Beiträge von Smorph

    Tatsächlich ist das nicht meine Rezension, sondern die meiner Frau. Ich kann mit Fitzek nicht so wirklich.



    Im Klappentext ist von Monophobie die Rede, doch im Buch spielt dieses Thema höchstens eine Nebenrolle. Insgesamt zieht sich für mich ein grundlegendes Problem durch die gesamte Geschichte: Sie wirkt wie eine Aneinanderreihung von Informationen, die weder wirklich bedeutsam sind noch schlüssig ineinandergreifen.


    Zu Beginn startet die Handlung noch mit der gewohnt hohen Spannung und Taktung. Aber bereits zur Mitte hin hab ich mich dabei ertappt, nachzusehen, wie viele Kapitel noch vor mir liegen. Die Charaktere blieben für mich völlig farblos, weshalb mich weder ihre Entwicklungen noch ihre Schicksale wirklich berühren konnten. Die Story schleppt sich zunehmend dahin und wirkt früh ziellos.


    Die Hoffnung auf das typische Fitzek-Ende sowie die wie immer hervorragende Lesung von Simon Jäger haben mich schließlich durchhalten lassen. Der erhoffte „Wow“-Moment am Ende blieb aber definitiv aus. Die Handlungen der Figuren waren für mich nicht nachvollziehbar, die Auflösung wirkte konstruiert und verwirrend. Statt staunend auf ein ausgeklügeltes Geflecht zurückzublicken, blieb mir lediglich die Frage: Warum zum Henker brauchte es die Erwähnung von Michael Jackson?


    Ich habe mir anschließend andere Rezensionen angesehen, die überwiegend wesentlich positiver ausfallen. Aber Herr Fitzek und ich – wir geraten nun schon seit einigen Büchern aneinander, und spätestens mit „Der Nachbar“ sind wir wohl in eine ernsthafte Lesekrise geraten. Schade.

    ASIN/ISBN: 3426281759


    Sie dachte, ihre größte Angst ist es, allein zu sein. Bis sie herausfindet, dass sie es nie war... Wer ist der »Nachbar«? Sebastian Fitzeks raffinierter Gänsehaut-Thriller für 2025

    Die Strafverteidigerin Sarah Wolff leidet an Monophobie, der Angst vor Einsamkeit. Was sie nicht weiß: Nachdem sie mit ihrer Tochter an den Stadtrand Berlins gezogen ist, hat sie einen unsichtbaren Nachbarn, der sie keine Sekunde lang allein lassen wird ...

    Bei meinen Kommentaren hab ich diesmal meinen boshaften Zwilling mitschreiben lassen. Nehmt ihn bitte nicht so ernst, ich bin mir nicht einmal sicher, ob er wirklich lesen kann.

    Dachte mir, es macht die Sache ein wenig amüsanter.

    Anleitung für Haus & Herz 2.0

    Boshaft
    Ein typischer Fall von »clever sein wollen«. Metaphern, die sich selbst gefallen, und Fußnoten, die kichern, weil ihnen befohlen worden ist, witzig zu sein. Das Stück wirkt wie ein Paartherapie-Podcast, der beschlossen hat, sich als Literatur zu tarnen. Erkenntnis? Ja. Seele? Nur in Tabellenform.

    Ernsthaft

    Formal außergewöhnlich: eine Gebrauchsanweisung als erzählerische Form. Die Fußnoten sind charmant, aber irritieren am Ende doch sehr.

    Originell, aber ganz offensichtlich der verzweifelte Beitrag eines Großmauls. Das hier kommt dabei raus, wenn man ankündigt, als nächstes die Betriebsanleitung seines Staubsaugers einreichen zu wollen.

    Balthazar

    Boshaft

    Reimzwang mit Staubsauger. Da hat jemand den Kinderreim-Generator auf »Grusel light« gestellt. Die Metrik stolpert, die Pointe verpufft. Spinnen sind toll, aber nicht, wenn sie Limericks diktieren.


    Ernsthaft

    Reim und Rhythmus funktionieren über weite Strecken, einige Verse brechen den Takt. Inhaltlich einfach, aber stimmig; eher Unterhaltung als Tiefgang.

    Außerdem: jemand, der zeigt, dass man auch mit weit weniger als 600 Worten etwas Brauchbares einreichen kann.

    Das Geschenk der Ehe

    Boshaft

    Hausfrauentragödie mit Küchenmesser: »Tatort Wanne-Eickel«. Ein Text, der glaubt, Ironie sei schon Stil. Zu viele Klischees, zu wenig Überraschung. Ehe als Staubsaugerwitz, garniert mit Mordlust – das hatten wir schon bei Hitchcock, nur pointierter.


    Ernsthaft

    Der Ton schwankt zwischen Satire und Psychostudie. Wirklich schön beschrieben, aber nicht immer ganz stimmig. Das Ende öffnet ganz viel Raum für Interpretation.

    Trotzdem möchte ich dem Autor / der Autorin dringend ans Herz legen, mich und meine Frau nicht länger heimlich zu beobachten.

