Beiträge von ClaireW

    Ich meinte eigentlich nicht explizit Frauen. Sondern auch Männer, die eben vorher nicht die Verantwortung hatten. Verantwortung für Zusammenarbeit mit den Nazis, Verantwortung für den Einsatz von Gefangenen, für die Lieferung von Vernichtungswaffen und Gas, für die Spionageabteilung. Die sind ja z.B. einfach postwendend zum BND gecastet worden.

    Ja, da stimmte ich dir zu und das meinte ich auch, als ich weiter oben geschrieben hatte, dass man zumindest bei den Führungskräften darauf hätte achten müssen, dass ehemalige Nationalsozialisten nicht wieder in solche Positionen zurückkommen können. Das hatte ja für den BND, für die Polizei, für die Justiz etc. auch dementsprechende Auswirkungen.

    Ich hab mich auch sehr gefreut über den schönen Abend und das Kennenlernen. Und ich freu mich, dass du den Leseungsbericht dank Gucci auch entdeckt hast.

    Darüber habe ich mich auch sehr gefreut! Und der Bericht ist übrigens unheimlich schön geschrieben!! 😊

    Vielen Dank für das tolle Buch und die Begleitung bei diese Leserunde.

    Ich freue mich sehr, dass es dir der Roman so gefallen hat!! 😊 Danke dir auch für den Austausch in dieser Runde. Für mich war es sehr spannend an eurem Leseerlebnis und Gedanken zu dem Buch so teilhaben zu können!

    Nun hat sich bestätigt, dass Frau Brückner Elisa ist, was ich ja schon vermutete.

    Da hattest du wirklich einen guten Instinkt! 😊

    Ich kann verstehen, dass Elisa Angst hatte, ihren Sohn zu verlieren. Was sie erlebt hat, muss sie belasten. Aber sich ausgerechnet bei ihrem Bruder zu öffnen, war etwas naiv.

    Ja, Elisas Angst vor den Liefensteins war übermächtig, nachdem, was sie mit ihnen erlebt hatte. Und du hast recht, es war auf jeden Fall ein verhängnisvoller Fehler von ihr, dass sie sich ihrem Bruder gegenüber geöffnet hat. Aber diese Fehlentscheidung hat sie einfach in einem Moment der Schwäche getroffen, im Angesicht des Kriegs, als sie sich unsicher war, ob Franz und sie überhaupt überleben würden.

    Wie kaltschnäuzig er da in der Villa auftaucht und immer noch glaubt, er könne alles regeln. Theodor konnte endlich sagen, was er getan hat, und damit hatte er auch nichts mehr zu verlieren – zum Glück für Cosima.

    Ich habe Theodor beim Schreiben immer als einen Mann gesehen, der nicht begreift, dass seine Macht und Zeit vorbei ist. Er glaubt, dass er auch in der jungen BRD weiter die Fäden in der Hand behalten hat und vor allem behalten kann, aber das stimmt längst nicht mehr. Theodor wiederum hätte diesen Schritt, endlich die Wahrheit zu sagen, schon viel früher machen müssen ...

    Cosima hat nachdem sie nun die Geschichte der Familie kennt eine neue Aufgabe.

    Ja, und damit setzt sie auch das Erbe ihres Vaters fort ...

    Ein Buch, das nachhallt. Mir hat es sehr gut gefallen, auch wenn mir nicht alle der Personen zusagten.

    Das freut mich sehr! Vielen Dank!! 😊 Mir ging es übrigens beim Schreiben mit den Figuren nicht anders - nicht alle haben mir zugesagt, auch wenn jede von ihnen einen festen Platz in dieser Geschichte hatte.

    LeseBär : Ich bin von Gucci auf deinen schönen Bericht über gestern Abend aufmerksam gemacht worden. Ich hatte dir schon kurz in der Leserunde geschrieben ...

    Wie schön, dass dir die Lesung gestern so gefallen hat. Vielen Dank!🙏 Es war wirklich ein toller Abend und ich habe mich sehr gefreut, dass du da warst und wir uns bei dieser Gelegenheit persönlich kennengelernt haben.
    Die digitale Welt ist wunderbar, aber kein Vergleich zu echten menschlichen Begegnungen! 😊

    Den finde ich aber stark. Kein Mensch, den ich mag, aber der Tod des Bruders macht ihm klar, das er so nicht weitermachen kann. Aber ganz gerade war sein Weg sicher auch nach dem Krieg nicht.

    Ja, so habe ich Theodor auch gesehen und das war auch das Herausfordernde an dieser Figur (was aber auch sehr viel Spaß beim Schreiben gemacht hat) - diese vielen Seiten, die er hat und die eben nicht nur schwarz und weiß sind, zu erzählen.

    Kollektives Verdrängen, ja. Wie vorher kollektiv mitmachen. Ist das typisch deutsch gewesen? Ich denke nicht. Das ist typisch Mensch. Der Gedanke ist es, der mich derzeit so erschreckt.

    Nein, das glaube ich auch nicht, dass das typisch deutsch ist ... Sondern oft nur der leichtere Weg!

    Oh, ich hab den Beitrag von dir erst jetzt bemerkt ... 😊

    Ich habe gestern den Fim "Nürnberger Prozess" gesehen mit Spencer Tracy.

    Den habe ich mal vor ganz langer Zeit gesehen, würde ich mir aber auch gerne noch mal anschauen!

