Beiträge von ClaireW

    Ich habe da gleich an Volker Kutschers Roman "Marlow" denken müssen, als Gerreon Rath nach Nürnberg reist und dort den Aufmarsch miterlebt. Ihm geht das alles gegen den Strich und doch reist ihn die allgemeine Stimmung mit und auch er hebt den Arm. Dann ist er erschrocken über seine Reaktion und versteht nicht, wie er das tun konnte.

    Ich gestehe, ich habe Kutscher noch nie gelesen, aber er liegt ganz oben auf meiner Liste von Büchern, die ich lesen möchte ...

    Den Vater hat das bestimmt nicht interessiert. Männer durften ja solche Liebschaften haben.

    Ja, das stimmt leider, dass das früher so war ... Dazu auch später noch mal mehr im Roman.

    Berta ist ja als Köchin nicht ganz so dicht dran an den Herrschaften wie andere Bedienstete, aber sie kriegt doch eine Menge mit und sie tratscht nicht.

    Ja, sie ist ein sehr integerer Mensch!

    LeseBär

    Ich bin gerade außerhalb der Reichweite meines Computers, deshalb kann ich leider nicht zitieren und antworte dir so:


    1. Dann bin ich sehr, sehr froh, dass du den Weg in diese Runde gefunden hast und wünsche dir ganz viel Spaß, wenn du ein anderes Buch von mir lesen solltest ... 😊


    2. Zu deiner Frage einer Fortsetzung: Du hast recht, dass das "historische Thema" mit dieser Geschichte beendet ist. Da stimme ich dir zu. Dass ich mir eine Fortsetzung vorstellen könnte, bezog sich auch mehr auf das Potential der Figuren und dass ich ihr weiteres Leben innerlich vor Augen habe. Aber es müsste eine ganz neuer anderer Aspekt auf der historisch-politischen Ebene hinzukommen - und es ist auch eher unwahrscheinlich, dass es wirklich zu einer Fortsetzung kommt.


    3. Ich signiere sehr gerne auch jedes andere Buch und freue mich, dass wir uns persönlich kennenlernen ... 😊

    Gucci : Ich freue mich, dass du "Die Erbin"

    wahrscheinlich auch ohne Leserunde gelesen hättest, die ich übrigens auch für mich als Autorin als Gewinn empfinde. Es ist sehr, sehr spannend und interessant so detailliert an eurem Leseprozess, euren Spekulationen und Gedanken zu dem Roman teilzuhaben! 😊

    Eine kleine Ungereimtheit ist mir noch aufgefallen. In meinem E-Book auf Seite 534 (ich weiß, dass ist keine genaue Seitenangabe), als Albert und Theo beginnen, die Zeit nach dem Krieg vorzubereiten und die beiden erste Listen aufstellen, wollen sie auch "so schnell wie möglich unsere fehlenden Verbindlichkeiten und Außenstände eintreiben". Meines Erachtens wollen sie ihre Forderungen eintreiben (und ggf. Verbindlichkeiten begleichen).

    Danke! Ihr seid wirklich tolle und unglaublich aufmerksame Leserinnen und Leser!!! 😊

    Ausgelesen. Schade, dass ich dieses schöne Buch nun zuklappen muss. Die Thematik ist natürlich alles andere als schön, aber die Umsetzung finde ich rundum gelungen, besonders, wie die Vielfalt menschlicher Facetten dargestellt wurde. Und ich finde, der Abschluss der Geschichte ist rund, es bleiben keine Fragen offen und es gibt am Schluss doch noch Hoffnung, dass Elisa mit Henry und Cosima mit Leo und diese vier sowieso zusammen in eine glückliche Zukunft schauen dürfen.

    Vielen lieben Dank - ich freue mich sehr, dass dir der Roman so gefallen hat und dass du das am Ende so empfunden hast. So ging es mir wie gesagt auch beim Schreiben. Das Ende ist auch ein neuer hoffnungsvoller Anfang für Cosima, Elisa, Henry und auch Leo ...

    Er ist durch seine Schuld an Edmunds Tod gebrochen und das nehme ich dieser Figur absolut ab.

    Ja, Edmunds Tod bricht ihn, bringt ihn aber auch zum ersten Mal dazu, zu reflektieren, wer er selbst wirklich ist und warum er so geworden ist . Doch mit der Schuld wird er immer leben müssen ...

    Und Cosima baut die Stiftung weiter aus. Sie wird ihren Weg machen - bestimmt mit Leo an ihrer Seite. Ich fand es gut, dass die Liebesgeschichte zwischen den beiden nicht mehr groß zur Sprache kam, sondern erst ganz am Schluss ein neuer Anfang gewagt werden soll.

    Es stand auch zu viel zwischen ihnen ... Und die beiden mussten auch erst einmal ihre inneren Aufgaben und Ziele erfüllen - Cosima musste die Wahrheit über ihre Familie in Erfahrung bringen und Leo den Mörder seines Freunds Walter finden.

