Beiträge von Heike

    Hiho,


    Wortdopplungen bzw. Wiederaufnahmen* sind nicht nur bei Cicero ein gängiges Stilmittel und können Betonungen, Bezüge etc. herausstellen. Allerdings ist es wie bei jedem Stilmittel - der gekonnte Einsatz macht den Text. :-)


    Die Raupenpassage fand ich am obrigen Text auch ganz gut - da passte die Verwendung des Stilmittels. Die Zeilen davor klingen in meinen Ohren schauderhaft und klappern munter vor sich hin, dass ich ein solches Buch nach einer halben Seite weglegen würde. :-(


    *Je nach Stellung im Satz Geminatio (unmittelbare Wiederholung an beliebiger Stelle im Satz, z.B. Fuit, fuit ista quondam ...), Anadiplose (Wiederholung eines am Schluss stehenden Wortes zu Beginn des nächsten Satzes), Anapher (Wiederaufnahme des gleichen Wortes am Anfang von Sätzen odet Satzteilen) oder Epipher (Wiederholung des gleichen Wortes am Ende von Sätzen oder Satzteilen).
    Frau de Vries verwendet alles, wild gemischt. :grin


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Zitat

    Original von Lilli
    ... Steuererklärung machen... :cry


    Damit bin ich *hoffentlich* jetzt fertig.


    War ja meine erste Steuererklärung, und ich stand erst davor wie der Ochs vorm Berg. Der "freundliche" Mann vom Finanzamt war da auch keine große Hilfe:


    Ich: "Also, ich habe keine Ahnung. Einiges habe ich ja schon gefunden, aber hier habe ich noch Fragen. Wo muss ich das und das eintragen?"
    Er: "Schauen Sie ins Begleitschreiben, da steht alles drin."
    Ich: "Das habe ich getan, es aber nicht verstanden. Vor allem weiß ich nicht, wo ich meine Ausgaben für Büromaterial etc. auflisten muss."
    Er: "Steht alles in dem Schreiben."
    Ich: "Ich habe da nichts gefunden."
    Er: "Dann müssen Sie sich das noch einmal anschauen."
    Ich: "*Seufz* Schauen Sie mal, ich habe von Ihnen dieses Formular und das hier geschickt bekommen. Da habe ich nirgendwo eine Spalte gefunden, wo ich das eintragen könnte."
    Er: *Schulterzucken Schaut mich an, als sei nur ich schuld, dass seine Schicht noch nicht zu Ende ist*
    Ich: *Langsam verzweifelt* "Aber ich habe beim Warten vorhin auf Ihren Auslagen noch dieses Formular gefunden" *wühlheraus* "Könnte es sein, dass ich es hier eintragen muss, und Sie es mir nur nicht zugeschickt haben?"(= ich wusste vorher nicht, dass es dieses Formular überhaupt gibt) :-(
    Er: "Ja, aber das steht auch im Begleitschreiben."
    Ich: *Doppelseufz* "Gut, dann muss ich das also hier eintragen ..."
    Er: *nickt genervt*
    Ich: "Und was muss ich jetzt hier noch alles eintragen?"
    Er: "Steht alles im Begleitschreiben."
    Ich: "Das ich, wie gesagt, nicht verstanden habe."
    Er: "Na, das, was Sie ausgegeben haben."
    Ich: "Aber das muss ich doch hier eintragen ..."
    Er: "Sie können es auch lassen."
    Ich: *Riesenseufz* "Also, hören Sie mir zu, ich will Ihnen wirklich nicht unnötig die Zeit rauben, sondern nur ganz kurz wissen, wo ich dies und jenes eintragen muss. Ich verstehe Ihre Fachbegriffe nicht, aber ich will nicht am Ende wegen Steuerhinterziehung belangt werden, nur weil ich nicht verstanden habe, wie ich eine Steuererklärung ausfülle."
    Er: *grunzt* "Wissen Sie, eigentlich müssen Sie nur eintragen, was Sie verdient haben. Das reicht ..."
    Ich: "Aber die Sachen, die ich absetzen kann..."
    Er: "Schauen Sie doch einfach ins Begleitschreiben."

    :fetch


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Zitat

    Original von Behrnie
    besteuert wird nur noch der Konsum, im Gegenzug gibt es Geld für alle, und finanziert wird das Ganze im wesentlichen von den Leuten, die meinen, sich den schicken Lambourghini, die tolle Yacht oder die repräsentative Rolex leisten zu müssen.


