Liebe Brigitte, in einem LR-Abschnitt erwähntest Du ja auch, dass Du mit Oskar eine Person einbringst, die es nicht schafft. Für mich blieb unausgesprochen, "nicht schafft glücklich zu werden/ einen gradlinigen sauberen Weg zu gehen/ die Kriegserlebnisse in eine Ecke zu stellen und sich mit dem Leben zu arrangieren etc.".
Ich hatte nicht bedacht, dass Oskar stirbt und wir Oskar noch in dem Band, in dem wir ihn überhaupt als Anwesenden erleben, gleich wieder verlieren könnten. Für mich war er eine gesetzte Person für den dritten Band um Flori, in dem wir noch mehr von ihm erfahren.
Nun hast Du uns ja auch noch angedeutet, dass wir im April noch einen anderen Blickwinkel auf den Unfall zu lesen bekommen, Es ist doch Empathie, wenn wir um ihn trauern, umso mehr er für uns vorerst als Unfalltoter gilt durch Fremdverschulden.
Als Autorin sollst Du uns auch überraschen und ich denke, dass was Du Dir für Oskar an Weg ausgedacht hast, verdeutlicht richtig, wie es vielen jungen Männern nach dem Kriegseinsatz ging.
Krieg verändert, vielleicht auch eine (Teil-)Erklärung für: Ich persönlich verstehe ja auch nicht, dass die Mutter meines Vaters bei der Flucht tough, kreativ und selbstständig war und danach fast 50 Jahre teilnahmslos, nicht aktiv, vieles ablehnend und bremsend, den Tag abwartend, galt. Ihre nur 22 Jahre älteren Eltern hatten mehr Esprit und Lebensfreude und konnten sich an den Möglichkeiten/ Verbesserungen auch erfreuen.