    Da sind sie wohl auch Kinder ihrer Zeit, die die Aufarbeitung so kurz nach Kriegsende scheuen. Die nächste Generation Schweigender.

    Genau so habe ich das auch gesehen. Die beiden stehen symbolisch dafür.

    Liebe ClaireW , ich danke nicht nur für die fesselnden Lesestunden, sondern vor allem auch für die sehr engagierte Begleitung dieser Leserunde! Man merkt, dass das Buch ein Herzensprojekt ist.

    Vielen lieben Dank! Ich freue mich sehr, dass der Roman so fesselnd für dich war und dir so gefallen!! Das bedeutet mir viel! 😊

    Ein bisschen ärgere ich mich allerdings, dass ich nur das E-Book gekauft habe, denn ich habe spontan eine Karte für die Lesung am Donnerstag reserviert und kann es mir daher nicht signieren lassen.

    Ach, wie schön! 😊 Das freut mich aber!! Kommst du dann bitte auf mich zu und sagst mir, wer du bist? Wir kennen uns ja noch nicht persönlich ...

    Wichtig finde ich auch sich daran zu erinnern, dass viele Juden gar nicht fliehen konnten, da sie niemand aufnehmen wollte. Vor allem, da in den USA und Europa heute wieder genauso mit Flüchtlingen umgegangen wird.

    Ja, da kann ich dir nur zustimmen - und auch diese "entmenschlichte" Sprache, in der man darüber spricht, erinnert sehr an frühere Zeiten.

    Da gibt es in manchem europäischen Land noch Aufarbeitungsarbeit zu leisten. Die Ermordung der Juden Europas wurde in vielen Ländern nicht von den Deutschen getan, nicht alleine ausgeführt, wenn auch allein verantwortet, denn ohne die Deutschen Befehle hätte es für Juden und Roma Unterdrückung und Diskriminierung gegeben. Die eigentliche Sonderstellung in der Geschichte des Völkermords war die industriell organisierte Vernichtung.

    Das stimmt. Das wird übrigens ganz großartig in Berlin, in der Ausstellung unter dem Holocaust-Mahnmal, gezeigt, wie unterschiedlich in den besetzten Ländern darauf reagiert wurde, und wie breitwillig viele Ländern sofort bereit waren, an diesem Völkermord mitzuwirken und die Juden und Jüdinnen auszuliefern.

    Im Hause Liefenstein habe wohl einige bemerkt, was da zwischen Theo und Rita läuft. Edmund bekommt es dann selbst mit und es muss ihm nicht zugetragen werden.

    Ja, und für Edmund ist das eine doppelte Verletzung - von seinem Bruder und seiner Frau verraten zu werden, auch wenn er Rita nicht wirklich liebt.

    Theodor scheint ziemliche Panik zu haben, sonst hätte er die Sachen vom Speicher nicht so schnell entsorgen wollen. Pech für ihn, dass ihm Cosima so schnell auf die Schliche kommt.

    Das hat er in der Tat, weil er selbst nicht weiß, was sich da oben noch so befinden könnte - und Cosimas Misstrauen schürt diese Nacht-und Nebel-Aktion natürlich noch zusätzlich!

    Cosima ist immer noch verletzt und doch warnt sie Leo. Ihre Entscheidung, den Privatdetektiv zu beauftragen, finde ich gut, da sie in der eigenen Familie ja nichts erfährt.

    Cosima spürt hier tatsächlich instinktiv, dass etwas nicht stimmt und hinter alldem eine noch größere Gefahr stecken könnte ...

    Und ich fand es in diesem Abschnitt sehr gut, dass er merkt, dass es auch für ihn als Ekel immer noch jemanden gibt, der eine Spur ekliger ist und ihn dann in der Hand hat, so dass auch er nicht mehr ruhig schlafen kann.

    Ja, das habe ich beim Schreiben auch so gesehen. Wilhelm Liefenstein lernt auf einmal, was es bedeutet, wenn ein anderer die ganze Macht in den Händen hält!

    Ich mußte gestern auch noch unbedingt bis mitten in die Nacht lesen, bis ich durch war.

    Das was sooo spannend, daß ich nicht anders konnte.

    Wie schön! Das freut mich aber ...😊

    Mein Verdacht mit Elisa war richtig und das finde ich wunderbar, daß sie es geschafft hat, wieder auf die Beine zu kommen und den Sohn hat, der sie mit Edmund verbindet.

    Ebenso so schön, daß sowohl sie als auch Cosima so eine Art neue Familie haben und Cosima und Henry sich als Geschwister.

    Das war mir beim Schreiben sehr wichtig, dass die Geschichte am Ende mit den drei auch ein bisschen etwas Schönes und Hoffnungsvolles für die Zukunft hat. Wie du schon schreibst, Cosima hat mit Elisa und Henry eine Art neue Familie gefunden ...

