Ich hatte heute Abend eine Lesung, deshalb konnte ich erst jetzt wieder in die Runde schauen. Ich melde mich noch ausführlicher, aber zumindest so viel jetzt schon - ich freue mich so sehr, dass euch der Roman so gefallen hat und begeistern konnte!!! 😊
Beiträge von ClaireW
-
-
Das stimmt. Das Manuskript war tatsächlich etwas länger als das von "Kinder ihrer Zeit"
und "Kinder des Aufbruchs"' und das ist dann eine Abwägung vom Verlag, weil das Buch sonst mehr im Verkauf kosten würde. Papier ist leider wahnsinnig teuer geworden.
-
Gucci : Dankeschön für die Erwähnung der beiden Bücher. 😊 "Kinder des Aufbruchs" kommt übrigens nächste Woche als Taschenbuch heraus ...
-
Na gut, da hat die Autorin heute erneut ein Buch verkauft. Frisch geladen auf meine kindle App.
Die Autorin freut sich und wünscht viel Spaß beim Lesen ...😊 Die Geschichte passt aber tatsächlich gut zu der Thematik der Erbin und es macht mich bis heute fassungslos, dass das möglich war!
-
An "Die geliehene Schuld" musste ich da auch denken. Der Freund meiner Schwägerin war ja bis vor kurzem beim BND und der war da echt empfindlich, als ich versucht habe, ihn darauf anzusprechen. (Ist jetzt in Rente.) Das fand ich schräg und mein Gefühl war da, dass dieses Verdrängen und Totschweigen immer noch funktioniert.
Dass ganz bewusst Rückkehrer benachteiligt und ausgegrenzt wurden, finde ich noch eine Hausnummer schlimmer. Das ist ja aktive Verdrängung und eigentlich kommt da sofort der Gedanke, dass das alte Gedankengut im Untergrund weitergepflegt und weitergehegt wurde.
Als ich deinen Kommentar eben gelesen habe, habe ich wieder an die Leserunde von "Die geliehene Schuld" erinnert ... 😊 Ich glaube auch, dass dieses Verdrängen und Totschweigen auch immer noch funktioniert.
Dieses bewusste Ausgrenzen von Rückkehrern hat mich auch entsetzt. Man hat sie zum Teil einfach als Kommunisten diffamiert (die Partei waren ja damals in der BRD das Feindbild und wurde schließlich verboten).
-
Ich denke, erst wird sie mal aus praktischen Gründen wieder Kontakt zu Leo suchen. Weil sie Infos und seine Unterstützung braucht. Und später wird sie ihm womöglich verzeihen können.
Ich sagte ja schon mal, wie spannend ich eure Spekulationen finde ... Und ich mag deine Annahme hier! 😊
-
Ich glaube auch, dass die "Entnazifizierung" schwierig und in der bereiten Masse nicht einfach so durchführbar war, aber es wär wichtig gewesen, dass man zum Beispiel bei den Führungspositionen in der jungen BRD darauf geachtet hätte, wer dort wieder in Positionen kommen. Ich habe mich in "Die geliehene Schuld" ja mal sehr intensiv mit der Vorläuferorganisation des BNDs (Organisation Gehlen) beschäftigt und es ist erschreckend, wie sehr dort zum Beispiel alte Feindbilder übernommen wurden und sich Nazis gegenseitig gedeckt haben. Eine unabhängige Historikerkommission hat das vor einigen Jahren alles aufgearbeitet, und sie haben dabei auch festgestellt, dass diese "alten Seilschaften" sehr bewusst, darauf geachtet haben, dass zum Beispiel Rückkehrer aus dem Exil, die einmal dem Widerstand angehört hatten, nicht Fuß fassen konnten.
-
Genau mein Denken, als ich die Szene gelesen habe, als Leo im Treppenhaus auf Frau Brückner wartet und sie mit ihrem Sohn hochkommt.
Er schätzte den Jungen ja auf 11 bis 12 - aber 13 wäre soo weit auch nicht entfernt.....
Was ich ja an diesen Leserunden als Autorin sehr liebe, sind eure Spekulationen. Das macht so viel Spaß und ist so interessant, sie zu lesen ...
Natürlich war es in der Zeit für Unternehmer nicht leicht, sich den Nazis zu widersetzen - aber es gibt genügend Beispiele von Menschen, die sich ihre Nazinähe zunutze machten, um eben Juden zu helfen.
Ja, es gab auch die anderen, wenn auch wenige, aber ich finde, man kann ihre Namen nichtoft genug erwähnen, wie zum Beispiel Oskar Schindler. So war es auch mit der Zwangsarbeit. Es gab auch Unternehmen, die damals versucht haben, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen zu verbessern und erträglicher zu machen, aber der überwiegende Teil hat leider das Gegenteil getan.
