Beiträge von Sunshine

    Sehr berührend


    Die Geschichte schildert die brutalen Verhältnisse in einem katholischen Kinderheim während des Zweiten Weltkriegs und folgt Hardy, der nichts über seine Herkunft weiß, sowie Margret, die ihn beschützt. Die beiden mussten viel erleiden und so sieht es Margret als Pflicht an, ihre Lieben vor allem Unrecht zu beschützen.


    Emily, ihre Urenkelin kann das nicht verstehen, weil weder Hardy noch Margret jemals über das sprechen, was ihnen damals passiert ist. Emilys Mutter Julia ist sehr unzuverlässig und ihre Oma Sabine kreist nur um sich selbst, sehr zur Enttäuschung von Emily.


    Meine Meinung:

    Vera Teltz liest eindringlich und macht das Leid der Kinder spürbar; die Missstände wirken nach und hinterlassen tiefe seelische Narben bei Margret und Hardy. Das zieht sich bis in deren Gegenwart.

    Gerne hätte ich mehr über Sabine und Julia erfahren, warum sie so geworden sind und keinen wirklichen Halt finden.

    Margret ist auch nicht sonderlich sympathisch, aber ich kann nachvollziehen, warum das so ist.

    Ans Herz gewachsen sind mir Hardy, und vor allem Emily, mit ihr kann man richtig gut mitfühlen.

    Emily gelingt es am Ende hinter die Wahrheit zu kommen und sie bringt Erstaunliches zu Tage. Das Ende hat mich tief berührt.


    Fazit: Ein sehr spannendes und hochemotionales Buch über ein wichtiges Thema.

    Sehr guter „Whodunit“ Thriller


    Sechs Studenten wollen die Skiferien in Are verbringen, Willes Familie hat dort ein Ferienhaus. Relativ schnell artet einer der Abende bei dem Spiel Wahrheit oder Pflicht aus und am nächsten Tag wird Fanny tot vor dem Haus gefunden. Olivia, Fannys beste Freundin, beginnt einen nach dem anderen ihrer Freunde zu verdächtigen.


    Ich liebe den Schreibstil von Viveca Sten, ich habe bereits Teil 1 und 2 der Reihe um Hanna Ahlander und ihre Kollegen gelesen und auch der vierte Teil ist wieder richtig gut.


    Das Privatleben der durchweg sympathischen Ermittler wird gut in der Handlung integriert. Daniel, frisch geschieden, muss den Spagat zwischen seiner Arbeit und seiner kleinen Tochter Alice, um die er sich kümmern muss, bewältigen. Nebenbei hat er Gefühle für Hanna. Hanna wiederum ist frisch liiert und Anton hat Schwierigkeiten mit seinem Coming Out.


    Die kurzen abwechslungsreichen Kapitel sind in der Gegenwartsform geschrieben, am Liebsten hätte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand gelegt.

    Besonders gelungen fand ich die Skiabfahrt auf der nebligen Piste. Das war sehr düster und unheimlich fesselnd!


    Die Auflösung war spannend, obwohl ich schon auf der richtigen Spur war 😉


    Fazit: Der Thriller gehört zu meinen Jahreshighlights, absolut empfehlenswert.

    Zwischen Klappentext-Vorfreude und literarischer Einschlafhilfe

    Der Krimi ist das zweite Buch von Benjamin Stevenson um Ernest Cunningham, den ersten Teil kenne ich leider nicht.


    Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, und ich hatte gehofft, in etwa die Atmosphäre eines Orient-Express-Krimis von Agatha Christie zu finden.


    Der Starautor Henry McTavish wird im Laufe der Zugfahrt tot aufgefunden. Zuerst wurde ein natürlicher Tod vermutet, aber kurz darauf wurde festgestellt, dass es sich um Mord handelt.

    Kurz darauf wird auch noch der Verleger von McTavish ermordet. Wer hatte Grund beide Männer zu ermorden? Verdächtige gibt es viele, aber wer davon ist der Mörder.


    Ernest, der hängeringend nach Inspiration für sein nächstes Buch sucht, möchte den Fall aufklären, vielleicht kann er ja daraus seinen nächsten Krimi spinnen.


    Ich hatte erwartet, dass die Krimiautoren zusammen nach dem Mörder fahnden, aber das war nicht der Fall. Somit konnte der Krimi meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Es kam wenig Spannung auf und plätscherte vor sich hin. Viele Figuren bleiben blass oder wirken unfähig, wodurch sich die Lektüre stellenweise zieht. Ich hatte Probleme mir die zahlreichen Personen zu merken.


