Beiträge von MaryRead

    Nicht zu vergessen James Herriot, den es natürlich auch auf Deutsch gibt - hier nur stellvertretend der erste Band auf Englisch.


    Die englischen Titel sind übrigens nach dem Refrain eines wunderschönen englischen Kirchenlied benannt - jede Zeile ist ein Buchtitel:


    All things bright and beautiful
    All creatures great and small
    All things wise and wonderful
    The Lord God made them all

    Ich lese gerne mehrere Bücher eines Autors, wenn mir eines gefallen hat. Lange habe ich mich durch die Katzenkrimis von Lilian Jackson Braun gelesen - selten zwei nacheinander, meist in wohldosierten Häppchen, so haben sie mir immer gut gefallen. Allerdings sind die späteren Bände nicht mehr so gut wie die ersten - anscheinend wird gemunkelt, dass sie die nicht mehr selbst geschrieben hat - deswegen habe ich irgendwann aufgehört.


    Im Moment habe ich noch zwei Bände von den "Stadtgeschichten" von Maupin auf meinem RUB und freue mich immer, wenn ich sie sehe, dass ich sie noch vor mir habe. :)


    Und derzeit lese ich Mma Ramotswe von Alexander McCall Smith - sowas Schönes ist mir lange nicht mehr untergekommen. Dabei sind die Bücher gar nicht gross spannend und haben auch Schwächen - aber irgendwie macht sie das liebenswert. Allerdings bin ich schon bei Band vier - der Autor dürfte gerne schneller produzieren! ;)

    @Doc


    Interessante Frage... Mir fallen da spontan zwei Antworten ein, die ich für selbstverständlich halte - aber entweder sind sie das nicht, oder ich habe deine Frage nicht richtig verstanden?


    Das eine: Wenn ich als lesbische Frau Bücher lese, in denen Liebesgeschichten über Männlein und Weiblein vorkommen (was ich oft tue, weil es davon nun mal viele, auch gute, gibt), dann kann ich mich nie wirklich mit den Figuren identifizieren, ich muss sie immer in meine eigene Lebenswelt "übersetzen". Will sagen: Meine eigene Lebenswelt kommt darin nicht vor. In Büchern mit lesbischen Liebensgeschichten dagegen finde ich mich wieder, ohne um die Ecke denken zu müssen - und das ist eine schöne Erfahrung. Und es geht nicht nur um die Liebesgeschichten - auch die Sichtweisen sind oftmals anders, die Frauentypen etc.


    Das andere: Thema Coming-out - das kommt in der Hetero-Welt und damit auch in der Hetero-Buch-Welt nicht vor. Es gibt viele Coming-out-Romane, in denen junge oder auch ältere Homosexuelle sich damit auseinandersetzen, das eigene Geschlecht zu lieben, statt der Mehrheit (und den Erwartungen) zu entsprechen. Leider hatte ich während meiner Coming-out-Zeit keinen Zugang zu solchen Büchern, d.h. ich stand mit dem, was ich empfand, allein, und das hat es mir sehr schwer gemacht. Hätte ich damals Bücher gehabt, in denen ich "Vorbilder" gesehen hätte, wäre es sicher einfacher gewesen, zu mir zu finden/stehen.


    Kannst du mit dieser Antwort etwas anfangen?

    Leider hält Mirjam Müntefering in ihrem neuesten Buch nicht, was sie in den anderen versprochen hat.


    Mit apricotfrischen Coming-out-Romanen für Junglesben fing Mirjam Müntefering an, und dann zeigte sie in “Das Gegenteil von Schokolade” erstmals, dass sie durchaus für die ganze lesbische Lesegemeinde schreiben kann, die gern humorvolle, intelligente, der Wirklichkeit abgeguckte Geschichten liest.


    Aber was ist jetzt passiert? “Wenn es dunkel ist, gibt es uns nicht” ist ein Buch, das zu viel wollte. Die Hauptfiguren sind vier enge Freundinnen, alle lesbisch, die jede für sich eine Beziehungs- und/oder Familiengeschichte zu bestehen haben. Dazu kommt das Geflecht der vier untereinander. Ich habe beim Lesen den Überblick verloren (oder nie bekommen), und dadurch ist mir ganz bestimmt vieles an Zusammenhängen verloren gegangen.