Wie gut, daß ich morgen frei habe - ich muß jetzt wissen, wie es weitergeht. Und wenn ich die halbe Nacht durchlese.
Dann wünsche ich dir viel Freude und Spannung mit dem letzten Abschnitt!😊
-
Naja, die Nachkommen können ja nix dafür. Cosima ist ja auch unschuldig an dem was ihre Familie getan hat. Dafür sollen sich die selber verantworten und nicht die Kinder und Kindeskinder.
Das stimmt und sehe ich auch so, aber für die Nachfolgegenerationen dieser Industriellenfamilien heute würde ich mir manchmal trotzdem einen anderen Umgang mit dem "Erbe" ihrer Familie wünschen.
-
Ich mag gar nicht unterbrechen, mir gefällt es so richtig gut und ich möchte gleich weiterlesen.
Dankeschön! Ich freue mich sehr, dass dir das Buch so gefällt ... 😊
Das war interessant - das Gespräch, das Cosima mithören konnte.
Ja, das macht ihr leider auch endgültig klar, dass man etwas vor ihr geheimhält!
Aber er hätte wohl nie seine Tochter alleine gelassen, denke ich mal.
Nein, dass hätte Edmund wirklich nie getan. Ich freue mich, dass du ihn auch so siehst!!
Ich finde es erschreckend, daß die "Schuldigen" aus dem 3.Reich so derart in der Nachkriegszeit über Leichen gegangen sind. Und es ihnen auch noch so einfach gemacht wurde, sich "reinzuwaschen".
Aus heutiger Sicht ist das auch unglaublich, aber da so viele ehemalige Nationalsozialisten wieder in hohe Positionen gekommen sind, habe die natürlich u.a. auch mit allen Mitteln verhindert, dass ihre alten Seilschaften der Strafverfolgung ausgesetzt wurden. Und dann kam für die Alliierten auch noch der "Kalte Krieg" und das neue Feinbild "Kommunismus" hinzu, da hat man sich um die Entnazifizierung nicht mehr groß gekümmert!
-
streifi : Auch dir ganz lieben Dank für deine Rezension und die Bewertung! Ich freue mich wirklich sehr darüber, umso mehr als mir auch selbst bewusst ist, dass es sich um keine leichte Thematik handelt.
-
beowulf : Ich schreibe das mal hier, weil ich nicht weiß, wo sonst ... Ich habe gerade deine Rezension entdeckt und freue mich sehr darüber. Vielen Dank!! Ich habe das ja hier schon anderer Stelle geschrieben, dass mir dieses Buch sehr am Herzen liegt und mich selbst die Thematik auch sehr beschäftigt und betroffen gemacht hat.
-
Manchmal glaube ich, der Mensch ist mit zuviel Freiheit und Frieden überfordert. Denn wenn man in der Geschichte zurückschaut, so eine lange Friedenszeit hatten wir in Europa ja noch nie. Erst mit dem Ukrainekrieg wurden wir in nächster Nähe wieder damit konfrontiert.
Ja, und das macht einen so nachdenklich, oder? Anstatt das die Menschen die Demokratie (die nicht immer einfach ist) schützen und wertschätzen, weil sie uns so eine Freiheit schenkt ...
-
Zu sehr ist mir noch die Frustration der Westdeutschen Frauenwelt im Bewusstsein, die erwartet hatte auf emanzipierte und selbstbewusste Frauen aus dem Osten zu treffen um festzustellen, die Kämpfe waren dort auch noch nicht gewonnen.
Naja, das ist ja auch ein langer Kampf und Prozess, bis so etwas wirklich umgesetzt ist und wird. Bis heute sind ja die Löhne zwischen Frauen und Männern nicht gleich ... In den 68er war das übrigens auch ähnlich. In den Kommunen wurde zwar über Politik diskutiert und "freie" Beziehung und Sexualität gelebt, aber den Abwasch mussten die Frauen trotzdem machen. Gretchen Dutschke, die Frau von Rudi Dutschke, hat das mal sehr amüsant beschrieben ...
-
Nun aber stellt sich raus, wie seine Gefühlslage wirklich ist. Es treibt ihn einfach nur an, seine Geschäfte zu verstärken.
Ja, der Tod von Henriette ist für Theodor eine echte Wende in seinem Leben, aber nicht, weil er um sie trauert, wie du schon schreibst, sondern ihm seine eigene Sterblichkeit bewusst wird - und das verstärkt erst mal seinen Egoismus und Ehrgeiz ...
Wilhelm ignoriert ihn und will, dass Edmund den Kontakt abbricht. Edmund aber lehnt ab. Doch wie lange wird er sich seiner Familie widersetzen können?
Das ist für mich beim Schreiben auch ein ganz entscheidender Punkt zwischen Vater und Sohn gewesen, der den Bruch zwischen ihnen noch weiter vorantreibt ...
