Beiträge von Brigitte Riebe

    Liebe streifi,
    woman - ein Label aus Österreich, das sich in der BRD nicht durchsetzen konnte, wurde jüngst eingestellt (zum Glück erst nach ihrer netten Beilage übert historische Romane!).
    "Brigitte woman" aber gibt es weiterhin und DAFÜR wurde ich befragt ...


    Liebe Grüße Brigitte

    gern geschehen!
    Brigitte


    Wir alle wissen ja so wenig, deshalb auch das Motto auf meiner home-page:
    "Was wir wissen, ist ein Tropfen, was nicht wir nicht wissen, ein Ozean."
    Hat der das nicht schon gesagt, der Herr I. Newton?

    Also, meine Liebe, einfach wird es nivjt, aber vielleicht spannend, denn du bist ja einer der dicksten Lüge der Kirchengeschichte auf der Spur - und du musst dich antiquarisch tumeln:


    1) Gerhard Laehr: Die Konstantinische Schenkung in der abendländischen Literatur des Mittelalters bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1962


    2) J.J. Herzog/Albert Hauck: Realencyklopädie f. potestantische Theologie und Kirche, Bd. 11, 1902


    3) Johannes Fried/Wolfram Brandes: Donation of Constantine and Constitutum Constantini. The misinterpretation of a fiction and its original Meaning (ercheint diesen Herbst, aber offenbar leider nur auf Englisch!).


    Nicht verzagen, Brigitte fragen!


    Schöne Woche!

    sehr gern!
    Der Spaß, die Freude - und viel, viel Lernen! - sind ganz auf meiner Seite.
    Von mir aus - jederzeit wieder gerne (es gibt ja noch acht andere, bald sogar neun(!) historische Romane aus meiner Feder, und eines kann ich jetzt schon versprechen: es liest sich jeder ganz anders!
    Würde nämlich vor Langeweile sterben, wenn ich immer das gleiche schreiben müsste....

    Da würde ich dir sehr gerne eine stimmige Antwort darauf geben, doch die habe ich leider - auch - nicht. Eine der heißesten Themen der frühen Kirchengeschichte, bis heute, weil sich ja daraus ein immenser Anspruch der katholischen Kirche ableitet.
    Kann gerne noch einmal eine junge Freundin zu diesem Thema befragen, die gerade über ihrer Habil sitzt, und eigentlich ALLES weiß, aber ich fürchte, selbst die wird dir zu dem EINEN Buch einen Korb geben müssen.
    Melde mich noch einmal am Die dazu, okay?

    Also, ich kann durchaus gleichzeitig "spüren" und "spinnen", d.h. ich kann mich durchaus auf Erlebnisse einlassen - und dennoch beginnen sich in meinem Kopf schon die ersten Gedanken über etwas zu Schreibendes zu formen ...


    Irgendwie ist man in unserem Beruf immer im Dienst - "alsways on duty" ...

    Ich würde sehr gern meinen eigenen Text lesen, und ich bin auch nicht schlecht darin - wenigstens wollen die Leute bei Lesungen meistens nicht mehr, dass ich aufhöre -, bin aber natürlich eine ausgebildete Sprecherin, geschweige denn Schauspielerin.
    Vielleicht kann ich ja einen der Romane lesen - wäre toll!
    Aber wenn nicht, verlasse ich mich auch liebend gerne auf das Können von Spezialistinnen!

    Kleiner Tipp:Ich habe Diego "überleben" lassen, weil ich noch ein weiteres Buch über den Jakobsweg anschließen wollte, allerdings unter ganz unterschiedlichen Bedingungen: Europa hat jetzt - 300 Jahre später - zwei Glaubensrichtungen, die sich bis auf das Blut bekämpfen (ging ja schließlich nicht nur um die "einzig wahre" (evangelisch) und die "einzig selig machende" (katholisch) Religion, sondern auch um jede Menge Geld.
    Jedes Territorium, das sich anschickte, evangelisch zu werden, bedeutetet ein dickes weiteres Loch im großen Beutel der katholischen Kirche ...