    Gut fand ich, dass Ernest mit uns Lesern spricht, dadurch entsteht eine gewisse Nähe. Ich denke, dass das auch nicht den Lesefluss behinderte, wie einige meiner Vorrezensenten anmerkten.

    Interessant fand ich den Zwischenstopp, als Ernest um die Löcher, verursacht durch Opalabbau, herumlaufen musste. Da gab es viel Interessantes und Wissenswertes zu entdecken.


    Die Handlung zog sich wie gesagt ziemlich, zumindest bis zu dem Mord. Danach kamen nach und nach diverse Geheimnisse der verdächtigen Autoren/Personen zu Tage.


    Die Auflösung fand ich relativ stimmig und der Abschluss nach der Aufklärung des Mordes ist überraschend und gelungen.


    Fazit: Ein leichter Krimi, der sich gelegentlich zieht und nicht ganz die Erwartungen erfüllt, aber dennoch lesbar ist. Für Fans von gemütlicher Krimi-Lektüre, doch kein wirklicher Höhepunkt.


    3 von 5 Sternen

    Spannender Psychothriller - wenn Demenz auf True-Crime trifft


    Ich liebe die Hörbücher von Romy Hausmann, die Thriller sind einfach etwas ganz Besonderes, das hat sie auch mit Himmelerdenblau wieder bewiesen.


    Dreh- und Angelpunkt in dem Buch ist die Entführung der 16-Jährigen Julie, die inzwischen seit 20 Jahren verschwunden ist. Zwei Podcaster, Liv und Philipp, rollen das Verbrechen in einem True Crime Podcast neu auf. Damit triggern sie auch den Vater von Julie, ein ehemals erfolgreicher Herzchirurg, der inzwischen unter Demenz leidet und nun in einem letzten Anlauf herausfinden möchte, was mit seiner Tochter geschehen ist.


    Die Geschichte wird aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen geschildert und dementsprechend von vielen verschiedenen Stimmen gesprochen, was den Thriller sehr abwechslungsreich macht. Aber vor allem werden die Geschehnisse aus der Sicht von Julies Vater Theo erzählt. Felix von Manteuffel leiht Theo seine Stimme, die hervorragend passt, als würde man wirklich einem Demenzkranken zuhören (Wortfindungsstörungen und verwechselte Wörter)


    Besonders ist auch, dass die Autorin die zwei Podcaster so einbindet, als würden sie tatsächlich einen Podcast sprechen.


    Ich habe viel mitgerätselt und gemutmaßt, musste aber feststellen, dass ich komplett falsch lag. Die Auflösung war wieder absolut spektakulär und überraschend für mich.

    Im Nachwort erzählt die Autorin, dass sie einige abstruse wahre Kriminalfälle mit ins Buch eingebunden hat, das fand ich sehr interessant. Berührend fand ich auch, wie sie die Problematik der Demenz thematisiert.


    Außerdem verweist sie auf einen echten Podcast, den sie zusammen mit Marc Benecke gemacht hat. Den werde ich mir sicher bei Gelegenheit anhören.


    Fazit: Spannender psychologischer Thriller, der das Thema Demenz gut einbindet.

    Unterhaltsam informativ, persönlich: ein Buch zum Immer-wieder-Lesen


    Nachdem Giulia Enders in ihrem ersten Buch den Darm auf anschauliche und unterhaltsame Weise erklärt hat, widmet sie sich in ihrem neuen Werk weiteren spannenden Bereichen unseres Körpers. Sie beleuchtet auf lockere Art unter anderem die Lunge, das Immunsystem, die Haut, die Muskeln und das Gehirn – und liefert dabei zahlreiche faszinierende Details.


    Besonders charmant: Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen, persönlichen Geschichte aus ihrer Familie, die den Einstieg ins Thema erleichtert. Passend dazu gibt es Illustrationen von ihrer Schwester Jill, die das Gelesene sehr gut ergänzen.


    Die Kapitel sind übersichtlich gegliedert und sowohl informativ als auch unterhaltsam geschrieben. Vieles war mir bereits bekannt, doch ich konnte auch eine Menge Neues über unseren Körper entdecken. Das Buch bekommt einen besonderen Platz in meinem Bücherregal, damit ich immer mal wieder darin nachschlagen kann.


