Mir hat die Erzähltechnik, eine Szene einmal aus der Erinnerung von Nora (60 Jahre später) und dann aus der Sicht von Lene in der damaligen Zeit zu beschreiben, sehr gut gefallen.

    Mit einer gewissen Distanz erzählt die Autorin von dieser brutalen Zeit, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, da es mir zwar nahe, aber nicht zu nahe ging.

    Im Nachwort erläutert die Autorin, dass die Ereignisse auf wahre Begebenheiten beruhen, die Ereignisse jedoch fiktional verarbeitet und literarisch verdichtet sind.

    Fazit:

    Es ist ein historisch wichtiges Buch, das ich schwer aus der Hand legen konnte.

    Absolute Kauf- und Leseempfehlung

  • Was kann ich noch schreiben, ohne all die zutreffenden Dinge, die ihr schon geschriben habt, zu wiederholen?


    Mir gefällt sehr gut die ein wenig distanzierte Schreibweise, in der es nie zu Pathos und rührseligen Betrachtungen kommt, aber immer auch Platz für Gefühle bleibt.

    Und das Nebeneinander von Unmenschlichkeit auf der einen und tiefer Freundschaft und Menschlichkeit auf der anderen Seite.

    Es hat sich gelohnt, das Buch zu lesen.

  • Mechtild Borrmann lese ich grundsätzlich sehr gern. Sie beschreibt die Szenen mit einer Distanz, hier bringt sie sehr viel unter, deutet an. Damit unterscheidet sie sich von anderen Autoren, die ich sonst auch gern lese. Ich weiß das, aber aktuell hätte ich mir gewünscht, der Titel wäre etwas ausführlicher gewesen. Meiner Meinung nach hätte sie gern einiges etwas vertiefen dürfen. Die Handlung hat mich, seit dem Zuklappen vor einer Woche, kaum noch beschäftigt und ist auch nicht mehr nachgeklungen. Ich habe nur noch zu "Workuta" etwas im Netz nachgelesen.


    Angenehm ist die Schriftgröße und auch der Zeilendurchschuss beim Hardcover. Das Buchcover hätte mich nicht zu einer Kaufentscheidung bewegen können. Mir gefällt die Darstellung der beiden, auf mich statisch wirkenden, jungen Frauen nicht. Während des Lesens steckt das Buch bei mir in einer Stoffbuchhülle, so ist auch der Klappentext - für schnelles Nachlesen - nicht in Blickweite.


    Schade, dass es kaum Nachwort gibt. Einen ausführlichen Text hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin mehr erklärt und wie oben geschrieben, hätte der Roman gern an manchen Stellen etwas ausführlicher sein dürfen.


    Ich habe "Lebensbande" trotzdem kaum aus den Händen legen können. Es hat mir besser als "Feldpost" gefallen, kommt für mich aber nicht an "Der Geiger", "Grenzgänger" und "Trümmerkind" heran. Diese haben mich begeistert und auch einen festen Regalplatz erhalten. Womöglich habe ich inzw. auch mehr Vergleiche, als zu dem Zeitpunkt, als ich damals die anderen Bände las.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Die Fäden des Schicksals verwoben zu einer berührenden Geschichte ...

    Dass Mechtild Borrmann zu einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen gehört, ist denen, die mich kennen inzwischen bekannt. Dass sie mich aber auch mit ihrem neuen Buch „Lebensbande“ wieder absolut in den Bann ziehen konnte, möchte ich in dieser Rezension nachdrücklich vermerken.

    Das Buch handelt von drei Frauen, die das Schicksal zusammenbringt und selbst der Tod nicht wirklich trennen kann. Ich lerne Lene kennen, die junge Frau, die ausgerechnet in den Zeiten der „braunen Brut“ ein Kind zur Welt bringt, das ein wenig anders ist als andere Kinder und um dessen Leben und Schicksal sie verbissen kämpfen muss. Nora, die unfreiwillig ein Verbrechen begeht und davon ein Leben lang verfolgt wird und schließlich Lotte, die nie die Hoffnung aufgibt, trotz schwerster Bedingungen an die Liebe ihres Lebens zu glauben.

    Mit viel Feingefühl ohne aber jemals gefühlsduselig zu werden vermittelt mir die Autorin eine Geschichte, die zu Tränen rührt. Geschickt spinnt sie ein Netz aus Geheimnissen, die mich als Leserin immer wieder ins Grübeln brachten. Als ich glaubte für mich eines der Rätsel gelöst zu haben, taten sich neue Spuren auf und es war doch alles wieder ganz anders. Was aber durch den Roman erhalten bleibt ist das Leid, dass diese drei Frauen während und nach dem Krieg ertragen mussten und das für uns heute schwer vorstellbar ist. Für mich entwickelte das Buch einen wahren Lesesog, dem ich mich am Schluss gar nicht entziehen konnte. Sehr, sehr gerne vergebe ich hier mit fünf Sternen die wohlverdiente absolute Bestnote und freue mich heute schon auf weitere Lektüre aus Mechtild Borrmanns Feder.

