Beiträge von Smorph

    Keine Ahnung, ob es wirklich stimmt. Aber Stephen King soll selbst über das Buch einmal in einem Interview gesagt haben:


    I don’t like Dreamcatcher very much. Dreamcatcher was written after the accident. I was using a lot of Oxycontin for pain. And I couldn’t work on a computer back then … I was pretty stoned when I wrote it, because of the Oxy, and that’s another book that shows the drugs at work.


    Etwas daran wird schon wahr sein. Ich fand den Film recht schräg. Aber das Buch noch schräger. Auf andere Weise.

    Für jeden dem der Film gefallen hat, lohnt sich die Lektüre des Buches sehr, glaube ich. Nicht, weil die Handlung sich ändert, sondern weil man mehr über die Figuren und ihre inneren Kämpfe erfährt.


    Percys Schikane und Wahnsinn entwickeln sich langsam und psychologisch differenziert. Auch Wild Bills Hintergrund wird ausführlicher geschildert.

    Auch Figuren wie Brutal oder auch Paul Edgecombes Frau haben weit mehr Gelegenheit, sich "vorzustellen". Man erfährt mehr über ihre Hintergrundgeschichten, Ängste und Reaktionen.

    Ich weiss nicht mehr genau, welches Buch von Kishon es war, das ich damals gelesen hab.


    Aber in Erinnerung ist mir die Sache geblieben, als alle sich einig waren, dass das Verschicken von Grußkarten im Grunde nur eine Belastung für alle ist. Also wurde beschlossen, keine mehr zu verschicken. Und alle hielten sich daran ... indem sie allerlei anderen Unsinn anstatt der Grusskarten verschickten und die Post an die Grenzen ihrer Kapazitaeten gebracht haben.


    Ganz vieles, das Kishon auf seine liebevolle Art und Weise an der Gesellschaft anprangert, stimmt. Und die Hintergruende sind manchmal gar nicht so lustig, wie es sich bei ihm liest.

    Der perfekte gelungene Auftakt einer charakterlich starken Sub-Reihe mit viel Humor. Spannender Kriminalfall. Liebevoller Satire auf Polizei, Politik und Heldengeschichten.

    Im Gegensatz zu "Die Nachtwächter", nicht ganz so ernst und moralisch leichter verdaulich. Ein guter Einstieg in die Scheibenwelt, wenn man möchte.

    "Die Nachtwächter" ist einer der ernsthafteren und tiefgründigeren Romane in der Scheibenwelt. Der Ton ist deutlich düsterer. Weniger Humor, dafür mit starken Themen wie Machtmissbrauch, Revolution und persönlicher Verantwortung. Die Entwicklung von Sam Vimes als Person steht im Mittelpunkt. Dazu kommt noch symbolische Darstellung politischer und gesellschaftlicher Themen. Getarnt als Zeitreise-Krimi.


    Andere Scheibenwelt-Romane setzen vor allem auf Satire, absurde Magie und gesellschaftliche Parodien. Lockere Fantasy-Unterhaltung steht im Vordergrund.

    Hier erleben man doch sehr einen Schwenk auf moralische Ernsthaftigkeit. Eine willkommene Abwechslung.

    Mich hat die Serie auf AppleTV+ so sehr beeindruckt. Also hab ich es mir "The Psychohistorians" erlaubt. Und hier ist es so, dass ich es hätte bleiben lassen sollen.

    Schon in der Serie ist es gar nicht *so* einfach, sich mit den Charakteren zu identifizieren. Im Buch sind sie dann noch abstrakter. Seldon wirkt eher als Konzeptträger. Gaal bleibt oberflächlich.

    Demerzel erscheint gar nicht, sondern offenbar in irgendwelchen Prequels. Die Idee der Cleon-Klone ist in den Büchern so gar nicht vorhanden.


    Ein wenig hat es den Anschein, als gäbe es im gesamten "Foundation-Zyklus" richtig tolle Ansätze und Ideen - aber man muss sich natürlich auch durch alles durchkämpfen, was Asimov geschrieben hat. Vielleicht bin ich faul geworden.

    Die Geschichte basiert auf realen technischen Grundlagen. Aber sie werden schon drastisch überzeichnet - zugunsten der Spannung. Smart-Home-Systeme mit App-Steuerung existieren und sind grundsätzlich angreifbar. Schwache Passwörter, Sicherheitslücken, fehlende Software- oder Firmware-Updates. Aber ein vollständiger Kontrollverlust wie im Buch ist in der Realität unwahrscheinlich. Trotzdem: Ich kann ja nicht einmal ausschliessen, dass mein Internet Router nicht doch immer fleissig bei DDOS Attacken mit hilft.