    Zusätzlich hatte ich die Gelegenheit, das Buch als Hörbuch anzuhören. Die sympathische Stimme von Giulia Enders macht das Zuhören zum Vergnügen und rundet das Erlebnis perfekt ab. Auch das Hörbuch werde ich mir sicher noch einmal oder auch mehrfach anhören.


    Fazit: Ein unterhaltsames, lehrreiches und liebevoll gestaltetes Buch, das Lust darauf macht, mehr über den eigenen Körper zu erfahren – egal ob zum Lesen oder Hören.


    ASIN/ISBN: 355020177X

    Ein Zuhause voller Angst


    Arno Strobel versteht es auch mit Welcome Home, von der ersten Minute an Spannung aufzubauen. Die Geschichte beginnt scheinbar harmlos – ein neues Zuhause, ein frischer Start, alles wirkt perfekt. Doch schnell kippt die Stimmung und aus dem vermeintlich sicheren Ort wird ein Albtraum voller Zweifel, Misstrauen und unterschwelliger Bedrohung.


    Der Schreibstil ist flüssig, direkt und packend. Man merkt, dass Strobel genau weiß, wie er seine Leser und Hörer in die Irre führen kann. Immer wieder denkt man, die Wahrheit erkannt zu haben – nur um im nächsten Moment auf eine völlig neue Fährte geschickt zu werden.


    Besonders gelungen ist die dichte Atmosphäre: Das Gefühl der Unsicherheit, die beklemmende Stimmung im neuen Zuhause und die psychologischen Spiele zwischen den Figuren ziehen einen unweigerlich hinein. Sascha Rotermund als Sprecher verstärkt dies noch einmal – seine Stimme transportiert die Emotionen und die unterschwellige Bedrohung auf beeindruckende Weise.


    Kritisch möchte ich anmerken, dass Marco nicht besonders sympathisch herüberkommt und er schon mehr Gefühle zeigen könnte.


    Fazit: Spannender und beklemmender Thriller, absolut hörenswert.

    ASIN/ISBN: B0F62PP97V

    Das Böse trägt viele Masken


    Während des Feuerwerks am 4. Juli verschwinden zwei junge Mädchen spurlos; eine rasch eingeleitete Suchaktion endet damit, dass beide Leichen gefunden werden. Deputy Emmy Clifton und ihr Vater, der Sheriff, stoßen sehr bald auf einen Verdächtigen, der dann auch im Gefängnis landet.


    Knappe zwölf Jahre später wird der mutmaßliche Täter jedoch entlastet und kommt frei. Kurz darauf verschwindet erneut ein Mädchen. Emmy muss nun den alten Fall neu aufrollen und dazu noch das verschwundene Mädchen finden, bevor es zu spät ist. War damals wirklich die falsche Person hinter Gittern?


    Den ersten Teil fand ich etwas öde, viele Wiederholungen und schleppende Ermittlerarbeit.


    Glücklicherweise nahm die Handlung im folgenden Teil wieder Fahrt auf, was stark daran lag, dass Jude auftaucht, Emmys ältere Schwester. Sie ist Ermittlerin beim FBI und haucht der ganzen Untersuchung mehr Dynamik ein. Sie ist mir deutlich sympathischer als Emmy.


    Die Geschichte bietet im zweiten Teil auch mehr Einblick in Emmys und Judes Leben und deren Familie, begleitet von unerwarteten Wendungen und schockierenden Enthüllungen in North Falls, einer Kleinstadt, wo man doch jeden gut kennt, oder?


    Fazit: Dunkle Sühne ist ein packender Thriller mit emotionalen Momenten, starken Figuren und überraschenden Wendungen.

    Dunkle Schatten im Museum – Ein Krimi voller Geheimnisse und mystischen Elementen


    Marie Hermanson entführt ihre Leser in „Im Finsterwald“ in ein düsteres, atmosphärisch dichtes Schweden der 1920er Jahre – genauer gesagt in das Naturhistorische Museum Göteborgs, das zum Schauplatz eines packenden Kriminalfalls wird. Was als harmloser Familienausflug beginnt, entwickelt sich rasch zu einem Albtraum, als die neunjährige Alice spurlos verschwindet. Die Handlung setzt mit dieser schockierenden Wendung ein und entfaltet sich zu einem vielschichtigen Rätsel, das weit über ein gewöhnliches Vermisstenprotokoll hinausgeht.