    Ich kann mir vorstellen, dass Cosima sich richtig fremd fühlt in ihrer Familie. Von allen belogen.

    Ja, ich glaube, dass dieses Gefühl am schlimmsten ist, dass man sich in Menschen, die man liebt, so getäuscht hat, dass sie einem auf einmal ganz fremd sind. Vielleicht wollten genau aus diesem Grund auch viele einfach nicht wahrhaben, dass ihre Familienmitglieder oder Freunde solche Verbrechen begangen haben?

    Es hat mir so gut gefallen, das Buch. Eines deiner besten liebe Claire. Und so wichtig. Immer noch. Schon wieder.

    Und so tolle Figuren. Also nicht nur die guten.

    Danke! Wie schön! Das bedeutet mir so viel, liebe hollyholunder!!! 😊 Gerade bei diesem Buch, das auch für mich so intensiv war ...

    Was ich immer noch nicht verstehe, warum die Menschen alle geschwiegen haben. Es gab doch so viele Menschen in der Nachbarschaft, die müssen das doch alles gesehen haben und gewusst haben. Also über die Verhältnisse bescheid gewusst haben. Ich denke, die Besatzer wollten auch oft gar nicht genauer nachforschen. Sie wollten, dass Deutschland wieder auf die Füße kam und haben auch mal weggesehen, damit das auch gut anlief. Wenn man all die Täter und MItläufer dingfest gemacht hätte, wäre Deutschland ein anders geworden.

    Die Frage hat mich auch immer beschäftigt und tut es ehrlich gesagt immer noch. Ich glaube, dass es auch eine Form von kollektivem Verdrängen und "Vergessen wollen" war. Nicht umsonst wurde ja nach dem Krieg einfach nicht über diese Zeit von damals geredet und wenn, wurde es eher gerechtfertigt oder verharmlost. Aber wenn man sich zum Beispiel überlegt, dass es im damaligen "Deutschen Reich" und den besetzten Gebieten fast eintausend KZ-Außenlager (!) gab, die sehr oft in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten lagen, dann haben die Menschen selbstverständlich etwas mitbekommen. Ich glaube, was aber auch noch hinzukam, war diese unglaubliche Verrohung damals, vor allem als dann auch der Krieg begann, und die schreckliche Rassenideologie der Nationalsozialisten hat diese Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen ja zudem als angeblich "minderwertig" diffamiert.

    Und nach dem Krieg wollten gab es einfach nur eine kurze Zeit, in der die Alliierten wirklich eine echte "Entnazifizierung" betreiben wollte. Dann kam der "Kalte Krieg" und der Kampf gegen den Kommunismus war wichtiger.

    Ich musste das Buch gestern dann auch fertiglesen, weil es so spannend war.

    Dankeschön! Das freut mich! 😊

    Diese Hilflosigkeit von Edmund hat mich sehr berührt.

    Ich habe es beim Schreiben auch so empfunden, dass es für Edmund an diesem Punkt deshalb keinen anderen Weg mehr gibt und er keine Sekunde über die Konsequenzen für sich selbst nachdenkt ...

    Das gefällt mir überhaupt, dass die Figuren eine Entwicklung durchmachen im Buch. Und ich ihr auch emotional folgen kann.

    Vielen Dank - das war mir auch sehr wichtig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich das manchmal auch gar nicht so einfach fand - das habe ich hier, glaube ich, schon mal an einer anderen Stelle in der Runde geschrieben -besonders bei einer so ambivalenten Figur wie Theodor.

    Das hatte ich ja auch gedacht und ja, sie hat ihr Leben einigermaßen gemeistert.

    Das stimmt. Am Ende hat Elisa doch ein bisschen Glück durch ihren Sohn gefunden. 😊

    Viele der großen Firmen haben doch eine solche Vorgeschichte.

    Leider ja ... und nicht nur das. Nicht wenige Unternehmen haben an der Brutalisierung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen sogar aktiv mitgewirkt, um ihren Profit zu erhöhen. Ich fand das bei meinen Recherchen erschütternd.

    Andererseits hat er sich selbst ja auch schuldig gemacht, als er den „Unfall“ inszeniert hat.

    Das stimmt ...

    Dass er damit bei seiner Familie nicht durchkommt, hätte er wissen müssen. Seine Erpressung konnte nicht funktionieren, dafür hatte alle zu viel Dreck am Stecken.

    Ja, aber hier entlädt sich auch bei Edmund alles, was er all die Jahre heruntergeschluckt und schweigend mitangesehen hat. In meiner Vorstellung ist es daher auch sein eigenes Schuldgefühl, dass hier zu seiner impulsiven Handlung führt.

    Frau Brückner ist damit sicherlich Elisa. Sie hat auch einen Sohn, der altersmäßig passt und damit Edmunds Sohn sein dürfte.

    Sehr interessant, deine Überlegung! 😉

    Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es in ihr aussieht, als sie die Wahrheit erfährt.

    Das ist für Cosima auch furchtbar, weil es das Bild über ihre Familie völlig zerstört ...

    Leo hat mit Frau Brückner gesprochen und ist Cosima dann in die Schweiz gefolgt, weil er besorgt ist. Endlich ist das Vertrauen wieder da.

    Und das ist zumindest ein bisschen Unterstützung für Cosima und Leo wird zu einem Mitstreiter ...