Beiträge von kamelin

    Ich gratuliere ebenfalls den Gewinnern!
    Ihr Lieben, ich muss euch sagen, dass war mein aller-erster Schreibwettberwerb überhaupt, darum fand ich das Ganze ziemlich lustig. Um ehrlich zu sein, ich musste wirklich oft über die Kommentare bzw. das kurze Autorenraten lachen. Ausserdem hätte ich nie gedacht, dass die Kommentatoren ebenfalls Beiträge eingereicht haben - deswegen habe ich mir heute eins ins Fäustchen gekichert, als die Namen bekannt wurden.
    Früher mochte ich keine Kurzgeschichten, die waren mir nämlich - ähm - zu kurz. Durch das Bloggen hat sich meine Einstellung geändert, allerdings SO kurze Kurzgeschichten habe ich bisher noch nicht verfasst. Beim Schreiben ist mir auch sogleich aufgefallen, wie schwierig es ist, in diesen wenigen Zeilen überhaupt irgendetwas aufzubauen, was einer Atmosphäre gleicht. Darum war meine ursprüngliche Version rund 350 Worte zu lang. Beim Kürzen habe ich wirklich geflucht, weil am Ende nur noch ein gerupftes Hühnchen übrig geblieben ist.
    Interessant waren auch die anschliessenden Kommentare, vor allem weil eine Aussensicht ziemlich gut für eine Selbstreflektion ist. Danke übrigens arter, du hast vollkommen recht, denn für mein Empfinden ist das Hauptmanko meiner Geschichte, dass die Pointe ziemlich flach ist, daher kippt die Geschichte am Ende hinten weg - das war auch in der ursprünglichen Fassung nicht wirklich besser. Gissi hat eine schlimme Macke von mir enttarnt, denn tatsächlich falle ich irgendwann im Verlauf meiner „Frau kamelin“-Geschichten in die ich-Form - schlimme Sache ,o)
    Leider bin ich eine ungeduldige Schreiberin, deswegen kann ich ich selten länger als 15 Minuten an einer Kurzgeschichte (bzw. einem Blog) sitzen - ich fürchte das merkt man. Die einzige Entschuldigung, die ich anbringen kann ist, dass ich Kurzgeschichten schreibe, um mich zu entspannen. Sollte ich jedoch noch einmal bei euch mitmischen, dann werde ich mir mehr Mühe geben, grosses kamelinnen Pfadfinderehrenwort ;-)

    Zitat

    Original von Aeria


    Die Ball-Ereignisse und das anschließende Beichten fand ich so: :anbet . Ich habe so laut gelacht, dass es wahrscheinlich noch unten in der Wohnung zu hören war. Ich liebe den Earl! Und Horatia ist eine echte Zuckerschnute.


    Ja, die ist steinerweichend. Und Rule hat das so süss geregelt, dass ich mich wirklich abgerollt habe. So ein liebenswerter Schurke aber auch ,o)



    Zitat

    Original von Aeria
    Im Augenblick geht es gerade um die Brosche, bin gespannt, wie Horry da rauskommt.


    Das wirst du lieben!




    Zitat

    Original von Aeria
    /edit:
    Ich bin ein absoluter Geschichtsmuffel und habe nicht die geringste Vorstellung von jener Epoche. Deshalb finde ich vor allem die beschriebene Mode von damals zum Kreischen :wow :grin .


    Oh, kein Problem, woher solltest du das wissen - schliesslich kommst du vom Mars :wave

    Ich musste ja bisher bei allen Heyer Romanen schmunzeln, aber bei diesem hier lag ich teilweise flach auf dem Boden vor Lachen. Erstens die herrliche Beschreibung von Fredericas jüngeren Brüdern, die den Eiszapfen-Marquis von Alverstoke mit ihren grossen, herzschmelzenden Kulleraugen um den kleinen Finger wickeln. Dann die Sache mit dem Hund (***kreisch***) Bei dieser Szene lag ich unterm Teppich vor Lachen: Frederica und der Marquis, die es fertigbringen aus einer wilden Promenadenmischung (ein Hund unbekannter Herkunft!) einen edlen "Belutschitan-Jagdhund" zu machen (ein Hund mit geheimnisvoller Herkunft). Herrlich diese Szene!
    Das Buch hat mir ausserordentlich gut gefallen, und fällt auch insofern ein bisschen aus dem Rahmen, da hier mehr der Schwerpunkt beim Thema Familie liegt - wenn man so will.
    In jedem Fall absolut empfehlenswert - allerdings derzeit (Stand 02/2008) nur über den Amazon-Marketplace zu bekommen, leider.