    Hauptwachmeister Nils Gunnarsson erweist sich dabei als ungewöhnlicher Ermittler, dessen Entdeckungen in den labyrinthartigen Gängen des Museums für Gänsehaut sorgen. Hermanson versteht es meisterhaft, das Museum als klaustrophobischen, fast schon unheimlichen Ort zu inszenieren, an dem jedes Ausstellungsstück eine eigene Geschichte zu erzählen scheint – manche davon lieber im Verborgenen geblieben.


    Die Autorin schafft eine eindrucksvolle Atmosphäre. Besonders stark ist ihr Stil, der mit leisen, psychologisch fein gezeichneten Momenten arbeitet, anstatt auf plumpe Effekte zu setzen. Die Spannung entsteht durch ein konstantes Gefühl der Bedrohung und eine allmählich aufgedeckte Wahrheit, die erschüttert.


    Fazit:

    "Im Finsterwald" hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein klug konstruierter, stilistisch eleganter Kriminalroman mit Mystery-Elementen, der mich langsam, aber unerbittlich in seinen Bann gezogen hat. Die düstere Stimmung und das geheimnisvolle Setting machen dieses Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis.

    Wer atmosphärisch dichte Krimis mit psychologischem Tiefgang schätzt, sollte zu diesem Buch greifen.


    4,5 von 5 Sternen

    Perfekte Mischung aus Geschichte und Spannung


    Der Totengräber und die Pratermorde ist der fesselnde vierte Teil der Totengräber-Serie von Oliver Pötzsch, der mich von Anfang bis Ende wieder begeistert hat. Wie auch in den vorherigen Bänden gelingt es dem Autor erneut, eine dichte, düstere Atmosphäre im Wien des 19. Jahrhunderts zu erschaffen – diesmal mit dem Prater als zentralem Schauplatz grausamer Morde.


    Die Hauptfiguren, allen voran der eigenwillige Inspektor Leopold von Herzfeldt und der eigenbrötlerische Totengräber Augustin Rothmayer, wachsen einem mit jeder Folge mehr ans Herz. Ihre ungewöhnliche Freundschaft und die Kombination aus Kriminaltechnik, schwarzem Humor und Morbidität geben dem Hörbuch eine besondere Note.


    Augustin Rothmayer widmet sich diesmal den Schmeißfliegen und deren Maden und erkundet, wie man anhand deren Entwicklung im menschlichen Körper den Todeszeitpunkt feststellen kann. Dies ist sehr interessant und teilweise mit einem subtilen Humor unterlegt.


    Die Geschichte ist spannend aufgebaut, mit einigen cleveren Wendungen und einem soliden historischen Hintergrund. Auch die gesellschaftlichen und politischen Spannungen der damaligen Zeit fließen glaubwürdig mit ein, ohne die Handlung zu überfrachten.

    Die Hörbuchfassung überzeugt durch die hervorragende Sprecherleistung von Hans Jürgen Stockerl, der die Charaktere einzigartig und lebendig macht und die Stimmung einfach perfekt transportiert.


    Fazit: Wer die vorherigen Teile mochte, wird auch mit diesem Band absolut zufrieden sein. Eine klare Empfehlung für alle Fans historischer Krimis mit Tiefgang und Atmosphäre!


    5 von 5 Sternen

    Ein Geschenk mit Folgen – Ein Thriller über Vertrauen, Verlust und Überleben


    Rebecca Russ gelingt mit ihrem neuen Thriller ein atmosphärisch dichter und spannender Roman, der trotz einiger vorhersehbarer Elemente durchweg fesselt. Im Mittelpunkt steht Julia, die kurz vor ihrer Hochzeit von ihrer ehemals besten Freundin Nicki zu einer Wanderung in Schweden eingeladen wird – ein ungewöhnliches Hochzeitsgeschenk mit weitreichenden Folgen. Denn plötzlich ist Nicki verschwunden, und Julia sieht sich nicht nur mit der Wildnis, Kälte und Regen konfrontiert, sondern auch mit der eigenen Angst ums Überleben.


    Die Geschichte wird überwiegend aus Julias Ich-Perspektive erzählt, was Nähe und Authentizität schafft. Besonders gelungen sind die kursiv gedruckten Kapitel, die als mysteriöse Einschübe zum Nachdenken und Spekulieren einladen. Sie geben der Handlung zusätzliche Tiefe und eröffnen neue Blickwinkel.


    Die kurzen Kapitel sorgen für ein hohes Erzähltempo und machen es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Bei mir führte das sogar dazu, dass ich den Thriller in einem Rutsch an einem Tag gelesen habe – ein seltenes Erlebnis, das für die packende Erzählweise spricht.