    Da hat sich Theo - zumindest ein wenig - rehabiltiert, indem er Edmunds Tochter das leben rettet und sich vor sie wirft.

    Ja, und hier wird auch deutlich, wie viel Cosima ihm bedeutet ...

    Ich kann mir vorstellen, daß - anch einiger Zeit des Nachdenkens und beseinnens - die beiden sich vielleicht wieder ein wenig näher kommen können.

    Ich denke auch, Cosima wird zwar Zeit brauchen, aber irgendwann werden sie wieder aufeinander zugehen ...

    Wie schön dass es Elisa gut geht und sie von ihrer grossen Liebe einen Sohn hat. So ist sie für immer mit Edmund verbunden.

    So habe ich das beim Schreiben auch empfunden und Henry gibt ihr auch, so tragisch und traurig der Tod von Edmund ist, einen Grund und eine Aufgabe, um weiterzuleben ...

    Furchtbar was da auch nach dem Krieg noch alles unter den Teppich gekehrt wurde.

    Dieses Kapitel, wie die deutsche Wirtschaft schon bewusst vor Kriegsende an einer Legende gearbeitet hat, um später jede Verantwortung von sich zu weisen, fand ich besonders schlimm. Das Nürnberger Büro zum Beispiel hat es wirklich gegeben.

    Für David hätte ich mir ein frohes Ende gewünscht, aber so ist halt das Leben. Nicht alles hat ein happy End.

    Ja, und er steht hier natürlich auch symbolisch für viele andere jener Zeit.

    Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen. Das ich solange gebraucht habe hat nur mit meinem restlichen Leben zu tun, dass mich oft nicht lesen lässt 😉

    Die Rezension folgt dann demnächst und bestimmt werde ich bald mal wieder zu einem Buch von ClaireW greifen. Danke dass ich mitlesen durfte

    Ich habe es zwar weiter oben schon geschrieben, aber hier trotzdem noch mal - vielen Dank! Das freut mich sehr!!:)

    Und der Sohn, der mit ihr im Treppenhaus ist, könnte Edmunds Sohn sein. Er ist 11 oder 12, d.h. er wäre vielleicht 1945 geboren. Und 1944 ist Elisa ja noch mal mit Edmund zusammen, bevor er die Auseinandersetzung mit Theodor hat.

    Sehr spannende Überlegung ...

    Ich frag mich aber die ganze Zeit - wer ist Herr Brückner?

    Noch spannender - und vor allem eine sehr wichtige Frage!!! 😉

    Wilde Spekulation, ich weiß.

    Wie gesagt - ich liebe diese Spekulationen ja. Da ist die ein oder andere Überlegung bei, die ich bei der Entwicklung der Geschichte auch einmal hatte ... und einige Überlegungen von euch stimmen auch! Aber ich sag natürlich nicht, welche! 😊

    David hieß aber auch nicht Brückner, sondern Jacobsen.

    Genau!

    ch hatte auch damit gerechnet, dass zur Trennung/Lösen der Verlobung noch eine Szene im Buch auftaucht. Vielleicht gab es die, doch vermutlich musste Claire Winter auch mal Text kürzen.

    Ich habe zwar Text gekürzt, aber an anderen Stellen ...😊 Aber wie ich oben schon Brillenschlange78 geschrieben habe, aus meiner Perspektive hatten die Hellmanns einfach nicht die Macht, die Hochzeit durchzusetzen, und Cosima bleibt ja entschlossen, was ihre Trennung von Alexander angeht. Selbst als Erich sie zu "bearbeiten" versucht ...

    Und David ist ausgerechnet in einem Liefensten-Werk beschäftigt. Was für eine Verhöhnung durch das Schicksal.

    Ja, das ist wirklich eine Verhöhnung! Am Ende hat David auch seine Flucht nach Ungarn nicht gerettet. Das finde ich übrigens etwas furchtbar Tragisches, dass es damals so viele Juden und Jüdinnen gab, die in ein anderes Land geflohen sind, dass dann Ende wieder durch die Deutschen besetzt wurde.

    Gut, dass sich Cosima nicht so einfach abspeisen lässt und weiter forscht und auch, dass sie sich dafür mit Leo zusammentut. Zu 2. sind sie vielleicht besser gewappnet. Vielleicht können sie sich ja auch wieder versöhnen?

    Auf jeden Fall haben die beiden jetzt schon mal einen entscheidenden Schritt aufeinander zugemacht ... 😊

    Mich wundert nur, dass Alexander und seine Familie nicht wieder aufgetaucht sind um die Verlobung und Hochzeit doch noch durchzusetzen.

    Für mich hatten die Hellmanns dafür nicht die Machtposition, die Liefensteins sind ja sehr viel reicher und einflussreicher als die Hellmanns ...