    Zitat

    Original von Aeria
    Ich lese dieses Buch gerade und es ist mein erster Heyer-Roman. Ich habe soeben die 100-Seiten-Marke geknackt und bin völlig begeistert. Horatia ist wirklich zum Knuddeln süß. Das zweite Kapitel, in welchem sie dem Earl sozusagen den Antrag macht, habe ich komplett durchgekichert, ich war froh, allein zu Hause zu sein :-) .


    Der Earl ist allerdings mein Liebling, so träge, so gelassen, so unwillig, sich aufzuregen - eine faszinierende Fassade. Ich gebe zu, ich bin anfangs darauf reingefallen und habe ihn mit diversen Nackenbeißer-Helden verglichen ;-) , nach ein paar Seiten verlieren aber sämtliche Helden gegen Rule.


    Ohhhh, wie ich dich beneide! Du wirst dir noch ordentlich ins Fäustchen kichern, denn da kommen noch ganz herrliche Szenen. Du musst mir unbedingt schreiben, wie du die Sache mit dem Maskenball fandest, zu dem Horatia (ja, die ist wirklich zum knuddeln) sich geschlichen hat. Ich konnte nicht mehr vor Lachen!



    Zitat

    Original von Aeria
    Auf meinem SUB liegen noch zwei andere Heyer-Bücher, darüber bin ich sehr froh!


    Auch darum beneide ich dich! Ich habe in den letzten 4 Wochen 15 Heyer Romane gelesen, und will auch gar nichts anderes mehr haben, obwohl sich bei mir mittlerweile einen riesen Stapel ungelesener Bücher ansammelt, weil ich immer wieder Heyer-Bücher bestelle. Aber jetzt habe ich nur noch ein einziges *heul* und dann ist Sense .o(



    Aqualady
    Ich danke dir, das Buch kann ich wirklich sehr empfehlen. Es kommen wohl noch 2-3 Heyer-Rezen, die werde ich mir einfach nicht verkneifen können ,o)

    Zitat

    Original von hestia2312


    Wo er Recht hat hat er Recht. Duisburg hat eben seinen eigenen Charme. Welchen kann ich nicht sagen, ich bin befangen. :grin


    Kamelin woher kommst du denn?


    Aus Köln ,o)
    Aber ich kenne das Ruhrgebiet & die Umgebung ganz gut. Bei diesem Film habe ich Tränen gelacht - die Skulptur von Niki de Saint Phalle als "Geier" zu bezeichnen, hat mich jedoch ziemlich schockiert :konfus

    Klappentext


    Es wird Zeit für Lord Rule, endlich zu heiraten. Eine reine Vernunft-Ehe stellt sich der reiche Lebemann vor, nichts weiter. Seine Wahl fällt auf eine der drei Winwood-Töchter. Stolz wie auch seine eigene ist diese Familie, aber leider verarmt. Deshalb kommt sein Antrag nicht ganz ungelegen. Doch die auserwählte Elisabeth hat sich längst in einen armen Leutnant verliebt und ist zutiefst unglücklich. Es ist Horatia, die jüngste der drei Schwestern, die in ihrer naiven Art nach einem Ausweg sucht.