    Besonders das Setting in der rauen, schwedischen Natur trägt zur düsteren und unheimlichen Atmosphäre bei und steigert die Spannung noch zusätzlich. Rebecca Russ versteht es, immer neue Wendungen und Details einzuflechten, die die Geschichte lebendig und abwechslungsreich halten.


    Fazit: Ein packender Thriller mit starker Atmosphäre, spannendem Plot und einem besonderen Setting – absolut lesenswert für Fans von psychologischer Spannung und düsteren Naturabenteuern.

    5 von 5 Sternen


    ASIN/ISBN: B0DMTZ2MTR

    Ein Sommer voller Geheimnisse – Die dunkle Seite Sardiniens


    Vera Bucks „Der dunkle Sommer“ entfaltet seine düstere Magie auf zwei Zeitebenen und führt die Hörer in ein scheinbar vergessenes sardisches Dorf – Botigalli. Was auf den ersten Blick nach einem klassischen Fluchtmotiv klingt, entwickelt sich schnell zu einer komplexen Geschichte über familiäre Schuld, verdrängte Traumata und die Macht von Geschichten, die über Generationen weitergegeben werden.

    Im Zentrum steht Tilda, eine Architektin, die nach einem persönlichen Verlust Abstand sucht – und auf Sardinien eine bröckelnde Villa erwirbt. Doch mit dem maroden Gemäuer ersteht auch die Vergangenheit, denn das Dorf verbirgt ein düsteres Geheimnis. Gemeinsam mit dem neugierigen Journalisten Enzo beginnt Tilda, alten Gerüchten und einem möglichen Fluch nachzugehen. Ihre eigene Familiengeschichte holt sie ein, als ihr Bruder Nino unerwartet auftaucht. Und plötzlich verschwindet er.

    Stilistisch überzeugt das Hörbuch durch seine mehrstimmige Inszenierung: Die Sprecher – darunter Leonie Landa, Laura Maire und Uve Teschner – geben jeder Figur eine eigene Klangfarbe, wodurch die komplexe Handlung mühelos nachvollziehbar bleibt. Besonders gelungen ist die dynamische Umsetzung der wechselnden Perspektiven – Vergangenheit und Gegenwart verweben sich zu einem stimmigen Gesamtbild.

    Die Figur der Tilda ist glaubwürdig gezeichnet: eigenwillig, verletzlich und gleichzeitig entschlossen. Auch die Nebenfiguren bleiben im Gedächtnis, etwa der wortkarge Silvio oder die geheimnisvolle Franca, deren Geschichte tief in die 1980er Jahre zurückführt. Mit jeder Enthüllung wächst die Spannung, und immer wieder wird man auf falsche Fährten gelockt.

    Bucks Roman lebt von seiner Atmosphäre: das zerfallende Dorf, der flirrende sardische Sommer, das Gefühl von Isolation – all das trägt zur beklemmenden Stimmung bei. Auch der psychologische Grusel kommt nicht zu kurz und sorgt für so manchen Schauder.


    Fazit: „Der dunkle Sommer“ ist kein leichtes Sommermärchen, sondern ein dichter, literarisch anspruchsvoller Psychothriller, der mit starker Figurenzeichnung, kluger Dramaturgie und eindrucksvoller Hörbuchumsetzung punktet. Absolut hörenswert für alle, die Gänsehaut und Tiefgang suchen.

    Nicole Jägers Buch ist eine ehrliche und berührende Reise, die den Leser tief in die Gedanken und Gefühle einer Frau eintauchen lässt, die auf den ersten Blick stark und selbstbewusst wirkt. Das Cover zeigt sie mit einem strahlenden Lächeln, doch die wahre Geschichte entfaltet sich erst beim Lesen. Jäger nimmt uns mit auf ihre Reise ans Meer, wo sie versucht, ihre innere Kraft wiederzufinden und sich den Sorgen, Schmerzen und Verletzungen zu stellen, die sie im Alltag belasten.


    Die Offenheit, mit der Nicole über ihre Kämpfe berichtet, ist beeindruckend. Sie zeigt, dass hinter der Fassade einer erfolgreichen Comedian auch Verletzlichkeit und Unsicherheiten stecken. Ihre Schilderungen sind oft erschütternd und machen deutlich, wie sehr sie unter dem Druck leidet, den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Diese ehrlichen Einblicke sind nicht nur bewegend, sondern auch sehr nachvollziehbar. Viele Leser werden sich in ihren Gedanken und Ängsten wiedererkennen, insbesondere in der ständigen Sorge, was andere über einen denken könnten.