    EDIT: Volle Zustimmung zu Idgies "unkontrolliertes Gießkannensystem". Damit war eigentlich schon alles gesagt.
    Trotzdem noch mein Beitrag: :grin


    Allerdings arbeiten die (zumindest ein Teil) auch für ihr Geld, und das nicht zu knapp (mit *tüchtigen* Leuten aus dem Management möchte ich nicht tauschen - obwohl, vielleicht doch, schließlich hat der Tag nicht mehr als 24 Stunden, und da ich jetzt bereits 20 davon mit Arbeit verbringe .. :lache).


    In der von dir beschriebenen Situation würden die verantwortungsvollen "Besserverdiener" schön blöd sein, wenn sie noch weiter arbeiten würden, wenn es nur darum geht, andere zu finanzieren, und diejenigen, die ihr Geld auf diversen Wegen ergau ... äh erarbeitet haben, sitzen dann so oder so in der Südsee.


    Leistung muss sich schon in einem gewissen Rahmen lohnen, sonst macht es keinen Sinn zu arbeiten, und dann ist niemand mehr da, der den von dir gewünschten Grundbedarf bezahlen könnte.


    Oder um das tägliche Beispiel vom Platz vor dem Kino zu bringen :grin - wenn mich dort regelmäßig gesunde Leute in meinem Altern, die den ganzen Tag damit verbringen, in der Sonne zu hocken und Bier zu trinken, anschnorren, dann frage ich mich, was aus denen würde, wenn das alle so tun würden. Wozu arbeite ich, doch nicht, um einem gesunden, jungen Kerl Mitte Zwanzig, der zu faul ist, selbst zu arbeiten, obwohl man in der hiesigen Supermarktkette immer Leute sucht, die auf 400€-Basis jobben (und davon kann man als Student/ junger Erwachsener ohne Familie irgendwie leben, ich kenne genug Leute, die das seit Jahren tun), sein Bier zu finanzieren.
    PS: Das war kein Beispiel zum Thema Hartz IV, sondern zum Thema dreiste, alkoholisierte Schnorrer, die die Meinung vertreten, die anderen könnten sie ja finanzieren ... :fetch Die gleichen Idioten, die ich immer rauswerfen musste, als ich noch im Kino (für wenig Geld zu unmöglichen Zeiten) gejobbt habe, weil sie die Toiletten verwüsteten, mit dem Kommentar: Ist doch eh alles verwichster Großkonzern. :wow


    Aber das ist ein ganz anderes Thema, so dass wir nun zurück zum Topic kommen .... :grin


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Ich fand die Finnen großartig :-]


    Mein Freund und ich haben uns tierisch gefreut/ amüsiert, dass die gewonnen haben.
    Ob die sich in der Szene nun überhaupt noch blicken lassen können???? :wow :lache


    Viele Grüße :wave
    Heike

    hiho,


    Zitat

    Original von Heaven
    Hast du zumindest offizielle Dementis zu diesen "angeblich Behauptungen" gefunden? Zumindest DIE müssten doch zu finden sein. :wow


    Ich sehe eigentlich keinen Grund, weshalb sich die Kirche zu Thesen eines Thrillers äußern sollte, die (dem Genre entsprechend) Fiktion sind.
    Da viele Thriller mit Verschwörungstheorien arbeiten - weiß Gott, in welche Richtung - gehört ebenfalls zum Genre. Daher besteht keine Notwendigkeit (weder für die Kriche noch für sonst eine in Thrillern als "böse und intrigant" deklarierte Institution), sich mit den dramaturgisch zusammengepuzzelten Phantasien eines Thrillerautors auseinanderzusetzen - warum auch :wow?
    Schließlich geht es um Unterhaltung und nicht um Wissenschaft


    Interessant (und ein wenig beängstigend) ist allerdings, dass bei Thrillern Fiktion nicht immer (sagen wir - selten :-() als Fiktion erkannt wird. :wow Aber damit arbeiten diese Formate ja: "Es könnte ja sein, dass etwas dran ist ...." *verschwörerisches Getuschel*


    Viele Grüße :wave
    Heike


    PS: Ich werde mir den Film wohl anschauen, weil ich mich von Dan Brown zumindest unterhalten fühle. :-)

    Zitat

    Original von Iris


    Ähh ... für den Schüler, der eine Hilfe bei der Übersetzung oder zur Unterrichstvor- und -nachbereitung sucht, spielt es eine gewaltige Rolle, wenn die Übersetzung in zwei Versen schon (mind.) eineinhalb Fehlerpunkte einbringt. Schließlich verläßt man sich als Schüler darauf, daß die Übersetzung keine grammatischen Fehler (Bezug!) und zu freien Bedeutungsübertragungen enthält.


    War vielleicht missverständlich :grin


    Ich meinte mit "sich den Vergil aneignen" nur das Just for Fun-Lesen :-)


    Wenn man das Ding als Übersetzungshilfe gebrauchen will, natürlich schon. :fetch Da ist aber auch der Götte problematisch.