    kamelin meint


    Horatia ist die jüngste der drei Winwood-Mädchen, einer der besten Familien Englands. Für den vermögenden Lord Rule, einem stadtbekannten Wüstling, der ebenfalls aus bester Familie stammt, stand daher bereits vor Jahren fest, dass er einmal eine Winwood heiraten würde. Sehr zum Bedauern der Mädchen haben Bruder und Vater das Familienvermögen in diversen Spielsalons durchgebracht, und sind nun auf eine gute Partie angewiesen.
    Als sich Lord Rule tatsächlich eines Tages ankündigt, ist die Aufregung gross, denn die beiden ältesten Töchter sind nicht willens ihm ihre Hand zur Ehe zu reichen. Lizzie, die Älteste ist eine hochgewachsene Schönheit und hat sich in einen nicht minder attraktiven jungen Mann verliebt, der sie heiraten möchte. Doch leider ist er nicht vermögend genug, um den Winwoods aus der finanziellen Klemme zu helfen. Charlotte, ebenfalls hübsch anzusehen, mag gar nicht heiraten. Bleibt nur noch Horatia, von kleinerem Wuchs, die weder eine blondgelockte Schönheit ist, noch so entzückend geschwungene Augenbrauen hat, wie ihre beiden Vorzeigeschwestern. Ausserdem stottert sie ein wenig - besonders wenn sie aufgeregt ist. Die jungen Damen sind sich sehr zugetan, und so ist Horatia sehr betrübt, Lizzie nach der Aufwartung des Lords bei der Frau Mama, in Tränen aufgelöst vorzufinden. Horatia findet heraus, dass der Lord bei seinem Besuch lediglich verkündet hat, eine ihrer Töchter zu heiraten - welche lies er offen. Diesen Spielraum nutzt Horatia, und besucht Lord Rule heimlich, um ihm ein Geschäft vorzuschlagen. Er könne sie heiraten, verkündet sie, und zählt treuherzig ihre Vor- und Nachteile auf. Dabei verspricht sie, ihm nicht in seine amourösen Angelegenheiten zu reden.
    Der Lord ist einverstanden und heiratet, sehr zum Entsetzen der Londoner Gesellschaft, das unattraktive Küken. Nach der Hochzeit gerät Horatia ziemlich oft in Schwierigkeiten und sorgt für einige Skandale. Denn wie es scheint haben die Gegner des Lords beschlossen, seine Frau als Racheinstument zu benutzen, um ihm zu schaden. Doch sie haben nicht mit Rule's Scharfsinn gerechnet und müssen zu drastischeren Massnahmen greifen. Ab hier wird es dann wirklich süss, aber mehr möchte nicht verraten.


    Süss ist überhaupt das Stichwort in diesem Roman, denn manchmal wusste ich nicht, ob ich kreischen oder seufzen sollte. Die kleine Horatia ist einfach allerliebst, man muss sie einfach gernhaben. Genau wie die herrlichen Geschichten von Georgette Heyer. Jeder ihrer Romane hat ein eigenes Leben und lebt von seinen wunderbaren Charakteren. Ihre Bücher haben eine Seele und es ist die reine Freude in die humorvolle Welt der Georgette Heyer einzutauchen und sich in die Zeit gepuderter Perücken entführen zu lassen. "Die Vernunft-Ehe" ist einer meiner liebsten Heyer-Romane, einfach bezaubernd und herzerweichend niedlich.

    Kitty Charing bekommt ein unmoralisches Angebot von ihrem geizigen Vormund, Onkel Matthews: Sie erbt sein märchenhaftes Vermögen, wenn sie einen ihrer Vettern heiratet. Zu diesem Zweck hat der garstige Onkel die Herren Vettern zu sich einbestellt, und in seinem Salon antreten lassen. Doch ausgerechnet Jack, der eine in den Kitty schon seit langem verliebt ist, ist nicht erschienen.
    Erbost und gekränkt über ihren Vormund und dessen Bedingungen (denn wenn sie keinen der Vettern heiratet, geht sie leer aus, und das Vermögen wandert in ein Waisenhaus) flüchtet Kitty in der Nacht aus dem Schloss. Sie will ihren eigenen Weg gehen und sich als Erzieherin ihr Brot verdienen. Unterwegs trifft sie in einem Gasthaus auf Vetter Freddy, ein verspäteter Besucher Onkel Matthews' Abendgesellschaft, der über die Umstände seiner Einladung im Dunkeln gelassen wurde. Als Kitty sich bei ihm ausweint ist er empört, und verspricht ihr zu helfen. Das hätte er besser nicht tun sollen, denn Kitty nimmt ihm das Versprechen ab, das er sich zum Schein mit ihr verlobt. So kann sie endlich nach London, und sich eine Arbeit - und womöglich auch einen Gatten suchen. Nebenbei möchte sie den treulosen Jack eifersüchtig machen, der es gewagt hat, nicht zu erscheinen.
    Mit der Verlobung beginnt ein kunterbuntes Tohuwabohu, denn Kitty blüht in London buchstäblich auf, mischt sich in sämtliche Angelegenheiten fremder Leute, stiftet Hochzeiten, während sie durch die Londoner Abendgesellschaften tanzt.
    Freddy, der es bisher gewöhnt war nur für sich selbst zu sorgen, kommt kaum mehr zur Ruhe und sieht sich rasch in die Rolle des verantwortungsvollen Gatten gedrängt. Zu seiner grossen Überraschung gefällt ihm das, und er weiss bald nicht mehr, wie er in sein altes Leben zurück- und Kitty gehen lassen soll.