    Nicole ermutigt ihre Leser, aus dem Gedankenkarussell auszubrechen und das zu tun, was sie wirklich glücklich macht. Diese Botschaft ist inspirierend und bietet einen wertvollen Anstoß zur Selbstreflexion.


    Fazit: Insgesamt ist Nicole Jägers Buch eine kraftvolle und ermutigende Lektüre, die Mut macht, die eigene Verletzlichkeit anzunehmen und den eigenen Weg zu finden. Es ist ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und viele dazu anregen kann, ihre eigenen Ängste zu hinterfragen. Unbedingt lesenswert für alle, die auf der Suche nach innerer Stärke sind.

    ASIN/ISBN: B0DK64SS5Y
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    Ein bezaubernder Cosy-Krimi mit Herz und Charme


    Ich habe das Buch im NetGalley Adventskalender entdeckt und war zunächst skeptisch, da die meisten Cosy-Krimis eher kitschig sind, so habe ich diese bisher gemieden.

    Doch die ansprechende Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht, und ich kann mit Freude sagen, dass ich es nicht bereut habe.


    Die sympathische Sofia hat mich sofort in ihren Bann gezogen, und das gemütliche Café, die leckeren Speisen, sowie die traumhafte italienische Umgebung tragen zur besonderen Atmosphäre des Buches bei. Auch die Nebenfiguren sind gelungen, insbesondere Sofias beste Freundin Laura, die mit ihrer Neugier und Wuseligkeit für zusätzliche Dynamik sorgt. Der charmante Commissario Allessandro Ranieri rundet das Ensemble perfekt ab.


    Der Schreibstil ist leicht und flüssig, was das Lesen zu einem Vergnügen macht. Die gelungene Mischung aus Krimi und Liebesroman ist nicht kitschig, sondern gut nachvollziehbar. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass die Charaktere nicht kopflos agieren und die Handlung durchweg plausibel bleibt.

    Fazit: Dieses Buch ist eine gelungene Entdeckung für alle, die eine harmonische Verbindung aus Krimi und Romantik suchen. Es bietet nicht nur spannende Momente, sondern auch eine liebevolle Charakterzeichnung und eine einladende Kulisse. Absolut empfehlenswert!


    4 von 5 Sternen

    Enttäuschendes Hörbucherlebnis: Eine verworrene Geschichte


    Das Hörbuch hat mich leider nicht überzeugen können. Zu Beginn war ich noch neugierig und gespannt auf die Handlung, doch schon bald wurde die Geschichte zunehmend wirr und unverständlich. Die Protagonistin Enya wirkte auf mich zunehmend anstrengend, und ihre Gedanken sowie Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar. Besonders irritierend fand ich ihre Überzeugung, dass ihr 47. Geburtstag möglicherweise ihr Todestag sein könnte, zumal Enya Ärztin ist.


    Auch die Beziehung zwischen Enya und Finn wirkte auf mich seltsam und inkonsistent. Zunächst schien Finn nichts mit seiner Mutter zu tun haben zu wollen, doch plötzlich harmoniert er mit ihr, was für mich nicht schlüssig war. Zudem zog sich die Handlung übermäßig in die Länge, was das Zuhören zusätzlich erschwerte.


    Fazit: Insgesamt konnte mich das Hörbuch nicht fesseln. Die verworrene Handlung, die unplausiblen Charakterentwicklungen und die langatmige Erzählweise haben mein Interesse schnell schwinden lassen. Leider bleibt es für mich ein enttäuschendes Hörerlebnis.

    2 von 5 Sterne

    Eine skurrile Reise durch die Arbeitswelt


    Die Inhaltsbeschreibung des Buches weckte meine Neugier, doch was ich dann las, war eine unerwartete Erfahrung. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, was das Lesen erleichtert. Allerdings blieben die Reaktionen der Charaktere für mich oft unverständlich. Ich hatte mir mehr Tiefe und Nachvollziehbarkeit gewünscht, besonders in Bezug auf die kritischen Themen, die angesprochen werden.