    Aber das Verschwinden einer Person in einem digital überwachten Haus ohne verwertbare Spuren ist ein klein wenig unrealistisch. Genauso wie das teils klischeehafte Verhalten der Polizei.


    Aber ein wenig muss man schon vom hohen Ross runtersteigen, bei jeder fiktiven Geschichte. Psychologisch glaubwürdig ist das Buch garantiert. Die Geschichte spielt effektiv mit realen Ängsten vor Überwachung und digitalem Kontrollverlust. Und die Themen hat Herr Strobel geschickt ausgenutzt, um einen spannenden Thriller zu entwickeln. Weniger technisch exakt. Dafür aber atmosphärisch und thematisch wirkungsvoll.

    Das Bestechende an diesem Buch ist die Idee, dass Gerechtigkeit nicht im Rechtssystem selbst entsteht, sondern durch Menschen, die das System durchschauen – und gezielt unterwandern.

    Das macht den Roman nicht nur spannend, sondern auch intellektuell reizvoll. Er wirft ethische Fragen auf. Und er bemüht sich gar nicht, einfache Antworten zu geben.


    Dass im gleichnamigen Film anstatt der Tabakindustrie die Waffenlobby an die Stelle der Konzerne rückt, war tatsächlich eine sehr gute Entscheidung. Fuer das Lesen des Buches irrelevant, welche Sorte Konzerne es sind. Der Film hat dadurch ein Quentchen Action bekommen, die sonst gefehlt hätte.

    Was mir gut gefallen hat: Ein hohes Maß an Spannung. Es ist schon eine Weile her, aber ich kann mich nicht an Kapitel oder Szenen erinnern, die bloßes "Füllmaterial" waren. Die Bedrohungslage wird schleichend, aber Schritt für Schritt und konsequent aufgebaut. Und entweder hat Grisham wirklich detailiertes juristisches Hintergrundwissen oder ist grandios darin, es einen glauben zu machen. Besonders faszinieren für mich: Der Protagonist steht permanent unter Druck und das klare moralische Dilemma sieht bis zum Schluss unlösbar aus.

    eigentlich passt Timeline gar nicht so recht in die Sci-Fi-Ecke, aber unter Fantasy schon gar nicht und in Historisches schien es mir auch etwas anmassend. :)

    Irgendwie hast du recht :)

    Man weiß einfach nicht, wo man es hinpacken soll. Weder hier im Forum noch in der eigenen Sammlung.

    Im Roman wird ein Team von Historikern und Archäologen mithilfe einer experimentellen Quantentechnologie in das 14. Jahrhundert geschickt, um den Professor zu retten. Ich mag diese Form von wissenschaftlicher Spekulation (Multiversentheorie und Quantenmechanik). Und alles ein wenig gepaart mit Mittelalter-Atmosphäre. Die Charaktere sind differenziert, es gibt Reflexionen über historische Authentizität, den ethischen Umgang mit Technologie und die Kluft zwischen moderner Arroganz und der rauen Realität des Mittelalters.

    Das Buch ist typisch Crichton: wissenschaftlich fundiert (auch wenn Physiker die Hände über dem Kopf zusammenschlagen mögen), spannungsgeladen und detailreich.


    Der Film von Richard Donner übernimmt die Grundidee, verwandelt sie aber in ein eher konventionelles Action-Abenteuer. Wissenschaftliche Aspekte und Multiversumstheorien werden stark vereinfacht. Zugunsten spektakulärer Kämpfe, Liebesgeschichten und heroischer Momente. Der Film legt einfach mehr Wert auf unkomplizierte Unterhaltung. Das macht die Figuren natürlich um einiges flacher, und auch die Handlung wurde doch sehr vereinfacht.


    Das Buch regt zum Nachdenken an.

    Der Film liefert solide Zeitreise-Action nach Hollywood-Rezeptur.

    Ich hab beides sehr gemocht. Auch wenn viele den Film nicht ausstehen konnten.

    Auch wenn "Die Frau des Zeitreisenden" viele Fans hat. Mich hat es nicht wirklich überzeugt.


    Die Idee ist auch nicht so innovativ, wie man glauben möchte. Es ist mehr wie das uneheliche Kind aus der Dreierbeziehung zwischen "Slaughterhouse-Five", "Kindred" und "Orlando".


    Was für die einen eine poetische Reflexion über Zeit und Liebe ist, wirkt auf mich wie eine romantisierte Leidensgeschichte. Nicht meins.

    "Der Fänger im Roggen" war eines jener Bücher, das uns in der Schule "aufgedrückt" wurde. Unser Deutschlehrer bezeichnete es damals als "wie gemacht für Pubertierende". Bis heute habe ich große Zweifel daran, ob das wirklich zutrifft.