    Auch dieser Roman von Georgette Heyer war wieder ein grosses Lesevergnügen mit Schmunzelgarantie. Die Vettern sind ähnlich schrullig wie Onkel Matthews, und wenn sie sich miteinander unterhalten, bleibt kein Auge trocken. Und dann ist da noch Jack, ein liebenswert arroganter Schurke, der seine Felle davonschwimmen sieht, denn Kitty verliert immer mehr das Interesse an ihm, und wendet sich statt dessen Freddy zu, der sie sorgsam behütet. Ein hinreissend-bezaubernder Roman, nicht nur für Heyer-Liebhaber.

    Hm, also ich habe "Eskapaden" heute beendet und fand, dass dies der erste schwache Heyer Roman war. Ich hatte mich riesig auf ein Wiedersehen mit Leonie und dem Herzog von Avon gefreut, aber die Dialoge haben doch einiges von ihrer Spritzigkeit eingebüsst, und auch die Charaktere fand ich diesmal wenig ausgefeilt. Ich frage mich, ob das an der Übersetzung liegen kann.
    Ich habe das Buch auch leider nicht mehr neu bekommen (total vergriffen) und musste mich mit einer Ausgabe aus den 70ern zufriedengeben. Keine Ahnung ob der Verlag die Dialoge übersetzungstechnisch noch einmal überarbeitet oder verändert hat, dass die so spröde wirkten.

    Ich kann die Romane nur wärmstens empfehlen. Im November & Dezember hatte ich fast nur Buchpleiten in Händen. Die Heyer Romane sind danach Erholung pur und ein echtes Lesevergnügen. Ich bin froh, dass die überhaupt noch verlegt werden.

    Kurzbeschreibung


    Arabella, Tochter eines Vikars aus der nordenglischen Provinz, ist nicht mit Reichtümern gesegnet, als sie sich nach London aufmacht, um dort ihr Glück zu suchen. Bereits am ersten Abend lernt sie den begehrtesten Junggesellen der Stadt kennen, der von ihrem Charme, ihrer Unverblümtheit und ihrem Gerechtigkeitssinn fasziniert ist. Aber es stellen sich den beiden zahlreiche Hindernisse in den Weg:
    Da ist zum Beispiel Lord Fleetwood, der überall herumposaunt, Arabella sei eine reiche Erbin. Oder Lord Bridlington, den es ärgert, daß seine Mutter sich so sehr des Mädchens annimmt. Und nicht zuletzt sind da zahlreiche Verehrer, die eine gute Partie zu machen hoffen ...