    Die düstere und zugleich unterhaltsame Kritik an der Arbeitswelt zieht sich durch die Handlung und lässt einen oft fassungslos zurück. Immer wieder stellte ich mir die Frage, warum die Protagonisten nicht eingreifen oder reagieren, obwohl sie die Missstände offensichtlich wahrnehmen. Ein weiterer Punkt, der mich irritierte, war die Figur Lombard. Wer oder was ist Lombard?


    Trotz dieser Kritikpunkte hat das Buch eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Es ist skurril und merkwürdig, was es zu einem einzigartigen Leseerlebnis macht. Insgesamt bleibt es jedoch ein zwiespältiges Vergnügen, das mich mit einem Gefühl der Verwirrung zurücklässt.


    Fazit: Eine sehr skurrile Handlung, die sowohl fasziniert als auch fassungslos macht

    3 von 5 Sterne



    By the Way: Ich würde gerne die ISBN mit einstellen, weiß aber nicht, wie das geht.

    Arthrose gerechte Ernährung

    Das Kochbuch bietet eine informative Perspektive auf die Rolle der Ernährung bei der Bekämpfung von Arthrose. Die kurze, aber genaue Einführung ist besonders positiv hervorzuheben, da sie einen klaren Überblick darüber gibt, wie gezielte Ernährung dazu beitragen kann, die Symptome dieser Erkrankung zu lindern und das Fortschreiten zu verlangsamen.

    Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist, dass die meisten Rezepte für zwei Personen ausgelegt sind.

    Natürlich gibt es auch wieder Zutaten, die ich nicht kaufen werde, weil sie zu exotisch sind und daher verderben würden, weil ich sie zu wenig nutze. Aber manches kann man sicher auch austauschen und ersetzen.

    Die Frühstücksrezepte sind nicht so meins, glücklicherweise frühstücke ich auch selten und habe dazu auch etliche Rezepte, die zumindest von den Zutaten ähnlich gesund sind.

    Sowohl die kalten als auch warmen Hauptmahlzeiten finde ich sehr ansprechend und ich werde sicher etliche nachkochen und auch in meinen kontinuierlichen Speiseplan übernehmen.

    Die meisten Snacks/Nachspeisen finde ich enttäuschend, lediglich die goldene Milch werde ich auf jeden Fall testen.

    Das Kochbuch bietet eine gute Grundlage für alle, die ihre Ernährung umstellen möchten, um Arthrose entgegenzuwirken. Mit ein wenig Anpassung und Kreativität können die Rezepte sicherlich in vielen Küchen einen Platz finden.


    4 von 5 Sternen

    Blieb hinter meinen Erwartungen zurück


    Als jemand, der häufig unter Rückenschmerzen leidet, war ich sehr gespannt auf das Buch von Herrn Neumann, das sich mit dem Thema Faszien beschäftigt. Die zentrale These des Autors, dass nicht die Muskeln, sondern die Faszien entscheidend für ein schmerzfreies Leben sind, hat mein Interesse geweckt. In der heutigen Zeit, in der viele Menschen mit ähnlichen Beschwerden kämpfen, ist es wichtig, neue Perspektiven zu betrachten und mögliche Lösungen zu finden.


    Herr Neumann argumentiert überzeugend, dass die Faszien eine zentrale Rolle im Bewegungsapparat spielen. Dennoch kann ich seine Meinung nicht vollständig teilen. Aus eigener Erfahrung habe ich festgestellt, dass meine Rückenschmerzen und auch die Beschwerden im Knie zunehmen, wenn ich mich nicht ausreichend bewege. Aktivitäten wie Fitnessstudio und Yoga sind für mich essenziell, um meine Schmerzen zu lindern. Es ist mir bewusst, dass die Faszien dabei eine Rolle spielen, jedoch sehe ich auch die Bedeutung der Muskulatur und der allgemeinen körperlichen Fitness.

    Ein weiterer Punkt, der mich an dem Buch enttäuscht hat, ist der Mangel an praktischen Übungen. Während Herr Neumann darauf hinweist, dass viele Menschen im Alltag oft falsch sitzen, stehen und laufen, vermisse ich konkrete Anleitungen, wie man diese Bewegungsmuster verbessern kann. Es wäre hilfreich gewesen, praxisnahe Übungen oder Tipps zu erhalten, die man leicht in den Alltag integrieren kann, um die eigene Bewegungsweise zu optimieren und somit die Beschwerden zu lindern.


