Dunkle Schatten im Museum – Ein Krimi voller Geheimnisse und mystischen Elementen
Marie Hermanson entführt ihre Leser in „Im Finsterwald“ in ein düsteres, atmosphärisch dichtes Schweden der 1920er Jahre – genauer gesagt in das Naturhistorische Museum Göteborgs, das zum Schauplatz eines packenden Kriminalfalls wird. Was als harmloser Familienausflug beginnt, entwickelt sich rasch zu einem Albtraum, als die neunjährige Alice spurlos verschwindet. Die Handlung setzt mit dieser schockierenden Wendung ein und entfaltet sich zu einem vielschichtigen Rätsel, das weit über ein gewöhnliches Vermisstenprotokoll hinausgeht.
Hauptwachmeister Nils Gunnarsson erweist sich dabei als ungewöhnlicher Ermittler, dessen Entdeckungen in den labyrinthartigen Gängen des Museums für Gänsehaut sorgen. Hermanson versteht es meisterhaft, das Museum als klaustrophobischen, fast schon unheimlichen Ort zu inszenieren, an dem jedes Ausstellungsstück eine eigene Geschichte zu erzählen scheint – manche davon lieber im Verborgenen geblieben.
Die Autorin schafft eine eindrucksvolle Atmosphäre. Besonders stark ist ihr Stil, der mit leisen, psychologisch fein gezeichneten Momenten arbeitet, anstatt auf plumpe Effekte zu setzen. Die Spannung entsteht durch ein konstantes Gefühl der Bedrohung und eine allmählich aufgedeckte Wahrheit, die erschüttert.
Fazit:
"Im Finsterwald" hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein klug konstruierter, stilistisch eleganter Kriminalroman mit Mystery-Elementen, der mich langsam, aber unerbittlich in seinen Bann gezogen hat. Die düstere Stimmung und das geheimnisvolle Setting machen dieses Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis.
Wer atmosphärisch dichte Krimis mit psychologischem Tiefgang schätzt, sollte zu diesem Buch greifen.
4,5 von 5 Sternen