Beiträge von Sonnenschein12

    Ich muss gestehen, dass ich bei der Szene, in der Adnan Annemarie und Maurice in die Arme nimmt, einen leichten Anfall von "Tränen in den Augen" hatte...

    Es ist schon erstaunlich, mit welchen Methoden Fräulein Wermut arbeitet und wie sie Informationen "herauskitzelt", sie beeindruckt mich von Leseabschnitt zu Leseabschnitt mehr... MelanieM , denkst Du noch daran, dass Du uns noch etwas zu Fräulein Wermut "Daseinsberechtigung" im Buch erzählen wolltest? Denn eigentlich sollte sie doch auf dem Bahnhof kehrtmachen und nach Hannover zurückkehren? Oder war es das, dass Du evtl. ein eigenes Buch über sie schreiben willst?

    Die Gegenüberstellung der verschiedenen Auffassungen (Annemaries Vater vs. Friederike) der damaligen Zeit fand ich sehr spannend zu lesen - und natürlich war ich vom Vater und Tante sehr erschüttert, aber ich befürchte mal, sie sind zwar extrem, aber waren keineswegs selten und kamen häufiger vor, als wir es uns heute vorstellen können.... Herrn Wenzels Vorstellung, dass Frauen von ihrem ersten Mann "imprägniert" werden - phhhh!!!

    Annemarie und Adnan haben sicherlich kein einfaches Leben vor sich - auch in einer weltoffenen Stadt wie Hamburg nicht (siehe auch "Neger, Neger, Schornsteinfeger" von Hans Massaquoi, der ja so ungefähr gleichaltrig mit Maurice sein müsste), aber ich wünsche ihnen jedenfalls viel Glück mit den Papieren von Wolfgang... hoffentlich finden sie gemeinsam eine passende Geschichte, denn etwas dürftig finde ich das "Gerüst" bisher schon...

    Und Luise? Wie Friederikes Vater feststellt, hat sie kein psychisches Trauma, sondern ein "impulsives Wesen"... Da bin ich äußerst gespannt, was wir da noch zu ihrer Vorgeschichte erfahren...

    Und noch 'ne Frage: MelanieM , Du hast geschrieben, Band drei sei im Lektorat - gibt es da schon ein Erscheinungsdatum?

    Friederike hat ja schon 1913 studiert, seit 1907 war das Frauenstudium möglich.

    Überall in Deutschland? Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass Lise Meitner Anfang der 1920-er Jahre (oder war das doch früher?) an der Berliner Humboldt-Universität größte Schwierigkeiten hatte, sich als Studentin einzuschreiben, obwohl sie ihr Studium eigentlich schon in Wien abgeschlossen hatte... Aber letztendlich auch egal für Luises weitere berufliche Karriere, dann könnte sie Jura studieren - aber erstmal müssen "wir" herausbekommen, warum sie so ist, wie sie ist...

    Der §218 ist nicht abgeschafft, Schwangerschaftsabbrüche sind weiterhin strafbar

    Stimmt, natürlich hast Du vollkommen recht - da kann man mal sehen, wie ich verdränge...

    In Mohlenberg 3 hat Fräulein Wermut auch wieder einen Auftritt. Das Buch ist gerade im Lektorat.

    Sehr schön!

    Julianetendenzen

    Luisetendenzen?


    Ja, Du hast natürlich vollkommen recht, es hat sich vieles bei uns - in Europa - verbessert, auch durch die Reformierung des BGB 1977 (?) , (z.B. eben, dass Ehefrauen nicht mehr die Erlaubnis ihres Mannes haben mussten, um arbeiten zu "dürfen"), Abschaffung des § 218 - aber hat es nicht gerade fast 50 Jahre gedauert, dass dieser § 219 a (? - dieses "Werbungsverbot" für Abtreibungen) gestrichen wird?

    Aber ich hatte hollyhollunder so verstanden, dass sie "weltpolitisch" denkt - und da ist Afghanistan ja gerade ein Paradebeispiel!

    Juliane will schnell für Gerechtigkeit sorgen

    Ich vermute, Du meinst Luise?

    Nur dass sie noch lernen muss, dass es manchmal keine schnellen Antworten und Lösungen gibt. Wenn sie das lernt und etwas aus sich macht könnte sie noch viel mehr für Menschen tun denen das Recht verweigert wird.

    Wir hatten ja schon im letzten Abschnitt darüber spekuliert, dass Luise in unserer heutigen Zeit vermutlich gar nicht auffallen würde (Fridays for future oder ähnliches)... Aber damals? Vielleicht könnte sie Rechtsanwältin werden, ich glaube, Frauen waren 1923 schon zum Studium zugelassen...

    Manchmal hat man ja eh den Eindruck, dass manche Männer damals Frauen in etwa auf die gleiche Stufe wie Schwarze Menschen gesetzt haben.

    Na ja, vielleicht ein klitzekleines Bisschen höher, von wegen der Rasse und so... Aber ich verstehe durchaus, was Du meinst...

    die, die noch gar nicht mit Menschen aus fremden Kulturen zu tun hatten, sich von sowas tatsächlich beeindrucken lassen. Damals war die Wissenschaft ja noch etwas viel Beeindruckenderes als heutzutage. Da nahm man das schnell mal für bare Münze.


    Ich habe mal vor einigen Jahren ein "böse" Umfrage gelesen, da stand, dass die Vorurteile gegen "die Ausländer" am stärksten dort waren, wo die wenigsten Menschen mit Migrationshintergrund lebten... Ob die Umfrage stimmt ("traue nie einer Statistik, die Du nicht selbst mit gefälscht hast"), weiß ich nicht, aber so ganz zurückweisen will ich sie auch nicht...