    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch interessante Ansätze bietet und das Thema Faszien auf eine neue Weise beleuchtet. Dennoch bleibt es hinter meinen Erwartungen zurück, insbesondere in Bezug auf praktische Hilfestellungen. Für Leser, die sich intensiver mit der Rolle der Faszien auseinandersetzen möchten, könnte es dennoch eine wertvolle Informationsquelle sein. Wer jedoch auf der Suche nach konkreten Übungen zur Linderung von Rückenschmerzen ist, wird möglicherweise enttäuscht sein.


    Bewertung: 3 von 5 Sternen

    Rachefeldzug der besonderen Art

    In „Yoko“ wird der Leser in eine packende Geschichte hineingezogen, die mit einer interessanten Prämisse beginnt. Yoko, die Protagonistin, ist eine Frau, die mit ihrem Leben im Großen und Ganzen zufrieden ist. Sie hat die Metzgerei ihres Vaters in eine kleine Manufaktur für Glückskekse umgewandelt.


    Die Geschichte nimmt eine dramatische Wendung, als Yoko bei einer Auslieferung an ein chinesisches Restaurant Zeugin der Misshandlung eines Hundes wird. Ihr Mitgefühl und der Wunsch, dem Tier zu helfen, führen sie in eine gefährliche Situation, in der sie selbst in die Fänge der Peiniger gerät.

    Der Thriller ist durchweg rasant erzählt und bietet eine Vielzahl von Wendepunkten, die die Spannung aufrechterhalten. Der Schreibstil des Autors ist anders, als ich es gewöhnt bin, aber trotzdem flüssig und ansprechend. Besonders hervorzuheben sind die kurzen, prägnanten Dialoge zwischen den Protagonisten.

    Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist der gut aufgebaute Spannungsbogen. Der Autor versteht es, die Neugier des Lesers zu wecken und ihn bis zur letzten Seite in Atem zu halten. Überraschungsmomente und unerwartete Wendungen sorgen dafür, dass die Handlung nie vorhersehbar wird.

    Dennoch gibt es einen Aspekt, der als Manko betrachtet werden kann: Die Art und Weise, wie Yoko ihre Rache an den Tätern vollzieht, erscheint etwas unrealistisch. Angesichts der Tatsache, dass sie es mit professionellen Kriminellen zu tun hat, wirkt es fast zu einfach, wie sie ihre Ziele erreicht.

    Insgesamt ist „Yoko“ ein fesselnder Thriller, der mit einer interessanten Protagonistin und einer packenden Handlung aufwartet. Trotz kleinerer Schwächen in der Plausibilität der Rachegeschichte bietet das Buch eine gelungene Mischung aus Spannung, Emotion und moralischen Dilemmata. Es ist eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die sich für Geschichten über Mut, Gerechtigkeit und die dunklen Seiten der menschlichen Natur interessieren.

    Muranoglas und die Herausforderungen der Zeit: Eine fesselnde, aber sprunghafte Erzählung

    Das Buch besticht zunächst durch sein ansprechendes Cover und den farbenfrohen Buchschnitt, der an die Motive des Muranoglas erinnert – ein passendes Detail, da die Geschichte um die traditionsreiche Glasherstellung auf der Insel Murano kreist. Im Mittelpunkt steht Orsola, die in einer Familie aufwächst, die seit Generationen Muranoglas produziert. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der Herausforderungen, mit denen Frauen in dieser Branche konfrontiert sind. Orsola findet jedoch einen cleveren Weg, um heimlich Glasperlen herzustellen, ohne dass ihr Bruder es bemerkt.


    Die Erzählung bietet einen tiefen Einblick in die Kunst der Glasherstellung und die kulturelle Abgrenzung der Insel von Venedig. Die Beschreibungen sind lebendig und ermöglichen es dem Leser, sich die Prozesse gut vorzustellen.


    Allerdings gibt es einen Aspekt, der mich etwas gestört hat: die Zeitsprünge in der Handlung. Diese sind nicht chronologisch mit der Familiengeschichte verbunden und führen dazu, dass Orsola und ihre Familie inmitten bedeutender historischer Ereignisse wie der Pest, der Zeit Giacomo Casanovas, Napoleons und sogar der Corona-Pandemie kaum altern. Ich hätte es bevorzugt, wenn die Geschichte durch die Perspektiven von Orsolas Tochter oder Enkelkindern weitergeführt worden wäre, um einen klareren zeitlichen Rahmen zu schaffen.


    Insgesamt handelt es sich um einen gut recherchierten Roman über das Muranoglas, der jedoch durch die unpassenden Zeitsprünge etwas an Kohärenz verliert.