    Ich wollte gerne beschreiben, was 300 Jahre später geschieht, wenn die "Guten" sich fortgepflanzt haben, aber auch die "Bösen" - auf einmal gibt es in "Die sieben Monde des Jakobus" keine "Guten" und "Bösen" mehr, sondern nur noch Menschen, die alles beide in sich tragen und mit ihrer Vergangenheit und ihrem Schicksal, in das sie hineingeboren wurden, zu kämpfen haben.


    Manchmal muss ich erst einen ganzen Roman fertig schreiben, um bei dieser Thema sozusagen auf der nächst tieferen Stufe anzugelangen. Dann hab ich für diesen 2. Roman persönlich immer noch ein paar Sympathien mehr, so gesehen schon einmal bei "Schwarze Frau vom Nil" und "Isis" und eben auch bei "Straße der Sterne" und "Die sieben Monde des Jakobus".
    Der zweite Roman wird dann meist etwas leiser und tiefer, aber kommt für mich dem Thema noch ein Stück näher - obwohl auch jeweils beide Bücher vollkommen unabhängig nebeneinander bestehen.


    Würde mich sehr interessieren, ob ihr das beim lesen auch so befindet oder ob es lediglich eine Einschätzung ist, die sich in mir/der Autorin abgespielt!


    Ist übrigens eine große Freude und wichtige Erfahrung für mich, mit euch so offen zu kommunizieren - denn wann kann man das als Autor schon mal? Sonst sitzt man in seinem Stübchen und denkt und schreibt, und bei Lesungen merkt man zwar, ob der Roman ankommt, aber manchmal sind die Leute dann zu schüchtern oder zu höflich, um zu sagen, was sie denken.


    Tolle Sachen, diese Internet-Foren! :wave

    Das Tolle bei Cees Noteboom ist, dass er in diesem Buch ja gar nicht direkt nach Santiago kommt, aber es lohnt sich so unendlich - bin auch ein Riesenfan von ihm!


    Leider weiß ich die Sprecherin nicht bzw. sie haben mir den Namen einer "Haussprecherin" genannt, der mir aber leider nichts gesagt hat. Aber sie soll gut und erfahren sein!
    Ich hatte vor 5 Jahren bei der HC-Präsentation von "Straße der Sterne" das Glück, die Schauspielerin Ulrike Griener als Vorlesende zu haben, während ich mich in diesem Fall auf die historische Zwischenmoderation beschränkt habe (habe eine sehr eigene Form des Vortrags entwickelt, die ihr euch bei Gelegenheit vielleicht auch mal persönlich anhören könnt!), und ihre sanfte, weibliche Stimme hat die Leute damals schwer begeistert. Wir hatten auch tolle Dias dazu und Jakobsweg-Musik. Mein Neffe Tommy hatte mir sozusagen "Die Top Ten" des Jakobswegs auf CD gebrannt - es waren in der Katholischen Akademie in München gute 300 Leute - und keiner wollte mehr heimgehen ...


    Habe sie als Lesende für "Straße der Sterne" vorgeschlagen (sie hat viel Hörbuch-Erfahrung) - und vielleicht wird ja etwas draus!

    Leider hat der Autor nicht immer bei den Klappentexten seine Hand im Spiel. Manchmal "vergisst" ein Lektor einfach, sie vorher zu zeigen. Oder der Vertrieb befindet, es müsse noch ein stärkerer Reiz her ...
    So geht heute das Geschäft!


    Bin schon froh, dass ich meine Meinung zu den Covern äußern darf - und auch noch gehört werde ...
    Auch das nicht in allen großen Verlagen ...