    Rotes Alarmlämpchen: Das Buch strotzt vor Fehlern, die ein simples Korrektorat hätte ausmerzen können. Und wenn es das nicht einmal gegeben hat, dann wage ich erst gar nicht vorzuschlagen, dass eine Lektorin die immense Sammlung von Ereignissen und Gefühlen hätte straffen und die sprachlichen Juwelen, die sich in dem Buch durchaus finden, polieren können.


    Schade drum. Mirjam Müntefering ist nämlich eine gute Autorin. Sie hätte eine bessere Betreuung verdient. Dann hätte auch dieses ein gutes Buch werden können.


    Meine Empfehlung: Lest es um der guten Absicht der Autorin willen trotzdem. Gerade weil es anders ist, mehr will als ihre bisherigen Bücher. Denn es hat Potenzial. Aber ihr werdet genau hingucken müssen, um es zu sehen.


    (Zum Thema Hillary Mullins: Ich habe schon von mehreren jungen Lesben gehört, dass dieses Buch ein Schlüssel-Buch für sie war. Ich warte derzeit auf die englische Fassung...)

    Ich habe nur die ersten zwei davon gelesen, und auch das ist schon lange her.


    "Homo Faber" hat bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen; die Begeisterung meiner Freundin, die ihn im Deutsch-LK durchgenommen hatte, konnte ich überhaupt nicht teilen.


    "Die Pest" musste ich fürs Französisch-Abi lesen, und das Buch fand ich SEHR gut. Camus' Philosophie über das Absurde, die dahinter steht, hat mich damals sehr fasziniert, und ich habe auch noch den "Mythos des Sisyphus" zum Teil gelesen.


    Sartre hab ich nur mal ein Buch angefangen und ziemlich schnell aufgegeben...

    Auf jeden Fall! ;)


    Wobei das eine interessante Sache ist... Ich hatte früher Mühe, meine Lesevorlieben offen im Regal auszustellen - die Lesbenromane standen immer irgendwo hinten oder falschrum im Regal. Es gehörte ziemlich viel Mut dazu, das endlich zu ändern, als ich mein neues grosses Bücherregal bekam (das im Flur steht, also wirklich für jeden Gast sichtbar).


    Neulich stellte sich dann eine Bekannte von mir, ebenfalls Leseratte, ganz neugierig vor mein Regal, um zu gucken, was da so stehe, und ich dachte oje, jetzt wird ihr gleich ein Seifensieder aufgehen... Aber nichts - sie fand genau die Bücher, die sie selbst auch gelesen hatte, irgendwelche Bestseller, und alles andere fiel ihr überhaupt nicht auf.


    Umgekehrt dagegen ich neulich bei einer Kollegin, von der ich schon lange vermute, dass sie lesbisch ist... Endlich war ich mal in ihrer Wohnung und konnte ihr Bücherregal inspzieren - und was ich natürlich sofort sah, war "Rubinroter Dschungel" von Rita Mae Brown und die Autobiografie von Ellen DeGeneres... ;)

    Ich handhabe das ähnlich wie Batcat. Wenn es einigermassen erträglich plätschert, halte ich durch. Aber wenn ich überhaupt nicht reinkomme oder (noch schlimmer) mich nur ärgere, dann lass ich's.


    Und ich habe jetzt auch angefangen, die Missgriffe zu verschenken. Ist nur manchmal schwierig, sie loszuwerden. "Warum willst du das Buch denn loswerden, hast du es aus Versehen zweimal gekauft?" "Nein... es gefällt mir nicht... aber nimm es gerne, es ist bestimmt ganz toll!" Öh...

    Ich habe nur dann eins dabei, wenn mit Wartezeiten zu rechnen ist. Auf Zugfahrten natürlich sowieso. In der Strassenbahn auf dem Weg zur Arbeit kann ich leider nicht lesen, da wird mir schlecht. Aber seit diversen Stauerfahrungen habe ich beim Autofahren zumindest auf der Autobahn immer ein Buch in Reichweite!

    Zitat

    Original von Lilli
    Eine Therapie gibt es sicher ;)


    "Wir gehen jetzt alle in den Buchladen ...


