Auch ich habe das Buch jetzt beendet.
Und wie von mir schon auf der ersten Seite befürchtet ist es nicht nur viiieeel zu kurz - für meinen Geschmack ist es schon ein Cliffhanger, mit dem die Geschichte endet... Und für mich einer von der folternden Sorte.
Der "gute" Hayso ist irgendwie dem "bösen" Hayso verfallen und man fürchtet ein bisschen um ihn, da man vom Anfang ja noch weiß dass er manchmal ziemlich naiv und unsicher sein kann. Außerdem ist man frustriert, wie er die Beweggründe und Handlungen seiner Gefährten ins negative zieht - und vom anderen Hayso ziehen lässt. Kuras und Omnaktar werden zu Hinterhältigen und Eigennützigen, die anderen sind dumm oder zumindest unfähig Hayso richtig aufzuklären und in die Himmelsscheibe einzuweisen.
Und jetzt ist sie zwar gefunden, aber was es mit ihr auf sich hat ist vollkommen im Unklaren.
Die letzten 100 Seiten musste ich auf 2Mal lesen, um sie häppchenweise zu verarbeiten. Und gefühlsmäßig hänge ich jetzt in der Luft.
Jetzt habe ich das Bedürfnis, nicht wie am Anfang zu vergleichen, sondern die Unterschiede zu anderen Büchern hervorzuheben.
Für einen ersten Teil geht es ziemlich zur Sache, es gibt eigentlich keine Einführungsphase sondern das Buch legt gleich mit jeder Menge Spannung los. Zwischen den "Höhepunkten" sind die ruhigen Erzähl-Phasen meines Erachtes sehr kurz. Außerdem verlieren zwei "Helden" ganz schnell leider wieder ihr Leben - wobei mich am meisten "stört", dass ich nicht mal Zeit hatte meine Symphatie für Kuras zu festigen. Ich hätte es besser gefunden, ihn noch eine Weile mitzuerleben - und seine Beweggründe genauer kennen zu lernen.
Die Sprache ist - wie schon erwähnt ausgefeilt, angenehm und teilweise sehr ergreifend. Ganze Passagen habe ich im Geiste für mich angestrichen - um Gottes Willen nicht in echt bin Verfechterin des unversehrten Buches - weil sie so schön waren oder zum Nachdenken aufgefordert haben.
Deshalb warte ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Und werde mal schauen, ob ich bis dahin noch andere Romane aus dieser Zeit finden kann. Falls jemand da einen guten Tipp hat?
Vielleicht hätte das Buch auf mich auch anders gewirkt, wenn ich es nicht in meiner ersten Leserunde gelesen und mich nicht nur mit mir sondern auch mit den Meinungen und Geschmäckern der anderen Eulen beschäftigt hätte. Bis jetzt habe ich Bücher eigentlich eher gelesen und das Geschehen "hingenommen" - schließlich kann ich ja die Phantasie des Schriftstellers/in nicht ändern.
Diese Leserunde war also eine sehr interessante Erfahrung - die ich nächsten Monat fortsetzen werde.