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Zitat

    Original von Delphin


    Ich hab mir inzwischen die Prosaübersetzung von Volker Ebersbach geleistet. Dann tipp ich mal dieselbe Textstelle aus dieser Übersetzung ab:


    (I, 64-70)
    An ihn nun richtete Juno flehend die Worte: Aeolus, dir verlieh doch der Vater der Götter und König der Menschen Gewalt, das Meer zu glätten oder es aufzupeitschen im Sturm! Ein Volk, mir feindselig gesinnt, segelt übers Tyrrhenische Meer; Ilium und seine besiegten Penaten nimmt es mit nach Italien. Flöße den Stürmen Gewalt ein, drücke nieder und versenke die Schiffe! Oder jage sie auseinander und streue die Leichen aus über das Meer!
    .


    Klingt gut - zum "Just for fun"-Lesen. Knapp, lesbar geschrieben...


    Als Übersetzungshilfe ... da müsste man noch mehr Text sehen. Hier ist mir ein Fehler aufgefallen:
    es heißt bei Vergil:
    ... submersasque obrue puppes
    aut age diversos et dissice corpora ponto
    .


    Ebersbach bezieht fälschlicherweise diversos auf puppes (als einiziger der zitierten Übersetzer). Und corpora als Leichen festzulegen, ist eine sehr klare Interpretation, die ich hier nicht unbedingt so setzen würde (vor allem, weil die wörtliche Übertragung im Deutschen ohne Weiteres möglich wäre).
    Aber das sind nur Kleinigkeiten, die den Philologen stören, wenn er Übersetzungen abgleicht; für die Brauchbarkeit der Übersetzung, um sich den Vergil anzueignen, spielen solche Details keine Rolle.


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Zitat

    Original von Iris
    Nachtrag: Und selbstverständlich von Asterix und die Normannen -- "Mach uns Angst!" :rofl


    Der Film, der jetzt im Kino läuft ("Asterix und die Wikinger") ist übrigens erstaunlich gut. Deutlich besser als die Vorgäger, kommt zwar nicht an die alten Comics heran, aber auf jeden Fall sehenswert.


    Viele Grüße :wave
    Heike


    PS: Latürlich begeisterte Asterix-Leserin.

    Zitat

    Original von Delphin
    Die für 5,95, die Du verlinkt hast, ist von Johann Heinrich Voss (laut BOL).


    Ok, dann scheidet die wohl aus :grin


    Zitat


    Die für 9,90, die ich verlinkt hatte, ist von Volker Ebersbach (ebenfalls laut BOL, aber auch selbst reingeschaut im Laden).


    Die ist bei Amazon auch ganz gut besprochen worden. Ich denke, wenn sie gut lesbar ist, warum nicht?
    Der Gerhard Fink ist ja etwas zu teuer für "Just for fun" - wobei sich die Tusculum-Ausgaben auch gut im Schrank machen :lache


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Ich habe jetzt noch mal nachgeschaut.


    Der verlinkte "Search-Inside"-Text ist eine Tusculum-Ausgabe von 2005, von Gerhard Fink (54,90€)


    Von wem die untenstehende Übersetzung ist, kann ich leider beim besten Willen nicht herausfinden :-(


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Hab's jetzt gefunden.
    Amazon verweist darauf, dass es eine andere Ausgabe ist (und natürlich die richtig teure Tusculum-Ausgabe ... Kein Wunder, dass die Übersetzung gut ist :fetch).


    Auch die Rezis scheinen Ausgaben-übergreifend zu sein.
    Da war wohl mal wieder ein Macher am Werk, der keine Ahnung von Übersetzungen hat und der Meinung ist, olles römisches Zeug ist eben olles römisches Zeug :fetch :fetch :fetch

    Zitat

    Original von Delphin
    Das klingt gut, die Ausgabe hatte ich nämlich ins Auge gefasst. :-] Ich hatte beim Reinlesen auch das Gefühl, dass es sich gut las.


    lg Iris :wave


    Ähmmm, ich glaube, da stimmt etwas mit dem "Search inside" nicht.
    Ich habe gerade bei der unten angegeben (Schul-)Ausgabe reingeschaut, und da wurde mir wieder die Prosa-Tusculum-Ausgabe gezeigt.
    Kann es sein, dass Amazon einfach bei allen Vergil-Ausgaben auf diese Übersetzung verweist? :yikes

    Zitat

    Original von Delphin
    Hallo Heike,


    was hälst Du von dieser hier:


    Prosaübertragung von Volker Ebersbach. Will sie einfach nur so "just for fun" lesen, also nicht als Übersetzungshilfe oder so.
    .


