THE END OF THE TOUR
Ein weiterer Film mit literarischem Bezug dieses Mal geht es um den Autoren David Foster Wallace.
Ich sage immer, dass INFINITE JEST, bzw. auf deutsch: Unendlicher Spaß, das beste Buch ist, dass ich jemals nur zu einem Drittel gelesen habe. Und ein Drittel sind bei dem Ziegel von Buch auch gut 400 Seiten.
Der Film spielt aus der Sicht des Rolling Stone Autors David Lipsky, der David Foster Wallace die letzten Tage seiner Buchtour für eben jenes Buch begleitet hat, das die experimentelle amerikanische Literatur der 90er so geprägt hat. Es beginnt aber mit der Nachricht des Selbstmords des Autors.
Jesse Eisenberg spielt den Journalisten. Bei Eisenberg bin ich wie immer etwas zwiegespalten, zu gleichtönig, arrogant wirken seine Interpretation (u.a. von Mark Zuckerberg in The Social Network), so dass ich nie das Gefühl loswerde Eisenberg ist einfach so - aber vielleicht passt es hier noch am besten.
Jason Segel spielt David Foster Fallace und ähnlich wie bei Melissa McCarthys Performance in "Can you ever forgive me?" eine echte Überraschung, ist er auch doch eigentlich eher durch seichtere Darstellungen bekannt wie in "How I Met Your Mother" oder diversen Hollyood-Komödien. Hier aber eine sehr feinfühlige, sensible Darstellung des fragilen Autors.
Sehr literarisch, sehr philosophisch, sehr gut in der Darstellung klinischer Depression und den Folgen. Sehr zu empfehlen, aber auch ein sehr spezielles Vergnügen. Sicherlich kein Feel-Good-Movie und bitte nicht anschauen, nur weil Jason Segel ja in anderen Filmen auch so tolll und charmant ist. Hier ist er es nicht.