Beiträge von Deutschebea

    So, jetzt hab ich die Erinnerungen auch endlich gelesen.
    Ich fands schön, so menschlich. Wenn wir etwas erzählen, bleiben wir ja auch nicht immer in der chronologischen Reihenfolge, sondern eher beim Thema.
    Manches hätte für mich aber auch ausführlicher sein können (wobei die Freunde vom Attentat ja im eigenen Buch berücksichtigt werden).
    Mir fehlten ein paar Infos mehr zu den "Großen" oder zur behinderten Schwester.
    Gefallen haben mir auch die vielen Fotos - und es tut mir in der Seele weh, dass das Schloss zerstört wurde.


    bea

    Amazon Kurzbeschreibung:
    Im republikanischen Großbritannien der nahen Zukunft lebt die königliche Familie gemeinsam mit anderen sozialen Außenseitern in den Exclusion Zones. Camilla, Charles und die Ex-Queen haben sich ein bescheidenes, aber gemütliches Heim mit Hunden und Gemüsebeet geschaffen und sich mit den kleinkriminellen Nachbarn arrangiert. Da gerät Camilla versehentlich zwischen die Fronten der Parteien und plötzlich werden Pläne zur Wiedereinsetzung der Royals geschmiedet ...



    Meine Meinung:
    Ich habe damals mit großem Vergnügen "Die Queen und ich" gelesen. Deshalb war ich auf die Fortsetzung doch gespannt. Ich kann es aber nicht mehr so lustig finden, wie noch vor ein paar Jahren den 1. Band. Liegt es daran, dass die "Exklusionszonen" im wirklichen Leben näher gerückt sind? (Siehe Kameraüberwachung in Städten, Alkoholverbotszonen, Verbote all über all). Eigentlich ist es nicht skuril sondern eher erschreckend, wenn gewisse Leute alles über die anderen wissen, weil sie ihnen in die Wohnung "spannen".
    Interessant allerdings die Unterhaltungen der Hunde, die sich gegen das "Hundegesetz" zusammen rotten. Seitdem guck ich meinen Labrador auch ganz anders an.
    Auch die Charaktere sind gut getroffen - Charles, der Weltfremde- Camilla, die Handfeste - Harry, der Rabauke - William, der besonnene etwas theatralische Thronerbe - Anne, in 3. Ehe mit einem dicklichen Handwerker verheiratet und die liege gute Queen, die sich so gerne mit ihrer Nachbarin unterhält und nach ihrem Gatten im Pflegeheim schauen muss.
    Nicht zu vergessen: Princess Michael of Kent, Marie Christine - die Skandalnudel, die einen ekelhaften Roman schreibt.
    Oder der "Herr" der Exklusionszone, ein neureicher aus ärmlichsten Verhältnissen kommender Schleimer, der nichts mehr möchte, als den Ritterschlag und seine Macht auszukosten.
    Schön das Finale, wenn König Charles und Königin Camilla öffentlich Tee trinken und dabei von den Museumsbesuchern bestaunt werden, wie die Affen im Zoo. Aber auch hier: gibts das nicht eh schon?
    Manchmal hatte ich bein Lesen das Gefühl, dass Satire und Realität wirklich nicht mehr so sehr weit auseinander liegen.


    bea

    Waschzettel:
    Cecilie von Preußen ist eine der interessantesten Frauen der jüngeren deutschen Geschichte. In ihren Erinnerungen an den Kronprinzen (1882 - 1951) zeichnet sie ein sehr persönliches Bild des Ehemannes, Vaters ihrer sechs Kinder, sympathisch-sportlichen Freundes und höchst gebildeten Menschen. Der Verlust des Throns, für den er sich berufen sah, die Tragik, bereits mit 36 Jahren ohne politischen Einfluss zu sein, trafen ihn hart. Cecilie läßt ihn an ihrer Anteilnahme und Zuneigung nicht zweifeln. Mit scharfer Urteilsfähigkeit räumt sie auf mit manch gutgemeinter und mit böswilliger Legende um den letzten fü den Kaiserthron bestimmten Hohenzollern.


    Meine Meinung:
    Das Bild, das Cecilie von ihrem Mann zeichnet ist das eines überaus symphatischen Menschen, der gerne schon früh mehr Verantwortung übernommen hätte - aber vom übermächtigen Vater von allen Regierungstätigkeiten ferngehalten wurde. Nach ihrer Ansicht hätte ein Kaiser Wilhelm III dem deutschen Volk viel erspart. Das möchte ich ihr auch glauben, denn sie kannte wie wohl wenige den Menschen Wilhelm und sie war Zeitzeuge, konnte das deshalb auch beurteilen.
    Sie schreibt über ihre Kinder, deren glückliche Ehen. Oder den frühen Tod der beiden Söhne Wilhelm und Hubertus, wobei der Schmerz, den sie dabei empfunden hat, ein bisschen unter der lange geübten selbstbeherrschten Oberfläche bleibt.
    Allerdings beschönigt sie die "Weibergeschichten" des Kronprinzen doch sehr. Diese waren allgemein bekannt, auch dass er in seinen letzten Jahren verschiedene ständige Freundinnen hatte. Das lässt Cecilie jedoch nicht gelten.
    Insgesamt ist es eine schöne Beschreibung der Lebensumstände des Kronprinzenpaares sowie ein interessantes Zeitdokument. Absolut lesenswert.
    bea

    Zitat

    Original von chiclana
    Und überhaupt diese ganzen pseudo-englischen Begriffe mit denen man beim Bullshit-Bingo sofort gewinnen würde...
    wie z.B. "wir commiten uns", "im ersten Step", usw...
    Oder die ganzen Softskills, Workflows, Feedbacks... :nono


    Und das würde ich auch :write


    Oft hast du ja gerade diese Ausdrücke bei den Leuten die es echt nötig haben. Und dann könnte ich :fetch


    bea

    Umschlagtext:
    Cecilie Herzogin zu Mecklenburg und Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von Preußen (1886 - 1954) schildert in ihren Erinnerungen ihr eindrucksvolles Leben: Die Jugendzeit im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin sowie am russischen Zarenhof in St. Petersburg und schließlich ihre Zeit als Ehefrau an der Seite des Kronprinzen Wilhelm (1882 - 1951) und Mutter von sechs Kindern. Ein Schicksal im Spannungsfeld zwischen Hofetikette und einschneidenden historischen Ereignissen, aber auch voll Glanz und Farbe.