    Ich habe gerade "Search inside" genutzt, um sie mir anzusehen :grin


    Die ersten Seiten machen einen soliden und gut lesbaren Eindruck. Der Übersetzer verkürzt die Sätze (Punkt statt Komma) und bemüht sich um eine klare, moderne Sprache, wobei er an einigen Stellen (m.E.) nicht ganz konsequent ist ("zuvörderst").
    Als Philologin fallen mir einige Ungenauigkeiten bei der Übersetzung auf, die ich meinen Schülern so nicht durchgehen lassen würde, aber das sind für eine Lektüre "Just for Fun" Marginalien.


    Ich würde auf den ersten Blick und zwei-drei Seiten sagen, als deutsche Lektüre empfehlenswert.


    Viele Grüße :wave
    Heike


    Was mich allerdings etwas irritiert - auf der Amazon-Seite steht die Ausgabe als reclam-Ausgabe, wenn ich auf "Search inside" gehe, komme ich zu einer Tusculum-Ausgabe ... :gruebel)

    Als weitere Übersetzung habe ich hier noch die von Thassilo von Scheffer im Schrank stehen, die irgendwann einmal bei der WBG erschienen ist. Vermuitlich ist sie nicht mehr erhältlich, aber ich führe sie hier dennoch an, falls sie irgendwo neu aufgelegt wird/ wurde:


    Textbeispiel:
    (I, 64-70)
    Und an ihn nun wandte sich Juno mit bittenden Worten:
    "Aeolus, der gebieter der Menschen und Vater der Götter
    Gab dir ja Macht, die Fluten zu sänftigen und zu durchwühlen;
    Ein mir feindliches Geschlecht durchkreuzt die tyrischen Wellen,
    Trägt nach Italien Troja und seine besiegten Penaten.
    Waffne die Winde mit Macht und verdirb und versenke die Schiffe
    Oder zersprenge sie rings und zerstreue die Leichen im Meere."


    Ich bin mit dieser Übersetzung nie warmgeworden, da sie unnötig schwerfällig ist und den epischen Tonfall trotzdem nicht so rüberbringt wie die Tusculum-Ausgabe.
    Prinzipiell würde ich, für eine rein informierende Lektüre, eine Prosa-Übersetzung (Reclam) empfehlen.


    Viele Grüße :wave
    Heike


    PS: [SIZE=7]Übrigens verspricht Juno dem Aeolus im Folgenden eine Nymphe für seine Hilfe [/SIZE]:lache

    Außerdem gibt es eine recht neue (2005) Ausgabe von Gerhard Fink, die ich jedoch nicht kenne und daher nicht beurteilen kann.
    Die Kritiken bei Amazon sind gemischt.

    Moin moin,


    so, dann will ich mich mal zur Aeneis äußern.


    Die Reclem-Ausgabe ist inzwischen fertiggestellt worden und bietet m.E. eine gute und brachbare Übersetzung in Prosa (von Edith und Gerhard Binder). Sie ist gut lesbar und eng genug am lateinischen Text (meistens), dass sie auch als Übersetzungshilfe taugt. Allerdings ist der Text aufgeteilt auf sechs Reclam-Bände (jeweils zwei Bücher in einem Band).


    Textbeispiel:
    (I, 64-70)
    An ihn wandte sich nun Iuno flehend mit folgenden Worten: "Aeolus, dir hat doch der Vater der Götter und König der Menschen die Macht gegeben, die Wogen zu besänftigen und durch den Wind aufzutürmen - ein mir feindliches Volk befährt das Tyrrhenische Meer, bringt Ilium nach Italien und die besiegten Penaten: Verleihe den Winden Kraft und versenke die Schiffe spurlos im Meer oder treibe die Männer hierhin und dorthin und zerstreue ihre Leiber übers Wasser."



    Mein "Favorit" ist allerdings die Tusculum-Ausgabe (Johannes Götte), die in Hexemetern versucht, den epischen Ton des Originals zu transportieren. (Bei Eule Ironie sorgt diese Übersetzung immer wieder für Amüsement :lache)


    Textbeispiel:
    (I, 64-70)
    Ihn sprach damals Juno an mit flehenden Worten:
    "Aeolus, denn der Vater der Götter und König der Menschen
    gab dir, Fluten zu glätten und aufzuwühlen im Winde,
    ein mir feindliches Volk durchfährt das Tyrrhenische Meer, trägt
    Ilium fort nach Italien, trägt die besiegten Penaten.
    Stoß doch Gewalt in die Winde, versenk heckoben die Schiffe,
    oder zersprenge die Mannschaft und wirf übers Meer hin die Leiber!"


    Diese zweite Übersetzung taugt als Übersetzungshilfe nur, wenn man bereits über fundierte Lateinkenntnisse verfügt.


    Viele Grüße :wave
    Heike