    kamelin meint


    Arabella, die überaus hübsche Tochter aus dem Pfarrhaus, soll eine gute Partie machen, und wird zu diesem Zweck von der Mama zu der reichen Tante nach London geschickt. Kurz vor der Stadt lernt sie Mr. Beaumaris kennen, den heiss begehrtesten Junggesellen von ganz England. Zufällig hört sie eine äusserst abfällige Bemerkung seinerseits und beschliesst ihm eine Lektion zu erteilen, indem sie sich als reiche Erbin ausgibt. Dass dies ein Fehler war soll sie rasch feststellen, denn der wohlhabende Beaumaris gehört nicht nur zu den ersten Familien Englands, nein, ein Hochziehen seiner Braue genügt, und eine Karriere ist zerstört - sein Lächeln reicht aus, und der Begünstigte ist ein gemachter Mann. Er durchschaut Arabellas Streich, und beschliesst sich auf ihre Kosten zu amüsieren. So lässt er in London das Gerücht streuen, Arabella sei tatsächlich eine reiche Erbin aus bester Familie, und macht aus der Vikarstochter in Windeseile eine der begehrtesten Partien der Saison. Und so stömen die Mitgiftjäger aller Art in die Tanzsäle Londons, um den dicken Fisch an Land zu ziehen.
    Arabella ist bestürzt, und muss schon bald auch die respektabelsten Anträge ablehnen, weil diese unter falschen Voraussetzungen gemacht wurden. Doch auch der eitle Mr. Beaumaris ist bestürzt, denn er muss feststellen, dass er Arabellas Charme erliegt. Nur will die nichts von ihm wissen, denn schliesslich ist er mit an ihrer aktuellen Misere schuld - und das lässt sie ihn fühlen. Der strengt sich nun doppelt an, schliesslich steht auch sein Ruf als Herzensbrecher auf dem Spiel, und Arabella zeigt sich seinen Bemühungen ihr gegenüber recht unbeteiligt, ist sie doch davon überzeugt, dass er sie für eine Landpomeranze hält, die er ordentlich auf die Schippe nehmen kann.


    Das ist einer meiner Lieblinge von Georgette Heyer, den ich gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Für ihre kleine Lüge muss Arabella schwer büssen, doch sie hatte auch etwas Gutes, denn ohne diesen Schwindel hätte es nur halb so viele Verwechslungen und Missverständnisse gegeben, und am Ende ist der gute Beaumaris schwer in sie verliebt, und gibt sich alle Mühe das Kuddelmuddel zu entwirren und Arabellas Herz zu erobern. Ein herrlicher Roman, in dem nicht nur Arabella bezaubert, sondern auch die vielen anderen Charaktere und Persönlichkeiten, die Mitgiftjäger und Neider, die Lords und Ladies und natürlich die aufgeregte Tante und ihr kleinlicher Sohn. Die Autorin kennt ihre Mitmenschen und beschreibt deren Schrullen, die Irrungen und Wirrungen mit einem sympathischen Blinzeln, dem man sich kaum verschiessen kann. Einer der liebenswertesten Heyer-Romane, von " Der Page und die Herzogin" einmal abgesehen ,o)



    _________

    Zu blöd, den Faden habe ich urlaubstechnisch eben erst entdeckt.


    In jedem Fall ein dickes Dankeschön für die Infos. Wahrscheinlich werde ich das Buch bestellen & berichten. Im Moment bin ich ohnehin auf dem Georgette Heyer Trip.

    Grisel
    merci beaucoup .o)



    Sir Horace lässt seine "kleine Sophy" während seiner Brasilien Reise bei seiner Londoner Schwester, Lady Ombersley, mit der Bitte, ihr einen geeigneten Gatten auszusuchen, bis er wieder zurück ist. Die bereitet alles für die Ankunft der schüchternen, kleinen Sophy vor, und wird arg überrascht eine gross gewachsene, lebenserfahrende und äusserst selbstbewusste junge Dame anzutreffen, die es gewohnt ist die Dinge selber in die Hand zu nehmen. Im Haus ihrer Tante sorgt sie mit ihrer Erscheinung für einen ordentlichen Wirbel, und erobert mit ihrer offenen und geradlinigen Art die Herzen ihrer Cousins und Cousinen im Sturm. Einzig Charles, der älteste Sohn des Hauses, gibt ihr Paroli. Doch der sieht sich bald mit einem ebenbürtigen Gegner konfrontiert, denn Sophy lässt sich von ihm nicht das Wasser abgraben. Im Gegenteil, denn sie findet, dass dem armen Mann geholfen werden muss, schliesslich ist er im Begriff eine "dumme Pute" zu heiraten, die der Familie das Leben zur Hölle machen wird. Zudem gibt es noch andere Dinge die Sophy lieber geändert sehen möchte, und so stürzt sie sich bis zu den Ellenbogen in die Familienangelegenheiten, und sorgt dabei für reichlich Trubel und Aufregung. Ach ja, einen Ehemann findet sie bei dieser Gelegenheit auch noch, selbst wenn der erst spät davon Wind bekommt.