    Mein Eindruck:
    Cecilie beschreibt ihre Kindheit und Jugend zur Zeit etwa ihrer Silberhochzeit. Es ist ihren Kindern gewidmet und war ursprünglich vielleicht gar nicht zur allgemeinen Veröffentlichung gedacht. Sie blickt zurück auf die Kinderzeit, als der Vater allzufrüh starb (da war Cecilie 10), aber seine Herzensgüte doch großen Eindruck bei ihr hinterließ. Umfangreich die russische Verwandtschaft, zahllos leider die Namen, die schwer einzuordnen sind. Bedrückend die Erinnerung an viele Onkels, Tanten etc, die unter schrecklichen Umständen der russischen Revolution zum Opfer fielen. Bunt sind ihre Eindrücke von den Sommern Cannes oder Ludwigslust und Gelbensande.
    Es entsteht das Bild einer lebensfrohen aber auch tiefgläubigen Frau, die in diesem Glauben sicher auch die Kraft fand, die Familie nach 1918 zusammen zu halten.
    Man darf von ihr jedoch keine politischen Aussagen zu den Geschehnissen erwarten. Sie war interessiert und gut informiert, wollte jedoch eine unpolitische Persönlichkeit bleiben.
    Politisch einzig ihre Verteidigung von Ehemann und Schwiegervater gegen die Vorwürfe der Kriegstreiberei.
    Auch von anderen Biografen bereits beanstandet: die Kritiklosigkeit, mit der sie ihren Ehemann schildert. Die Affären des Kronprinzen waren bekannt, auch dass die Ehe keineswegs mehr eine harmonische war. Aber das Bild nach außen musste gewahrt bleiben. Vielleicht konnte sie das nur bewerkstelligen, indem sie sich selbst täuschte.
    Insgesamt eine interessante Schilderung der Kaiserzeit, mit Einblicken ins kaiserliche Leben am Hof.
    Ich bin gespannt auf ihre Erinnerungen an den Kronprinzen.


    bea

    AMARANTH Sylvester-Quicke ist ein übles Klatschmaul aus den Lord Peter-Romanen von Dorothy Sayers auf das man getrost verzichten kann.


    Aber vielleicht sollte man die Müslis mal probieren...
    bea

    Tut mir leid Gissi, dass du zu spät warst (oder wir zu früh)
    Wir treffen uns sicherlich mal auf ein :drink
    bea


    PS: Und jetzt hab ich Oemchenli ein Buch abgekauft und als nächstes geh ich ins Breuningerland (das ist unsere Edel-Mall) und da gibts nen riesen Buchladen....
    Aber ich will keine Spritze.

    Ich hab dazu mal ne rein praktische Frage: Ich dachte, Jauche darf nur ausgebracht werden, wenn die Böden nicht mehr frieren (wegen des Grundwassers). Aber zur Zeit sind die Nächte doch gnadenlos kalt, da ist doch der Boden auch zugefroren?


    Natürlich riecht man das nicht gerne - aber es verzieht sich doch auch wieder. Und es ist doch besser, natürlich zu düngen als künstlich.


    Bei uns wird die Jauche übrigens nicht auf Wiesen geschüttet, sondern auf Felder - was auch Sinn macht.


    Welcher Bauer hat denn -- wenn er nicht einen Aussiedlerhof betreibt -- heute noch direkten Zugang zu seinen Wiesen und Äckern? Wo früher das Vieh getrieben wurde, fahren heute Autos. Und die würden sich bedanken, wenn sie für eine Herde Kühe, Schafe, Schweine, Gänse oder was auch immer, bremsen müssten. Ich finde es bewundernswert, wenn sich Bauern, wie Sweetcherrys Eltern noch bereit finden, Vieh zu halten (und dann noch nebenher arbeiten zu gehen, weil der Verdienst sonst nicht reicht).


    Und: ich will weder Vegetarier noch Veganer werden.
    bea

    Zitat

    Original von Bouquineur
    Sind das andere Ausgaben Bea?


    Ich hab diese Dreier-Box.


    Auf diese Box bin ich auch neidisch.


    Nein, das sind ganz eigene Josephine-Romane. Aber den von Büchersally erwähnten Band habe ich auch - kann mich zumindest sehr gut an das Cover erinnern. Ich geh nochmal auf Suche. Bis wir anfangen hab ich ihn.
    bea


    Mir wär auch mehr nach Mann und nicht nach Darm.


    Und wenn mir einer mal was kochen würde - gerne
    bea
    habt noch nen schönen Abend

    Ja danke schön.
    Wobei ich jetzt gesehen hab, dass Ein Jahr auf Probe und Meine Tochter hats nicht leicht nicht aus einer Serie sein können.
    Das Cover von Ein Jahr auf Probe (bei amazon) hab ich erkannt.
    Vielleicht liegts noch im Nachlass meiner Mum.
    Schade, dass man soviel vergisst.
    bea