  • Wichtiges Buch

    Das wunderschöne Buchcover hat mich gleich zum Buch greifen lassen. Der Klappentext klingt sehr interessant, so dass ich auch das ganze Buch gelesen habe. Es geht um eine Geschichte nach wahren Begebenheiten, die Hauptprotagonisten sind jedoch fiktional verarbeitet worden.

    Ich finde das Thema sehr spannend und mir hat die Umsetzung durch die Autorin Mechtild Borrmann sehr gut gefallen. Ich war von Anfang an von der Geschichte gefesselt, das mit einem einleitenden Prolog beginnt. Mir hat der flüssige Schreibstil und die ständigen Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit (1931 bis 1954) und der Gegenwart (Jahr 1993) absolut gefallen. Besonders gelungen fand ich, dass teilweise gleiche Szenen aus unterschiedlicher Sicht beschrieben und dann weiterentwickelt wurden. Die einzelnen Kapitel waren auch angenehm kurz und ich wusste immer wo und in welchem Jahr die Handlung gerade spielt. Historisch interessant fand ich auch, dass nach dem Zweiten Weltkrieg Reparationszahlungen auch durch Arbeit im Ausland abzuleisten waren und vor allem dass hierbei auch Frauen herangezogen wurden.

    Fazit:

    Dies ist nach „Feldpost“ mein zweites Buch von Mechtild Borrmann und auch diesen Roman kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen.

  • Lebensbande erzählt die Geschichte von Lene, Nora und Lieselotte. Lene verliert Anfang der dreissiger Jahre durch ein Missverständnis ihre erste große Liebe und bekommt ein Kind, dessen Geburt so schwierig war, dass der Kleine in seiner Entwicklung eingeschränkt ist. Für die damaligen Machthaber ein Grund ihn auszusondern und gegebenenfalls auch zu entsorgen. Da trifft Lene auf Nora, die ihren Sohn als Krankenschwester betreut und die ihr hilft Leo aus der Schusslinie zu bringen. Was dazu führt, dass Nora selbst genau darin landet. Sie wird nach Danzig versetzt, wo sie in Lieselotte eine Freundin findet. Doch als der Krieg endet, werden beide in die Sowjetunion in ein Gulag verschleppt. Und auch hier schlägt das Schicksal wieder erbarmungslos zu.


    Das Buch spielt mit den Zeitebenen und der Sicht der Protagonisten. So wechseln wir immer wieder aus den neunziger Jahren, in denen Nora von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, in die Zeit der Nazis, des Krieges und der Nachkriegszeit. So entwickelt sich die Geschichte nach und nach auch aus der Perspektive von Nora und Lene.


    Mich hat das Buch sehr berührt. Lene und das Schicksal ihres Sohnes Leo, der einfach etwas länger als andere Kinder braucht, machen wieder deutlich wie menschenverachtend das System der Nazis einfach war. Wer nicht zu hundert Prozent dem Führer dienen konnte wurde sofort ausgesondert und aus der Gesellschaft entfernt.


    Noras Geschichte wiederum erzählt eben auch, dass für viele Menschen im Osten der Krieg eben nicht 1945 beendet war. Ich denke vielen ist es nicht klar, dass nicht nur Männer in Kriegsgefangenschaft ums Leben kamen, sondern eben auch Frauen, die gezielt am Ende des Krieges in Arbeitslager verschleppt wurden und dort am Ende mit Segen der Alliierten als menschliche Reparationsleistung der Deutschen gesehen wurden.


    Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen. Das Schicksal dieser Frauen berührt und lässt einen nachdenklich werden.


    9 von 10 Punkte

  • Lebensbande - so lautet der Titel des neuen Romans von Mechtild Borrmann.

    Und diese Lebensbande sind es, die Menschen verbinden und die sich nicht leugnen oder ungeschehen machen lassen.


    Lene, Nora und Lieselotte - 3 Frauen, die sich in der Zeit des 2. Weltkriegs begegnen und deren Leben und Schicksale sich über die Jahre kreuzen und verbinden.

    Das Buch erzählt dies im Wechsel zwischen der Vergangenheit im 2. Weltkrieg und danach sowie der Zeit nach der deutschen Einheit.

    Mechtild Borrmann gelingt es, diese dramatischen und schlimmen Zeiten menschlich, berührend, erschütternd und doch auch in gewisser Weise nüchtern und ohne übertriebenen Pathos zu erzählen.


    Ich habe das Buch in kürzester Zeit gelesen, der Roman basiert auf wahren Begebenheiten und hat mich wirklich tief berührt.