    Roswitha oder Hrotsvith (althochdeutsch - bedeutet "starker Klang" - ein erster Künstlername???) war immer Kanonissin und lebte in einem Stift, das sich der Ahnenpflege der Liudolfinger (Sippe von Otto I.) widmete. Natürlich führten die Stiftsdamen ein frommes Leben, aber sie mussten keine Gelübde ablegen, konnten also austreten und heiraten, Besitz behalten und sich bilden.


    Ich denke, jeder der einen Ausweis für die Stabi (Kosename f. unsere Staatsbibliothek Hat, darf in den Handschriftensaal. Als Gast müsste man wohl eine Sonderzulassung beantragen, aber ich glaube, das ist auch kein all zu großes Problem.
    Ist schon toll, diese alten Schriften mal live zu sehen ...


    Hast du den Roman schon gelesen?
    DER würde sich erst als Lektüre f. eine Leserunde eignen, weil da bestimmt noch mehr Fragen auftauchen würden.
    Vielleicht habt ihr ja mal Lust dazu ....

    Ja, es gibt bald Hörbücher und zwar von ALLEN historischen Romanen (ausgenommen "Schwarze Frau vom Nil", was das bei Droemer erschienen ist, und ISIS (Existiert schon, grandios gelesen von Doris Kunstmann, aber leider nur noch antiquarisch - ein Genuss!).
    Der Hörbuch Verlag "Sprechende Bücher" startet im Herbst mit "Auge des Mondes" - und dann folgt jedes Halbjahr ein weiteres.
    Freue mich total darauf!


    "Die Sünderin von Siena" spielt im Jahr 1368, wo im Spätsommer eine Revolte (historisch verbürgt) die Stadt erschütterte. Allerdings hab ich mir erlaubt, diesen Aufstand ein paar Tage vorzuverlegen, an den Tag des Palio, der damals als "palio lungo" durch die ganze Stadt führte (anstatt wie heute nur auf dem campo). Meine Hauptfigur ist Gemma, die ihrem Mann entflohen ist (mit gutem Grund), im Dom eine mysteriöse Witwe kennen lernt, die ein kleines Waisenhaus führt, und Modell für den Maler Matteo Minucci steht, der mehrere Madonnneporträts malt.
    Dann werden zwei der Waisen ermordet.
    Gemma wird verdächtigt, verhaftet, eingesperrt.
    Wer ist dafür verantwortlich? Drei einflussreiche Büger der Stadt, die offenbar ein schcmutziges Geheimnis miteinander verbindet? Die Waisenmutter selber, die niemals über ihre Vergangenheit spricht? Gemmas Vater, der reiche Salzhändler, der mehr Interesse für das Waisenhaus zeigt, als eigentlich notwendig?


    Ihre Situation scheint ausweglos, bis ein verblüffendes Geständnis im letzten Moment Rettung verspricht ...


    Man muss den Roman bis zur allerletzten Seite lesen, denn erst dort steht die Auflösung.
    Und hier zum Reinschmecken der allererste Satz:
    "Wenn du dieses Haus verlässt, bist du tot ..."

    Kann sein, dass es den "Lozano" nur in Spanien gibt - ist aber auf Deutsch erschienen. Ihr könntet eines der vielen "Jakobsweg"-Forne im Internet anklicken und schauen, ob ihr ihn da findet, denn der Führer ist wirklich ausgezeichnet!
    Ma tollsten als Einstimmung auf das Thema ist natürlich Cees Noteboom: Mein Umweg nach Santiago - superbuch!
    Schlicht, abers ehr authentisch fand ich auch noch: Klaus Herbers: Der Jakobsweg - mit einem mittelalterlichen Pilgerführer unterwegs nach Santiago de Compostela.


    Schrecklich - selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt bei euch mache - fand ICH dagegen:
    Paul Coelho: Auf dem Jakobsweg (reine Eso-Sch ...) und fast ebenso schlimm Shirley MacLaine: Der Jakobsweg (eitel und hohl - das einziige Buch übrigens, dem ich jemals bei amazon eine schlechte Bewertung gegeben habe - und viele, viele haben sich dem angeschlossen).