    Auch wenn es eine Zeit lang so etwas wie ein Kultbuch unter Jugendlichen war. Meiner Meinung nach hauptsächlich deshalb, weil es in den USA zeitweise verboten oder zumindest stark umstritten war. Nicht zuletzt wegen der vulgären Sprache, offener Sexualität und der deutlichen Kritik an Autoritäten.


    Holden ist in mancher Hinsicht sicher ein typischer Teenager: Identitätskrise, Wut auf die Erwachsenenwelt. Doch im Kern geht es in dem Roman um psychische Instabilität – etwas, das fast selbstverständlich als Begleiterscheinung des Erwachsenwerdens dargestellt wird. Holdens Gedankenwelt zeigt klare Anzeichen von Depression, Angststörungen und einer tiefen Traumatisierung durch den Tod seines Bruders Allie.


    Viele Jugendliche fühlen sich unverstanden – das ist keine neue Erkenntnis. Doch Holden analysiert seine Umwelt mit erstaunlicher Schärfe, fast philosophisch. Das ist einerseits faszinierend, andererseits aber auch schwer zugänglich, wenn man sich selbst nicht mit ihm identifizieren kann oder will.


    Als wir das Buch damals endlich durch hatten, war für mich klar: Das ist keiner, mit dem ich mich identifizieren möchte. Und schon gar nicht will ich, dass mein Umfeld denkt, wir hätten irgendetwas gemeinsam.

    In diesem Buch geht es um Anna von Kleve, Katherine Howard und Jane Boleyn und ihr Beziehungen zu Heinrich VIII. Die verschiedenen Perspektiven und Erzählungen der drei Frauen machen die Geschichte sehr lebhaft und abwechslungsreich. Besonders Anne von Kleve, von der ich tatsächlich wenig wusste, hat mich sehr fasziniert.

    Henry, der sonst oft "strahlend" erscheint, verliert durch die Erzählungen der Frauen deutlich an Glanz.


    Ich fand das Buch fantastisch geschrieben. Lebhaft, mit viel Atmosphäre und absolut kurzweilig.

    "Die Einladung" ist ein intensiver, thematisch dichter Psychothriller mit starkem Fokus auf Wahrnehmung, Angst und Trauma.

    Spannender Lesestoff für Fans schneller Spannung und alpiner Gruselatmosphäre. Wer allerdings tiefe Logik und einleuchtende Auflösung erwartet, könnte enttäuscht werden. Insgesamt aber ein recht guter Fitzek-Thriller.

    Das Buch ist ein dichter, symbolischer Psychothriller mit Coming-of-Age-Kern, voller existenzieller Themen und Tiefenpsychologie.


    Die 1990er TV Verfilmung ist nostalgisch, aber zahm und gekürzt, mit charismatischem Pennywise.

    Die Kinofilme von 2017/2019 sind visuell beeindruckend und unterhaltsam, aber setzen auf Horror statt Tiefgang. Ideal für Fans moderner Spannung, weniger für Literaturpuristen.


    Wer den echten Schrecken und die Tragik hinter "Es" verstehen will, sollte das Buch lesen. Hier ist Pennywise ein Formwandler und Symbol des Bösen.

    Wer visuelle Gänsehaut sucht, wird mit den Filmen gut bedient. Aber auf andere Weise. Auch wenn Tim Curry und Bill Skarsgård sich alle Mühe geben - Pennywise ist und bleibt ein böser Clown.

    Die Blutschule ist eine düstere, clevere Horror-Geschichte, die mit knappen Mitteln große Wirkung erzielt – Ausdruck des Schreibstils von "Max Rhode" und zugleich Spiel mit der Autor-Identität. Wer Fitzek erwartet, findet hier einen anderen, roheren Ton. Der Roman ist ideal für Hörer*innen von intensivem Psycho-Horror und Fans von clever verwobenen Buchuniversen – weniger geeignet für Leser, die einen klassischen Fitzek-Thriller suchen.

    Ich hatte ein bisschen die Befürchtung, dass der Nachfolger zu sehr Band 1 ähnelt. Aber obwohl es sich wieder um das altbekannte Spiel handelt, gefällt mir Band 2 sogar besser. Nick ist erwachsen worden und spielt auch hier eine Rolle. Die Handlung findet diesesmal mehr in der Realität statt. Vielleicht war es das, was mir persönlich mehr gefallen hat.

    Einzig den Grund, warum "Erobos" wieder in Erscheinung tritt, fand ich nicht überzeugend. Tut dem Lesespaß aber keinem Abbruch.