    Falsche Antwort... ! ;)


    Mein RUB platzt auch aus allen Nähten. Das stört mich deshalb, weil relativ viele Schlechtes-Gewissen-Bücher dabei sind - Bücher, bei denen ich mittlerweile denke, dass sie ein Fehlkauf waren (zumeist unbekannte Bücher, gekauft in der Hoffnung auf einen neuen Geheimtipp...), weil ich sie nach erstem Anlesen eher für nicht so toll befunden habe. Aber einfach ins Regal räumen kann ich sie ja auch nicht, also bleiben sie erst mal im Limbo. Aber von diesen Büchern abgesehen ist ein RUB doch eigentlich was Tolles - wie ein Bücher-Schlaraffenland! Ein paar Bücher stehen da, die sind mir noch "zu schade"... ich weiss, dass sie mit grosser Wahrscheinlichkeit sehr gut sind (z.B. die letzten zwei Bände der "Stadtgeschichten"), und ich will mir die Vorfreude noch ein bisschen bewahren. :)

    Am liebsten habe ich meinen Bücherwurm - das ist ein hölzerner Wurm (mit Brille *ggg*) und einem Wollfaden als Schwanz, an dessen Ende eine Perle ist. Der Wollfaden kommt ins Buch, und die Perle verhindert, dass er wieder rausrutscht. Einfach und genial. Nur hab ich ihn meistens irgendwie verloren, und dann kommt irgendein Zettel ins Buch. Taschenbücher lege ich auch oft einfach umgedreht offen hin.

    Ich fand das Buch fantastisch! Sprachlich wunderschön geschrieben (ich kann immer nicht genau erklären, was ich damit meine... es fliesst halt...), humorvoll, informativ, interessant - wirklich ein Lichtblick!


    Hab ich das nicht mal an anderer Stelle empfohlen... *such*...


    Wusst ich's doch:


    Wunderschön zu lesen, lehrreich, humorvoll. Ich zitiere mal eine Amazon-Kundenrezension, weil sie meinen Eindruck am besten wiedergibt:


    "Ein alter Mönch, der weiß, daß er nicht mehr allzulange zu leben hat,schreibt seine Erinnerungen auf. Unter dem Vorwandt, die Lebensgeschichte seines Freundes und Schützligs Herward aufzuzeichnen, gibt er sein eigenes Leben und seine Anschauungen wieder. Um es vorwegzunehmen, der Mönch Agrippa ist eine der sympathischsten Personen, die mir in der Literatur je untergekommen sind.In einer Zeit, in der es fast eine Todsünde darstellte, nicht an den Teufel zu glauben und es einfach selbstverständlich ist, daß die Erde eine Scheibe ist,bewahrt sich Agrippa eine Weitsicht und Wärme,die erstaunlich sind. Gleizeitig betont er immer wieder seinen Fehler-er kann keiner Frau widerstehen,was sich als eine Art "running gag" durch den ganzen Roman zieht. Der Autor läßt eine Zeit, von der man nur wenig weiß, äußerst unterhaltsam lebendig werden.Dabei vermeidet er es mit großem Erfolg, nicht in ein Klischee abzurutschen.Dieses Buch ist allen weiterzuempfehlen, die Interesse an Geschichte haben, sich diese aber auf eine spannende Weise aneignen wollen."

    Zitat

    ich war schon mal auf der Frankfurter Buchmesse und fand sie auch sehr interessant - allerdings ist das schon fast *flüster* zwanzig *flüstermodus off* Jahre her.


    @Piratenschwester, ich auch! Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir uns zum Kaffeetrinken verabreden können! ;)

    Ich glaube, ich unterscheide zwei Arten von Klassikern.


    Die einen, das sind die, die mir einen Seufzer entlocken "ja, das ist wahre Literatur, das müsste ich wohl auch mal lesen", und wenn jemand so etwas im Bücherschrank stehen hat, dann macht mir das Eindruck. "Buddenbrooks" zum Beispiel. Muss man sie wirklich gelesen haben? Nein.


    Und dann gibt es die "lieben, vertrauten" Bücher, die nicht so furchterweckend sind, die irgendwie zum Allgemeingut gehören, ob ich sie nun gelesen habe oder nicht. Die entlocken mir bei anderen Leuten im Bücherschrank ein liebevolles Lächeln. Dazu gehört zum Beispiel "Robinson Crusoe" oder "David Copperfield".


    Beiden Kategorien gemeinsam ist wohl, dass es zur Allgemeinbildung gehört, mindestens den Titel und den Autor mal gehört zu haben. (Was ja in der Regel deshalb so ist, weil das Buch eine gewisse Qualität hat, die auch über eine ganze Zeit Bestand hat.)