Dann erfährt sie, dass der Unfall von Leo provoziert war, und verliert auch noch den letzten Menschen, dem sie vertraut.
Und für Cosima ist das irgendwie doppelt hart, weil sie Leo ja gerade für einen ehrlichen Menschen gehalten hat ...
Hängt das mit Edmunds Tod zusammen oder mit den schmutzigen Geschäften während der NS-Zeit?
Sehr wichtige Frage ... Aber ich verrate natürlich nichts!
-
Als er es morgens wollte, klappte es nicht mehr.
Da hätte er in der Tat etwas stärker insistieren müssen ...
Die Trennung von Alexander war gut und richtig - gerade zu der Zeit mußten Frauen ihre Männer ja noch um Erlaubnis fragen, wenn sie arbeiten wollten. Furchtbare Vorstellung.
Warum das so lange gedauert hat, bis das endlich mal aus der Gesellschaft und den Gesetzen verschwand, ist mir auch ein Rätsel.Heiraten war für Frauen zu der Zeit immer noch ein Risiko der Freiheitsbeschränkung.
Nicht nur das mit der Genehmigung des Arbeitsvertrages, das dann in ein Kündigungsrecht des Ehemannes umgewandelt wurde, sondern in den 50igern verlor die Frau die Kontrolle über ihr Vermögen, dass konnte der Mann alleine verwalten. Der Firmenanteil hätte Alexander zur Ausbeutung zur Verfügung gestanden und zu melden hätte sie auch nichts mehr gehabt. Trotz des genialen Satzes im Grundgesetz, es hat einige Zeit gebraucht den mit Leben zu erfüllen.
Ich finde das auch so unglaublich, wie in der BRD damals die Gesetzgebung war, aber das wurde eben überhaupt nicht in Frage gestellt. Und wenn man dann noch überlegt, dass eine Frau, die nicht geheiratet hat, gesellschaftlich nicht gut angesehen war und es nicht einfach hatte ...
-
Hab grad geschaut, das ist 10 Jahre her, richtig? Ich finde, dass es seit ca. 3 Jahren ganz extrem ist. Überall, eigentlich weltweit, der massive Rechtsruck.
Ja, zehn Jahre ... und damals habe ich beim Schreiben immer gedacht, wie dankbar wir sein können, dass wir nicht in so einer Welt leben müssen. Ich hätte damals nie geglaubt, dass sich die Welt so verändern kann, denn du hast leider recht - es gibt überall diesen massiven Rechtsruck ...
-
Ja, als wenn fast das ganze Volk einer Gehirnwäsche unterzogen worden wäre. Und wieviele jetzt wieder bei so rechten Kundgebungen genauso jubeln, daß macht mir wirklich Angst. Die Menschheit vergisst nach spätestens 2 Generationen wieder alles, erschreckend!
Ja, das stimmt. Ich fand das auch alles so erschreckend aktuell, als ich diesmal den Roman geschrieben habe. Das hat mich sehr beschäftigt, weil es mir z.B. damals als ich "Die verbotene Zeit" geschrieben habe, genau entgegengesetzt ging.
-
Bertha ist einfach eine gute Seele, die natürlich auch viel mitkriegt, was im Haus so vor sich geht. Ob sie Cosima bei ihren Recherchen womöglich helfen kann?
Bertha hat auf jeden Fall so einiges mitbekommen ... 😉
-
Cosima ist ein taffe Frau die jetzt unbedjngt den Dingen auf den Grund gehen will, auch wenn es noch so erschütternd ist. Finde das mit dem Detektiv gut, mal schauen was da über den Prozess und Hagen noch alles zu Tage tritt.
Das ist für Cosima auch ein unglaublich wichtiger Schritt mit dem Privatdetektiv. Sie hat zwar Angst vor dem, was sie herausfinden könnte, aber gleichzeitig kann sie auch nicht mehr zurück und weiß, dass sie die Wahrheit wissen muss ...
Das Edmund und Elisa noch zusammenfinden und wenigstens ein paar glückliche Stunden miteinander verbringen können, ist sehr schön.
Das habe ich auch so beim Schreiben empfunden ...😊
Was ich immer erschreckend finde wenn man so Aufnahmen von damals sieht, diese jubelnden Menschenmassen.
Ich habe mir für die Recherchen Filmaufnahmen von dieser Militärparade angeschaut, man kann das nicht glauben, wenn man die Menschen dort sieht. Die Leute wirkten damals wie berauscht, fast hysterisch vor Begeisterung ... Das hat etwas unglaublich Bedrückendes!
Wobei später die Leute auch gezwungen wurden, auf der Straße zu jubeln.
Ist das nicht schrecklich? Und das wiederholt sich heute unter manchen Regimen wieder genauso!