    Es gibt eine herrliche Stelle, in der Lady Ombersley die "kleine Sophy" im Haus Willkommen heisst, und ihren Irrtum, was das Mädchen angeht, prompt einsehen muss: „Lady Ombersley war immer noch verdutzt, hielt mit letzter Kraft das zergehende Bild der scheuen kleinen Nichte fest, die in ihren Vorstellungen gelebt hatte, aber bei den letzten Worten schwand der unbeholfene Backfisch endgültig, unbeweint und für immer in der Rumpelkammer der Irrtümer.“ (Seite 44 TB)


    Die Geschichte macht wirklich grossen Spass, obwohl mich der Titel zunächst so irritiert hat, dass ich mir das Buch fast nicht bestellt hätte. Zum Glück habe ich die Amazon-Rezensionen durchgelesen, denn die konnten mich überzeugen. Ein rasanter - ja, fast atemberaubender Roman - denn das Tempo ist enorm. Man bekommt bis zur letzten Seite keine Atempause gegönnt, und so habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Auch die herrlichen Charaktere, die den Roman auszeichnen, sind wieder so gelungen, dass ich oft das Lachen nicht unterdrücken konnte. Ich kann jedem Interessierten nur viel Spass hierbei wünschen, denn den hatte ich in jedem Fall.

    Lord Sherry will heiraten, denn das bedeutet, dass er endlich in den Genuss seines Erbes kommt. Nachdem er bei der unvergleichlichen Isabella schmählich abblitzt, beschliesst er die erst Beste zu heiraten, die ihm über den Weg läuft. Und das ist ausgerechnet Hero, seine kleine Freundin aus Kindertagen, mit der er allerhand Unsinn angestellt hat.
    Sein Kätzchen, wie er Hero liebevoll nennt, ist ganz begeistert von dieser Idee, denn sie war schon immer in Sherry verliebt. Er ist jedoch weit davon entfernt, seinen 'kleinen Fratz' in sein Herz zu schliessen, dazu ist er viel zu beschäftigt mit sich und seiner Spielleidenschaft. Da muss Hero in ihrer unbedarften Art schon so einiges anstellen; und nach einem besonders grossen Streich, der einen besonders grossen Streit nach sich zieht, läuft sie ihm sogar davon.


    Ich musste während des Lesens ständig lachen. Georgette Heyer ist eine wundervolle Erzählerin. Egal welchen Roman ich von ihr in die Finger bekomme, immer hat er einen ganz eigenen Charakter, höchst eigene Persönlichkeiten (mit ziemlich vielen Ecken und Kanten und manchmal auch mit Schrullen und Macken), und mindestens einen liebenswerten Schurken. Und das Beste ist, dass es immer ein herrliches Ende gibt, mit einem gepfefferten Plot, der seinesgleichen sucht. Dieser Roman hatte sogar zwei Plots, und beide waren so bezaubernd, dass ich ganz hin und weg war. Ein liebenswerter Roman, den ich nicht nur Georgette Heyer Lesern ans Herz legen möchte.

    Sisi


    Ich bin wirklich kein Freund von brutalen Szenen, aber hier waren die Kampfszenen einfach passend und absolut angebracht. Ausserdem muss ich zugeben, dass ich die Beschreibung der Kampftechnik z.B. vom Schildwall und die Handhabung der Waffen total spannend fand, das war furchtbar aufregend beschrieben, und - wie ich finde - ohne blutrünstige Übertreibung. Im Gegenteil, ich fand sie eher nüchtern.


    Ich habe kürzlich "Die Herren des Nordens" beendet und muss sagen - es wird immer spannender ,o)