    Erste Tage und andere Hürden

    Boshaft

    Coming-of-Age-Comedy trifft Schulhof-Slang: nett, aber beliebig. Der Staubsauger wirkt wie ein nachträglicher Gastauftritt, um das Wettbewerbsthema noch zu erfüllen. Literarisch? Eher Fanfiction-Feeling mit Cheesecake-Krümeln.


    Ernsthaft

    Bei der Anwesenheitskontrolle einen Begriff nennen zu müssen, weil dein Name fällt, das war etwas … neu. Was zu erwarten war: Der Staubsauger wird das Detail sein, das so gar nicht passt.

    Die letzten zwei, drei Sätze waren herrlich zynisch.

    Häuslich

    Boshaft

    Elend als Selbstzweck. Gewalt, Blut, Tränen. Alles minutiös beschrieben, damit man »betroffen« ist. Der Staubsauger ist nur Requisite, das Drama ist purer Voyeurismus. Sozialrealismus im Fetisch-Look.


    Ernsthaft

    Mini-Bonus von mir für diesen Text: Der Rollentausch der Geschlechter bei häuslicher Gewalt lässt sie noch perverser erscheinen.

    Aber manche Themen funktionieren bei mir nicht. Zumindest nicht auf diese Weise. Warum genau, geht keinen von Euch etwas an.

    In Sachen Manfred

    Boshaft

    Einmal Pixar bitte, aber als Selbsthilfegruppe. Ironisch, aber zu stolz auf die eigene Idee. Nach fünf Pointen weiß man, dass der Autor klug ist. Nach zehn hofft man, er hört auf. Satire in Endlosschleife.


    Ernsthaft

    Humoristisch und klar konzipiert. Funktioniert als Parabel über Burnout und Selbstwert. Wenn man ganz pingelig liest, merkt man, dass manche Pointen sich wiederholen.

    Schöne Bescherung

    Boshaft

    Weihnachts-TV-Drama im Kleinformat. So brav, dass man dringend Glühwein braucht, um die Sache bis zum Ende durchzustehen. Der Staubsauger als Eheberater? Schon der Titel verrät die Pointe. Kein Krümel bleibt unerwartet.


    Ernsthaft

    Von der Grundidee her ein bisschen verwandt mit »Das Geschenk der Ehe«. Allerdings von der Stimmung her dann doch freundlicher und gefälliger. Und keiner sollte sich erdreisten, das Thema »Ehemann schenkt Staubsauger« als zu plump in den Dreck zu ziehen. Vielleicht war es kein Staubsauger, aber wir alle haben schon etwas geschenkt, das fehl am Platz war.

    Top Gun – Remastered

    Boshaft

    Was zum …? Ein Fiebertraum zwischen Insekten, Alkohol und schlechten Wortspielen. Der Text ist so hektisch, dass er beim Lesen Herzrasen verursacht. Wer braucht LSD, wenn man das hat?


    Ernsthaft

    Formal chaotisch. Satire trifft Slapstick. Vielleicht wäre es klüger gewesen, sich fix für eines von beiden zu entscheiden. Trotzdem sehr lesenswert. Vor allem originell.

    Vom Regen in die Traufe

    Boshaft

    Klaub, der Killerstaubsauger. Thriller light mit vorhersehbarer Pointe. Stilistisch solide, aber steril. Der Versuch, Spannung und Humor zu mischen, endet in Staub.


    Ernsthaft

    Gut komponierte Kurzgeschichte, sauber geschrieben. Der Erzähler als Mörder. Der Twist funktioniert, wenn auch nicht spektakulär. Sprachlich zurückhaltend, inhaltlich stimmig.

    Zyklonbeutel des Schicksals

    Boshaft

    Schaut mal, da war jemand am Friedhof und hat Terry Pratchett ausgegraben!

    Wer Hogwarts mag, wird sich hier fragen: Warum tut ihr das? Der Humor bemüht sich um Oxford-Witz, bleibt aber Staubfänger.

    Wer Hogwarts nicht kennt, erinnert sich maximal daran, dass Dumbo im Register war und dabei vermutlich auf Droge war.

    Reine Spielerei.


    Ernsthaft

    Ich kann mich meinem boshaften Zwilling eigentlich nur anschließen: Der Text klaut die Story von Harry Potter und den Stil von Terry Pratchett.

    Aber er ist trotzdem unterhaltsam.

    Sebastian Fitzek - Der Nachbar


    Sie dachte, ihre größte Angst ist es, allein zu sein. Bis sie herausfindet, dass sie es nie war... Wer ist der »Nachbar«? Sebastian Fitzeks raffinierter Gänsehaut-Thriller für 2025

    Die Strafverteidigerin Sarah Wolff leidet an Monophobie, der Angst vor Einsamkeit. Was sie nicht weiß: Nachdem sie mit ihrer Tochter an den Stadtrand Berlins gezogen ist, hat sie einen unsichtbaren Nachbarn, der sie keine Sekunde lang allein lassen wird ...


    ASIN/ISBN: 3426281759