    Es gibt jede Mnege wunderschöner Bildbände zu dem Thema - also vielleicht einfach mal in eine große Buchhandlung gehen und hemmungslos stöbern ...


    Ja, und hier noch meine Katharerempfehlung - schaffe es jetzt leider doch nicht, ausführlicher dazu zu schreiben, weil die letzten Romanseiten ungeduldig meiner harren:
    Malcom Lambert: Geschichte der Katharer - Aufstieg und Fall der großen Ketzerbwegung - sehr klar und übersichtlich.


    Ja, ich war dreimal auf dem Jakobsweg, einmal bereits vor 30 Jahren, eher zufällig, da bin ich nur ein kleines Stück gepilgert, bevor die Hochsommerhitze mich zum Umkehren gezwungen hat.
    Danach später noch zweimal, habe von den 750 km circa 400 erwandert, also nicht alles, ledier aus Zeitgründen, aber doch immerhin genug, um zu wissen, wie sich Blasen anfühlen und schwere Beine ...
    Beim dritten Mal hatte ich danach einen schweren Autounfall: Zentralverriegelung ging nicht auf, Auto begann zu brennen und hätte uns Jakobus nicht zufällig einen Bus m. tapferen spanischen Geologen hinterher geschickt, die mit ihren Hämmern die Scheibe eingeschlagen haben, ich könnte heute vielleicht nicht mehr so nett mit euch plaudern.


    "Der Weg verbrennt nicht nur die Füße, sondern auch das Herz ..."
    Und manchmal vielleicht sogar Autos ...


    Seitdem halte ich persönliches JEDES Wunder auf der "Straße der Sterne" für möglich ....

    Na ja, ganz so glücklich war das Ende ja eigentlich dann doch nicht. Estrella ist tot, Blanca/Rena lebt nicht mehr, und die anderen müssen versuchen, einen neuen Lebensentwurf hinzulegen ...
    Aber nach den langen Entbehrungen und Sorgen hatten einige der Figuren, wie ich fand, doch etwas Schönes verdient ...


    Wenn du es lieber aktionsreicher und "offener" magst, kann ich dir den Nachfolger "Die sieben Mondes "des Jakobus" sehr ans Herz legen. Da muss die sympatischste männliche Hauptfigur nämlich Verzicht üben ...

    Endura war eine Art "Probezeit" mit anschließender Feuertaufe eben. Die Reinen lehnten die Wassertaufe (erst recht bei Kindern) ab und lebten stattdessen die "Feuertaufe" - eine Art Eindringen des Heikligen Geistes, die nur bei Erwachsenen nach zuvor statt gefundener Prüfung gewährt wurde.


    Natürlich können Blanca und Diego nicht heiraten, sie sind ja Bruder und Schwester, aber in seinem verrückten Hirn malt Diego sich genau das aus ...
    Er will sie haben und halten, mit aller Macht, aber wir wissen ja:
    "Liebe ist ein Kind der Freiheit ..."


    Wenn Ihr Lust habt, kann ich morgen gern noch mehr zu den Katharern sagen, denn es gibt kaum eine Sekte, über die so viel Missinfo im Umlauf ist. Lange dachte man, sie wären ganz besonders frauenfreundlich gewesen (siehe auch mein Nachwort!). Dabei haben einfach ein paar Historiker am Anfang des letzten Jahrhunderts falsch abgeschrieben und aus lateinischen Endungen mit _i (männlich) versehentlich -ae (weiblich gemacht). So dachte man lange Zeit, dieser "Glauben" seit sehr frauenfreundlich gewesen und Frauen hätten hohe Postionen erklimmen können.
    Denkste!
    Dies in der Geschichte von Blanca und Diego zu widerlegen, hat mir ganz besonderen Spaß gemacht ...